TWOgether Modell 3

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Hallo Zusammen,

auch wenn ich kurzzeitig weg war, so war ich trotzdem immer aufmerksamer Leser im Forum. Nun melde ich mich mit meinem neuen Projekt zurück das schon seit einiger Zeit in Arbeit ist und jetzt in den Restarbeiten steckt. Es bleibt bei der Doppelverwendung des TWOgether - Einzelliege und Tandem als Einspurer. Von der sonstigen Multifunktionalität habe ich mich verabschiedet. Es sollte ein Reise- und Tourenrad werden und damit Schluss.
Einige Änderungen gibt es, wie z.B. tieferer Einstieg, tieferer Schwerpunkt, comfortablere Federung (vollgefedert mit zusätzlicher Balloon-Bereifung-62er Super Moto X), indirekte Lenkung für bessere Wendigkeit, Kraft aus dem Hinterrad (Wobei ich mir jederzeit die Option Shimano Steps o.ä offen lassen möchte. Also den Wechsel auf Mittelmotor). Ansonsten habe ich mehr auf gute Komponenten gesetzt (Pinion; Magura MT5...). Die Sitze sind aus dem Hause HP. Meine Wahl viel auf den ErgoMesh, nachdem ich ausgiebig alle möglichen Sitze auf dem letzten Spezi´s testgefahren habe. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.
Beim Rahmenbau bin ich auch weg vom Doppelrohr, wobei auch diese Konstruktion im Alltag sehr bewährt hat.

Das Fahrrad sollte auch optisch etwas aufgewertet werden. Aber letztendlich ist das ja reine Geschmackssache. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Es steckt auch eine Menge an Arbeit drin alle Dinge so zusammen zu bringen, dass sie nebenbei auch funktionieren. Ich habe jetzt fast ein Jahr gebraucht.

Hier mal 2 Fotos von meinen Bausätzen zu Liegerad (links) und Tandem (rechts). Wobei das Tandem nur das erweiterte Liegerad ist.

Bausatz_TWOgether3-Liegerad.JPG Bausatz_TWOgether3-Tandem.JPG

Als Antrieb wollte ich eigentlich den Heinzmann Cargopower RN 111 mit Ölschmierung und -kühlung verwenden, da er nach Herstellerangaben auch am Berg nicht schlapp macht und im Tandembetrieb ordentlich Drehmoment zur Verfügung stellt. Aber leider war zu diesem Zeitpunkt der Hersteller in der Vorserie und der Motor noch nicht erhältlich. Aus diesem Grunde musste ich das auslaufende Modell von GoSwiss verwenden. HP hat mich diesbezüglich unterstützt und auch andere Teile von HP Velotechnik finden sich am Fahrrad wieder (Kenner finden Diese sofort;)). Ich musste nur noch meinen Fahrradrahmen abstimmen und konfigurieren.

Eventuell stelle ich die neuen Modelle auf der nächsten Spezi 2020 (auch auf einem Stand) vor.

Gestern begann der spannende Zusammenbau des Einzelrades mit einer kurzen Probefahrt über die Weinberge zum Grillgut-Einkauf, um abends entsprechend die Jungfernfahrt zu feiern. Es gibt aber wie bei jedem Prototyp noch ein paar Nachbesserungen, die sich aber wirklich in Grenzen halten. (Ich glaube ich werde mir noch ein paar Kopfstützen leisten:whistle:

Es fehlen jetzt auch noch ein paar Anbauten, wie Schutzbleche, zwei zusätzliche Gepäckträger und Kleinigkeiten, aber ein paar Bilder stelle ich mal an dieser Stelle ein. Später wenn die Fahrräder wirklich fertig sind gibt es bessere Fotos.

Heute werde ich mal das Tandem zusammenbauen und bin schon gespannt was auf mich zukommt...:).

Am Ende dies Beitrags möchte ich noch erwähnen, dass ich das Fahrrad so konstruiert habe, dass PilotInnen (Liegerad) oder PilotInnen/StokerInnen (Tandem) mit Körpergrößen von 1,60m bis 2,10m damit fahren könnten.

IMG_20190629_160727.jpg
IMG_20190629_180417.jpg IMG_20190629_191022.jpg IMG_20190629_190929.jpg IMG_20190629_191215.jpg

Tandembilder folgen.

Viele Grüße
Kalle
www.twogetherbikes.com
 
@TWO Co.: Das Solorad finde ich optisch soweit ganz gefällig, beim Tandem fehlt mir sowohl optisch als auch von der Stabilität her irgendwie ein Rohr unterm hinteren Tretlager, nicht zuletzt um das hintere Steuerrohr zu entlasten. Kommt da noch was oder hast Du die Stelle ums Steuerrohr herum besonders verstärkt?

Danke, dass Du wieder hier mitschreibst!

Gruß,
Martin
 
Danke, dass Du wieder hier mitschreibst!

