Trommelbremsen Rückstellkraft einstellen

OK, mein Fahrradschrauber war heil froh, als ich ihm sagte, es selber machen zu wollen, zu viel Laufkundschaft und nicht wirklich Platz für ein VM. Habe vielleicht vorschnell Bremszüge (innen/außen), Bremsplatten und Lager in Dronten bestellt, ohne mir erstmal ein Bild gemacht zu haben. Zumindest kann ich nun notfalls eine Kompletterneuerung durchführen. Hier stand, dass selbst neue Bremsplatten mir Kupferpaste zu behandeln sind, ist das so? Also auch eine neue Bremsplatte komplett zerlegen und die beweglichen Teile schmieren? Welche Kupferpaste sollte ich da nehmen? Warum benutzen die in Dronten Molykote br 2? Was sollte ich zur Schmierung des Federbeins nehmen (wenn ich es schon draußen habe, kann ich es auch warten)?
 
Auch ich habe den Bremsnocken und gegenüber davon mit Molykotte geschmiert. Kupferpaste mag vlt besser sein aber wenn man sparsam und dosiert damit umgeht, sehe ich kein Problem. Allgemein habe ich mein Molykotte in eine 10 ml Spritze gefüllt, eine 1,0 mm Kanüle abgeschnitten. Mit dieser Kombi, kann ich punktgenau dort schmieren wo es gebraucht wird.
Auch die Feder, Dämpferelemente habe ich (dann ohne Spritze und großzügiger) mit Molykotte geschmiert.
 
Bisher habe ich keine von diesen Produkten. Da Neuanschaffung, würde ich doch das bessere Produkt bevorzugen.
 
dann brauchst aber neben der kupferpaste noch das Fett für die Federbeine wobei man auch anderes dort nehmen kann sofern es nicht zäh ist
 
So nun habe ich es gewagt und mich selbst an die Arbeit gemacht. Nachdem ich doch recht flott das rechte Vorderrad samt Stoßdämpfer in der Hand hatte, war ich sehr zuversichtlich die Arbeit zügig zu Ende zu bringen. Um Zeit zu sparen, habe ich gleich die Bremsplatten bestellt um sie auszutauschen. Heute folgte ein Rückschlag, der meine Zeitplanung durcheinander wirft. Die Bremsplatte ist festgerostet :-( ... nun ist guter Rat teuer. Ich habe die Bremsplatte auseinander genommen und gereinigt und habe es nun über Nacht mit WD40 eingesprüht (keine Sorge, die Bremsbacken sind nicht dran). Ich bekomme eher die Achse von dem Stoßdämpfer abgeschraubt als die Bremsplatte von der Achse abgezogen. Hat jemand Ideen, wie ich mein Problem gelöst bekomme, falls das mit WD40 nichts wird?
 
Gewalt anwenden. Falls das nichts wird: Achsen abschrauben und erneuern. Titanachsen kosten 70€ bei Gingko.

Edit: Ich meine nicht, dass du alles neu machen musst/sollst. Aber keine Sorge, selbst wenn du die Achsen, Federbeine, Bremsen und Laufräder beim Versuch schrottest kannst du all das zu deutlich weniger als dem Preis des Gesamtvelomobils ersetzen.
Das sagt jemand, der völlig unbedarft nach 6 Monaten die seltene Scheibenbremsaufnahme von den Federbeinen runtergeflext hat um auf Trommelbremsen umzubauen.
 
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Hallo,
ich habe so meine eigene Theorie ueber mangelnde Rueckstellkraft. Ich denke dass die Bremsbelaege schon zuweit runter sind und deshalb die Hebelverhaeltnisse des Nockens nur noch wenig Rueckstellkraft auf den Bowdenzug bringen koennen. Wenn der Nocken sich schon fast um 90grad drehen muss damit Du bremsen kannst, kommt am Bowdenzug fast keine Kraft mehr an. Wenn die Bremsen schon bei 10grad greifen, kann die Feder den Nocken viel leichter drehen und den Bowdenzug zurueck ziehen.
Meine Loesung is neben Saeubern und Schmieren mit duennen Blechstreifen die Bremschuhe erhoehen die gegen den Nocken druecken. Dann braucht sich der Nocken nicht mehr so lang zu machen beim Bremsen. Und wenn du schonmal dabei bist, spaendiere dem in Fahrtrichtung vorderen Bremsschuh einen extra Bremsstreifen, die Bremswirkung wird dan viel agressiever. Kannst du gut ausprbieren wenn du das Rad aufsteckst, das Rad drehst und dann bremst.

