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Hallo Leute,
Seit letzten Montag hat mein Warten ein Ende. Nach scheinbar endlosen eineinhalb Monaten velomobilloser Wartezeit (wofür ich bereits zum zweiten Mal selber verantwortlich bin, habe ich doch mein R zu früh an Mandi abgegeben) bin ich am 14. Mai nach Straelen gereist.
Die Ankunft verlief eigentlich unspektakulär: obwohl die Abholung des Rs fast 2 Jahre zurückliegt kam es mir vor als wäre es gestern gewesen. Auf den ersten Blick gabs nichts Neues, Ks und Rs stehen herum, eine Hilfskraft welche grad einen Milandeckel laminiert, Michael huscht an mir vorbei und Daniel der sich hingebungsvoll einem Karbonteil widmet. Kurzer Händedruck und ich verschwinde in der Halle nebenan um endlich meinen Hobel zu begutachten.
1. Enttäuschung: er sieht aus wie ein K.........
Ha.....reingelegt.....natürlich war ich alles andere als enttäuscht!!! Ich wäre am liebsten in die Luft gesprungen vor Freude. Sportlich tief und gedrungen steht es da. Als erstes fällt der von mir gewünschte Philips Bikelight (Pedelec-Version) Frontscheinwerfer ins Auge. Leicht zurückversetzt schielt er grimmig durch die Öffnung nach draussen. Hat was vom bösen Blick wie er an getunten Golfs etc. manchmal zu sehen ist. Unterhalb sitzt die übliche runde Lüftungsöffnung.
Weiter registriert mein Blick die vorderen Duranos und den Kojak hinten. Bin gespannt wie die rollen. Hinter den Radabdeckungen sitzen die 90er Trommeln welche ich schon im R schätzen gelernt habe. Als Rücklicht ist der bekannte LED-Stripe montiert. Vorne blinkts "konventionell" à la Beyss, hinten wollte ich jedoch was aerodynamischeres. Das Resultat gefällt mir ausserordentlich obwohl ich bezüglich meines Geschmacks doch deutlichen düsentriebschen und beyssschen Gegenwind verspürte. Klar wär echtes Karbongewebe als Blinkergehäuse optisch einladender als die Folie im Karbonlook aber man kann ja schliesslich nicht alles haben. Auf jeden Fall werde ich die Dinger nicht jedesmal beim vorbeigehen im Flur ungewollt abreissen wie die normal verbauten.
Durch die Einstiegsöffnung erspähe ich ein weiteres Goodie: die Sitzschale wunderschön (und laut Daniel endgeil) gefertigt aus grober Karbonmatte mit dem sagenhaften Gewicht von nur 532 Gramm! Das Beste daran: sie kann ohne zu schrauben entfernt werden. Also raus damit und weitergucken. Die Schwinge ist bedeutend einfacher gestaltet als im R und der Dämpfer sitzt nun links. Ob dies praktische Gründe hat bleibt noch zu entdecken. Vielleicht ist dadurch der Wechsel von vorne besser zu erreichen und zu justieren. Angenehm: der Gepäckfachboden ist einige Zentimeter tiefer eingeklebt was das Fachvolumen markant vergrössert.
Die Umlenkrolle ist mit auffallend grossflächigen Aluteilen auf den Boden geklebt. Eine Augenweide ist die sichtbare Ackermann-Lenkung. Eigentlich schade so eine schöne Konstruktion durch einen Tunnel zu verstecken. Nachteilig könnte sein nicht drauftreten zu können. Der Tretlagermast, eingebettet zwischen zwei Querverstrebungen ist deutlich kürzer als üblich, ragt steil aus dem Boden und wird mit einem dünneren Rohr zurück Richtung Umlenkrolle abgestützt. Die Kette läuft im Zug- und Leertrumm in Rohren. So erspare ich mir schmutzige Finger beim Umwerfen der Kette und auch die rechte Wade bleibt sauber.
Auf dem linken Radkasten sitzt der kleine Schaltkasten (neu in Karbon, im R wars noch einfacher Kunststoff) mit nur noch einem Schalter fürs Licht und dem aufgeklebten Tacho. Der Schalter für den Lüfter fehlt natürlich und leider auch der Taster für die Umschaltung zwischen Normallicht und Tagfahrlicht. Sicher wäre das für die Elektronikspezialisten hier kein Problem aber ab Werk ist diese Funktion an der Philips nicht vorgesehen wie an der IQ Speed. Die Philips ist auf ein eigens dafür eingeklebtes Karbonröhrchen geschraubt, nicht am Chassis verklebt und lässt sich so verstellen. Sehr gut!
