Trommelbremse (Tipps vom Profi)

Hallo Harald,

dann wünsche ich Dir (und uns) dass Du wieder mal die Zeit dafür findest. ;) Vllt magst Du es auch jemand in die Hand geben, der das Potential hat, das weiter zu bringen.

VG, Roland
 
Hallo Peter, dann würde eine Duplex bremse am Berg auch nicht das Rückwärtsrollen verhindern können, denn dann zwei ablaufende Backen ;-)
Ja, das stimmt; hatte ich mal bei einem älteren BMW Boxer... aber da gibt es ja andere Möglichkeiten zum Festhalten am Berg.
 
Man Tauscht in der jeweiligen Bremse links nach rechts
dazu will ich jetzt doch noch was sagen: Dieses Tauschen klappt wohl nur mit neuen Bremsbelägen. Die Bremsen meines DFs wurden in den letzten Wochen spürbar schlechter, da hab ich mir gedacht, das probierste jetzt mal aus, da die vordere Backe sich ja stärker abnutzt, tauscht Du einfach mal 'hinten gegen vorne' und dann sollte der vordere Bremsbelag wieder mehr Fleisch als der hintere haben. In der Theorie soweit so gut, vorne ist dann tatsächlich ein Tick mehr Bremsbelag, allerdings liegen die schon eingeschliffenen Beläge nach dem Tausch beim Bremsen nicht mehr vollflächig an der Trommel an. Die Bremswirkung ist daher eher mau und der Druckpunkt ziemlich undefiniert.(n)
Warten bis sich das auf der neuen Position einschleift wollte ich dann doch nicht (das dauert erfahrungsgemäß einige hundert km), also wieder zurückgetauscht und diesmal nur unter den Vorderen Gleitschuh einen dünnen Blechstreifen (so 0,2mm) untergelegt. Der bringt den vorderen Belag wie gewünscht ein klein bisschen näher an die Trommel - wobei der schon eingeschliffene Belag weiterhin sauber flächig anliegt (gleichzeitig gleicht der Blechstreifen auch den bisherigen Verschleiß wieder ein bisschen aus).
Und siehe da - die Bremse geht (trotz 18000km) wieder bissig wie am ersten Tag (y) (nein eigentlich geht sie sogar fast noch besser :D).
 
Hallo Nobbi,
diesmal nur unter den Vorderen Gleitschuh einen dünnen Blechstreifen (so 0,2mm) untergelegt.
sehr interessant! Kannst du noch etwas erläutern, wo du genau den Blechstreifen untergelegt hast? An der Schmalseite, wo die Nase, die die Beläge auseinanderdrückt, anliegt? Und wie hast du den Streifen befestigt?
 
wo du genau den Blechstreifen untergelegt hast
Zwischen Nocke und Bremsbelaghalter (das halbrunde metallene Ding an den der eigentliche Bremsbelag angeklebt ist) ist ein kleiner rechteckiger Gleitschuh, den kann man vom Bremsbelaghalter abnehmen wenn man den Halter von der Nocke wegzieht. Dieser Gleitschuh ist an der Rückseite hohl und wird mir diesem Hohlraum auf den Bremsschuh aufgesteckt (vieleicht 2mm tief). In diesen rechteckigen Hohlraum habe ich den Blechstreifen eingelegt, der sitzt dann also zwischen Bremsbelaghalter und dem Gleitschuh eingeklemmt und kann sich - wenn er passend formschlüssig geschnitten ist - überhaupt nicht verschieben oder wegbewegen, braucht also keine weitere Befestigung. Da er im Gleitschuh sitzt kann man ihn nach der Montage auch nicht mehr sehen.
 
Hallo, Ich hätte hier mal ein paar Fragen an die Trommelbremsenprofis
Ich hatte am Wochenende das Vorderrad meines Questes ausgebaut um mir den Zustand der Bremsbeläge anzuschauen. Hätte da ein paar Fragen an euch
- reinigt ihr die Bremsen + Trommeln regelmässig oder ist diese Arbeit rein kosmetisch? Bei offenen Radkästen ist es ja ein Kinderspiel das Rad auszubauen aber beim Quest hatte ich da schon meine liebe Mühe bis ich die 3 Gestänge von der Lenkplatte abgeschraubt bekommen hatte.
- Bei normalen Bremsen sieht man ja recht gut (ohne Ausbau) den Verschleißgrad doch wie ist das bei Trommelbremsen? Wie erkenne ich ohne Ausbau wann es so weit ist?
- Gibt es Richtwerte wie lange solche Beläge halten (Das Quest mit meinen 90 er wurde nur in der Ebene bewegt und hat jetzt fast 19.000 Km runter) ?
- Ersatzbeläge gibt es einzeln sowie komplett mit Abdeckplatte was könnte ihr dazu sagen?
 
