Ueberführungsbericht DF #11

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Hallo Leute,


Ich wollte euch die Eindrücke der Ueberführungsfahrt von DF #11 nicht vorenthalten.


Diejenigen welche langweiliges Gelaber (wie zB. hier oder hier) von einem begeisterten DF-Eigner nicht über sich ergehen lassen wollen klicken am Besten „zurück“ oder „neue Beiträge“…..:)


Na dann:


Mittlerweile verkaufe ich meine Velomobile fast traditionellerweise zu früh.


So auch dieses Mal: Das DF wurde im Oktober 2013 bestellt, also ungefähr zum Zeitpunkt, als sich unser unermüdliches VM-Genie irgendwo in Rumänien an den Prototypenbau machte (hier) und sich darüber lediglich Bilder und bereits seitenweise Geschriebenes in diesem Forum fanden.


Die Entwicklung kam mit Riesenschritten voran und im Glauben und auch der Hoffnung auf baldige Serienreife gelang Anfangs Dezember mein K zum Verkauf welches dann wenige Tage später einen Käufer fand.


Es kam anders…..(die dazugehörende Leidensgeschichte erspare ich euch) und die scheinbar endlose Wartezeit wurde zwecks Trainingszustandsaufrechterhaltung (was für ein Wort!) mit einem eiligst erworbenen Kettwiesel überbrückt.


Dann endlich am 9. September bringt mich der Zug nach Nijmegen in Holland.


Daniel erschwert mir mit scheinbar diebischer Freude den möglichst schnellen Weg zur Besichtigung meiner neuen Kohlekiste mit der NICHT-Beschreibung des Wegs zu seiner Werkstatt. Diese auf einem 30'000 m2 grossen, mit unzähligen Gebäuden übersäten Areal zu finden sei nicht besonders schwierig, meint er.


Na ja, mit etlichen Umwegen durch kurvige Gänge und scheinbar hunderten von Türen finde ich dann sein Reich.

Der knurrend und bellenden Begrüssung Momo’s (Daniel’s treuer Wachhündin) folgt ein kurzes Händeschütteln mit dem Meister.


Ich schaue mich um.

Rohe Spanplattenwände, im oberen Raumdrittel eingezogene Balken, an denen die „schattenoptimierte“ Beleuchtung hängt, das „M“ parkt und gleich noch das „Schlafzimmer“ untergebracht ist.

Im gefliesten Teil des Raums steht der wohl allseits bekannte gelochte und in der Höhe verstellbare Montagetisch, das am Boden liegende Spiralrohr führt zu der an der Decke angebrachten Absauganlage.


Daniel ist voll in seinem Element. Zwischen Werkzeugen und Bierflaschen :)LOL:) widmet er sich hingebungsvoll seiner Arbeit.


Vor lauter Eindrücken vergess ich fast warum ich eigentlich hier bin……………mein DF steht fast ein bisschen beleidigt wegen meines Nichtbeachtens neben dem Lochtisch.


Es sieht aus wie ein gewöhnliches DF und doch ist nicht ganz alles so serienmässig.


Ein goldenes „DF“ ziert die Brücke und speziell leichte und auch speziell teure Karbonmatte hat Daniel an gewissen Stellen verarbeitet.

In der Karosse befindet sich ein zusätzliches Gewebe, welches die Verletzungsgefahr an den z.B. bei einem Unfall entstehenden rasiermesserscharfen Bruchstellen des Karbongewebes minimiert oder sogar verhindert.


Die Sicherheits-Fahrgastzelle im Velomobil ist geboren!


Die noch offenen Wartungsöffnungen lassen den Blick frei auf die sonst verborgene Technik. Die 11-36er Kassette wird von einem langen Käfig bedient, die edel wirkende goldfarbene Kette liegt noch am Fahrzeugboden da die Kurbeln noch fehlen aber nur schon die Abdeckung der Umlenkrolle und das Vierkant-Karbonrohr sind ein Augenschmaus.


Die hintere einarmige Schwinge (ein wahres Kunstwerk) lässt viel Stauraum auf der linken Seite, über dem Antrieb rechts sitzt die Ablage mit der oberen Aufnahme des Dämpfers.


Daniel setzt provisorisch den Sitz ein und ich rutsche in die Tiefe. Die Breite an den Schultern passt perfekt……und die eingeformte Wirbelsäulenrinne im Sitz verspricht Langstreckenkomfort.

