Tretroller / Footbike

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Habe hier noch keinen extra Tretroller Faden gefunden, deswegen möchte ich mal einen aufmachen. Es scheint ja doch einige hier zu geben, die regelmäßig Tretrollerfahren als Ausgleichssport zum Liegeradeln betreiben.

Genau das war für mich auch die Hauptmotivation, mir so ein Teil anzuschaffen. Mal einen etwas anderen Bewegungsablauf zu haben und mehr Muskelgruppen als beim Liegeradeln und Radfahren allgemein zu beteiligen. Soll ja auch gut für die Rückenmuskulatur sein, das Tretrollern. Joggen wäre mir zu langweilig und ein Tretroller eignet sich auch als "Utility Vehicle" für Kurzdistanzen.

Mittlerweile rollere ich 2-3 mal die Woche zur Arbeit und zurück, 8 km zwischen Berlin Prenzlauer Berg und Charlottenburg. Fahrzeit ca. 30 Min (Rekord liegt bei 27 Min). Zum Vergleich: Mit dem CHR brauche ich 18-20 Min (Rekord 16 Min). Also nur 10 Min mehr investiert, dafür gefühlt 5x so viel Workout! :D Die ersten paar Male waren echt heftig, ich musste Zwischenpausen einlegen. :ROFLMAO:

Ich habe mich für einen MIBO GT Split 26/20 entschieden. Das Killer-Feature ist für mich die Faltbarkeit. Kostenlos in den Öffis mitnehmen und wenig Stellfläche. Der 20/20 ist zwar nochmal etwas kompakter, aber das Fahrgefühl bei der Probefahrt auf dem 26/20 war viel besser. Der rollert sich auch Offroad noch sehr gut. Bei meiner Größe sieht 20/20 auch aus wie Kinderroller. :sneaky:
Das Teil ist relativ schwer, da Stahlrahmen, federt dadurch allerdings gut, ist nahezu unverwüstlich (Zuladung bis 150 kg!) und wie schon jemand anders hier schrieb: "Je schwerer, desto Workout". ;)

Hier ein paar Bilder, bereits im "getunten" Zustand mit Bullhorn Lenker:
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Der Bullhorn Lenker ist von Upanbike und 44 cm breit. Finde ich viel ergonomischer als den original verbauten MTB Lenker. Wenn ich sportlicher unterwegs bin, lässt sich der ganze Bewegungsablauf besser vollziehen, da durch die Griffposition weiter vorne mehr Platz da ist. Auch werden die Hände nicht "unnatürlich" verdreht, im Vergleich zum geraden Lenker.

Der winkelverstellbare Vorbau (Procraft 4 Bolt Adjustable Ahead, Klemmung 31.8 mm, Länge 125 mm) bringt den Lenker etwas höher, was sich bei meiner Größe auch ergonomischer anfühlt.

Bremsgriffe sind Tektro RL 720. Wollte erst TT Hebel montieren, die passen aber nicht in den Innendurchmesser des Upanbike Lenkers. Die Tektro funktionieren aber auch sehr gut.

Die Lenkertasche ist eigentlich eine Liegerad Rahmentasche von Terracycle.

Was habe ich noch angepasst? Vorderes Schutzblech ab, der Rahmen reicht mir als Spritzwasserschutz. Hinten bleibt dran, die "Bremsspur" am Rücken muss ich nicht haben. ;) Klickfix Adapter für Montage von Batterierücklicht an Gabel, Batterierücklicht hinten mit Winkel an vorhandener Schutzblechbohrung befestigt.

Hier noch ein Bild vom Serienroller vor dem Flow Footbike Laden in Berlin. Links in Türkis der GT 20/20.
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Heute die bislang längste Tretroller-Tour absolviert. Knapp 48 km sind es geworden. :D

Anfahrt zur ADFC 4-Routen Demo nach Schönfließ, wobei ich von Prenzlauer Berg bis Lübars dem Mauerweg gefolgt bin. Erfreulicherweise wurden einige Abschnitte erneuert und verbreitert, andere sind aber immer noch ziemlich holperig. Trotzdem mal wieder schön, auf einer fast komplett autofreien Route aus der Stadt zu fahren. Mit dem Roller war der "Wochenendbetrieb" auf dieser Route auch deutlich weniger nervig als mit schnelleren Rädern.