Gerne und Danke auch:).

Das ist ja alles noch nicht final und es treten immer wieder Problem(chen) auf, die ich momentan immer wieder habe hier nicht gleich ausbreite, aber für die ich Lösungen finden werde. Jeder Hersteller oder Eigenbauer muss mit seinen neuen Kreationen erst mal konformieren. Das dauert in der Regel. Das kennst du sicher auch zu gut.
Ich hatte diese Anmerkung zur vermuteten Schwachstelle erwartet und eigentlich schon in der Entwicklung entsprechend etwas geplant bzw. vorbereitet, was ich unterstützend anbauen könnte (s. angehangenes Bild). Darauf sieht man eine Versteifung von der vorderen Schwingenlagerung des Vorderteils zu den "Lochleisten" des hinteren Rahmenteils. Das ist genau die Verbindung unter dem späteren hinteren Tretlager. Das brauchte mir aber durch die parallele Anordnung nicht genug Torsionssteifigkeit in die Rahmenverbindung und ich entschloss mich dann zum bewährten "aufgesetzten Dreiecks" im kritischen Verbindungsbereich, welches sich bewährt hatte. Das ist auch nicht fix, sondern mit Schnellspanner verstellbar. Daher lässt sich das Tandem auch in die Länge ziehen. Die zusätzliche Versteifung unterm Tretlager sieht zwar im Rohbau für den einen oder anderen Betrachter gefälliger aus. Ich lasse sie aber zunächst weg.
Ich könnte also bei höheren Belastungen oder belastenden Gewichten das Fahrrad unten noch zusätzlich versteifen. Die Option besteht;)(y), aber wer weiß...vielleicht entschließe ich mich doch noch anders.
Der "kritische" Bereich ist aber nach meiner Meinung ausreichend stark zumal das Fahrrad vollgefedert ist.

Es wird sich aber bis zum fertigen Fahrrad noch einiges verändern....

Hier der beschrieben frühere erste "Rohbau" nach Entwürfen:

Tandem_2019_05_26.jpg
 
Habt Ihr da den Rahmen nach dem Schweissen gerichtet oder ist etwas versteckt, von dem wir noch nichts wissen?
Unbenannt.jpg
 
@einrad : Hättest du mal 5 min. gewartet mit dem Vorschlag der Unterverspannung, dann wäre die Frage der Stabilität mit meinem letzten Beitrag schon beantwortet worden.
Habt Ihr da den Rahmen nach dem Schweissen gerichtet oder ist etwas versteckt, von dem wir noch nichts wissen?
Betriebsgeheimnis;):whistle:
 
Die Testfahrten haben begonnen. Das Tandem muss ich antriebstechnisch nochmal umdenken, denn Pinion ist für Tandems ungeeignet. Auch meine Gedanken die in den einzelnen Gängen ungleichen Umdrehungszahlen von Kurbel und Kettenblatt des Pinion-Getriebes durch andere Übersetzungen von unterschiedlichen Kettenblättern bei Pilot und Stoker zu ersetzen funktionieren nicht. Zu groß sind die Diskrepanzen der Umdrehungen der Kettenblätter hinten und vorn. Es gibt momentan keine Alternative.
Während der Pilot in den Gängen 1-4 (bei 12-Gang Pinion) mehr kurbeln muss als der Stoker (Was ja zunächst kein großes Problem darstellt.) muss z.B. im 9. Gang der Stoker 2,5x und im 12. Gang gar 3x mehr Umdrehungen treten als der Pilot.
D.h. bei einer sehr moderaten Trittfrequenz des Piloten im 9. Gang von 60 U/min muss (oder sagen wir besser müsste!) der Stoker ca. 180 U/min stemmen:confused::cry:.

Ich werde die Tandemversion also neu überarbeiten und Dieser eine Sram-Kettenschaltung verpassen. Ist schon fix. Heckmotor bleibt. Das Tandem soll aber wie gewohnt bei mir als Einzelrad und Tandem umbaubar bleiben. Glücklicherweise habe ich mehrere Hauptrahmenteile gebaut und so kann ich die momentane Einzelliege mit Pinion und Go SwissDrive als Freizeit- und Pendelliege zur Arbeit nutzen. Die erste größere Testfahrt hatte ich heute im Schurwald ohne Probleme und mit viel Spaß...

1. Testfahrt Schurwald.jpg
 
Ja klar. Schrieb ich auch schon am Anfang des Thread:

Als Antrieb wollte ich eigentlich den Heinzmann Cargopower RN 111 mit Ölschmierung und -kühlung verwenden, da er nach Herstellerangaben auch am Berg nicht schlapp macht und im Tandembetrieb ordentlich Drehmoment zur Verfügung stellt. Aber leider war zu diesem Zeitpunkt der Hersteller in der Vorserie und der Motor noch nicht erhältlich. Aus diesem Grunde musste ich das auslaufende Modell von GoSwiss verwenden

Go SwissDrive ist einfach ein toller Antrieb und HP bietet auch einen guten Service über Ende 2019 hinaus. Das ist eigentlich kein Problem. Ich weiß auch auf welchen Antrieb HP in Zukunft zugreift, weiß aber nicht, ob ich es an dieser Stelle mitteilen darf.

