Trommelbremse vs. Scheibenbremse

sind aber nicht wirklich leichter (beschriftet). Für mich sind Trommelbremsen eine perfekte mechanische Lösung, und Scheibenbremsen gehn halt sehr gut mit Hydraulik. Und bei Hydraulik fällt das ganze Reibungs- und Hebelgeraffel einfach weg, weshalb sich die Wirkung mit wenig Kraft und sehr sensibel dosieren lässt. Gut geschmierte Bowdenzüge können das auch fast, aber wer will schon Bowdenzüge warten. Natürlich gibt es auch Mischformen, wo ein 'hydraulik - Bowdenzug' die Kraft auf den Exzenter von ner Trommelbremse abgibt, und sowas. Aber nur Kolben-Schlauch-Kolben: Ist ne Scheibenbremse.
schnell aufheizen
ich glaub die heizen gleichmässig auf und dann tut das denen nichts und die bleiben schön in Form. Meistens. Sonst wär's ja echt doof!
 
Scheint etwa hin zu kommen: Ne überdrehte 90er Trommel wiegt 480g, Bremsplatte dazu 309g, plus Kabel plus Griff (Ann. 120g) (tot 909g) Magura MT4 240g, Scheibe 80g, Nabe 150g (tot 470g).
Gewichte von Gingko rausgelesen bzw. gewogen.
 
Du weist schon das eine 80g Scheibe aus Edelstahl nicht im Ansatz die Wärmeenergie aufnehmen kann wie eine 480g Trommel aus Alu?
Bei der Spezifischen Wärmekapzität liegt ein Faktor von 1,8 dazwischen. Wenn man bei der Trommel nur mit 400g rechnet, und annimmt das man die Scheibe doppelt so stark erhitzen kann, kann die Trommel 4,5mal mehr Energie "speichern". Bei harten Bremsungen aus hoher Geschwindigkeit ist sie also deutlich standhafter.
 
Die Scheibe alleine macht ja noch keine Bremse. Wie geht die Masse der Bremszange in die Rechnung mit ein? Schließlich kriegt man die ja auch so warm gebremst, dass man sie nicht mehr anfassen mag, vernachlässigbar ist deren Energieaufnahme also sicher nicht. Weiterhin ist die Kühlung einer Bremsscheibe durch die offene Bauweise (wenn nicht gerade in einem Radkasten versteckt) besser.
Ansonsten ist laut tandemfahren.de die einmalige harte Bremsung aus hoher Geschwindigkeit für kaum ein Bremsensystem ein Problem. Viel mehr ist es das wiederholte und/oder langanhaltende Schleifenlassen von Bremsen ohne ausreichend Abkühlzeit dazwischen, was die Bremsen ans Limit bringt. Meine Erfahrungen mit 2x 180mm-Scheiben (pro Scheibe übrigens eher 160g als 80g) in der BB7 am Tandem in den Alpen bestätigen das.

Gruß,
Martin
 
Servus,
aber die wird nicht so schnell warm, da die Beläge nicht allzugut die Wärme weiterleiten.
Zumal die so aufgebaut sind möglichst wenig warm zu werden, da es sonst zu fading durch "kochende" Bremsflüssigkeit kommen kann.
Langes dauerhaftes "schleifen" erwärmt aber halt den Bremssattel und das führt halt zu nachlassender Bremsleistung. Die Scheibe selber überlebt ziemlich viel.. Die dicken Scheiben von der BB7 kann man über 400°C treiben.
 
Die BB7 darf mit metallischen Belägen gefahren werden, die deutlich mehr Wärme an die Bremszange abgeben (wir hatten allerdings die organischen Trickstuff NG). Wir haben mehrere hundert Höhenmeter vernichtet, ohne irgendein Fading zu spüren (ich war da sehr drauf sensibilisiert, weil ich ursprünglich schon Bedenken hatte). Davon abgesehen wird es eine ganze Weile dauern, bis bei der BB7 die "Bremsflüssigkeit" kocht ;) Vorher würden die Plastikteile an der Zange schmelzen.
Allgemeingültig bei Bremsen ist sicher, dass Kühlung und hohe Masse punkten, wenn es darum geht, langanhaltend langsam zu machen.

Gruß,
Martin
 
Die BB7 ist halt mechanisch. Da fadet nix, bis irgendwas anfängt zu schmelzen :p
Das die Plastikdeckel zum einstellen aber flüssig werden ist schon ein nennenswertes Warnzeichen.
 