Die schlechten Abschnitte waren auch bei max. Druck der Reifen kein Problem, der Stahlrahmen federt wirklich gut was weg. Die Bodenfreiheit von 5 cm (beim Draufstehen etwas weniger) scheint auch sehr alltagstauglich zu sein, ich bin nicht einmal aufgesetzt. Mittlerweile "lese" ich den Asphalt aber auch ganz gut und weiß welche Stellen ich lieber umfahre.

Für die 16 km bis zum Treffpunkt habe ich knapp 1 h gebraucht, bei moderater Anstrengung und mit kurzen Trinkpausen.

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Die Fahrraddemo war auch mal eine völlig neue Erfahrung mit dem Roller. Wo ich mit der Einspurer-Liege bei Geschwindigkeiten von 8-15 km/h und viel Stop-n-Go nur am Rumeiern bin, war das mit dem Roller völlig entspannt. Trotzdem merke ich die fast 50 km schon ein bisschen in den Beinen - so soll es ja auch sein.

Frage: Was für Schuhe nutzt ihr zum Rollern? Mir wurden anfangs Laufschuhe empfohlen, ich empfinde diese allerdings als zu weich. Habe das Gefühl, das Schuhe der Art "Sneaker" mit festerer (aber biegsamer) Sohle bessere Kraftübertragung bieten. Auf die Dämpfung lässt sich verzichten, da beim Rollern nicht das ganze Körpergewicht auf der Sohle lastet.
Hatte heute ein paar luftige Mesh-Sneaker an, die sich gut anfühlten. Sind auch nicht so breit wie Laufschuhe, was das Stehen auf dem Trittbrett und den Fußwechsel erleichtert. Mal sehen, wie die Standzeit der Sohle ist.
 
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Respekt. Mehr als 10 km hab ich noch nicht geschafft, und da hab ich mich gefragt warum ich bloss nicht das Fahrrad genommen habe. Klasse Leistung! (y)
 
Ich war anfangs fix und alle nach den 8 km bis zur Arbeit. :ROFLMAO:
Mein Händler gab mir den Rat, am Anfang nicht auf Geschwindigkeit zu fahren, was bei mir aber fruchtlos war. Ergebnis war dann eine leichte Muskelzerrung am Ende der ersten Woche Roller-to-Work. :eek:

Jetzt nach 240 Rollerkilometern scheint sich ein gewisser Trainingseffekt zu zeigen. Ich bin zwar nicht schneller, ermüde aber weniger schnell.
Mache mir jetzt auch weniger Stress, dass ich ein "Verkehrshindernis" bin und konzentriere mich statt auf Geschwindigkeit mehr auf saubere Tritttechnik. Es gibt viele Radler, die noch langsamer sind. :sneaky:

Bin erstaunlicherweise auf der Fahrbahn bisher noch nicht angehupt worden. Fahre Fahrbahn ohne Radstreifen aber nur auf kleineren Nebenstraßen. Durch die leidigen E-Roller sind die Autofahrer anscheinend an Roller als normale Verkehrsmittel gewöhnt, ob nun mit oder ohne E-Antrieb fällt dabei kaum auf. Eine andere Erklärung ist, dass Roller mit großen Laufrädern offenbar von vielen in die Schublade "Fahrrad" gepackt wird, darauf lassen zumindest die vielen "cooles Fahrrad" Kommentare schließen.
 
Schöner Roller und gute Lenkerwahl! Unsere MIBO Malaga haben auch direkt nach dem Kauf Ergogriffe mit Hörnchen bekommen.
Meinen Roller habe ich zweimal zur Arbeit gefahren (20km einfach) und ihn dort jetzt als "Dienstroller" stehen. Wird gerne von den Kollegen/-innen mitbenutzt - anders als bei Fahrrädern gilt da fast "One Size fits all".
Bei den Schuhen kommt es drauf an das die Sohle zum Untergrund passt. Ich nutze gerne Five-Ten wegen der weichen Sohle.
Mein nächster Roller würde auch wieder ein MIBO werden, mir gefällt die Machart und der Ständer ist prima. Allerdings hat der Malaga für meinen Geschmack zu dicke, schwere Reifen und er ist einen Tick zu lang. Mit kleineren Reifen fehlt es ihm aber an Bodenfreiheit.
So ein Tretroller ist übrigens auch das richtige Fahrzeug, wenn es um die Begleitung kleiner Kinder bei ihren Fahrradfahrten geht. Passt vom Tempo und Handling einfach viel besser als ein großes UP.
 