Auf dem linken Radkasten die „Schaltzentrale“ mit Hauptschalter oben, seitlich oben der Umschalter Tagfahrlicht-aus-Fahrlicht, darunter der Schalter für die Beleuchtung des auf dem Karbongehäuse montierten Tachos. Auf dem rechten Radkasten die USB-Steckdose.


Und dann……oh Schreck…….die Lenkung fehlt! Vergeblich suche ich die beiden Lenkstummel neben dem Sitz. Aber nein……da ist ja ein Tiller montiert.

Ungewohnt aber erstaunlich ergonomisch fühlt er sich an. Zwei Grip-Shift-Griffe, der Einhebel-Bremsgriff und der griffgünstig plazierte Blinkerschalter……alles da.


Daniel prüft die Kopfhöhe am Hubbel. Zwei Löcher runter meint er. Ich schäle mich raus und stelle den Neigungsbeschlag nach Instruktion neu ein. Passt.


Die 155er Kurbeln kriegen ein 75er Kettenblatt und einen 39er „Rettungsring“ verpasst. Es vergeht einige Zeit bis der passende Umwerfer aus Daniel’s Fundus gewählt ist.

Mittlerweile ist es schon spät aber der Unermüdliche montiert, demontiert, prüft, schraubt, regelt und justiert bis zum Hurra: der Umwerfer funktioniert!


Hunger! Schlaf !?.........Ok, morgen geht’s weiter.


Der nächste Tag beginnt mit……….prüfen, montieren, justieren...........und ich finde mich schon mit der Tatsache ab, dass meine Abreise wohl eher nicht wie geplant gegen Mittag stattfinden wird.

Weiter geht’s mit dem Tretlager welches nun an der richtigen Stelle das Karbon-Vierkantrohr ziert, die zweite Cyo wird montiert, Reflexstreifen aufgeklebt und wider dem Erstaunen Daniel’s die aufgezogenen Ultremos gegen Duranos getauscht. Navihalter, Armlehnenklett, „Bürzel-Blinklicht“, Akkus etc.…….alles findet seinen Platz.


Gegen den Vorschlag die serienmässigen Querlenkerstangen (oder wars was anderes, @DanielDüsentrieb ?) noch schnell gegen welche in Titan zu tauschen wehre ich mich nicht.

Ich widme mich währenddessen so langsam der Gepäcksortierung. Sämtliches Material wird in 3L Gefrierbeutel verpackt, mittels draufsetzen komprimiert und verschlossen.

Erstaunlich wieviel Platz unnötig eingeschlossene Luft benötigt!

So präpariert finden alle Kleidungsstücke inkl. Handtuch, Necessaire etc. in zwei ca. 12 liter fassenden Sportsäcken Platz welche bequem auf der linken Seite neben dem Radkasten reingeklemmt auf die Reise gehen.


Das Werkzeugset mit Luftpumpe, 2 Ersatz-Faltduranos, 3 Ersatzschläuchen und das Kabelschloss passen auf die „Hutablage“ und es bleibt noch Raum für meine Bananentasche.

Langsam füllt sich das DF, auf einmal liegt nichts mehr draussen rum und…………. ich bin plötzlich startbereit.


Mittlerweile ist es später Nachmittag geworden und Daniel erinnert sich noch nicht gefrühstückt zu haben. Vor dem Anstrengen etwas essen hat noch nie geschadet und so bedienen wir uns in einer interessanten Musikkneipe an einem rudimentär zusammengestellten „Brunchbuffet“


Dann kann ich es kaum glauben: Ich sitze in meinem eigenen DF und ES GEHT LOS!

Oder jedenfalls fast denn kurz vor dem Losfahren will Daniel noch ein paar Videos der Aufhängungsreaktionen beim Ueberfahren eines Drempels machen. Sehr interessant besonders wenn das Ganze mit 120 Bildern pro Sekunde in Zeitlupe angeschaut werden kann (leider finde ich den Link zum Video nicht mehr).


Etwas vor Einsetzen der Dämmerung rolle ich los, gemächlich, mit wenig Leistung trete ich mich die ersten Kilometer raus aus Nijmegen. Die Radwege der Stadt fahren sich angenehm aber langsam.


