Trike Eigenbau aus Sperrholz

1. ein 2 K Autolack auf Acrylbasis (mit integriertem Härter im Dosenboden)
Also bei einem 2K Autolack gibt man normalerweise um ihn gummiartig zu bekommen einen Weichmacher hinzu . Dies geht natürlich bei der fertigen Dose nicht mehr .
2. "Aparoli Kunststoff-Lackspray" , laut Beschreibung angeblich sehr elastisch, aber eben nur 1 K Lack.
Die Beschreibung klingt gut . Es gibt so Kunststofflacke für Stoßfänger in schwarz oder auch grau die sich da sicher ganz gut geeignet .
So viel Bewegung ist bei den Blattfedern eh nicht da .

Ich verwende für solche Anwendungen auch mal eine ganz normale schwarz-matt Dose . Die Schicht nur sehr dünn auftragen .
Sind deine Federblätter nicht schon von Grund auf schwarz ?
Wenn du eine dicke Glanzschicht auftragen willst ist wieder 2K mit entsprechend Weichmacher das richtige . Damit kann man fast Gummi lackieren ohne das der Lack reißt .

Grüße
 
Solchen Weichmacher bekomme ich ja leider nicht mit dem Doseninhalt vermischt.
Vermutlich werde ich es mit dem Aparoli Ueugs versuchen.

Ja ich habe die Federn aus einer großen GFK Platte herausgesägt. Auf der matt glänzenden Oberfläche sind aber durch den Fuß der Stichsäge viele Kratzer entstanden, zudem sieht man an den Schnittkannten das etwas heller Innere des GFK Materials.

20200103_193426.jpg

Ich dachte mir dass es bestimmt netter ausschaut wenn ich die Oberfläche glatt schleife und etwas Lack drauf bringe.
 
Ahoj Marco, schönes Projekt!

Ich sehe bei der Doppelmoppel-Blattfeder Querschnittssprünge,
die mir als Laie kerbspannungsmässig bedenklich erscheinen.
Mir fehlt aber die eigene Erfahrung und will keinesfalls die Pferde scheu machen.
Vielleicht schaut bitte mal einer der Forumskollegen mit dem geschulten Kontukteurs-Auge drauf.
Ich habs grün markiert:20210209_101752.jpg
 
Ich habs grün markiert:

Du meinst mit Kerbwirkung weil die obere Lage an ihrem spitzen Ende auf die untere Lage einwirkt? Ich habe das Ende nach unten hin etwas abgerundet auf dass es sich nicht ins Material einarbeitet.
Oder meinst Du weil die obere Lage nicht bis zum Ende der unteren Lage reicht?

Eigentlich habe ich mit nur einer Lage geplant, habe dann aber gemerkt dass die zu weich ist, hatte über 50% Negativfederweg.
Mit der zweiten Lage habe ich etwas mehr als ein drittel negativen Federweg - wobei diese Konstellation wohl auch deutlich progressiver federt, selbst mit wild drauf rumhüpfen kam ich kaum an den Anschlag.

Wäre mir lieb wenn sich wer davon Ahnung hat hier mal äußert ob die Federung so funktionieren und halten kann.
 
Ich meinte Kerbwirkung im technischen Sinne, guck:

Links wird deine Federbombastik durch den Aluklotz versteift, weiter rechts durch die zwei Schrauben-Bohrungen geschwächt, kurz danach durch zweite Lage wiederum deutlich biegesteifer. :unsure:
 
Danke für das Video, ich habe es mir angesehen.

Ja ich verstehe was Du meinst.
Die Schwachstelle dürfte die rechte bzw vordere Verschraubung der Aluklötze sein.
Alternativ könnte ich mit der Federanlenkung ein Loch weiter vor rutschen, dann wird die Federung härter, aber eventuell sind dann an besagter Schwachstelle die Hebelverhältnisse günstiger?

Der Platz innerhalb des Schwingenkörpers ist recht beengt, deswegen konnte ich die Blattfeder nicht ausladender gestalten. Die zweite Federlage war dann wie gesagt eine ungeplante Notlösung.

