Umrüsten auf Tubeless

Das wurde bestimmt schon in diesem Faden behandelt, ich finde aber die Stelle nicht mehr. Ich meine, gelesen zu haben, dass man die Milch alle drei Monate wechseln soll, also nicht nur neue dazu schütten, sondern auch die alte raus. Ist das richtig? Und wo schüttet man die alte hin?
 
Bis jetzt habe ich noch nix gewechselt, sondern nur nachgeschuettet. Bzw. bei Reifenwechsel die alte zusammen mit einen Schluck neuer wieder eingefüllt. Den Schluck habe ich per Augenmass und nicht mit dem Mund ausgemessen. LaTeX sollte sich abbauen. Aber deswegen sollte man es vielleicht dennoch nicht ins Gebüsch schütten. Ich würde solche Sachen in einer flachen Schale stehen lassen, bis sie trocken sind und dann in den Hausmüll geben.
 
Ich schütte was nach, wenn ich den Eindruck habe, es sei zu wenig drin. Merkt man spätestens, wenn es nicht mehr ganz dicht hält. Beim Abmontieren hatte ich auch entsprechend meist nur einen dünnen Film innen drin. Insofern was mehr drin war, hab ich es gelassen, war der Reifen zu entsorgen, hab' ich es mit Toilettenpapier aufgesogen und das dann in den Hausmüll.
 

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Was passiert eigentlich, wenn man das Ventil ganz aufdreht und bei 8 Bar runterdrückt? Kommt die Dichtmilch dann hinterher oder verstopft sie ziemlich bald das Ventil? Ich könnte das ausprobieren, aber ich fürchte, dass es eine zu große Sauerei wird. Hintergrund ist, dass ich im SL begrenzt Platz habe und ich mir den Luftakku sparen wollte, indem ich im Pannenfall einen der Reifen als Luftakku nehme.
 
Was passiert eigentlich, wenn man das Ventil ganz aufdreht und bei 8 Bar runterdrückt?
Bei acht Bar bekommst Du das Ventil (also den dichtenden Baustein "Ventil", nicht den schließenden Ventileinsatz) nicht reingedrückt, da die Auflagefläche auf der Felge (und somit der wirkende Druck auf Fläche) recht groß ausfällt.

Bei geringerem Druck oder simplem Entlüften über das "Ventil im Ventil" - ergo den Dichteinsatz - hängt es davon ab, wo sich das Ventil in Relation zum Reifen gerade befindet. Wenn es sich unten befindet: Gibt oft etwas Gesprozzel. Nein, Doc Blue dichtet keinen Ventileinsatz. Nein, alles kommt nicht heraus (es ist meines Erachtens sogar empfehlenswert, mit dem Ventil an recht tiefer Stelle zu entlüften*). Wenn das Ventil oben sitzt, wird etwas Flüssigkeit bei der letzten Drehung hineingelaufen sein und es ebenfalls sprozzeln. Links und rechts unterhalb der Horizontalen stoppt das Sprozzeln direkt wieder (beim Entlüften immer ein Taschentuch drüberdrücken!) und Du kannst die restliche Luft ablassen.

Stell derweil eine Aufhängung / einen Halter so hin, dass der luftleere Reifen an tiefster Position nicht zusammengedrückt wird. Dann suppt selbst bei vielen Slicks nichts oder nicht viel der Flüssigkeit aus dem Reifen heraus. In die Reifenvertiefung passt erstaunlich viel Dichtflüssigkeit - und ich empfehle keine "Massen" an Dichtflüssigkeit im Reifen, denn das bringt im Schadensfall nichts.