Das hier schon heiss diskutierte Halterungsrohr für den Edge 800 finde ich sehr gelungen.
Genug geguckt. Endlich mal reinsetzen in das gute Stück. Rechtes Bein auf den Sitz, den Hintern am Kopfhubbel abstützen, linkes Bein nachziehen, mit beiden Armen am Rand links und rechts abstützen, beide Beine entlasten, nach vorne ausstrecken und den Körper in den Sitz gleiten lassen. Liest sich kompliziert ist in der Praxis aber in spätestens 3 Sekunden erledigt. Mir fällt sofort die deutlich aufrechtere Sitzposition auf. Sehr angenehm. Die Lenkhebel sind tailliert und liegen für mich in ergonomischerer Reichweite als im R. Schalthebel und Bremshebel wie gehabt. Schuhe in die Pedale einklicken und......ich sitze zu nah. Kein Problem denn die Verstellungsmöglichkeiten in der Länge und auch der Neigung sind ja vorhanden. Ufff. Also raus und gleich mal den Sitz steiler stellen und 3 Paar weitere Löcher in der Schiene freibohren. Letztendlich passts perfekt.
Während Daniel die Magnete fürs Dach einklebt bringe ich beidseitig das rote Konturband an. Daniel achtet bei der Montage der beiden Spanngummis zur Sicherung des Daches auf Details an welche ich nicht mal denken würde: Die Gummis werden mit einer Unterlagsscheibe eingeklemmt und durchgeschraubt. Die Scheibe bleibt aber nicht einfach rund sondern wird an der unteren Seite wo der Gummi im gespannten Zustand nach unten und wegen dem Einstiegsrand auch etwas nach innen ziehen wird flach abgeschliffen und verputzt!
Das Dach schliesst beim Ausprobieren mit einem satten "Plopp" und wird durch die Magnete praktischerweise gleich in die perfekte Position gebracht. Kein Nachrutschen oder Schieben nötig. Nur noch die Sicherungsgummis einhaken und fertig. Boah, fast wie ne Tür von nem teuren Schlitten......
Der Einbau der mitgebrachten Rotor 3D Kurbel mit Power2Max Leistungsmesser und das Zukleben der Haube mit Klebeband schliessen die Vorbereitungen zur Heimfahrt ab.
Am nächsten Morgen verstaue ich meine Habseligkeiten im Heck des K. Lediglich 6,5 kg Gepäck hatte ich diesmal dabei. Bei der Überführung des R warens 3 kg mehr. Die kalte Jahreszeit (November) und die dadurch notwendige schwerere Bekleidung sowie meine Unerfahrenheit waren sicher die Hauptgründe für das damalige Mehrgewicht.
Alles findet mühelos Platz und das Gepäckabteil ist trotz der runtergezogenen Kopfausbuchtung problemlos zu beladen solange man nicht versucht ganze Rucksäcke oder Taschen reinzustopfen. Ich hatte alles in 3 liter fassende Gefrierbeutel verteilt und so lässt sich wirklich die hinterste Ecke des K ausnutzen.
Nach kurzem Verabschieden schmeisse ich mich ins "Kohlegewand" und setze das Dach auf. Der Edge meldet Verbindung zu den diversen Sensoren (Herzfrequenz, Geschwindigkeit und Leistung), findet seinen Standort erstaunlicherweise trotz Abschirmung durch die Karosse recht fix und ich wähle die vorgängig am PC zusammengestellte Route nach hause.
Beim ersten Tritt in die Pedale fällt mir der direktere Antritt auf. Schuld daran ist das 36er Ritzel im Vergleich zum 32er im R. Die Fuhre kommt so vom Start weg einiges zügiger in Fahrt ohne gleich ein ganzes Kw abfeuern zu müssen. Trotz der relativ grossen Gangsprünge fühle ich mich rasch wohl mit der Kassette und freue mich die offensichtlich richtige Wahl getroffen zu haben. Die 5 oberen Gänge mit 20-18-16-14 und 12 bin ich vom R gewöhnt und bieten daher keine Überraschung.
