Deshalb sind die Roller auch auf 1-2Jahre Nutzungsdauer ausgelegt, und nicht wie die meisten E-Roller auf weniger als 4Wochen...
Träumer bringen die Welt voran. Ich allerdings würde bei dem Konzept eher in jenen investieren, der die Roller herstellt. Der Dienstleister macht’s bei dem Vorhaben kein Jahr. Wenn man die romantisch idealistische Nerdbrille mal absetzt, erkennt man relativ schnell die konzeptionellen Scheunentore.
Wenn Ihr Geld einwerben möchtet, dann müsst Ihr Euch auch den Schwarzmalern stellen. Als solcher werde ich jetzt hier auftreten.
1. Ihr lebt nicht im luftleeren Raum. Es gibt hunderte von Mobilitätsangenoten - auch in Münster. Ich bin da echt auf die Sparte Wettbewerbsanalyse im Businessplan gespannt. Als Produkt für die letzte Meile eignet sich der Roller auch nicht sonderlich. Ganz am Ende des Tages besteht der Wettbewerb aus anderen Hardware-Herstellern und das Projekt ist eben.... ein Produkt, dass man kaufen kann.
2. Das ein Rollerkunde die Roller immer genau dort abstellt, wo es wirtschaftlich sinnvoll für den Dienstleister ist.... naja halte ich für sehr stark optimistisch.
3. Das ein Tretroller zwei Jahre im Verkehr sein soll halte ich für eine sehr optimistische Annahme. Kunden, die etwas leihen und dessen Wert sich nicht durch den Verleihpreis wieder spiegelt, neigen dazu dieses nicht sonderlich pfleglich zu behandeln. Auch das charmant, nachhaltige Nerdimage des Unternehmens wird nicht mehr ganz so charmant sein, wenn dann erstmal die Klagen auf Schadensersatz bei den letzten Mietern steigen....
4. 100 Roller für eine Stadt mit 300k Einwohner sind geradezu nix. Ich rechne damit, dass etwa 20% der Roller nach den ersten vier Wochen entweder verschwunden, defekt oder ansonsten in der Wartung sind.... auch ansonsten stelle ich mir das Reifenflicken bei etwa 100 Rollern als spannenden Zeitvertreib vor.
5. Ich lehne ein Invest grundsätzlich ab, welches sich durch ‘Werbung’ refinanzieren will. Der Werbemarkt ist stark fragmentiert. Dazu sind die Werbeflächen winzig - erst recht wenn das Teil fährt. Ihr setzt ja auf eine nerdige Zielgruppe... ob die wohl die nicht immer vornehm schwarzem Werbeflächen (wie auf den Bildern) positiv wahrnehmen?
Also.... wer wird die Roller herstellen? In den - und nur in denjenigen würde ich investieren. Den Roller kann man vermarkten, die Dienstleistung ist - sorry - nicht sonderlich zu Ende gedacht.