Vielleicht habe ich auch Glück dass die Feder auch mit der Schwachstelle stark genug ist um die auftretenden Belastungen im Fahrbetrieb wegzustecken.
 
Vielleicht habe ich auch Glück dass die Feder auch mit der Schwachstelle stark genug ist um die auftretenden Belastungen im Fahrbetrieb wegzustecken.
Hast Du mal ein Foto von dem GfK-Federelement alleine, dass man mal genauer dessen Geometrie sieht?

GfK-Blattfedern halten quasi ewig, wenn man sie materialgerecht gestaltet.
Aber dafür ist es wichtig, dass im federnden Bereich keine Bohrungen und sonstige Kerben sind.
 
Ich habe gerade nur folgendes Foto zur Hand, man sieht zumindest von oben in etwa die Form, wo die Feder sich gabelt und wo die Schraublöcher sind.

20210219_082920.jpg
 
Ich bin kein ingenieur. Ich hab aber das buch Fahrradtuning von Ch. Smolik gelesen was sehr gut die technische grundlagen behandelt.

Er redet von ein steifheitssprung. Im klemmbereich ist der blattfeder sehr steif, so wohl nach unten und nach oben ist kaum was moglich. Kurz da hinter ist die starke in der hohe wegen der wegfallende stutz vom alu oder sperrholz geringer. Dann wird auch noch die materialstarke in der breitte verringert, mit diese einschnurung. Wenn ich es richtig sehe, stopt die obere lage direct hinter der alustreifen. Das bedeutet das die knickkrafte nach oben hier grostenteils von die untere lage aufgefangen werden.

Wenn mann von der seite zwei finger auf das alu stabchen legt deckt mann damit denn bereich ab wo es ziemlich wahrscheinlich versagen wird, wenn es versagt.

Eine zweite schwachstelle ist die hintere befestigung, dort endet die obere lage, und sind die schraublocher in die untere lage, diese schraublocher sind dann wieder fast im gleichen bereich wo die untere alu unterstuzung aufhört. Von unten haben wir erst ein steifheitssprung wo die alu unterstutzung aufhort, dann wegen die schraublocher, und dann wegen das ende von der obere platte. Diese drei uberlappen ungefahr.

Bei federende, biegende teile ist es fast immer so das eine stelle mit ein grossen steifheitssprung zuerst versagen wird. Früher als stellen mit nur geringere abmessungen. Wenn mann einen dunnen alustab in eine schraubzwinge setzt und hin und her bewegt, wird er kurz neben die zwinge versagen.

Wenn noch material vor handen ist wurde ich die obere glasfaserfeder identisch mit die untere nachbauen. Wenn noch mehr material vorhanden ist wurde ich zwei neue machen wobei die einschnurung gleichmassig zwischen die beide befestigungsstellen verteilt wird, der feder langsam etwas enger wird.

Eine einfederung mit 1/3 konnte hinkommen, ist jeden falls in ein bereich wo ich einen probefahrt trauen wurde. Mann könnte auch etwas anbauen was denn hinterbau beim versagen der feder abfangt so das denn reifen nicht streift, und mann nicht auf die strasse gleitet. Eine querleiste zwischen hinterbau und nach oben verlaufendes rahmenteil wahre eine moglichkeit.

Grusse, Jeroen
 
Im klemmbereich ist der blattfeder sehr steif, so wohl nach unten und nach oben ist kaum was moglich. Kurz da hinter ist die starke in der hohe wegen der wegfallende stutz vom alu oder sperrholz geringer. Dann wird auch noch die materialstarke in der breitte verringert, mit diese einschnurung

Die Einschnürung der unteren Feder kurz hinter der Befestigung am Rahmen ist wegen dem Platzbedarf der einfedernden Schwinge leider nötig. Die Einschnürung ist jedoch gerundet gestaltet, der Alustreifen stützt die Feder über die volle Breite und das Material ist an der Stelle so masiv dass ich mir dort über ein Versagen kaum Gedanken mache.

Wenn ich es richtig sehe, stopt die obere lage direct hinter der alustreifen.