Wie geht die Masse der Bremszange in die Rechnung mit ein?
eben: Eine Magura MT4 Bremszange mit Belägen und Schlauch Griff, fertig gefüllt, wiegt 240g, ne Bremsscheibe 70g bis 150g, und, damit vergleichbar, kommt noch das Gewicht einer Nabe dazu, das gibt um die 500g oder sogar bis 600g. Die BB7 ist etwas schwerer, wegen der Kabel und Hebel.
Wärmeenergie aufnehmen
logisch kann die Scheibe weniger Energie aufnehmen, vor allem aber kann sie Energie viel besser abstrahlen. Die wiegt ja viel weniger.
 
vor allem aber kann sie Energie viel besser abstrahlen. Die wiegt ja viel weniger
Die leichtere Scheibe kühlt bei gleicher Abstrahlung schneller ab, aber was eigentlich zählt ist die absolute mögliche maximale Abstrahlungsleistung und da ist das Gewicht einfach irrelevant - da zählt Oberfläche (Scheibe im Nachteil), Abstrahlungskoeffizient (Scheibe auch im Nachteil (gegen schwarze Trommelbremsen)) und Oberflächentemperatur (Scheibe um bis zu Faktor 10 besser, weil die Temperatur mit 4. Potenz in die Abstrahlungsleistung eingeht, was die vorgenannten Nachteile wieder wett machen dürfte).
 
Eine Magura MT4 Bremszange mit Belägen und Schlauch Griff, fertig gefüllt, wiegt 240g
Allerdings ist die Masse des Schlauchs und des Griffs nun wirklich für die Standfestigkeit einer Bremse vollkommen belanglos. Bevor deren Masse einen Einfluss hat, ist Dir der Rest des Fahrrades bereits verglüht ;)

Gruß,
Martin
 
Auch das GEwicht der Nabe ist irrelevant.
Über die dünnen Stege der Scheibenbremse wird sogut wie nichts weitergeleitet. Das ist Edelstahl, da ist die Wärmeleitfähigkeit extrem schlecht.
 
die Masse des Schlauchs und des Griffs
ja, klar, ich hab die halt so bekommen und auf die Waage gelegt. Darum habe ich auch das Gewicht der Nabe zugerechnet, die Felgenbremse braucht ja keine, bzw. ist sie eine. Es ging mir nur darum, mal die Gewichte zu vergleichen, und nicht darum herauszufinden was übrig bleibt, wenn mein Fahrrad verglüht. In meinem Pendelalltag sind diese Bremsen voll gut und jetzt würde ich langsam gerne mal in die Berge damit. Die sind ja so leicht, also kann ich da rauf :).
 
Lösung für VM-Passabfahrer wären also, kleine Ausstellluken im Vorderbereich, die die Erodünnahmik verschlechtern und den aufgenommenen Luftstrom zu den Bremsen leitet, oder so. (n)
 
Hatte BB7 am Strada. Musste alle 2 Wochen die Beläge nachstellen.
Schleiffrei habe ich sie auch nicht bekommen. Ok, das endet jetzt in Kommentaren die anfangen wie "Wenn man das richtig macht..." oder so. Danke, aber es ging einfach nicht. Mit hydraulischen Scheibenbremsen an anderen Rädern habe ich zumindest _dieses_ Problem nicht.
Letztenendes war das alles inakzeptabel und ich habe (irreparabel) die Scheibenbremsaufnahme demontiert.
Trommeln sind aus meiner Erfahrung am VM in der Ebene vorzuziehen da deutlich wartungsärmer.
 
ich hab meine BB7 auf 700km nie nachgestellt, aber hydraulisch, ohne Kabelreibung, ist viel sensibler zu bedienen. Die meisten VM sind halt 'für Trommel' konstruiert, eine stabile Befestigung für die Bremszange ist vielleicht nicht trivial anzubauen. Und beim Gewicht kann man ja mit Carbon viel machen, da ist das Kilo der Bremsanlage irrelevant. Zumal das Listengewicht 70er Bremsen sind, gekauft werden oft 90er.
 
Eine Scheibenbremsaufnahme sollte/muss aus Alu sein wegen der Hitzebeständigkeit und Wärmeleitfähigkeit. Die Aufnahme hilft den Sattel kühlen.
 
ich hab meine BB7 auf 700km nie nachgestellt,.


Ich habe beim Quest mit 70er Trommeln auf guten 32tkm drei mal nachgestellt und das war es an Wartung. Und die Bremsen sind viele 10tkm älter.
jetzt muss ich wohl mal den Zug an der Bremse nachstellen da ich am Hebel keinen Weg mehr habe.
Kann mir kaum vorstellen, dass es Stressfreiere Bremsen gibt und hier fürs Weserbergland oder mal in den Harz reichten sie immer aus.
auch beim A2 mit Anhänger.

Mit zufriedenen Grüßen.

Johannes
 
das ist ja für einige VM-Fahrer das Wochenpensum ;)
klar, und die zahlen gern für Carbon und XTR und für leichte Reifen, und wasnoch - aber 1 Kilo mehr Bremse ist denen voll egal, weil nur Trommeln sind ja dermassen pflegeleicht und zuverlässig. Da staun staun ich halt. (bin übrigens 62 und hab Arthrose im Knie)
 
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