Langsam taste ich mich mit teilweise abruptem Kurvenfahren an die Eigenheiten der Lenkung ran doch birgt auch diese nichts Unerwartetes im Vergleich zum R. Schön direkt und knackig in der Rückmeldung. 1 mm ziehen und es passiert was ohne Verzögerung. So mag ichs. Leichte Unterschiede bemerke ich bei den Bremsen. Die Wirkung ist genausogut aber durch deren Anlenkung von oben ist die Dosierbarkeit einen Hauch schwammiger. Da gefiel mir die direktere Bremsseilführung durch das Federbein im R doch besser. Die Vorteile der jetzigen Seilführung im Winter ist jedoch unbestritten.
Ich spule die ersten Kilometer über Erkelenz Richtung Düren bei wechselhaftem aber trockenem Wetter ab. Die Belüftung funktioniert hervorragend und kann durch feines Verstellen des Visiers von praktisch windstill bis Orkanstärke (je nach gefahrener Geschwindigkeit) dosiert werden. Die Scheibenflächen beschlagen durch mein starkes Schwitzen an der Ampel relativ schnell, sind aber bereits nach wenigen Metern Fahrt wieder komplett frei. Hier zeigen sich doch erste Vorteile gegenüber dem R. Die Sicht nach hinten mittels im Dach an der linken "A-Säule" montiertem BM Rückspiegel ist nicht spektakulär aber mehr als ausreichend. Die Sicht im Allgemeinen nach vorne und seitlich ist sehr gut. Gewöhnungsbedürftig ist allenfalls die fehlende Sicht auf den Boden im Bugbereich welche im R natürlich unschlagbar ist.
Durch grössere Ortschaften schalte ich das Licht ein. Praktischerweise ist auch ohne entsprechende Kontrolllämpchen durch den vom Scheinwerfer angestrahlten Bereich der Karosse vom Sitz her selbst bei Sonnenlicht eindeutig zu erkennen ob das Licht ein oder aus ist. Dasselbe gilt für die eingeschalteten Blinker wenn auch in abgeschwächtem Masse. Als Stromversorgung habe ich einen A123 LiFePo 4s Akku mit 13,2 V Nennspannung und 4600 mAh sowie als Reserve einen mit 2300 mAh gewählt. Die Vorteile aus meiner Sicht: höhere Nennspannung als Lipos und damit heller leuchtendes Rücklicht, unkritischere Eigenschaften bezüglich Eigenentzündung und laut etlichen Berichten deutlich haltbarer. Nachteile: die Abmessungen und das höhere Gewicht.
Auf den flachen Strecken Nordrhein-Westfalens komme ich zügig voran. Anders als zu Hause auf meinen täglichen Trainingsstrecken zügle ich hier meine Leistung auf um die 180 Watt Dauerleistung bei 140 Schlägen pro Minute um nicht schon nach wenigen Stunden ausgebrannt liegenzubleiben. Die so erreichten Geschwindigkeiten liegen zwischen für mich angenehm flotten 43 und 47 km/h. Das Fahrwerk zeigt sich von seiner besten Seite auch wenn ich bis heute das Gefühl habe das R sei vorne etwas weicher. Möglicherweise reagieren auch die Duranos doch etwas anders als die Minits Tough.
Der Fahrkomfort ist gerade durch den steileren Sitzwinkel für mich bedeutend besser. Als etwas schade empfinde ich einzig den im Vergleich zum R etwas höheren Lärmpegel im Innern. Für mich unerklärlich ist die Tatsache, dass ich im K auch nach 2 Stunden Nonstop-Fahrt keine schmerzenden Fussohlen mehr zu beklagen habe.
In der Zwischenzeit erreiche ich den Rhein und fahre noch bei Tageslicht bis nach Andernach wo ich neben dem Fluss ein angenehmes Hotel mit freiem Zimmer finde. Der Hotelmanager erweist mir auf meine Anfrage nach einer Unterstellmöglichkeit für das K einen unerwartet grosszügigen Dienst: er bietet mir einen Parkplatz zwischen Tischen und Stühlen im Frühstücksraum! Das nenne ich ausgezeichnete Gastfreundschaft.
im nächsten Post gehts weiter. Hab ich doch glatt die 15000 Zeichen Limite pro Post geknackt....