Nein das siehst Du falsch. Die obere Federlage geht nach dem Alustreifen noch ca. 4 cm weiter, direkt bis an das dicke Alurohr heran.

Eine zweite schwachstelle ist die hintere befestigung, dort endet die obere lage, und sind die schraublocher in die untere lage, diese schraublocher sind dann wieder fast im gleichen bereich wo die untere alu unterstuzung aufhört. Von unten haben wir erst ein steifheitssprung wo die alu unterstutzung aufhort, dann wegen die schraublocher, und dann wegen das ende von der obere platte. Diese drei uberlappen ungefahr.

Ja diese Stelle ist in der tat wohl suboptimal konstruiert bzw die obere Lage war nicht eingeplant.

Vielleicht würde es den Steifheitssprung entschärfen wenn ich die obere Blattfeder um 1 bis 2 cm verkürze und an ihrem Ende noch minimal weiter verschlanke.
Somit wäre dann zwischen dem Ende der oberen Feder und den Schraublöchern in der unteren Feder etwas mehr Platz um die Biegekräfte gleichmäßiger zu verteilen.

Nach dieser Maßnahme würde ich dazu tendieren es erst mal so zu lassen und zu schauen ob es im Fahrbetrieb hält. Da die Federlagen nur Verschraubt sind wären sie auch später noch austauschbar.

Mann könnte auch etwas anbauen was denn hinterbau beim versagen der feder abfängt.

Eine Art Anschlagpuffer aus Gummi am Holzrahmen ist in Planung.
 
Hey Jack-Lee, schön hier in dem Thread von Dir zu lesen.

In der Zeit in der ich mich im Forum wegen meines Trikeprojekts belesen habe einscheinst Du mir der zu sein der hier mit seinen Beiträgen mit den wertwollsten fundiertesten und interessantesten technischen Kontent liefert. (y)

Was sagst Du zu meinem Murks an der Hinterradfederung?
 
Wenn ich mein oben geschriebenes noch mal lese fällt mir auf dass ich vielleich versäumt habe zu erwähnen dass hier auch viele andere im Forum unterwegs sind die ebenfalls wertvollen technischen Kontent geben und von deren Rat und Hilfe ich auch schon profitiert habe.
Aber Jack-Lee ragt da als Ingenieur mit seinem Wissen noch mal etwas oben raus. ;)
 
Na wenn du auch am Hi-Trike orientiert baust, muss diese Quelle ja herausragen :D

Bei der Vorderachse könnte man jetzt Punkt für Punkt durchdiskutieren, wie und warum du vom originalen Design abgewichen bist, und was das je für Auswirkungen hat. Bei der hinteren Aufhängung kann ich dir sagen, dass ich jahrelang immer wieder mit dem Gedanken einer Hinter-Blattfeder angefangen, aber es stets wieder verworfen habe - fürs Trike oder Bike. Denn Vorzüge, die die Feder an einem Quad haben kann, musst du beim Trike wieder derart einfangen und sowieso mit Öl-Dämpfung ergänzen ( ;) ) dass der Weg über Standardelemente doch immer wieder der sinnvollere ist... auch im Holz.

Ich sehe deinen Pi-ähnlichen Designwunsch mit der Not einer solchen Flachfeder... aber kann eben auch sagen, dass sich das GTI-Design gegen den S-Schwung (v.a. in Form der Zweiarmschwinge) leistungstechnisch durchgesetzt hat. D.h. Schwingendrehpunkt kurz vors Rad und mit der Fachwerkschwinge obenrum gehebelt. So wie jetzt belastest du mit der Hebellänge alles nur unnötig und musst viel schwerer bauen.

Thema >schwerer bauen als nötig< - auch bei Holz gilt: "Denk wie ein Rohr!"

VG Steffen
 
Servus Steffen!


Bei der Vorderachse könnte man jetzt Punkt für Punkt durchdiskutieren, wie und warum du vom originalen Design abgewichen bist, und was das je für Auswirkungen hat.

