Umlenkrolle für Kettenfreiheit am M5 CHR

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Um das Rad etwas alltagstauglicher zu machen und mehr Linkspielraum zu erhalten, habe ich ein Schaltritzel am Gabelkopf montiert, worüber der Leertrum läuft:

M5_CHR_Leertrumritzel.png

Funktioniert soweit gut, der Antrieb läuft auch nicht merklich schwerer. Allerdings stört mich die Geräuschentwicklung. Hätte nicht gedacht, was so ein Ritzel an Krach machen kann. Die Kette schleift auch nicht am Blech, es ist allein das Geräusch der auf das Ritzel auflaufenden Röllchen der Kette. Der Rahmen als Resonanzkörper wird auch sein übriges tun.

Ich überlege jetzt, so eine Umlenkrolle wie diese hier von Ginkgo zu montieren. Dann würde die Kette weich auf einem Gummiring laufen und somit die Schwingungen gedämpft werden. Sowas habe ich auch schon am zweiten Umlenkpunkt unter dem Sitz. Von der Rolle dort ist kaum was zu hören.

Wenn man die Rolle direkt an dem Rahmengewinde anschrauben wollte, bräuchte man wohl eine Buchse als "Adapter", da die Rolle für 8mm Achsdurchmesser gedacht ist, das Gewinde am Rahmen aber kleiner ist (schätze M5 oder M6). Oder man nimmt halt wieder ein Blech wie auf dem Bild oben und kann dann die passenden Schrauben verwenden.

Hat jemand eine Lösung mit größerer Umlenkrolle umgesetzt und könnte ein Foto als "Inspiration" posten?
Kettenrohr wäre mir nicht sympathisch...
 
Von meiner Beobachtung und Erfahrung her würde ich die Kettenkonstruktion beim M5 so lassen wie sie ist. Effizient und einfach. Gerade beim CHR ist doch praktisch keine negativen Auswirkungen zwischen Zugtrum und Vorderrad und den Leertrum kann man falls nötig etwas seitlich wegdrücken. Da hilft gerade für Linkskurven ein Stück Kettenrohr. Dann schleift nicht die Kette am Rad sondern das Rohr. Effektivitätsverlust geht gegen null.
Und so ein Liegerad ist zum Rasen über Land da und nicht fürs Großstadtgewimmel : ) HFKLR
So ein Carbonrahmen ist ein supergut arbeitender Resonanzkörper. Das denke ich auch immer wenn ich Carbonrennräder vorbeirollen sehe und höre und das Freilaufgeräusch die Klingel ersetzt...
[DOUBLEPOST=1509690737][/DOUBLEPOST]Ergänzung: ich kenne das dreirollige Umlenkgedöns der Kette von meinem Baron. Die beiden Umlenkrollen im Leertrum sind Rollen mit O-Ring. Das funktioniert gut und leise aber ich glaube man verliert schon etwas an Effektivität. Die höchste Effektivität verbunden mit einfachster mechanischer Ausführung ist eine gezahnte Rolle im Zugtrum und ein Leertrum, der ohne Umlenkwinkel zum Hinterrad führt und im Bereich der Zugtrum-Umlenkrolle durch ein Stück Rohr geführt wird. (So kenne und schätze ich es an meinem M5 Lowracer) Bei dieser Bauweise wird beim Einspurer immer das Vorderrad mehr oder weniger im Weg sein aber die "Normal-Rennradler fahren ja auch in knallbunter Faschingskostümierung durch die Gegend und benutzen Schuhe, in denen sie nicht laufen können, da können wir doch unsere Ketten-Vorderrad Konkurrenz auch sportlich sehen... HFKLR
 
Über das Für- und Wieder dieser Kettenführung wollte ich eigentlich nicht diskutieren, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Mir ist so ein Liegerad zu schade, um es nur zum Rasen über Land zu benutzen. Außerdem rase ich auch mal über Land zu Mutti und jage dann Mutti auf Radwegen, die auch mal plötzlich rechtwinklige 90° Kurven aufweisen können. Da nervt es dann, absteigen zu müssen. :sneaky:

Linkskurven waren auch mit Dropped Chain nie ein Problem, wenn dann Rechtskurven.

