Trommelbremse SA 70 mm macht Probleme

Hannovelo

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Hallo Forum!

Ich habe bereits die 10 Seiten zu Trommelbremsen Threads durchgesehen, mein Problem jedoch nicht gefunden.

Habe seit längerer Zeit ein ,,schreiendes" Geräusch beim Bremsen. Habe die Bremse soweit richtig eingestellt und das Geräusch taucht auch nur manchmal auf.
Heute habe ich die Trommel geöffnet, weil mir das alles nicht mehr so ganz geheuer vorkam.

Also entstaubt, gereinigt und wieder zusammengesetzt- schwergängig.
Feinst säuberlich erneut gereinigt und Nocken minimal geschmiert- schwergängig.

Dann habe ich das Problem entdeckt:
Der Nocken hat wohl bei einer Drehung die Platte der Bremse, welche im direkten Kontakt zum Nocken steht, hochgeschoben.
D.h. sie steht ein Stück höher als die andere Seite und der Nocken hat so Spiel zwischen den Platten.
Ich habe die Federspannung dann kurz rausgenommen und die Platte wieder exakt so verschoben, wie sie sein soll. Habe hundert Bremsungen simuliert und die Platte hat sich nicht mehr bewegt.

So richtig geheuer ist mir das trotzdem nicht.
Wenn die Platte sich lösen sollte und in der Trommel herumschießt bei einer scharfen Bremsung, habe ich ja plötzlich wenig/keinen Bremsdruck, da sich der Abstand zwischen Nocken und Platten verschiebt?!?
Das Ganze liegt jetzt noch uneingebaut in der Garage.

Sind meine Sorgen berechtigt und sollte ich mir komplett neue Beläge kaufen, oder einfach zusammenbauen (evtl Loctite unter das Metall)und weiterfahren?

Damit das Ganze vorstellbar wird, Bilder:

Da hat`s die Platte rausgehebelt:
20181016_181728.jpg


Da sieht man`s am Nocken und der daraus resultierenden Lücke:
20181016_181712(0).jpg


Jetzt hab ich es einfach wieder zusammengesetzt.
20181016_182253[1].jpg
Und jetzt mal eine andere Frage: Ist das normal oder hat Sturmey Archer da ein Montagsmodell gehabt?

Achja, der Lauf ist so jetzt wieder einwandfrei.
 

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nein, das ist nicht normal, dass sich diese Gleitschuhe so verschieben. Die stecken zwar nur einfach so lose auf den Bremsbelagträgern drauf, aber normalerweise klemmen die ja zwischen Nocken und Bremsbelagträger und sind da ohne aktives Wegziehen des Belagträgers auch nicht rauszubekommen. Ich kann mir nur vorstellen, dass die Feder nicht genug Druck gemacht hat um den Bremsbelagträger fest genug gegen den Nocken zu drücken und das Teil dann (z.B. durch Erschütterung) rausgewackelt ist. Also entweder Feder zu schlapp (bzw. zu weit aufgebogen) oder Bremsbelagträger klemmt(e) auf seiner Achse (die mit der größeren Klemmscheibe).
(Oder Du hast das Teil beim Zerlegen/Reinigen/Nocken schmieren/Zusammensetzen selber verschoben, dann brauchst Du Dir darüber jetzt keine Sorgen machen, dass passiert leicht, wenn man den Nocken rausbaut)
 
Danke @Nobbi !
Federspannung ist top, das kann ich ausschließen.
Dann wird es wohl das Klemmen auf der Achse sein.
Den Nocken wollte ich ausbauen, weil ich dachte es liegt an ihm, hatte ihn aber noch nicht raus.
Erst dann ist mir dieser verschobene Gleitschuh aufgefallen.
Aber die Feder hält ihn ja nun wieder in Form.

Das Geräusch hatte ich seit ca 200 Kilometern, die Bremse hat jetzt ungeöffnet knapp 6000Km runter.
Dann werde ich mal leicht an dem Träger feilen und schauen, dass der sich so nicht mehr verklemmt. Ich berichte.
 