Christian
 
Und wenn du schonmal dabei bist, spaendiere dem in Fahrtrichtung vorderen Bremsschuh einen extra Bremsstreifen, die Bremswirkung wird dan viel agressiever.
Das mit dem Bremsstreifen habe ich nicht verstanden, was für einen Bremsstreifen meinst Du? Aus welchem Material ist er und wo bekommt man ihn?

Ich habe die Arbeiten fast abgeschlossen. Die Bremsplatte habe ich nicht abbekommen, also habe ich die Bremse restauriert, also Bremsbacken und Nocken abgeschraubt und alles gereinigt. Teilweise waren die Bremsbeläge glasig, ins Besondere auf der rechten Seite. Dies könnte zum Teil die schlechte Bremswirkung erklären. Die glasige Oberfläche habe ich mit Schleifpapier (80 Körnung) abgeschliffen. Auf der linken Seite hatte der Bremszug einen Knick auf Höhe des Eingangs in den Außenzug an der Trommel. Dieser Knick könnte verursacht haben, dass der Zug im Inneren des Mantels sich nicht gut bewegen konnte und die Rückstellkraft der Feder in der Trommel gegen dern Widerstand des Knicks im Mantel nicht reichte, um ganz auf zu machen. Den Innenzug habe ich getauscht. Das Inere der Trommel auch leisch mit Schelifpapier bearbeitet und unter dem Nocken, sowie die Aufnahme der Bremsbacken und die Radachse sparsam mit Kupferpaste eingeschmiert. Hier muss ich sagen, dass ich mit mehr Gleitfähigkeit von der Kupferpaste versprochen habe. Damit müssten die Bremsen wieder wie neu arbeiten. Übrigens war es weniger Arbeti als ich dachte. Ich denke, nun habe ich genügend Übung, um ein Vorderrad aus einem Quest in max 20min auszubauen ;-)

Eine Frage noch, wie ist eine Trommelbremse perfekt eingestellt? Darf sie im Leerlauf noch ein ganz klein wenig schleifen oder darf das gar nicht vorkommen?
 
Das mit dem Bremsstreifen habe ich nicht verstanden, was für einen Bremsstreifen meinst Du? Aus welchem Material ist er und wo bekommt man ihn?
Wenn der Bremsbelag dünner wird, muss sich der Bremsnocken weiter drehen, bis der Bremsbelag an der Trommel anliegt. Er ist dann schon in der Grundstellung schräg zu den Bremsschuhen und kann sie bei gleichem Zug am Bremsgriff nicht mehr so weit spreizen. Die Lösung ist das Unterlegen der kleinen silbrigen Bremsschuhe, die zwischen Bremsbacken und Nocken für frohes Nockengleiten sorgen (daher bei der Revision immer schön säubern und wieder mit Stahlwolle glätten). Als "Bremsstreifen" habe ich kleine Metallabschnitte von alten Schnellhefterstreifen hergenommen. mehr als vier davon sollte man nicht pro Bremsschuh benutzen.
Eine vernünftige Lösung würde mehrere Bremsschuhe mit unterschidlicher Dicke vorsehen, die man dann entsprechend austauschen kann. Aber SA verdient wohl lieber Geld mit dem Verkauf von neuem Bremseninnenleben, auch wenn das alte noch für viele 10.000km gut wäre.
 
Das mit dem Bremsstreifen habe ich nicht verstanden
Nee - war auch nict zu verstehen. Der 'Bremsstreifen' muss ein 'Blechstreifen' sein der in die Bremsschuhe kommt, wie auch Sutrai es beschreibt. Den Trick mit dem extra Blechstreifen im vorderen Bremsschuh habe ich uebrigens bei DanielDuesentrieb gelesen, den Beitrag kann ich leider nicht mehr finden.

wie ist eine Trommelbremse perfekt eingestellt? Darf sie im Leerlauf noch ein ganz klein wenig schleifen
Je mehr es schleift und scheppert, desto groesser der Trainingseffekt!:)
Nee, das Rad sollte sich schon ganz frei drehen koennen, oder reicht deine Federkraft immer noch nicht aus den Zug zurueck zu holen? Wenn ca. 3/4 des Weges des Bremshebels nicht ausreichen die Bremse von absolut frei bis total blokkiert zu verstellen, stimmt etwas nicht.

Christian
 
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