Jetzt aber genug OT. Habe bei BROL noch das hier gefunden:
https://www.bentrideronline.com/messageboard/showpost.php?p=1464190&postcount=11

So in der Art stelle ich mir das vor.
 
Die BROL Lösung finde ich auch gut, da müsst nur noch ein Kettenrunterfallschutz an die Rolle bei der Gabel.
Ich fahr mit meinem M5 auch Stadt aber seltener und nicht so gerne wie über Land HFKLR
 
Wie hast du das denn unten gelöst? Leeetrum im Rohr funktioniert nur mit hängender Kette gut, ansonsten läuft sie vom Winkel her zu schräg und schleift ziemlich. Große Rolle oben und direkt am Rahmen verschraubt geht auch nicht, weil dir das Leeetrum dann den Sitz wegraspelt. Da die obere Rolle recht nah an der Kurbel sitzt, ist ein bisschen Flexibilität schon auch nicht schlecht für eine gute Ketttenlinie in dem Bereich. Falls du deine Blechstreifenlösung durch ein standesgemäßes Carbonteil ersetzen möchtest, melde dich. Ich habe noch was davon liegen. Passt von der Größe aber nur für Schaltwerkritzel.
[DOUBLEPOST=1509693667][/DOUBLEPOST]Bei der brol Lösung würde mir ein Käfig gegen Kettenabwurf fehlen. Braucht man nur seeehr selten, dann ist ohne aber blöd...
 
Hallo @white speed

Die Schaltungsröllchen machen Krach weil sie einfach zu klein sind und die Ketten zu schwer ins Schwingen geraten. Ich schliesse mich den Vorschreibern an. Am effizientesten ist es die Kette am VR vorbeilaufen und an der Rolle mittels eines PE oder PTFE Rohres vorbeilaufen zu lassen. Da das für Dich allerdings keine Option ist, könntest Du eine gezahnte Rolle von uns oder eine ungezahnte Leertrumrolle von uns einbauen. Beide Modelle, die für Dich wohl in Frage kommen, wären mit 54mm Außendurchmesser verfügbar. Allerdings solltest Du mal ausmessen, ob die Größe an Deinem Gabelkopf vorbeigeht. Die Rolle soll ja seitlich auch nicht zu sehr aufbauen, sonst hängen da immerzu organische Stoffe wie Muskelfasern oder Hautfetzen daran herum....:whistle: Bei beiden ist ein Kettenkäfig im Lieferumfang, welcher das Abspringen der Kette verhindert.
Ich weiß jetzt aber nicht, was Du für eine Aufnahme am Rahmen hast. Beide Rollen benötigen einen 8mm Gewindebolzen. Aber mittels einer Reduzierhülse ist auch 6mm verfügbar.

viele Gruesse
Lutz
 
Habe von meinem lokalen Händler Hofrad eine Nazca Rolle mit 50mm Außendurchmesser erhalten, die dieser "rumzuliegen" hatte. Achsdurchmesser dieser Rolle ist 6 mm, falls es wen interessiert.

Wir haben versucht die Rolle mit einer zum Rahmengewinde passenden M5 Schraube zu befestigen. Das bisschen Spiel auf der Achse ist nicht das Problem, da die Schraube ja nur zur Klemmung des Lagers dient. Allerdings hat die Rolle nicht gefluchtet, da das Rahmengewinde bei mir nicht genau senkrecht eingesetzt ist. Das führte zum Schleifen der Kette an den Wangen der Rolle. Daher werde ich als nächstes eine Lösung à la BROL probieren, d. h. die Rolle mittels eines Blechstreifens tiefer setzen. Dann kann der Blechstreifen zwecks genauer Ausrichtung gebogen werden.
 
Die 50 mm Nazca Rolle funktioniert! Bei der Fahrt ist rein gar nichts von dieser Rolle zu hören. :)