Ich schrieb aber auch:

(Wobei ich mir jederzeit die Option Shimano Steps o.ä offen lassen möchte. Also den Wechsel auf Mittelmotor).

D.h. ich legte die Rahmenkonstruktion nach den unterschiedlichsten Antriebsmöglichkeiten aus. Jederzeit kann ich also einen anderen Antrieb (Vorderradantrieb, Mittelmotor oder Hinterradantrieb) verbauen.

Bei mir geht es auch nicht in erster Linie um Verkauf und Gewährleistung etc. Ich bin zunächst immer noch Eigenbauer.
 
Hallo,

mich interessiert Deine Erfahrung mit Pinion auf der Liege. Im Trike HP Scorpion fs26 habe ich es lange gefahren. Im Stand extrem zu beschleunigen ist ein Traum, allerdings sind die Spitzengeschwindigkeit ohne E-Unterstützung auch bei guten Trainingszustand nicht zufriedenstellend. Liegäugele die Pinion im Einspurer zu testen, bräuchte aber einen positiven Feedback, um schrauben zu wollen.

Gruß
Juan
 
Hallo Zsm.,

Liegerad ist jetzt fertig und ich habe schon ein paar Touren zur Arbeit hinter mir (bei mir sind das mindestens 56 km Hin und Rücktour ohne Umweg). Mache aber jetzt weiter ausgiebige Testfahrten in den Pyrenäen:) und an der Costa Brava+Hinterland und dann melde ich mich auch zum Thema von dir, Juan. Bis dahin Hals und Beinbruch...

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Dann ist da noch ein HP Liegerad mit Pinion und Motor in den Pyrenäen unterwegs. Leider habe ich es nur kurz Vorgestern morgen gesehen und finde es nicht mehr wieder bei FB. Gruss Bin gespannt auf Deinen Report! Juan
 
Testfahrten in den Pyrenäen und Umland sind inzwischen Geschichte. Fazit: Die Wahl des Antriebs war (trotzdem GO Swiss seine Produktion einstellt) richtig. Der Druck aus dem HR über die Berge war allgegenwärtig und es gab keine Einbrüche bzw. Ausfälle durch Überhitzen. Auch die Beschleunigung aus dem Stand am Berg war fantastisch. Die satte Kapazität der Akkus (Gesamt: 1272Wh) gibt zusätzlich DauerPower.
Nach Erreichen der ca. 25km/h wird sanft abgeregelt (kannte ich von Heinzmann nicht!). Dann wird's logischerweise beschwerlich, aber man kann immer noch einen drauflegen (je nach sportlicher Fitness). Klar bremst einen das Mehrgewicht von Pinion, Motor und 2 großen Akkus aus, aber es geht noch was...
Außerdem ist es ja keine Rennmaschine, sondern eine Reiseliege.

Ich verwende das gleiche Pinion 1.12 Getriebe und die Übersetzung wie das HP am Scorpion fs Pedelec (Kurbel 170mm; 46Z./ Ritzel an GO Swissdrive-Nabe= 36Z.) verbaut. An sich bin ich damit sehr zufrieden.(y)
Nachteilig am Pinion Getriebe ist nur die hohe Umdrehungszahl des Kettenblatts ab Gang 9-12. Das sind sage ich mal die "Reisegänge", wenn man tourt. Jetzt erreicht das Kettenblatt die doppelte bis fast dreifache Geschwindigkeit. Eine Umdrehung die bei normaler Schaltung und Kurbel kein noch so guter Sportler schafft. Oder wer erreicht hier annähernd 270U/min:whistle:?
Das eigentliche Problem aus dieser technischen Gegebenheit ist, dass die Kette unablässig in hoher Geschwindigkeit durch die Kettenleitrohre zottelt und sie dadurch schneller verschleißt. Hier ist es wichtig für gutes Gleiten zu sorgen.

Das ist dann aber schon alles. Ansonsten fährt das Liegerad fantastisch und man bekommt auch eine Menge Aufmerksamkeit.

Für Interessierte: Ich bin am Samstag auf der Eurobike und werde das Einzelrad mitbringen. Es wird wahrscheinlich vor dem Eingang West stehen. Das Tandem ist noch nicht fertig.
Bin aber auch an 2 Tagen (21.+22.11.2019) als Aussteller auf dem "Morgenmacher Festival" in Stuttgart auf dem Messegelände. Dann mit Liegerad und Tandem. Ich melde mich aber rechtzeitig davor nochmal.;)
 

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