- Die Reinigung selbst ist eher kosmetisch. Da sammelt sich nur Bremsabrieb drin. Meine Bremsenwartung jetzt bei 18000km war die erste nach 1,5 Jahren fahren. Die Achse des Bremsnockens läuft halt irgendwann mal trocken. Auch die untere Achse kann durch winterlichen Gammel festgehen. Am Alleweder habe ich die Trommelbremsen 1 mal im Jahr (nach oder mitten im) Winter gewartet.
- Verschleißgrad sieht man von Außen am Winkel des Betätigungshebels (der an der Bremse). Je weiter abgenutzt, desto weiter läßt der sich runterdrücken bevor die Bremse greift. Wenn man die Bremse immer nur oben am Bremshebel nachstellt, dann sieht man es auch dort - der Verschleißgrad korrelliert dann damit, wie weit die Gegenhalteschrauben rausgedreht sind.
- Haltbarkeit? Hängt sehr stark davon ab, wo Du unterwegs bist. Wenn Du dauernd viele Höhenmeter wegbremsen musst können die Beläge schon nach 10-15000 km runter sein. Also so weit runter, dass reines Nachstellen alleine nicht mehr reicht - wie hier diskutiert ist irgendwann ist der vordere Bremsbelag so viel stärker abgenutzt, dass überwiegend nur noch der hintere - also der ohne selbstverstärkenden Effekt - bremst. Rein von der Dicke des Bremsbelags sind dann aber grade mal die ersten 0,5mm weg. - Also wenn man die unsymmetrische Abnutzung wie hier vorgeschlagen ausgleicht, dann kann man den Belag ein vielfaches der Zeit weiternutzen. In den Niederlanden wird man nach 15000km wahrscheinlich das erste mal ein bischen nachstellen ;).
- Ersatzbeläge kann man ruhig auch mal ohne neue Platte montieren, man braucht dazu neue Starnut-Sicherungsscheiben mit 11mm Innendurchmesser, die Teile bekommt man kaum zerstörungsfrei ab.
 
Ersatzbeläge kann man ruhig auch mal ohne neue Platte montieren, man braucht dazu neue Starnut-Sicherungsscheiben mit 11mm Innendurchmesser, die Teile bekommt man kaum zerstörungsfrei ab.
OK danke, das war recht erschöpfend also macht sich die Verschleissgrenze nur allmählich bemerkbar und nicht urplötzlich wie bei V-Brakes wo dann Metall auf Metall bremst. Die Nocken habe ich nicht gefettet weil ich mir nicht sicher war ob bei Erwärmung das Fett womöglich an die Bremsbeläge laufen könnte. Wenn ich das richtig deute, kaufen Leute die Version mit den Platten aus "Gemütlichkeitsgründen" weil sie den Ausbau scheuen.
 
Die Nocken habe ich nicht gefettet weil ich mir nicht sicher war ob bei Erwärmung das Fett womöglich an die Bremsbeläge laufen könnte
Beim Nocken braucht man auch nur die Achse (also die, die durch die Bremsplatte durch geht) fetten (Ausbau nötig), den Nocken selbst und die Gleitschuhe mit einem fettigen Lappen abreiben reicht völlig.
Natürlich darf innen nix rausquellen, was dann auf die Beläge kommen könnte. Also eher sparsam anwenden.
 
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Sollte/muss man dies dann nach Anwendung eines Bremsenreinigers machen?
Vorher macht es jedenfalls wenig Sinn :p.

Wenn Du das Gleitlager des Nockens mit Bremsenreiniger ausgewaschen hast, wär's vieleicht angebracht :whistle:. Alternativ kannst Du das einfach als Dauerhaltbarkeitstest sehen und uns später berichten wie sich so ein trockenes Gleitlager langfristig auf die Bremsperformance auswirkt ;).
Der Nocken selbst und die Gleitschuhe scheinen relativ korrosionsfest zu sein - Rost habe ich da drauf jedenfalls bisher noch nicht gesehen.
 
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Alternativ kannst Du das einfach als Dauerhaltbarkeitstest sehen und uns später berichten wie sich so ein trockenes Gleitlager langfristig auf die Bremsperformance auswirkt ;).
Der Nocken selbst und die Gleitschuhe scheinen relativ korrosionsfest zu sein - Rost habe ich da drauf jedenfalls bisher noch nicht gesehen.
Dann lass ich das jetzt tatsächlich mal so, zumal ich wohl schon über ca. 4000km (hab's nicht genau notiert) so fahre.
 
Alternativ kannst Du das einfach als Dauerhaltbarkeitstest sehen und uns später berichten wie sich so ein trockenes Gleitlager langfristig auf die Bremsperformance auswirkt ;).
Nach eigener Erfahrung: Es ist eher kontraproduktiv...
Es ist ja auch praktisch keine Mehrarbeit, wenn eh schon alles ausgebaut ist, auch mal den Nocken zu säubern und mit Kupferpaste wieder für das nächste halbe Jahr in Schuss zu bringen.
 
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