Trommelbremse vs Scheibenbremse

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Hallo, ich habe keine Erfahrung mit Trommelbremsen. Jetzt werden die aber vielfach verbaut. Wo liegen eigentlich die Vorteile gegenüber einer Scheibenbremse?
Habe da bisher noch keinen expliziten Faden gefunden....mmh
LG Wilfried



PS. ich habe nicht sehr viele chips mehr hier, also bitte kurz fassen:whistle::whistle:
 
Gibt hier sehr viel Info in den Vm Fäden.
Generell: Immer sauber, wartungsarm, preiswert, praktisch unkaputtbar, Rad seitlich abnehmbar (!), ausreichende Bremskraft, kühlbar mit Aufsätzen, mehr fällt mir spontan nicht ein.
Ot: Ich hol mir jetzt früsche Chüps ;)
Gruß Krischan
 
Oh, Treffer, identischer Titel... :p
@sheng-fui , benutz die Google-Suche des Forums! Die "Forumssuche" folgt nicht definierbaren Gesetzen...
Gruß Krischan
 
Immer ein guter Trick ist dieser Haken:

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Und wenn man weiss, wer den Beitrag verfasst hat, dann auch das direkt darunter stehende "Erstellt von:"
 
wer arbeitet auch mit minusstrichen

Der Minusstrich ersetzt lediglich den whitespace im Titel. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Thementiteln ist "vs." und "vs". Alles gut.

Der Hauptgrund ist, dass die Trommelbremsen wartungsärmer sind, und dass die Platzierung in einem geschlossenem Radkasten, auch in einem offenen Radkasten aber mit Speichenscheibe, bei Regen dermassen viel Dreck auf eine Scheibenbremse schmeissen würde, dass sie danach vermutlich blockiert. Dafür werden Trommelbremsen wegen im Radkasten schlechterer Belüftung heisser, man muss bei Abfahrten also Päuschen machen. Das wäre es schon.
 
Ah, nach 3 Kannen Kaff und 10 Seiten "viel Gefühl" weiß ich jetzt, das ich bei Scheiben bleibe, zumal meine Annahme, Trommeln wären hitze/fading beständiger sich ja wohl nicht bestätigt wird. Da sollte ich mit meinen 210er Rotoren an 18 bzw 20 zöllern ja schon ganz gut bedient sein..
 
Der Vorteil von Scheibenbremsen spielt sich vor allem bei Nässe ab.
In geschlossenen Radkästen ist diese zwar vorhanden aber gegen offene Rader vernachlässigbar.
Scheibenbemsen werden in geschlossenen Radkästen immer probleme mit der Kühlung haben.
Es besteht die Gefahr der Überhitzung, dann zerreißen oder Verbiegen sie sich.
Wenn Du das verhindern willst, mußt Du zum Einen kühlen zum Anderen die Dimensionen Richtung Motarad wählen.
Kühlung geschlossener Radläufe bremst.
Größere Dimensionen bedeuten mehr Gewicht.
Es ist wie so oft ein Kompromiss.

Die Trommeln sind gutmütig gehen Hitze. Die Bremswirkung lässt zwar nach, aber Du kannst nach einer Abkühlpause weiter fahren und sie bremsen weiter Zuverlässig.

Für Rennen und Kurzstrecken können Scheibenbremsen eine gute Wahl sein.
Für Alltag und Langstrecken sind wohl die Trommeln eine gute Wahl.
Für Trommeln gibt es Kühltürme zur Ableitung der Wärme, das kann Bremsenversagen auf langen Abfahrten (Serpentinen) verzögern.
 
Hartnäckige Gerüchte halten ewig weil sie immer und immer wieder nachgeplappert werden.
  • Die üblichen Sturmey Archer Trommelbremsen versagen nicht, es wandert lediglich der Druckpunkt.
  • Nein sie sind nicht wartungsarm, man muss regelmässig den Verschleiss nachstellen, ab und zu den Abrieb rausputzen, Beläge wechseln bzw. unterlegen, wenn man sie heiss fährt sind die Lager bald mal kaputt und die Speichen verspröden.
 
Der Vorteil von Scheibenbremsen spielt sich vor allem bei Nässe ab.
Du meintest doch wohl der Nachteil von Scheibenbremsen kommt hauptsächlich bei Nässe zum tragen, oder?

Trommelbremsen haben immer die gleiche Bremskraft, egal obs regnet, stürmt oder schneit.
Bei Scheibenbremsen hatte ich schon fast Totalversagen* bei Regen.

Für Trommeln gibt es Kühltürme zur Ableitung der Wärme, das kann Bremsenversagen auf langen Abfahrten (Serpentinen) verzögern.
Trommelbremsen lassen sich bei Bedarf auch wasserkühlen. Dann erübrigt sich auch das regelmässige ausputzen des Abriebs, der wird einfach ausgespühlt.


*205mm Bremsscheibe am 26" Trike-Hinterrad, gut justierte und eingebremste TRP Spike (oder Spire? Jedenfalls die MTB Version), ca 45min bei leichtem Regen gefahren (ohne hinten zu bremsen), bergab (50-60km/h) das Hinterrad gebremst und auf den ersten 20m passierte... nichts. Auf den nächsten 20-30m kam so 10-20% Bremsleistung, dann muste ich den "Test" abbrechen weil die Ampel rot zeigte und ich nicht über die Kreuzung rauschen wollte. Den Trommelbremsen vorn macht der Regen nichts aus.