Aus eigener Erfahrung: Tausche direkt die ganze Bremse aus.
Das ist ein sicherheitsrelevantes Teil. Austausch kostet nicht viel. Am SL dauert Fehlersuche an den Trommeln und jedes damit verbundene Rumgefummel ewig.
 
an dem Träger feilen
wo willste denn da feilen? Seitlich kann sich der Belagsträger doch kaum verklemmen?
Ob der Träger auf der Achse klemmt merkt man ja leicht, wenn man die Feder aushängt. Wenn das auf der Achse schwergängig ist, und man das zum Reinigen/Abschmieren demontieren will braucht man Ersatz für die Sicherungsscheibe (Handelsbezeichnung 'Starlock'). Läßt sich leider nicht zerstörungsfrei runterhebeln.
Die Sicherungsscheibe des Nockens kann man beim Demontieren übrigens drauf lassen.
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Aus eigener Erfahrung: Tausche direkt die ganze Bremse aus.
Sicher nicht verkehrt, wenn man sich nicht sicher ist zu wissen was man tut. (Und das auch nicht lernen will...)
 
Dann werde ich mal leicht an dem Träger feilen und schauen, dass der sich so nicht mehr verklemmt. Ich berichte.
Feil nicht an der Bremse rum!

Lass es wie es ist oder kauf dir neue Bremsplatten (zb bei Ginkgo). Nach 6.000km kann man das mal machen.

Übrigens, womit hast du den Nocken 'minimal geschmiert'?
Sag jetzt bitte nicht Öl oder Fett...

Zum schmieren der beweglichen Teile in meinen Bremsplatten hab ich sehr gute Erfahrungen mit Weicon Anti-Seize AS 120 P (Temperaturbereich -180°C bis 1200°C) gemacht. Wenn man in der Luftfahrt arbeitet hat man einiges zur Auswahl und diese Weicon Montagepaste funktioniert bisher am besten.

Übrigens, wenn du die Trommeln und Bremsbeläge mit Aceton reinigst (kein Bremsenreiniger!) klappts nach der Montage auch mit der Bremsleistung. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Trommel drauf ist, kann der Bremsschuh nicht rausrutschen. Er hat beim Schleifen an der Trommel das "Geschrei" verursacht?
Mit "Gleitmittel" auf dem Nocken ist die Wartung erfolgreich und ich führe jetzt unbesorgt fort.
Achja, der Lauf ist so jetzt wieder einwandfrei.
Du könntest noch jemand anders drauf kucken lassen und/ oder mit der anderen Seite vergleichen, um noch sicherer zu sein.
Trommelbremsen sind grundsätzlich sehr robuste, selten bei normalem Gebrauch zerstörbare Bremsen.
Gute Fahrt weiterhin,
Gruß Krischan
 
Sicher nicht verkehrt, wenn man sich nicht sicher ist zu wissen was man tut. (Und das auch nicht lernen will...)
Hatte in meinem Fall (Bremse blockierte im kalten Zustand und kreischte bei Nässe nach 10Mm) den ganze Kram durch mit Putzen, Beläge anschleifen, Beläge weiter anschleifen. Weder Jens noch Helge hatten das Problem so schonmal erlebt.
Ein- und Ausbau dauert ewig. Jedesmal genau eine Maßnahme unternommen um rauszufinden, was falsch ist. Dann eine Woche gefahren, weil sich das Problem nach dem Putzen nie sofort wieder eingestellt hat.
Damit war ich dann über Wochen beschäftigt und die ganze Zeit mit einer Bremse unterwegs, der ich nicht vertrauen konnte und deren Versagen mein VM oder meine Gesundheit beeinträchtigen kann. Oder auch die Gesundheit anderer. Das ist der Wissensgewinn schlicht und ergreifend nicht wert.
Ok, man könnte jetzt eine Testanlage aufbauen um in der Werkstatt untersuchen zu können, was mit mit dieser Bremsplatte falsch läuft. Oder man gibt einfach 26€ aus, ist sicher unterwegs und hat Ruhe. Ich bin auch kein Techniker bei SA, der die gewonnenen Erkenntnisse in die weitere Produktion einfließen lassen könnte.

Aber wenn du 'was lernen willst' und 'weisst was du tust' dann kann ich dir die Bremsplatte gern zuschicken. Es würde mich echt interesieren, was mit dem Ding falsch läuft. Nur muss ich abwägen, ob ich die Zeit nicht doch lieber mit meiner Familie verbringe. Letztere gewinnt dann eben.

