Umfrage: Wie seid Ihr "aufs Velomobil gekommen"?

Die Artikel lesend in den verschiedenen Themen wie zum Velomobil/Liegerad man fand, lässt mich als Kind der digitalen Welt bewusst werden. Zwar gelangte ich früh in meiner Jugend mit Aufrechträdern in Kontakt (sie wurden bald zum Hauptfortbewegungsmittel, die zu erstehen Ferienjobs erst möglich machten), doch was die Digitalisierung betrifft, beschränkte ich mich auf das Unumgängliche, was dennoch dazu führte, dass ich heute nahezu alles mit dem Natel erledige.

So war ich seinerzeit an "Tiny Houses" interessiert, um im Internet surfend auf Fahrradwohnwagen zu stossen und dabei ein rotes Antriebsgefährt erstmal zu snobben. Die Neugierde musste meine Aufmerksamkeit einen zweiten Blick auf das, was sich als Velomobil erweisen sollte, werfen lassen, und machte alsdann monatelange Recherchen zum Thema, Probefahrt und die Bestellung des DF #260 nach sich ziehen.
Dabei erfolgte alles per Natel, von Informierung über Bestellung und Regelung des Kaufpreises, bei einem einzigen Telefonat, dem zur Bestimmung des Probefahrtstermins.
 
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Ergänzend zu oben, von wegen Digitalisierung, Natel und einzigem Telefonat: dieses erfolgte wie gewohnt per Festnetz..
 
ich bin noch nie aufs Velomobil gekommen und werde es vermutlich auch nicht mehr... obwohl ich beeindruckt bin wegen aller dieser tollen Vorteile, die hier lang und breit und sicher aus Konsumenten-sicht zutreffend begeistert geschildert werden... mag ich das unbehüllte liegeradeln sehr und die VM Nachteile, die hier sicher auch wie im Brennglas beleuchtet werden, mich eher abschrecken...
 