Langsam wird es dunkler, der Verkehr lässt nach bis nur noch alle paar Minuten ein anderes Fahrzeug zu sehen ist. Der letzte Radweg liegt schon einige Kilometer zurück und ich rolle mit um die 45 km/h auf der Strasse in die klare Nacht hinein.

Die beiden Cyos Premium leuchten selbst auf der reduzierten Tagfahrlicht-Einstellung die Strasse noch genügend aus. (klick)


So langsam gewöhne ich mich an mein „Umfeld“. Den Anfangs noch mit den Fingern gesuchten Blinkerschalter finde ich nun auf Anhieb.

Erst jetzt ohne Verkehrslärm durch die stillen Wälder fahrend fällt mir auf wie ruhig es im DF tatsächlich ist. Ich empfinde die Fahrgeräusche als noch weniger störend als in meinem R (welches bis anhin mein leisestes Velomobil war). Kein Scheppern, kein Quietschen, kein Poltern……nur das leise Surren des Antriebs und Windgeräusche (ohne Schaumdeckel) sind zu vernehmen.

Die ersten Stunden vergehen wie im Flug. Ich habe die Strasse praktisch für mich alleine und ich komme bei noch angenehmen Temperaturen zügig voran.

Mein Rücken meldet vorzügliches Wohlbefinden im neuen Sitz. Die sonst im unteren Wirbelsäulenbereich und teilweise auch unter den Schulterblättern üblichen Druckstellen von den bisherigen Sitzen in den diversen Velomobilen sind schlicht nicht vorhanden.

Auch die Hamsterstellung hinter dem Tiller ist entgegen meinen Erwartungen äusserst komfortabel. Die in verschiedenen Positionen ausprobierten Armlehnen hingegen bringen für mich keinen wirklichen Komfortzuwachs und ich verstaue diese kurzerhand im Gepäckfach.


Ich rausche über die Grenze nach Deutschland. Etwas vor Mitternacht meldet sich Schlafbedürfnis an. Während der kurvenreichen Abfahrt runter zum Rhein kommt an diesem Tag dann doch noch das volle Fahrlicht zum Einsatz. Helligkeit satt, mit mehr als genug Reichweite und einer die ganze Strassenbreite einnehmende Ausleuchtung. Mehr brauche ich wirklich nicht!


In meinem ersten spontan gewählten Etappenort finde ich gleich am Ortseingang ein einladend wirkendes Hotel, der völlig überfüllte Gäste-Parkplatz wirkt aber doch etwas entmutigend. Wider Erwarten werde ich mit dem letzten freien Einzelzimmer „belohnt“ und mein fahrbarer Untersatz darf bequem im leicht beheizten, abgeschlossenen Fahrradkeller übernachten.


Ich lasse mir ein ausgedehntes Frühstück vom üppig bestückten Buffet schmecken. Ein Blick aus dem Fenster jedoch trübt meinen Elan etwas. Der Himmel ist an diesem Morgen wolkenverhangen und an den Hügeln streicht zäher Nebel entlang.

Pünktlich zur Abfahrt setzt ein feiner Regen ein, welcher mich praktisch während des ganzen Tags begleiten wird.

Den bisher „vernachlässigten“ Schaumdeckel unter dem Sitz hervorgezogen und festgeklettet stellt sich aber binnen Sekunden ein geborgenes Wohlfühlambiente ein. So gerüstet und mit Schutzbrille und tief ins Gesicht gezogener Schirmmütze „entere“ ich die Strasse. Die Sicht ist trotz nun stärkerem Regen und dem sich zwischen Schaumdeckel und Mütze ergebenden Sehschlitz ausgezeichnet. Im Hinblick auf meine Erfahrungen mit geschlossenen VMs (GO3, Evo R) und solchen mit Haube (Evo K) steht für mich jetzt schon fest: die Haube braucht es nicht.


Erfreulicherweise ist auch bei montiertem Deckel der Tacho, der am Tiller eingehängte Edge 800 und das an der rechten Bordwand über dem Radkasten „festgesaugte“ Nüvi 550 problemlos ablesbar.