Die Rolle war völlig problemlos mit Baumarktteilen und minimalem Bastelaufwand zu montieren:
  • 20 mm M6 Inbus Rund- oder Zylinderkopfschraube für die Rollenachse (Rundkopf wäre optisch schöner, gab's bei OBI aber nicht). Selbstsichernde Mutter.
  • 10(?) mm M5 Inbus Rundkopfschraube für Aufnahme am Rahmen (Zylinderkopf passt hier nicht, Rundkopf hat bereits nur 0.5 mm Luft zur Rolle). Diese Schraube war bei mir schon am Rahmen vorhanden.
  • ca. 55 x 10 x 1 mm Blechstreifen (ich habe ein Winkelblech aka "Verbindungsstück" genommen und zugesägt). Am unteren Ende ein 6 mm Loch bohren, mit 13 mm Abstand darüber ein 5 mm Loch. Der genaue Abstand ist kritisch, denn bei kürzerem Abstand würde die Mutter der M6 Schraube Kontakt zum Rahmen bekommen und bei mehr Abstand würde die Rolle an der Gabel schleifen. Bei mir ist unten nur ca. 3 mm Luft zwischen Rollenflanke und Gabel. Wenn man nicht die Standard-Gabel sondern eine schlankere verwendet (bspw. 3T Funda), ist es wahrscheinlich weniger kritisch. Zu großer vertikaler Abstand der Rolle zum Rahmen ist wegen der optimalen Kettenlinie auch nicht ratsam. Oberen Teil des Blechstreifens als Abspringschutz rechtwinklig abgebogen.
  • 4-5 Unterlegscheiben zwischen Rolle und Blech, 2-3 Unterlegscheiben zwischen Blech und Rahmenaufnahme. Mit den Unterlegscheiben kann man die Kettenlinie gut feineinstellen. Leer- und Zugtrum sollten auf dem kleinsten Kettenblatt nicht aneinander schleifen, wenn das Zugtrum gespannnt ist. Bei mir ist dann ca. 1 mm Luft zwischen beiden. Das scheint in der Praxis auszureichen.
Hier noch ein paar Bilder davon. Ich werde nächste Woche das Ganze nochmal demontieren, um die M5 Schraube am Rahmengewinde mit Loctite zu sichern, dann kann ich nochmal bessere Bilder machen.

P1020089.JPG P1020092.JPG P1020093.JPG
Das mittlere Bild ist die Ansicht von schräg unten, damit man das Blech besser sieht.

Ich finde die Lösung auch optisch deutlich besser als das Schaltritzel und auch als die BROL Lösung, weil man das Blech kaum sieht. Zur Perfektionierung vielleicht noch schwarz anmalen.

Was mir gerade noch auffällt ist, dass es scheinbar Unterschiede beim Rahmen gibt. Bei mir ist der Gabelschaft unten deutlich kürzer als bei dem Rahmen, der bei BROL abgebildet ist und auch beim Rahmen von Vatsug. Bei diesen Rahmen sollten die Abstände der Bohrungen an dem Blechstreifen deutlich weniger kritisch sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Lutz/Co und @HFKLR ,

Eine direkte Leertrum führung neben dem VR ist bei Highracern recht unpraktisch.
Einlenken hebt das Leertrum an und die Gewichtskraft der Kette im Zugtrum wirkt auf die Kurbel.
Wenn man die Füße nicht auf dem Pedal hat dreht die Kurbel rückwärts und die Kette fällt runter.

Ich habe ja das Rad von @vatsug neksöl und habe das leertrum immer noch im PE rohr, aber an einer Schlaufe knapp unters Zugtrum gehängt.
Man merkt aber das das Rohr ein paar Watt zieht. Von daher finde ich eine Umlenkrolle die möglichst tief sitzt und frei schwingen kann nicht schlecht.
So in der Art hatte das @Micha13 glaub ich mal realisiert.
 
eine Umlenkrolle die möglichst tief sitzt und frei schwingen kann
Hatte erst überlegt, ob ich die Rolle auf der Achse verschiebbar montiere. Zumindest bei nur zwei Kettenblättern vorne scheint eine feste Montage aber ausreichend zu sein. Jedenfalls kommt die Kette nicht mit den Flanken der Rolle in Berührung. Könnte vielleicht noch sein, dass sich der Gummiring bei fester Montage schneller abnutzt, schaumermal.
 
Eine direkte Leertrum führung neben dem VR ist bei Highracern recht unpraktisch.
Einlenken hebt das Leertrum an und die Gewichtskraft der Kette im Zugtrum wirkt auf die Kurbel.
Wenn man die Füße nicht auf dem Pedal hat dreht die Kurbel rückwärts und die Kette fällt runter.