Bei Trockenheit kann ich das 26" Hinterrad mit der 205mm Scheibe jederzeit mit leichtem Druck auf den Bremshebel blockieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, die Vorspannung ist auch bei heisser Nabe noch ausreichend. Bei nahezu tangentialer Einspeichung. Meine plausibelste Erklärung ist Anlassversprödung. Hatte ich nicht mehr seit ich Kühltürme habe.

Ach ja, noch einer: Trommelbremsen sind wetterfühlig. Bei Feuchte nimmt die Reibung zu bis an die Grenze der Selbsthemmung. Verlieren die ohnehin schlechte Dosierbarkeit vollständig.

Das Alleinstellungsmerkmal ist dass sie im Rad verschwindet und daneben wenig Platz braucht. Andere Vorzüge kann ich nicht erkennen.
 
Meine plausibelste Erklärung ist Anlassversprödung.
Das hätte ich bei der geringen Kontaktfläche für ausgeschlossen gehalten...
Schade, dass Du nicht in meiner Gegend zu Hause bist. Sonst hätten wir mal eine Wärmebildaufnahme bis 400°C machen können.

Hast Du mal mit einem nassen Finger probiert, ob die Speichen überhaupt >100°C schaffen?
 
Hast Du mal mit einem nassen Finger probiert, ob die Speichen überhaupt >100°C schaffen?
Wenn ich mich recht erinnere, wurden hier Bilder von Speichen gezeigt, die an den Speichenbögen gelb angelaufen waren.
Also 200-230°C.
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Ach ja, noch einer: Trommelbremsen sind wetterfühlig. Bei Feuchte nimmt die Reibung zu bis an die Grenze der Selbsthemmung. Verlieren die ohnehin schlechte Dosierbarkeit vollständig.
Wenn die auflaufenden Bremsbacken eine "Daumenbreite" angefast/abgefeilt sind, hält sich die Selbsthemmung in Grenzen.

Am Trike betätige ich auch immer die Bremse, wenn ich die Achsbolzen festziehe. Dadurch zentrieren sich die Bremsplatten/Bremsbeläge in der Trommel und arbeiten gleichmässiger.

Ach ja, nochwas:
Nachdem ich letzte Woche die eindeutig unrunden Bremstrommeln (1/10mm unrund trotz Neueinspeichung mit 3-fach gekreutzten Speichen) der Trommelbremsnaben die bei meinem Milan verbaut waren rundgeschliffen hatte, hab ich mal nen anderen Laufradsatz angeschliffen (der war immer mal wieder etwas "wetterfühlig", bzw zickte gern mal 1-2 Tage rum wenn ich mal wieder Wasser reingespritzt hatte).

Dem Schliffbild nach war eine Bremstrommel unrund (zwei "Berge", zwei "Täler") und die andere "dreieckig". Die "dreieckige" Bremstrommel lief am Trike eigentlich sehr gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein sie sind nicht wartungsarm, man muss regelmässig den Verschleiss nachstellen, ab und zu den Abrieb rausputzen, Beläge wechseln bzw. unterlegen, wenn man sie heiss fährt sind die Lager bald mal kaputt und die Speichen verspröden.
Kann ich nur bestätigen. Dazu kommt Verglasung der Beläge bei meinem hohen Gewicht und steilen Abfahrten. Im Schnitt kümmere ich mich um meine Scheibenbremsen maximal 10% von der Pflege der Trommeln. Die originalen Trommeln im Anthro haben mich auch schon ein komplettes Neueinspeichen gekostet, weil nur auf dem Heimweg vom ersten Speichenbruch bis zu Hause 11 weitere brachen.
Eine Bremsscheibe habe ich an der Albula Abfahrt 2008 auch schon zum blau Anlaufen und Verziehen gebracht aber erstens fährt man nicht jeden Tag 1200 Höhenmeter mit 10-12,5% Gefälle runter und zweitens war die Scheibe nach sanfter Auskühlung wieder einwandfrei zu benutzen - ich fahre sie heute noch.
C.
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Meinst Du durch Betrieb bei mangelnder Vorspannung, wenn die Nabe heiss wird?
Mangelnde Vorspannung habe ich bei keinem Rad mehr. Ein Verschieben der Speichen an den Kreuzungspunkten ist im Normalfall nicht möglich. Wenn die 70er Trommel richtig heiß läuft, dehnt sie sich so weit auf, dass sämtliche Speichen gegeneinander verschiebbar sind. So habe ich das bei noch keiner Scheibenbremse erlebt.
C.
 
Vorteil von Scheibenbremsen ist für mich, dass die Verschleißteile erstens bei jedem Fahrradhändler zu haben sind, und zweitens leicht austauschbar sind.

Ich hatte den Fall, dass das Lager einer Trommelbremse auf längerer Tour hops gegangen war - ich hab's gerade noch nach Hause geschafft. Die Bremse bremste weiterhin top. Der Schaden hielt sich in Grenzen, weil ich das Laufrad eh mit einem Nabendynamo ausstatten wollte.
 
Auch sonst hätte sich der Schaden in Grenzen gehalten, ein Lager kostet nicht viel.

Das Alleinstellungsmerkmal ist dass sie im Rad verschwindet und daneben wenig Platz braucht. Andere Vorzüge kann ich nicht erkennen.
Eine Schraube lösen und man kann das Rad abziehen ist ein weiterer Vorteil!
Ich hab inzwischen an fast allen Rädern Trommelbremsen weil man beim Abstellen keine Bremsscheibe verbiegen kann und etwa 20000km nichts daran tun muss.
 
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