Um die Dichtflüssigkeit sauber herauszuholen, reicht eine Einwegspritze. Wichtig ist, deren "Nadel" oder "Nadelersatz" schnellstmöglich freizupusten. Ventileinsatz vom Sclaverandventil nach dem Druckablassen herausdrehen (nur den inneren Teil, mit "A"-Werkzeug) und Spritze einhängen. Langsam heraussaugen. Fertig. So ist auch die Befüllung problemlos möglich: Reifen aufziehen, aufpumpen (ohne Dichtmilch), so dass er bestmöglich in Position rutscht. Druck ablassen, Ventileinsatz herausdrehen und Ventil an tiefste Position setzen, Dichtmilch hineinlaufen lassen (Rad derweil aufhängen, so dass der Reifen nicht komprimiert wird an tiefster Stelle), Ventileinsatz hinein, aufpumpen.

TL;DR: Es ist problemlos möglich, die Luft aus einem Reifen mit Dichtmilch abzulassen. Taschentuch sowie evtl. notwendige Ventileinsatzreinigung (je nachdem, ob die spezifische Dichtmilch auch Ventile verklebt - mir noch nicht vorgekommen, war mit der Hand bislang immer zu betätigen) nach dem Ablassen reichen aus.

Viele Grüße
Wolf
 
Jetzt wird es bei mir auch konkret . rüste gerade eine dt swiss db 470 auf tl um. Schwalbe felgenband hab ich geklebt, ventil rein geschraubt, g one Speed drauf, alles mit ständerpumpe schön rein geploppt, nur kommt die Luft aus der speichenbohrung neben dem ventil. Nicht viel, nicht wenig, aber sie kommt. Soll ich versuchen das mit Milch zu dichten oder besser gleich neues felgenband drauf?
Danke für eure Tipps.
 
Das sollte vom Felgenband abgedeckt sein. Reicht nicht einfach, an betreffender Stelle noch mal eine Lage drauf zu nehmen?
 
Das Loch im Felgenband bedingt Präzisionsarbeit - oder viel Glück. Ein "+" hineinschneiden - NICHT bis ganz zum Rand der Bohrung in der Felge und bestenfalls mit einer neuen Einwegskalpellklinge (wg. Rissgefahr) und dann das Ventil hineinpressen sowie direkt unter Druck verschrauben.

Wenn die Tubeless-Installationen bei meinen Installationen "nicht dichteten", dann in den meisten Fällen aufgrund von leichten Undichtigkeiten im Bereich des Ventils. Wenn es richtig gemacht ist, kommt dort nichts heraus, das Ventil dichtet gut genug.

Viele Grüße
Wolf
 
Mit einem 25 W Lötkolben hatte ich auch nicht so den richtigen Erfolg. Schneide dann doch lieber mit Cuttermesser ein.

Ohne Dichtmilch lief bei meinen Rädern überhaupt nix. Luft ist immer am Ventilloch ausgeströmt. Das heißt aber nicht unbedingt, dass es am Ventil undicht ist, sondern die Luft kann sich irgendwo in der Felge reindrücken und dann durch die Hohlkammer zum Ventilloch rausströmen.

Mein HR musste ich auch noch von außen abdichten. D.h. ich nehme in Kauf, dass Dichtmilch in die Hohlkammer gelangt und dort verbleibt und fest wird. Frage mich, ob ich mir damit mein Rad versaue?
 
Lötkolben hat bei mir nicht gut geklappt, der ungleiche Abbrand an dem Rand hat sich nicht gut abdichten lassen.
Schnitte über Kreuz waren besser aber auch nicht perfekt lag wohl auch an der Ausführung. Seit kurzem drücke ich einen gerändelten Stahl durch was einen guten Rand ergibt.
Die Mutter zu fest anknallen bringt da auch nicht viel zumal der Luftdruck ja das Ventil von innen drückt
 
Ich schmelze das Loch am Ventil mit einem heißen Nagel durch das Tubelessband, etwas kleiner im Durchmesser, als das Ventil. Das gibt ein Loch mit sauberem Rand, durch das ich das Ventil mit sanfter Gewalt durch drücke. Beim Kreuzschnitt ist mir beim Tesa 4289 das Loch schon mal gerne weiter eingerissen mit anschließender Undichtigkeit am Ventil.
 
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