Das vordere Federdesign ist noch nicht entgültig. Ich vermute mal Du spielst darauf an dass die gezeigte obere Lage sich nach außen hin nur wenig verjüngt. Eventuell wird das aber noch nachgeholt, denn ich wollte erst mal ausprobieren wie nachgiebig so ein GFK Dingens ist - Nach dem Motto wegschneiden geht immer, wieder anfügen geht schlecht.

Bei der unteren (längeren und breiteren) Blattfeder sieht man eventuell etwas mehr verjüngung nach außen.

20191225_215540.jpg

Im übrigen will ich demnächst die Federn mit Achsschenkel mal probemontieren und schauen wie weit der Rahmen vorne einsinkt wenn ich mich drauf setze. Ich habe nämlich den Eindruck dass die GFK Federn aktuell noch zu unnachgiebig sind.

Vielleicht kannst Du mir verraten wie viel Negativfederweg bei Euch so ein Hi-Trike hat, ich würde mich da über einen Anhaltspunkt für meine Vorderachsabstimmung freuen.


dass ich jahrelang immer wieder mit dem Gedanken einer Hinter-Blattfeder angefangen, aber es stets wieder verworfen habe

Mir ist bewusst dass ein qualitativ ordentliches Federbein einer Blattfederkostruktion in fast allen Belangen überlegen ist. Sinn macht so eine Blattfeder wohl nur dort wo sie auch Radführungsaufgaben wahr nehmen kann.
Aber mir gefallen technische Lösungen die nicht jeder hat, und von einem Trike mit Blattgefederter Hinterhand hatte ich noch nie gehört. Da war der Reiz etwas zu bauen was sonst keiner hat natürlich sofort präsent, und da ich sowieso noch genug von der GFK-Platte übrig hatte...

dass sich das GTI-Design gegen den S-Schwung (v.a. in Form der Zweiarmschwinge) leistungstechnisch durchgesetzt hat. D.h. Schwingendrehpunkt kurz vors Rad und mit der Fachwerkschwinge obenrum gehebelt. So wie jetzt belastest du mit der Hebel

Da hast Du natürlich Recht. Und ja, optisch gefällt mir die Einarmschwinge an Euren Trikes deutlich besser, das ist ein schlichtes und schönes Design.

Aber ich hatte mir zum Ziel gesetzt die Kette genau auf Höhe des Schwingendrehpunktes entlanglaufen zu lassen. Bei einem Schwingendrehpunkt kurz vor dem Hinterrad hätte das eine sehr schmale und wenig stabile Schwingenlagerung bedingt, oder eine außermittige Lagerung, oder eine äußere Lagerung mit entsprechend breitem Rahmen und Schwinge. All das erschien mir von der Optik wenig attraktiv, von daher die entscheidung für eine lange Schwinge.

Um so frustrierender ist es wie schon beschrieben für mich dass mir dieser angestrebte Kettenverlauf misslungen ist. Ich hoffe nur es hat beim Fahren keinen allzu negativen Einfluss.

Thema >schwerer bauen als nötig< - auch bei Holz gilt: "Denk wie ein Rohr!"

Auch da gebe ich Dir Recht.
Aber für einen NICHT-Ingenieur ist das zu schwör. :X3:
Soll heißen dass ich bei meinen begrenzten Fähigkeiten und Ausstattung nicht jede Form mit vertretbaren Aufwand verwirklichen kann. Ich kann auch nicht die benötigten Wand- und Materialstärken usw berechnen, da spielt dann auch die Angst mit dass bei zu optimistischen Leichtbau (durch einen der davon wie ich keine Ahnung hat) ein bärstendes Geräuch innerhalb einer Sekunde Wochenlange Kellerarbeit zunichte machen könnte, von eventuellen Unfallfolgen ganz zu schweigen.

Deswegen nehme ich das ein oder andere Kilo mehr in kauf wenn es dafür hält und die Kiste halbwegs funktional fährt - damit wäre ich als Selberbastler zufrieden.

Würde ich mir so ein Gefährt für viel Geld von einer Firma kaufen wäre ich damit sicher nicht zufrieden.
 
Ich weiß auch garnicht, wie und was so ein Rohr denkt,
hab aber gehofft, ich könnte Steffen nochmal anlocken.
;)
 
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