Eine Einzelerfahrung bzgl hoher oder niedriger TF macht noch keine Richtigkeit der Aussage, sondern zeigt nur, dass es immer Ausreißer gibt.
Fakt 1: Längere Kurbel = besserer Hebel.
Fakt 2: Höhere Frequenz = niedrigere Kniebelastung je Umdrehung.
Fakt 3: wir sind individuell.
Bei den Stundenweltrekorden war lt. Recherche die TF eher rel hoch - bei 110 U/min.
Auch der intramuskuläre Druck ist bei hoher Umdrehung niedriger, somit auch die Versorgung besser, als bei niedriger TF, was der Übersäuerung vorbeugt.
Dazu kommt als weiterer Faktor die Effektivität des Kurbelkreises, die unbedingt auch trainiert werden sollte. Gut adaptiert über viele Jahre liegt die bei mir liegend unter Last bei über 95%. Bei einem Bekannten, der noch nicht so lange adaptiert ist nur bei ca. 80%. Hier wird Muskelleistung verschenkt. So was sollte man im Training nicht vergessen. Im Leistungstest wird das nebenbei mit ermittelt.
Hohe TF und lange Kurbel erhöht sicher die Gefahr, dass es zu Einklemmungen der Kapsel kommt - wohl ein Problem bei extrem hohen TF im stationären Training und extrem schmerzhaft - somit nicht unbedingt empfehlenswert.
@Jack-Lee hatte vor längerer Zeit mal ein nettes Video eingestellt von einem stationären Bahntraining mit über 200 U/min. Beine hat man da nicht mehr erkennen können.
Ich empfehle kein Training ohne auch - zumindest in der Aufwärmphase - hohe Trittfrequenz-Anteile einzubauen. Wer immer mit derselben "optimalen" TF fährt, wird rel. starr in der neuromusklären Koordination und das kann gar nicht gut sein.
Und wer glaubt, dass das Quatsch ist, kann mir gerne in den nächsten 3 Wochen Training das Gegenteil beweisen.
Wer aber v.a. viele Sprints fährt, braucht auf jeden Fall Einheiten für niedrige TF. Für alle anderen würde ich nur eine moderat niedrige TF empfehlen oder Hügel ohne Schalten empfehlen. Das ist durchaus bereichernd, sollte aber von der Dosis passen und nicht übertrieben werden. Schließlich wollen wir mit und durch Radfahren gesund bleiben.