Ich bin schon immer gerne und viel Fahrrad gefahren, als Schüler mangels Kohle, aber eben auch immer zur Schule obwohl ein Bus fuhr, aber die Unabhängigkeit und die Entspannung waren mir wichtig. Ich fühlte mich einfach besser und irgendwie mental leistungsfähiger. Viel später dann natürlich ein Auto angeschafft, bin begeisterter Autofahrer, insbesondere technisch interessante Gefährte. Habe auch sehr viel als Student an meinem Audi 80 Typ 81 rumgebastelt. Ich brauchte ihn auch für das Hobby Modellflug. In der Stadt bin ich aber weiterhin Fahrrad gefahren, da war das Auto eher hinderlich. Hatte auch ein Mokik, fand das auch sehr cool, damit zu fahren, mehr so ein Bastelprojekt und weil die Freundin den Audi immer nahm. Auch für Ausfahrten und Touren, insbesondere im Urlaub mit Freundin, je 30kg Gepäck, haben wir gerne das Fahrrad genommen. Als es dann beruflich enger wurde mit der Zeit und die Wege lang, bin ich fast gar nicht mehr Fahrrad gefahren. Das hatte schon nach 2 Jahren gesundheitliche Nebenwirkungen. Ich war ständig krank, hatte leichte Allergien- und etwas Asthma entwickelt. Nach dem Wechsel des Arbeitgebers und Umzug zurück ins Braunschweiger Land- dort auch aufs Land - war der Arbeitsweg kürzer und ich begann wieder Fahrrad zu fahren, sogar täglich, 2x15km und siehe da: Die Beschwerden wurden besser, nach 6 Jahren hatte ich gar keine mehr. Ich habe einen tollen Arbeitsweg: Keine Ampeln, direkt am Kanal einen lose befestigten Weg, muß nur 2 Straßen kreuzen und bin am Fahrradständer. Mich interessieren technische Lösungen für Probleme, Optimierungen, Verbesserungen. So kam es, daß mich der Gegenwind am Kanal nervte. Wie in einer Düse, wenn der Wind richtig stand, war das echt lästig und ich begann mich für kleine Stirnflächen zu interessieren. Bin auch über Wolfgang Bion und das Jive gestolpert, das war es. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich das genauso gebaut hätte. Ich dachte, einfach einen Damenradrahmen nehmen, knicken und mal sehen wie das so paßt. Mir kam überhaupt nicht in den Sinn sowas von der Stange zu kaufen. Zu teuer/ungewiß. Habe mich selbst in Autocad gezeichnet und die Maße für den Rahmen grob abgeleitet. Sitzschale aus Carbon und großes Kettenblatt von Edelmeier aus ebay, er hatte 3.Wahl für günstig, und etwas Rohr einer übrig gebliebene Baustütze vom Hausumbau und mein Tieflieger mit Frontantrieb (Zox, Jive) entstand (Avatar). Anfangs noch mit 3-Gang-Nabe vom Kinderrad 20" (-: und erst mal fahren lernen. Nach und nach ging das besser und wie geil war das denn? Ich war mit dem Krackel schon um Welten schneller als mit dem Up. Also fertig gemacht, 3x8SRAM DD, Scheibenbremse, Marthon Plus 35mm, bequemeren Holzsitz mit Pedalkraft-Matte, der Sitz von Edelmeier paßte nicht so, Rahmen ist dann im Laufe der Zeit mehrfach gebrochen und verstärkt worden, fahre immer noch damit, weil das ist für meine Strecke optimiert. Für den Weg am Kanal gibt es nichts schnelleres, wobei schnell ist es wirklich nicht und schwer! >20kg, da alles aus Stahl. Aber ich habe ja kaum Höhenmeter.
Durch Zufall ein TTR in ebay für 1€ entdeckt, noch 12h, geil, irgendwas geboten und auf einmal hatte ich ein TTR. Es war das Rad vom Daniel Sutil, dem Designer des TTR, er hatte es nie gefahren, es hatte keine Pedale! Das war ja <10kg, um Welten schneller als mein Stahlklumpen, nur das ist nur was zum bügeln auf der Straße, nicht am Kanal. Kein Gepäck und am Fahrradständer anschließen? Lieber nicht. Also wenig genutzt, leider. Dieter hat dann Daniels Bruder Adrian sein TTR abgeschwatzt, der hatte auch noch ein ungenutztes- und es gibt noch einen Manuel hier in WOB, der es damals regulär kaufte, also 3 TTR hier!
Bei uns am Fahrradständer standen schon immer Velomobile, ein Quest, ein Goone3? Dieter und Andreas, später auch noch ein Milan. Hab ich gesehen und Hartmuts DF, aber VMs als nicht für mich relevant abgetan. 3 Räder, noch schwerer, nicht am Kanal fahrbar, was sollte ich damit? Die Jungs fantasierten mit Schnitten weit jenseits der 30, da dachte ich immer nur, na ja, mal kurz vielleicht aber sicher nicht dauerhaft oder die haben was geraucht, die spinnen. Und so auf der Straße mit der Kiste, oh je, lieber nicht.
Ich fahre eher 28 mit meinem Lowracer und bin schon schneller als die vielen Pedelecs die auch am Kanal fahren. War damit zufrieden. Beim Stadtradeln habe ich dann ein paar Kilometer beigetragen aber bei den Summen die Hartmut da nannte, dachte ich eher an einen Kommafehler. Und immer diese Sticheleien: Hast immer noch kein VM, damit schaffst Du 40 im Schnitt, mach doch mal. Ja nee, ist klar...
Dann hatte ich Corona und viel Zeit. Bin auf Jupps Videos gestoßen und habe alle angeschaut. Geil. Die sind echt so schnell, und dann im Geschwader, cool. Das hat mich dann doch interessiert, das mußte ich probieren. Erst dachte ich an Probefahrten, dann egal, nee, das muß man richtig testen, also nicht mal nur eben eine Stunde und kurzerhand ohne Proben einfach ein gebrauchtes DF aus Bremen gekauft, kurz probegefahren, paßte, und versucht, das Ding in einen normalen Caddy zu laden. Da hat bisher noch alles reingepaßt, aber das DF war eindeutig etwas zu lang. Ging zwar rein aber fahren konnte ich nur schwierig, mußte eben gehen. Zu Hause konnte ich dann endlich in Ruhe probieren. Das Ding ist wie maßgeschneidert, bei 176cm. Trotzdem noch Einstellungen vorgenommen, Sitz nach vorne, Tretlager auch, lange Lenkplatten von Ymte, SRAM-Rennrad-Kassette (abgedreht, paßt sonst nicht) wegen der Abstufung, 64er Kettenblatt, Spur eingestellt, Varia515 für die Sicherheit. Die Duranos waren noch ok. Das Fahren ist Wahnsinn, wie in einer anderen Welt. Nicht nur der Fahrspaß, die Effizienz, auch die Möglichkeit als Bastelprojekt, das paßt einfach. Haube besorgt (danke Werner). Zur Arbreit fahre ich selten, nur im Winter bei Schnee oder wenn es regnet, ansonsten ist das ein Spaßgefährt und das macht es wirklich: Viel Spaß! Zum Glück habe ich Spaß am Basteln und auch Möglichkeiten, weil ohne das ist es wohl nur halb so lustig, da fällt schon mal etwas an. Aber ich hatte noch nie einen Platten, das Tauschen von Schlauch und Reifen während einer Tour ist nicht erprobt!
Danke @Jupp für Deine Videos, ohne die hätte ich sicherlich immer noch kein VM - und damit echt was verpaßt! Und natürlich Hartmut @Guzzi für die Beantwortung der vielen Fragen und Bedenken im direkten Austausch! Manchmal braucht es Fürsprecher! Und natürlich @Hasenonkel Andreas für die gemeinsamen Ausfahrten. Die sind wirklich die Krönung.