Das oben beschriebene Problem scheint auch nur in irgendwelchen seltenen Ausnahmefällen aufzutreten. Ob man die so reproduziert bekommt, dass man sie untersuchen und beheben kann?
 
dann kann ich dir die Bremsplatte gern zuschicken
ne lass mich mal lieber dumm bleiben ;). Ich hab diesen konkreten Fall hier kommentiert, weil er mir kein sicherer Fall von 'ist eh für die Tonne' zu sein schien.
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Hatte in meinem Fall (Bremse blockierte im kalten Zustand und kreischte bei Nässe nach 10Mm) den ganze Kram durch mit Putzen, Beläge anschleifen, Beläge weiter anschleifen.
Beläge schleifen bringts nur mit einer passenden Schleiftrommel. So von Hand drüber gehen hilft nix, wenn die Geometrie z.B. verschleißbedingt nicht mehr stimmt und zu erhöhter Selbstverstärkung führt.
 
Gefeilt habe ich nichts.
Hier mal die Bilder der Trommel. Da sieht man schön, wo der Gleitschuh geschliffen hat.
Werde diesen Belagträger nicht reparieren.

Wird denn die Trommel noch weiter zz verwenden sein? Oder plöppt der neue Schuh da auch direkt in Richtung Rille?
 

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Wird denn die Trommel noch weiter zz verwenden sein?
oh doof. Je nachdem wie tief das ist könnte man prinzipiell noch die Trommel ausschleifen bzw. ausdrehen. Aber ohne das richtige Werkzeug bzw. wenn die Riefe zu tief ist, dann ist die Nabe eigentlich kaputt. Natürlich nicht so kaputt, dass sie gar nicht mehr funktioniert, aber der Bremsbelag wird nicht mehr vollflächig benutzt und erhitzt daher (im verbleibenden anliegenden Bereich) viel stärker.
Wenn der Belagträger nicht geklemmt hat, dann ist der Schuh vermutlich nie 'rausgeplöppt', sondern von vornherein nicht korrekt montiert worden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da sieht man es besser. Ist der ausgebaute Gleitschuh.

An und für sich bin ich auch immer fürs reparieren. Aber hier stellt sich der Nocken nicht exakt gerade. Ich geh davon aus, dass es am ,,verschlissenen" Gleitschuh liegt.

Das ist doch alles Mist.
 

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@Nobbi Schleift sich das nicht durch die bloße Nutzung nach und nach bei?
Würde ungerne jetzt Geld für ein komplettes Laufrad ausgeben wollen.
Die 26€ für die Platte alleine sind ja ok.

@TimB Ich kann das leider nicht genau sagen, da ich sie ja nun ausgebaut habe und erneut eingesetzt habe.
Der SL ist jetzt 8 Monate alt und die Trommel habe ich gestern zum ersten Mal geöffnet.
Wird wenn dann ab Werk falsch montiert gewesen sein.
 
Klötze oder Platte zu kurz oder zu lang, das Maß passt nicht. Ich Gedenke das zu erkennen. Hier gilt nur Beides neu.
Die Hartmetallschuhe sind Symmetrisch
 
Hast Du nach erst acht Monaten noch Garantie/ Gewährleistung?
der ich nicht vertrauen konnte
Hattest Du Bremsverlust? Totalausfall ist so nicht möglich, zwar sitz der Gleitschuh falsch, es macht Geräusche, das nervt, aber sonst?
Bei dem vorliegenden Schadensbild würde ich alles einbauen, vll n Klecks elastischen Montagekleber in den Gleitschuh (Sikaflex) und solange fahren, bis Trommel und Beläge wieder zusammen passen.
Bremsen sind wichtig, keine Frage.
MHD heißt nicht, bei Konsum sofort tötlich ab, sondern mindestens haltbar bis.
Wenn in Deiner Bremse nach der Kontrolle alles am Platz ist und die sie wirksam einstellen kannst, dann kann auch nichts passieren, außer, das es nochmal kreischt. Dann kannst Du immer noch alles neu kaufen. Sicherheitssensible Menschen machen dann ein paar Belastungstests, so Vollbremsung auf abgelegener Strecke.
Immer diese Panikmache...
Gruß Krischan
 
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