Der Deckel in Kombination mit der Mütze bietet sehr guten Regenschutz. Der hochgezogene Rand leitet in meinem Fall fast 100 % des Fahrtwindes vom Gesicht weg. Trotzdem werde ich mir (wie beim K auch schon) für Fahrten in der kalten Jahreszeit ohne Deckel eine kleine Plexiglasscheibe zurechtsägen und –biegen welche dann mit einfachem transparentem Klebeband auf die Karosserie geklebt wird.


Kilometer um Kilometer spule ich entspannt, immer mit um die 45 km/h auf dem Tacho, dem Rhein entlang. Zwischendurch zwingen mich Fahrrad-Verbotsschilder auf den Rheinradweg. Die hier möglichen, bedeutend geringeren Geschwindigkeiten werden mit schönerer Aussicht und KFZ-Freiheit wettgemacht. Dank der sich offensichtlich zu Ende neigenden Fahrradsaison und dem weniger prickelnden Wetter halten sich Ausweich- und plötzlich nötige Bremsmanöver wegen umherirrender Fahrradfahrer und Fussgänger in Grenzen.


Die Zeit vergeht wie im Flug. Ich muss mich förmlich zu Essens- und Pinkelpausen zwingen, so bequem liegt es sich.


Nach 10 Stunden Fahrzeit gönne ich mir relativ früh abends ein Hotel. Wieder darf ich beruhigenderweise meinen Hobel in einen abgeschlossenen Schuppen stellen. Hier ist man sogar für Flyer-Gäste vorbereitet. Gleich drei Ladegeräte stehen bereit, alle sind jedoch zurzeit arbeitslos.


Trotz der heutigen, recht flachen Etappe bin ich mangels (VM)-Training ziemlich platt und verzichte zugunsten von etwas mehr Schlaf sogar aufs Abendessen. Kettwieselfahren hat belastungsmässig wenig mit DF-fahren zu tun. Erstaunlich wie stark sich ein anderer Körperöffnungswinkel und vor allem eine andere Tretlagerüberhöhung zumindest auf meine Leistungsfähigkeit auswirkt.


Am nächsten Morgen geht’s bereits kurz nach 6Uhr30 los. Nach einer offenbar klaren Nacht verlangen die tiefen Temperaturen nach dem Deckel. Trotz Kurzarm-T-shirt und kurzer Hose ist das Innere nach etwa einer Minute angenehm temperiert und ich fühle mich pudelwohl.

Nach einigen unspektakulären Kilometern scheint die Fahrt plötzlich zu Ende. Eine Strassensperre mit Umleitung fordert eine Kursänderung. Spätestens nach der zweiten Kurve lerne ich den steifen Antrieb von seiner besten Seite kennen.

Für die Kombi 39 KB mit 36er oder 32er Ritzel zu wenig steil bleibe ich auf dem 75er KB und drücke mich mit dem 36er Ritzel und etwas zu tiefer aber noch verdaubarer Trittfrequenz einen für meinen Geschmack zu langen Hügel hoch.

Der Unterschied im Antrieb zu meinem K ist deutlich zu spüren. Zusätzlich begünstigt der etwas steilere Sitzwinkel den Vortrieb. Unglaublich welche Fortschritte hier stattgefunden haben.


Die Umleitung führt zu einer etwas weniger velomobilfreundlichen Route. Hügel an Hügel reihen sich aneinander, jede Abfahrt zu kurz um mit etwas Schwung die nächste Steigung elegant mitzunehmen.

Die zu wünschen übrig lassende Fahrbahnqualität wird glücklicherweise dank dem straffen aber ausreichend komfortablen Fahrwerk nicht ganz so zur Tortur. Trotz der gegenüber dem K spürbar weicheren Abstimmung überzeugt das DF mit einer von mir bisher nicht gekannten unglaublich satten und stabilen Kurvenlage. Gepaart mit dem fast „Eingekeiltsein“ der Schultern ergibt sich ein äusserst vertrauenserweckendes Fahrgefühl.


Den Deckel habe ich längst wieder unter den Sitz verbannt zum einen weil durch das Auf und Ab doch einiges an Schweiss produziert wird, zum anderen weil das Wetter es heute besser als erwartet mit mir meint.


Auf der Strecke ernte ich verschiedenste mir wohlbekannte Reaktionen: Lautes Gelächter von Kindern, „Ey cool Mann“ von etwas älteren „Kindern“, hupen von der „die-Strasse-gehört-den-Autofahrern-Fraktion“, hupen begleitet mit Daumen-hoch, langsames Verfolgen und Ueberholen mit vom Beifahrer gezücktem Mobiltelefon, „an-die-Stirn-tippen“, „mit-der-Hand-vor-dem-Gesicht-hin-und-her-wischen“, etc.