Sorry, etwas lang, aber war eben so.
Gruß
Stefan
 
Was mich daher einmal interessieren würde:
- Wie seid Ihr eigentlich "aufs Velomobil gekommen"?
Ich wohne in der Nähe des Fahrradladens von Helge Hermann. Da kommt man automatisch mit einem Milan in Kontakt. Und das reizte mich einfach rein technisch und von der Effizienz. Dass es jetzt ein VM45 wird und kein reines Pedalec ist vielen Faktoren geschuldet, aber der minimale Energieverbrauch bei Herstellung und Nutzung ist ein schlagendes Argument gegen jedes andere Leichtfahrzeug.
 
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Velomobil steht am derzeitigen Ende einer Entwicklung. Die Strecken auf dem Rennrad wurden immer weiter, 200km, 300km, 24h-Rennen. Aber der Rücken, die Hände, der Nacken...

Entweder ging das besser, oder das ging gar nicht mehr. Dann kam ein zweirädriges Liegerad als Bastelprojekt. Hab ich ziemlich direkt wieder verkauft...war mir zu wackelig. Dann ein altes Kettwiesel...war mir zu langsam.
Also irgendwie das Forum gesehen und dann wurde ein altes Quest verkauft. Und so stellte ich mir das halt eigentlich vor: hundert(e) Kilometer fahren, ohne das was weh tut. Bin ich nach wie vor überzeugt von.
 
Ich hab erst mal Liegerad gemacht, und dann so um 1997 ein damals bereits sehr alten Alleweder ergattert. Den aber wieder verkauft, und spater noch mal ein zweiter. Damit war ich nicht wirklich glucklich da ich damals in der Stadt wohnte und mein Arbeitsweg von 13km nur innerorts war. Grostenteils 2 richtungen Radweg und viel befahren. Da war der Tieflieger oder 20-20 doch schneller und praktischer. Als Alleweder nr2 geklaut wurde brauchte ich nicht unbedingt ne neue. Dann mal 15 jahre Velomobil Pause. Und dann bin ich als altagsradler doch wegen Wetterschutz und Kalteschutz wieder fur das Velomobil gefallen. Der erste hab ich mir selber gebaut. Der gefiel so gut das ich mir doch ein besseren wunschte. Leichter, schneller, Milan GT wurde es dann. Und dabei bleib ich noch ne Weile. Mein aktionsradius als Radfahrer ist damit enorm viel grosser geworden. Es geht mir dabei nicht um ne sportliche Hochstleistung, ich bin eher nen Tourenradler. Gemutliche Leistung. Aber auch damit kommt man sehr weit.

Nach das Abendessen noch mal 90-100 km fahren, ach das geht.

Weiter hab ich noch ein Midracer, ein Kingcycle, ein Starr mountainbike aus den 90er und ein Sportrad aus den 70er. Alle Räder die ich mag, und die auch gefahren werden, aber längst nicht so viele stunden wie das Milan. Fur die kilometer zum einkaufen ins Dorf sind momentan aber das Sportrad und der Kingcycle favorit. Und auch wenn ich mal was Gelande fahren will, bleibt den Milan zuhause. Abwechslung ist auch gut.
 
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