Seit letzten Montag hat mein Warten ein Ende. Nach scheinbar endlosen eineinhalb Monaten velomobilloser Wartezeit (wofür ich bereits zum zweiten Mal selber verantwortlich bin, habe ich doch mein R zu früh an Mandi abgegeben) bin ich am 14. Mai nach Straelen gereist.
Die Ankunft verlief eigentlich unspektakulär: obwohl die Abholung des Rs fast 2 Jahre zurückliegt kam es mir vor als wäre es gestern gewesen. Auf den ersten Blick gabs nichts Neues, Ks und Rs stehen herum, eine Hilfskraft welche grad einen Milandeckel laminiert, Michael huscht an mir vorbei und Daniel der sich hingebungsvoll einem Karbonteil widmet. Kurzer Händedruck und ich verschwinde in der Halle nebenan um endlich meinen Hobel zu begutachten.
1. Enttäuschung: er sieht aus wie ein K.........
Ha.....reingelegt.....natürlich war ich alles andere als enttäuscht!!! Ich wäre am liebsten in die Luft gesprungen vor Freude. Sportlich tief und gedrungen steht es da. Als erstes fällt der von mir gewünschte Philips Bikelight (Pedelec-Version) Frontscheinwerfer ins Auge. Leicht zurückversetzt schielt er grimmig durch die Öffnung nach draussen. Hat was vom bösen Blick wie er an getunten Golfs etc. manchmal zu sehen ist. Unterhalb sitzt die übliche runde Lüftungsöffnung.
Weiter registriert mein Blick die vorderen Duranos und den Kojak hinten. Bin gespannt wie die rollen. Hinter den Radabdeckungen sitzen die 90er Trommeln welche ich schon im R schätzen gelernt habe. Als Rücklicht ist der bekannte LED-Stripe montiert. Vorne blinkts "konventionell" à la Beyss, hinten wollte ich jedoch was aerodynamischeres. Das Resultat gefällt mir ausserordentlich obwohl ich bezüglich meines Geschmacks doch deutlichen düsentriebschen und beyssschen Gegenwind verspürte. Klar wär echtes Karbongewebe als Blinkergehäuse optisch einladender als die Folie im Karbonlook aber man kann ja schliesslich nicht alles haben. Auf jeden Fall werde ich die Dinger nicht jedesmal beim vorbeigehen im Flur ungewollt abreissen wie die normal verbauten.
Durch die Einstiegsöffnung erspähe ich ein weiteres Goodie: die Sitzschale wunderschön (und laut Daniel endgeil) gefertigt aus grober Karbonmatte mit dem sagenhaften Gewicht von nur 532 Gramm! Das Beste daran: sie kann ohne zu schrauben entfernt werden. Also raus damit und weitergucken. Die Schwinge ist bedeutend einfacher gestaltet als im R und der Dämpfer sitzt nun links. Ob dies praktische Gründe hat bleibt noch zu entdecken. Vielleicht ist dadurch der Wechsel von vorne besser zu erreichen und zu justieren. Angenehm: der Gepäckfachboden ist einige Zentimeter tiefer eingeklebt was das Fachvolumen markant vergrössert.
Die Umlenkrolle ist mit auffallend grossflächigen Aluteilen auf den Boden geklebt. Eine Augenweide ist die sichtbare Ackermann-Lenkung. Eigentlich schade so eine schöne Konstruktion durch einen Tunnel zu verstecken. Nachteilig könnte sein nicht drauftreten zu können. Der Tretlagermast, eingebettet zwischen zwei Querverstrebungen ist deutlich kürzer als üblich, ragt steil aus dem Boden und wird mit einem dünneren Rohr zurück Richtung Umlenkrolle abgestützt. Die Kette läuft im Zug- und Leertrumm in Rohren. So erspare ich mir schmutzige Finger beim Umwerfen der Kette und auch die rechte Wade bleibt sauber.
Auf dem linken Radkasten sitzt der kleine Schaltkasten (neu in Karbon, im R wars noch einfacher Kunststoff) mit nur noch einem Schalter fürs Licht und dem aufgeklebten Tacho. Der Schalter für den Lüfter fehlt natürlich und leider auch der Taster für die Umschaltung zwischen Normallicht und Tagfahrlicht. Sicher wäre das für die Elektronikspezialisten hier kein Problem aber ab Werk ist diese Funktion an der Philips nicht vorgesehen wie an der IQ Speed. Die Philips ist auf ein eigens dafür eingeklebtes Karbonröhrchen geschraubt, nicht am Chassis verklebt und lässt sich so verstellen. Sehr gut!