Irgendwann quittiert der zweite Akku des Nüvi den Dienst. Eine gute Gelegeheit die USB-Buchse mal zu testen. Also flugs das extrakurze Kabel montiert und siehe da: Es lebt! Eine äusserst sinnvolle und beruhigende Einrichtung welche ich noch des öfteren benutzen werde.


Mittlerweile werden die Duranos (und ich auch) mit flacheren Strecken mit qualitativ gutem Strassenbelag verwöhnt. Ich fliege dahin und benutze des öfteren das 11er Ritzel. Die Kassette birgt von der Abstufung her an sich nichts Neues aber das hier vorhandene, beim K wegen des Radkastens fehlende 10. Ritzel ist ab 55 km/h eine Wohltat.


Ich beschliesse mich heute mit einem Abendessen zu verwöhnen und suche bereits am späten Nachmittag eine mir von früheren Ueberführungsfahrten bekannte Unterkunft auf (natürlich mit sicherem Raum für das DF).

Die hausgemachte Pasta mit leckerer Pilzfüllung schmecken hervorragend. Für mich unüblich lasse ich dennoch die Nachspeise aus.

Die Elektronik hängt an den Ladegeräten, die Funktionsbekleidung ist gewaschen und zum Trocknen aufgehängt und ich entschwebe ins Reich der Träume……..


Der letzte Tag beginnt bereits nach wenigen Kilometern mit einer Zwangspause. Das Navi will nicht so wie ich will und deshalb mache ich am Seitenstreifen halt. Kaum zum Stillstand gekommen knallt es.

Der rechte Durano steht mitten in einem kleinen Scherbenhaufen. Und dies ausgerechnet an einer Bundesstrasse mit massenhaft LKW-Verkehr und nirgends ein etwas abseits gelegenes Plätzchen um in Ruhe zu reparieren.

Also wird 1 m neben der vorbeidonnernden Blechlawine das Rad demontiert. Der Durano ist seitlich ca. 1 cm aufgeschlitzt und somit reif für die Tonne.

Als ob ich’s geahnt hätte habe ich zum ersten Mal auf einer Ueberführungsfahrt nicht wie üblich nur Ersatzschläuche sondern auch zwei Faltduranos dabei. Puh…..Schwein gehabt.


Endlich verlasse ich die Bundesstrasse und erreiche nach ein paar Kilometern die französische Grenze. Auf sehr gut ausgebauten, verkehrsarmen Departements- und Lokalstrassen geht’s weiter Richtung Heimat.

In einem kleinen Strassendorf mache ich meinen letzten Halt auf französischem Boden und lasse mir von der sehr freundlichen Konditorei-Bedienung ein leckeres Belegtes aus einem halben Baguette schmieren. Dazu gibt’s ne eiskalte Cola und einen typisch französischen Flan.


So gestärkt geniesse ich bei fast wolkenlosem Himmel die zügige Fahrt durch das landschaftlich schöne Elsass und passiere am späteren Nachmittag die schweizer Zollstelle.


Das Basler „Tramschienen-Eldorado“ wird in Zick-Zack-Fahrt und dieses Mal ohne steckenbleiben durchquert um dann die letzte Hürde, den Hauenstein in Angriff zu nehmen. Die Passtrasse ist gut ausgebaut, zu dieser Zeit wenig befahren und so kurble ich auf dem 39er KB und den 3 grössten Ritzeln gemütlich und beinahe ungestört hoch. Die Cola und das Belegte unterstützen dabei merklich, komme ich doch nach gefühlt quasi nicht vorhandener Anstrengung auf der Passhöhe an. Bei anbrechender Dunkelheit lasse ich dann das DF ins schweizer Mittelland runterrollen und erreiche gesund, unfallfrei und zufrieden mein Zuhause.

Ein weiteres Mal hat es unglaublich viel Spass gemacht mein Velomobil auf eigener Achse in die Heimat zu überführen.


Bis auf die erwähnte Reifen-Panne und einen durch einen Manipulationsfehler meinerseits verursachten Kettenabwurf verlief die Reise ohne negative Zwischenfälle.

