Umbau Flevobike zum Flevotrike

R

REW311

Hallo,

ich konnte einen rustikalen Flevobike Eigenbau erstehen.

Diesen möchte ich nun zu einem Trike umbauen (lassen). Ein Freund würde für mich das neue Heck schweißen.

Ich hätte an euch ein paar Fragen:

1. Welcher Rahmen ist wohl besser ?
T-Ausleger (wäre wohl deutlich weniger Arbeit)
V-Ausleger
oder eine Mischung aus beiden, also so eine Art "A"
(es existieren für beide Auslegungen Bilder im Internet, weiß aber nicht, ob ich die wegen Urheberrecht hier reinkopieren darf)

2. Wie die Räder/ Achsen anbringen?
Einfach eine lange Gewindestange durch den Rahmen gebohrt und dann an
oder gibt es Räder/ Achsen, die man einzeln anbringen kann?

3. Einbau Elektromotor auf welchem Rad
Beim Flevobike geht die Kette direkt auf das Vorderrad, deshalb würde ich den Motor lieber in ein Hinterrad einbauen.
Aber ist das überhaupt möglich oder würde das Rad dann zu sehr einseitig schieben?

Bin neu hier im Forum und hoffe nicht gegen irgendwelche Nettiquetten verstoßen zu haben.
Vielen Dank schon einmal für eure Hilfe,
Ralph
 

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Hallo Ralph,

die Hamburger Bauart bietet sich für Dich wahrscheinlich an. Die bemaßte Skizze gibt's bei Peter Schäfer. Hamburger Bauart bezieht sich darauf, dass vor vielen Jahren mal an der TU Hamburg-Harburg Flevos nachgebaut wurden und hier und da Vereinfachungen und Veränderungen gemacht wurden, u.a. um Spezialteile zu umgehen. Fürs Trike wurde dabei der hintere Rahmen sehr viel anders gebaut, um auf die Flevo-Supernaaf (Nabe) und die spezielle Kiste zu verzichten.

Solange Du auf Bilder und Seiten hier verlinkst und damit die Quelle gegeben ist, sollte das hier korrekt sein.

Vorteile der Hamburger Bauart für Dich:
Man kann eine riesige Kiste reinhängen, die keine Aussparung für die Achse haben muss. Das Original ist halt T-förmig und originale Kisten gibt's eh nicht mehr neu.
Das Problem der komplizierteren Achsen/Naben ist dann auch gleich gelöst, weil ganz gewöhnliche beidseitig aufgehängte Räder verwendet werden können. Bzgl. Bremsen kannst Du quasi auch alles verwenden. Erst recht für den geplanten E-Antrieb ist das sicher auch kein Nachteil, auch wenn es sicherlich auch einseitig aufgehängte Motoren geben mag - da kenne ich mich nicht aus. Dasselbe gilt auch für die Frage nach der besten Seite für einen Motor. Die sichere Lösung bzgl. Lenkeinflüssen wäre ein Motor im Vorderrad, das durch den eher langen Radstand und die Masse des Motors wahrscheinlich weniger durchdrehen würde als bei einem nackten Flevobike, aber die Hinterräder drehen vielleicht noch weniger durch? Schwer zu sagen beim Dreirad, dazu müsste man sich vor allem beim Trike mit leerer Kiste mal die Lastverteilung auf die Räder ansehen.
Noch ein Tipp, um Spezialteile zu umgehen: Auch Erik Wannee hat sich dazu mal Gedanken gemacht.

Viel Erfolg,
Martin
 
Hallo Ralph, hallo Martin,
Erik Wannees Idee
ist super, er schreibt, man merkt beim Fahren keinen Unterschied. Kannst Du das bestätigen?
Dann wäre das mein Favorit! Und: Man kann einen Fahrradanhänger umnutzen.
Wenn Du, @REW311 , allerdings trommelgebremste Steckachsen von einem Rollstuhl hättest, wäre das Trikeheck aus diesem Beitrag interessant.
Skizzier doch mal was, dann können wir mehr sagen :)
Spannendes Projekt!
Gruß Krischan
Können die Stützräder funktionieren? Oder sind es nur Heckschwingendurchbrechhilfen im Hauptlastbereich?
 
Ist es eigentlich Vorteilhaft, dass sich die Ladung im Hinterteil nicht mitneigt?
 
man merkt beim Fahren keinen Unterschied. Kannst Du das bestätigen?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals mit Eriks Trike gefahren bin. Ich kann mich nur an sein langes Flevobike fahrend erinnern. Aber wenn man mal ein originales Trike und einen Einspurer im Vergleich gefahren hat, dann klingt es ja völlig plausibel, dass Eriks Modifikation näher am Bike als am Trike ist. Beim originalen Trike muss man sich bei schnellen Kurven ja extrem reinhängen, weil man einerseits das flache Federelastomer verbiegen muss und andererseits eben die Kippachse sehr weit oben ist. Beide Faktoren werden mit der Modifikation mindestens vermindert.