Das hier schon heiss diskutierte Halterungsrohr für den Edge 800 finde ich sehr gelungen.
Genug geguckt. Endlich mal reinsetzen in das gute Stück. Rechtes Bein auf den Sitz, den Hintern am Kopfhubbel abstützen, linkes Bein nachziehen, mit beiden Armen am Rand links und rechts abstützen, beide Beine entlasten, nach vorne ausstrecken und den Körper in den Sitz gleiten lassen. Liest sich kompliziert ist in der Praxis aber in spätestens 3 Sekunden erledigt. Mir fällt sofort die deutlich aufrechtere Sitzposition auf. Sehr angenehm. Die Lenkhebel sind tailliert und liegen für mich in ergonomischerer Reichweite als im R. Schalthebel und Bremshebel wie gehabt. Schuhe in die Pedale einklicken und......ich sitze zu nah. Kein Problem denn die Verstellungsmöglichkeiten in der Länge und auch der Neigung sind ja vorhanden. Ufff. Also raus und gleich mal den Sitz steiler stellen und 3 Paar weitere Löcher in der Schiene freibohren. Letztendlich passts perfekt.
Während Daniel die Magnete fürs Dach einklebt bringe ich beidseitig das rote Konturband an. Daniel achtet bei der Montage der beiden Spanngummis zur Sicherung des Daches auf Details an welche ich nicht mal denken würde: Die Gummis werden mit einer Unterlagsscheibe eingeklemmt und durchgeschraubt. Die Scheibe bleibt aber nicht einfach rund sondern wird an der unteren Seite wo der Gummi im gespannten Zustand nach unten und wegen dem Einstiegsrand auch etwas nach innen ziehen wird flach abgeschliffen und verputzt!
Das Dach schliesst beim Ausprobieren mit einem satten "Plopp" und wird durch die Magnete praktischerweise gleich in die perfekte Position gebracht. Kein Nachrutschen oder Schieben nötig. Nur noch die Sicherungsgummis einhaken und fertig. Boah, fast wie ne Tür von nem teuren Schlitten......
Der Einbau der mitgebrachten Rotor 3D Kurbel mit Power2Max Leistungsmesser und das Zukleben der Haube mit Klebeband schliessen die Vorbereitungen zur Heimfahrt ab.
Am nächsten Morgen verstaue ich meine Habseligkeiten im Heck des K. Lediglich 6,5 kg Gepäck hatte ich diesmal dabei. Bei der Überführung des R warens 3 kg mehr. Die kalte Jahreszeit (November) und die dadurch notwendige schwerere Bekleidung sowie meine Unerfahrenheit waren sicher die Hauptgründe für das damalige Mehrgewicht.
Alles findet mühelos Platz und das Gepäckabteil ist trotz der runtergezogenen Kopfausbuchtung problemlos zu beladen solange man nicht versucht ganze Rucksäcke oder Taschen reinzustopfen. Ich hatte alles in 3 liter fassende Gefrierbeutel verteilt und so lässt sich wirklich die hinterste Ecke des K ausnutzen.
Nach kurzem Verabschieden schmeisse ich mich ins "Kohlegewand" und setze das Dach auf. Der Edge meldet Verbindung zu den diversen Sensoren (Herzfrequenz, Geschwindigkeit und Leistung), findet seinen Standort erstaunlicherweise trotz Abschirmung durch die Karosse recht fix und ich wähle die vorgängig am PC zusammengestellte Route nach hause.
Beim ersten Tritt in die Pedale fällt mir der direktere Antritt auf. Schuld daran ist das 36er Ritzel im Vergleich zum 32er im R. Die Fuhre kommt so vom Start weg einiges zügiger in Fahrt ohne gleich ein ganzes Kw abfeuern zu müssen. Trotz der relativ grossen Gangsprünge fühle ich mich rasch wohl mit der Kassette und freue mich die offensichtlich richtige Wahl getroffen zu haben. Die 5 oberen Gänge mit 20-18-16-14 und 12 bin ich vom R gewöhnt und bieten daher keine Überraschung.