Das Fahrzeug zeigte sich dabei von seiner besten Seite und bewies unter teilweise harten Bedingungen seine Langstrecken- und Alltagstauglichkeit.


Das DF ist nach einem gebrauchten GoOne3, einem ebenfalls gebrauchten GoOne Evo, einem neuen Evo R und einem neuen Evo K mein fünftes Velomobil.

Im direkten Vergleich fallen die technologischen Fortschritte über diese wenigen Jahre beobachtet gigantisch aus.

Das hierbei die allgegenwärtige Marktusanz „mehr Leistung für weniger Geld“ mit dem DF auch im Velomobilsektor Einzug hält ist natürlich besonders erfreulich.


Mit dem DF ist Daniel und Ymte ein besonderer „Wurf“ gelungen welcher den Markt unzweifelhaft gehörig aufmischen wird und, wie auf der Fahrer- und Bestellliste des Herstellers ersichtlich auch bereits tut.


Daniel hat ein weiteres Mal mit seinem ungestümen Tatendrang und seiner Perfektions-Sucht die Messlatte massiv höher gelegt und gleichzeitig ein Innovations-Feuerwerk gezündet, welches noch lange die Velomobilszene erleuchten wird.


In diesem Sinne:

Daniel, mach weiter so………………………………… denn


…………………………… die Dinger sind einfach immer noch zu schwer…….:D:D:ROFLMAO:



Und jetzt dreh ich eine Runde………………Tschüssss





P.S Es sieht aus wie ein DF. Will hier trotzdem irgend jemand Bilder sehen……:D
 
Hallo Alain,
meinen Glückwunsch zum neuen Fahrzeug. Wie ich auf der intercitybike-Rijderlist gesehen habe, dass dein DF ausgeliefert wurde, habe ich mich schon auf deinen Überführungsbericht gefreut. Die Berichte vom R und K habe ich damals inhaliert und seither noch mehrfach durchgelesen.
Das Video zum Drempeltest findet ihr hier.
Und eine technische Frage: Du kannst also 39-75 (36 Zähne Differenz) tatsächlich mit dem Umwerfer schalten und zwar so, dass auf dem 75er Blatt alle Gänge funktionieren und du auf dem kleinen Kettenblatt das 36er, das 32er und das 28er Ritzel nutzen kannst? Das ist ja verrückt.
Kommst du gut klar mit den kurzen Kurbeln? Beim K hattest du ja 170er.
Ich wünsch dir viel Spaß
Max
 
Ein wirklich toller Bericht, macht neidisch. Ich wünsche Dir alles Gute mit dem DF und freue mich auf eventuelle Bilder.
 
..........Du kannst also 39-75 (36 Zähne Differenz) tatsächlich mit dem Umwerfer schalten und zwar so, dass auf dem 75er Blatt alle Gänge funktionieren und du auf dem kleinen Kettenblatt das 36er, das 32er und das 28er Ritzel nutzen kannst?........

genau so wobei ich den Grip-Shift wohl gegen einen Lenker-Endschalthebel tauschen werde, weil ich die nötige Kraft mit verschwitzter Hand ohne Handschuh nicht aufbringen kann um den Umwerfer zu bedienen.....

Kommst du gut klar mit den kurzen Kurbeln? Beim K hattest du ja 170er.
Max

Momentan trete ich halt etwas schneller aber sobald die Kraft wieder zurück ist werde ich wieder mit ca. 75 TF-Schnitt unterwegs sein.
 
Ich hatte das mit Ymte diskutiert und er meinte, dass man die SRAM X.0 eigentlich immer schalten könnte. Es mag aber sein, dass bei Deiner Konfiguration der Umwerfer schwerer geht.

soweit ich mich erinnere hat Daniel irgendeinen Umwerfer montiert welcher zur gewünschten Funktion "überredet" werden konnte......schau ich mal nach wenn ich die Bilder mache..........ich glaub der ist nicht mal von SRAM....
 
Ich könnte mir vorstellen, dass es dann nicht mehr so leichtgängig ist ... wenn ich mein DF habe, kann ich Dir mehr dazu sagen.
 
Der verbaute 105 er hat ein kurzes Übersetzungsverhältnis. Bei Ultegra gibt den auch in Lang. Der über kurz oder lang Serie Serie wird
 
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