Hi Rene

Ja, ich muß Dir Recht geben. Es ist ja ein Highracer....
Es ist klar, dass die Kette , wenn Sie durch ein Rohr gezogen wird, bei Biegungen schnell Kraftverluste produziert.
PTFE Rohr wäre wohl in dem Falle besser.

viele Gruesse
Lutz
 
Hatte erst überlegt, ob ich die Rolle auf der Achse verschiebbar montiere.
Hatte ich auch überlegt. Glaube aber nicht, dass das gut funktionieren würde. Auf der Achse sammelt sich immer Staub und Dreck, etc, denke, das würde das freie Gleiten auf der Achse eher hemmen, zumal die Rolle verkanten würde, wenn die Kette an einer Seite aufläuft und die Rolle sich dann eigentlich verschieben sollte. Evtl wäre ein Faltenbalg eine Lösung, dann wirds aber igendwann auch zu kompliziert. Zumal es, wie @white_speed sagt, mit 2 KB ganz gut geht.
Im Allgemeinen kann ich ehrlich gesagt den Hang zu Kettenleitrohren jeglicher Art nicht so ganz nachvollziehen. Die gingen mir schon damals, Ende der 90er an meinem ersten Kurzlieger, auf die Nerven. Auch am Zox war das das erste, was ich abmontiert habe. Die Reibungsverluste sind doch, denke ich, immer höher als bei Umlenkrollen, die ja auf minimale Reibung hin ausgelegt werden. Mal ganz abgesehen vom Lärm. Leider habe ich es damals an meinem CHR verpennt, mal vorher nachher zu messen, bin mir aber sicher, dass das so ist.
Wenn man die Lösung von @white_speed oder meine mit der von @vatsug neksöl vergleicht, ist eigentlich klar, wo mehr Reibungsverluste auftreten.
 
Hier nochmal zwei Bilder, die zeigen wie simpel die Befestigung der Umlenkrolle ist. Wenn ich gewusst hätte, dass es so einfach geht, hätte ich das schon eher gemacht. (y) Jaaa, ich weiß die Bohrung kriegt man auch besser zentriert, macht aber nix. :p

Es hat sich übrigens herausgestellt, dass die Schraubensicherung wirklich erforderlich ist. Nach ca. 3 Tagen hat sich die Schraube aus dem Rahmengewinde gelöst, obwohl ich die Schraube relativ fest angezogen hatte. Zum Glück gibt es eine "Vorwarnung" weil der obere abgewinkelte Teil des Bleches, der als Abspringschutz dient, bei loser Schraube mit der Kette in Kontakt kommt, was beim Fahren deutlich zu hören ist. Habe jetzt mittelfeste Schraubensicherung verwendet, damit sollte die Schraube dauerhaft festbleiben (hoffentlich aber nicht so fest dass sie nie wieder zu lösen ist ;)).

P1020097.JPG P1020098.JPG
 
könnte die Art, wie es bei Troytec war und bei Birkenstock noch ist auch beim CHR gemacht werden?
Also Rolle Leertrum ganz nah beim Kettenblatt und recht große Umlenkung, so daß Zug und Leertrum beim Kettenblatt fast auf gleicher Linie verlaufen.
Ein Nachteil fällt mir schon ein: Bei vorne mehrfach Kettenblatt muss es eine breite Rolle sein für das Wandern der Kette. Das ist dann keine einwandfreie Kettenführung des Leertrums... Gruß HFKLR
 
Bei vorne mehrfach Kettenblatt muss es eine breite Rolle sein
Ja und ich vermute, dass so eine Rolle auch wieder mehr Geräusche macht. Ich bin mit der jetzigen Lösung absolut zufrieden und würde für mich keinen Vorteil in so einer Kettenführung sehen. Ein Vorteil wäre vielleicht für jemanden gegeben, der an der Gabelposition der Umlenkrolle Kontakt mit dem Oberschenkel hat. Das war anfangs auch meine Befürchtung, die sich aber als grundlos herausgestellt hat (und ich habe schon relativ breite Oberschenkel).
 
Hey,

Rolle direkt am Kettenblatt hat bei Mehrfachblättern den Nachteil, dass die Umschlingung größer wird und damit das gleiche Schaltwerk weniger effektive Kapazität hat. Die Rollen gibt es als Kettenspanner zur Tretlagermontage im MTB-Bereich.

Gruß, Peer
 
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