Langsam taste ich mich mit teilweise abruptem Kurvenfahren an die Eigenheiten der Lenkung ran doch birgt auch diese nichts Unerwartetes im Vergleich zum R. Schön direkt und knackig in der Rückmeldung. 1 mm ziehen und es passiert was ohne Verzögerung. So mag ichs. Leichte Unterschiede bemerke ich bei den Bremsen. Die Wirkung ist genausogut aber durch deren Anlenkung von oben ist die Dosierbarkeit einen Hauch schwammiger. Da gefiel mir die direktere Bremsseilführung durch das Federbein im R doch besser. Die Vorteile der jetzigen Seilführung im Winter ist jedoch unbestritten.
Ich spule die ersten Kilometer über Erkelenz Richtung Düren bei wechselhaftem aber trockenem Wetter ab. Die Belüftung funktioniert hervorragend und kann durch feines Verstellen des Visiers von praktisch windstill bis Orkanstärke (je nach gefahrener Geschwindigkeit) dosiert werden. Die Scheibenflächen beschlagen durch mein starkes Schwitzen an der Ampel relativ schnell, sind aber bereits nach wenigen Metern Fahrt wieder komplett frei. Hier zeigen sich doch erste Vorteile gegenüber dem R. Die Sicht nach hinten mittels im Dach an der linken "A-Säule" montiertem BM Rückspiegel ist nicht spektakulär aber mehr als ausreichend. Die Sicht im Allgemeinen nach vorne und seitlich ist sehr gut. Gewöhnungsbedürftig ist allenfalls die fehlende Sicht auf den Boden im Bugbereich welche im R natürlich unschlagbar ist.
Durch grössere Ortschaften schalte ich das Licht ein. Praktischerweise ist auch ohne entsprechende Kontrolllämpchen durch den vom Scheinwerfer angestrahlten Bereich der Karosse vom Sitz her selbst bei Sonnenlicht eindeutig zu erkennen ob das Licht ein oder aus ist. Dasselbe gilt für die eingeschalteten Blinker wenn auch in abgeschwächtem Masse. Als Stromversorgung habe ich einen A123 LiFePo 4s Akku mit 13,2 V Nennspannung und 4600 mAh sowie als Reserve einen mit 2300 mAh gewählt. Die Vorteile aus meiner Sicht: höhere Nennspannung als Lipos und damit heller leuchtendes Rücklicht, unkritischere Eigenschaften bezüglich Eigenentzündung und laut etlichen Berichten deutlich haltbarer. Nachteile: die Abmessungen und das höhere Gewicht.
Auf den flachen Strecken Nordrhein-Westfalens komme ich zügig voran. Anders als zu Hause auf meinen täglichen Trainingsstrecken zügle ich hier meine Leistung auf um die 180 Watt Dauerleistung bei 140 Schlägen pro Minute um nicht schon nach wenigen Stunden ausgebrannt liegenzubleiben. Die so erreichten Geschwindigkeiten liegen zwischen für mich angenehm flotten 43 und 47 km/h. Das Fahrwerk zeigt sich von seiner besten Seite auch wenn ich bis heute das Gefühl habe das R sei vorne etwas weicher. Möglicherweise reagieren auch die Duranos doch etwas anders als die Minits Tough.
Der Fahrkomfort ist gerade durch den steileren Sitzwinkel für mich bedeutend besser. Als etwas schade empfinde ich einzig den im Vergleich zum R etwas höheren Lärmpegel im Innern. Für mich unerklärlich ist die Tatsache, dass ich im K auch nach 2 Stunden Nonstop-Fahrt keine schmerzenden Fussohlen mehr zu beklagen habe.
In der Zwischenzeit erreiche ich den Rhein und fahre noch bei Tageslicht bis nach Andernach wo ich neben dem Fluss ein angenehmes Hotel mit freiem Zimmer finde. Der Hotelmanager erweist mir auf meine Anfrage nach einer Unterstellmöglichkeit für das K einen unerwartet grosszügigen Dienst: er bietet mir einen Parkplatz zwischen Tischen und Stühlen im Frühstücksraum! Das nenne ich ausgezeichnete Gastfreundschaft.
im nächsten Post gehts weiter. Hab ich doch glatt die 15000 Zeichen Limite pro Post geknackt....