Das Trike-Heck, das Krischan verlinkt hat, sieht tatsächlich nach einer Mischung aus Original und Hamburger Bauart aus. Der Erik-Mod ist da natürlich nicht mit drin, aber wenn man nicht bauen möchte, wäre das eine gute Option.

Ist es eigentlich Vorteilhaft, dass sich die Ladung im Hinterteil nicht mitneigt
Um die Konstruktion einfacher zu halten durchaus. Das Fahrverhalten ändert sich abgesehen von der Trägheit der Fuhre auch mit ordentlicher Beladung nicht nennenswert. Allerdings kann natürlich bei ungünstig hoher Beladung das Heck bei zu viel Elan in der Kurve umkippen (Erik berichtet davon, ich stelle mir das ziemlich mies vor). Bei der Hamburger Bauart ohne durchgehende Achse und damit mit sehr niedriger Kiste muss man dafür aber schon sehr tollkühn unterwegs sein.
Man könnte natürlich auch ein Flevobike (Einspurer!) mit langem Hinterteil bauen (quasi ein Tandem ohne Stokersitz, aber mit Kiste), aber das wäre von der Handhabung her wesentlich komplizierter. Das Trike ist annähernd so kompakt wie das Bike und man kann es, wenn man es am Vorderteil packt, mit einer Hand manövrieren, selbst wenn die Kiste hinten schwer beladen ist.

Gruß,
Martin
 
Das Problem der komplizierteren Achsen/Naben ist dann auch gleich gelöst, weil ganz gewöhnliche beidseitig aufgehängte Räder verwendet werden können. Bzgl. Bremsen kannst Du quasi auch alles verwenden. Erst recht für den geplanten E-Antrieb ist das sicher auch kein Nachteil, auch wenn es sicherlich auch einseitig aufgehängte Motoren geben mag - da kenne ich mich nicht aus. Dasselbe gilt auch für die Frage nach der besten Seite für einen Motor. Die sichere Lösung bzgl. Lenkeinflüssen wäre ein Motor im Vorderrad, das durch den eher langen Radstand und die Masse des Motors wahrscheinlich weniger durchdrehen würde als bei einem nackten Flevobike, aber die Hinterräder drehen vielleicht noch weniger durch? Schwer zu sagen beim Dreirad, dazu müsste man sich vor allem beim Trike mit leerer Kiste mal die Lastverteilung auf die Räder ansehen.
Moin Martin,
ich hätte keine Bedenken, daß ein einseitig montierter eMotor der 250W-Klasse wegen Schlupf und asymmetrischem Schub das Fahrverhalten einres FlevoTrikes negativ beeinflusst. In den USA habe ich sogar knickgelenkte (Liege-)Lastenräder gesehen, die serienmäßig richtig "fette" eMotoren (nur) im linken Hinterrad hatten.
HeinzH.
 
Also ich möchte mich bei erstmal recht herzlich bedanken. Tausende neue Denkanstöße und tolle Anmerkungen.
Da muss ich mich jetzt erstmal durcharbeiten :)
DANKE! Ich werde berichten

Ralph
 
Ja, saucool. Endlich mal ein Rad mit der Wochenendeinkauf ohne Anhänger geht! Bei so einem Umbau müsste ja auch der von @REW311 angedachte Motor hinten reinpassen, oder? :unsure:
 
Mit dem "Duschar" à la Erik Wannee.
Nicht ganz: Bei Erik wird das Elastomer nicht in die Lenkung mit einbezogen, sondern es dient nur der Federung. Beim Trike vom Marktplaats sieht man deutlich, dass das Elastomer an der Stelle auch dafür sorgt, dass das Vorderteil nicht komplett umkippt, sondern noch ein bisschen gehalten wird. Eriks Trike würde ohne Parkstütze am Vorderteil schlicht umkippen.
Trotzdem finde ich es sehr charmant, wie das Bike-Hinterteil bis auf die Schwinge komplett genutzt wurde.

Gruß,
Martin
 
Hallo ihr Lieben,

hier nur ein winziges ZwischenUpDate:
Ich konnte mich lange nicht zwischen der Hamburger Bauart, Umbau eines Anhängers oder Rollstuhls hab ich mich jetzt erstmal für eine Quick and Dirty Lösung entschieden: Habe mir einen einen Lastenanhänger bestellt und der bekommt eine Verbindungsdeichsel untergebaut.
 

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Ich finde, so was kann man besser lösen. Man kann z,Bsp. den Sitz so verbauen, dass er nicht Teil des starren Hinterbaus, sondern Teil des sich neigenden Vorderbaus ist. Fährt sich sicherlich angenehmer.
Zeig mal eine Skizze... Du kennst Dich mit Knicklenkertrikes aus? Was schlägst Du vor?
Gruß Krischan
Habt Ihr die Preise in den anderen Anzeigen gesehen? Alte Flevos von 600-800 (!) Euro???
Ich werde morgen Flevohändler :LOL:
Gruß Krischan
 
Weißt Du mehr? Ist Andreas (Edel-)Meyer umgezogen? Wer zieht den von Köln nach Bonn?
Gruß Krischan
 
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