gibt es überhaupt auf Deutschen Straßen? Auf der SPEZI 2019 hatte ich eine Unterhaltung mit einem Mitarbeiter von KTM?? Der sagte mir:"S-Pedelec spielen für uns überhaupt keine Rolle."
Geschätzt ca. 20.000-30.000 in Deutschland
(Verkaufszahlen ca. 5.000-6.000 pro Jahr bei im Schnitt 5 Jahren Nutzung?)
Wieviele davon mit Kennzeichen unterwegs sind kann ich auch nur schätzen, vielleicht 50%?
Die Anzahl "getunter Pedelec", also unversicherter Kleinkraft- bzw. Motorräder wird in Deutschland auf ca. 300.000-600.000 geschätzt. Das Drama daran ist, dass sehr viele Leute im Fachhandel dahingehend beraten werden, dass man mit dem s-Pedelec ja nicht auf Radwege dürfe. Also wird lieber das Pedelec gekauft, aber die 25km/h sind dann doch nicht schnell genug, also wird manipuliert.
So wird aus der Ordnungswidrigkeit ein versichertes Kfz (s-Pedelec) auf dem Radweg zu nutzen dann dank kompetenter Beratung eine Straftat durch das Führen eines nicht versicherten Kfz und im Falle eines Unfalls gibt es nicht mal Versicherungsschutz. Ein wahrer Schildbürgerstreich, 100.000-fach praktiziert.
Praktisch ist es wohl so, dass weder getunte Pedelec noch s-Pedelec sonderlich häufig Grund von Personenschaden oder anderen schweren Unfällen sein können. Bei s-Pedelec ergibt sich die geringe Schadenshäufigkeit an den lächerlich geringen Jahresbeiträgen der Versicherung (nur ein einziger schwerer Personenschaden pro Jahr würde wohl alle s-Pedelec Versicherungsbeiträge eines Jahres bei einer durchschnittlichen Versicherung auffressen) und bei den getunten ist es scheinbar auch nicht anders, denn ansonsten wäre das schon längst Thema in Medien und Politik.
Wir führen hier also eher eine Scheindiskussion. Übles Verhalten im Verkehr wurde schon bei allen Verkehrsteilnehmern beobachtet, egal mit was sie unterwegs sind. Typischerweise diszipliniert ein Kennzeichen hinten dran aber. Ich begehe mit meinen s-Pedelec z.B. keine Rotlichtverstöße, mit den Fahrrädern bisweilen schon.
MfG
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... Man kann mit S-Pedelecs offensichtlich fahrradkompatibel fahren..., zwischen anderen Radfahrern war der defensiver unterwegs als mancher Rennradfahrer...
Das halte ich sogar für den Normalfall. Ich bremse mit dem s-Pedelec häufiger mal ab, das ist ja nicht weiter tragisch, der Motor hilft mir ja kräftig beim erneuten Beschleunigen. Außerdem hat man ein Kennzeichen hinten dran. Einfach mal selber ausprobieren, damit fahren die meisten automatisch defensiver, denn plötzlich ist man nicht mehr anonym.
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Das neue "Ebike-Schild" versteht kein Mensch, da es diese Fahrzeuge (elektrische Mofas < 25 km/h) so gut wie gar nicht gibt.
Eine 25km/h Begrenzung für s-Pedelec auf Radwegen ist Unsinn, warum sollte man sowas machen? Gerade auf den Radstreifen neben der Fahrbahn, also da wo wirklich NIEMAND will, dass ich auf der Fahrbahn fahre kann ich völlig problemlos das s-Pedelec auch mal schnell fahren. Mal davon abgesehen gilt §1 der StVO auch für s-Pedelec. Damit ist das Verhalten auf Radwegen bereits bestmöglich geregelt.
Es ist ja nicht so, dass wir hier über Phantasien reden, das ist längst Alltag.
In Deutschland fahren x-tausende s-Pedelec tagtäglich auf Radwegen, dazu noch x-zehntausende getunter Pedelec. In der Schweiz fahren die s-Pedelec sogar legal auf Radwegen.
All das funktioniert seit Jahren, ohne dass es deswegen spezifische Probleme gäbe.
Man muss einfach nur die gelebte Praxis legalisieren und gut ist es. Ein Großteil der "Tuner" könnten dann mit dem nächsten Kauf auch zu einem legalen Fahrzeug greifen und müssten nicht weiter als Straftäter durch die Landen fahren. (oder man schafft den Straftatbestand ab, aber ich persönlich werde lieber von einem versicherten s-Pedelec angefahren als von einem unversicherten Kraftfahrzeug)
Wie so oft bei solchen Themen äußern sich vor allem Leute, die von den Fahrzeugen keine Ahnung haben. Das wäre so, wie wenn ich mich lang und breit darüber auslassen möchte, wie sich Velomobile gefälligst am Radweg zu verhalten haben, angeblich fahren die ja alle völlig rücksichtlos mit 80km/h durch die Gegend und töten dabei kleine Kinder. Ich hab da erst vor 3 Jahren mal einen gesehen und deswegen fordere ich mit aller Vehemenz, dass...
Einfach mal ein s-Pedelec ausleihen und im Berufsverkehr damit die einzige PKW Spur (idealerweise wie vom ADFC vorgeschlagen mittig) blockieren, während man mit 18km/h den Berg hoch radelt und auf keinen Fall auf den aufgezeichneten Radweg daneben ausweichen, denn das ist ja verboten.
Wer eher masochistisch angehaucht ist kann alternativ auf der Bundesstraße mit dem s-Pedelec neben den LKW herum fahren. Idealerweise auch mit leerem Radweg daneben. Wenn man angehupt wird immer ein Schild mit Mindestabstand beim Überholen hoch halten und den Fahrer anzeigen, schließlich sind wir ja alle Regelnazis!
Zum Ausklang dann noch einmal kurz s-Pedelec tragen durch die Fußgängerzone (Schieben ist nämlich auch verboten. Nur wenn man es trägt ist es kein Führen eines Kfz sondern tragen eines Gepäckstücks)
Ich denke, man sollte Gesetze so anpassen, dass sie auch zur Praxis passen.
MfG