Die eigentlich universelle Größe und das einfache irgendwo abstellen nimmt mich bei kurzen Strecken ja durchaus für den Roller ein. Theoretisch. Praktisch muss ich wohl mehr trainieren.
 
MIBO finde ich auch eine super marke, gefällt mir vom Handling besser als Kostka. Ich hab ja den Revoolution mit 2x622, der ist noch sportlicher, bei ca. 20 km/h, also Schnittgeschwindigkeit ist bei mir aber Schluss. Und wie beschrieben, ein super Ganzkörper sport. Mit den großen Laufrädern wird es eher mit einem up RR verwechselt : ) Witzig wirds, wenn ich "Normal-Radler" aufm Radweg damit überhol oder bergab... mehr als 70 km/h waren es noch nicht, das reicht mir auf so einem Ding aber auch vollkommen. Ich hab bei dem Super-Dingens auch den Eindruck bergauf kaum langsamer zu sein als mit dem Liegerad (also bei längeren Steigungen). Bei langen Strecken muss ich manchmal aufpassen, bei Ermüdung mir icht doch irgendwo hinten den Knöchel anzuhauen und Trittbrettaufsetzen hab ich schon in Kurven plus flacher Bordstein etc. geschafft; ich fahre meistens mit Joggingschuhen... Da ich eher schwere Liegeräder gewohnt bin, kommen mir die 8,5 kg Rollergewicht schön leicht vor : )
 
Ich bin bisher nur kurze Strecken auf Rollern gefahren, aber selbst die fand ich schon knackig. Wechselt ihr dabei die Beine? Ich versuche das immer wieder, fühle mich auf dem "falschen" Bein aber sehr unsicher und wechsel dann meist schnell wieder.
 
Bein / Fußwechsel ist ein Muss und ein gutes Training für die ausgeglichene Beidseitigkeit. Wechsel über Fußdrehung aufm Trittbrett alle 7-15 Abstöße (so ists bei mir zumindest) oder bergauf ohne Schwungpotential der Fuß-Wechsel per Sprung...
 
ich habe einen Kostka Tour, grundsätzlich passt der auch, allerdings finde ich es schwierig einhändig zu fahren ohne ins Schlingern zu geraten. Z.Bsp um die Brille zurechtzurücken, oder auch Handzeichen zu geben. Dein Fusswechsel habe ich im Griff, lernt man das Einhändigfahren auch?
 
Jetzt muss ich mich doch mal anmelden beim Thema Tretroller. Ich fahre viel Rad, Pedelec und auch S Pedelec und lese hier viel im Bereich Velocar da so etwas meinen E Smart und E Citigo nach unten hin ergänzen könnte.
Jetzt aber Tretroller zu dem ich vor etwa 2 Jahren gekommen bin durch einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule und der hat mir bei der Therapie sehr geholfen. Jetzt habe ich 5 Tretroller ( Mibo Split Rahmen aufgebaut mit Carbon Komponenten, Yedoo S26/20 auch stark umgebaut, Kostka Tour Max, Kostka Hill Max, Yedoo City) und habe so 3000km damit zurückgelegt.
Ich fahre damit lieber als mit jedem Rad vor allem in der City. Das liegt auch daran das man alles damit machen darf, wie Fußgängerzone und Fußweg, sowie verkehrt herum durch Einbahnstraße. Es ist ja kein Verkehrsmittel sondern Spielzeug.
Fußwechsel sollte man immer machen und geht nach ein paar hundert Kilometern ohne darüber nachzudenken. Einhändig sollte man sein lassen oder wenn zum Trinken dann immer ein Knie seitlich an den Rahmen und schon steht man stabil.
 
gut erklärt; ich finde einhändig auch schwierig... wer schafft freihändig? : )
Yedoo finde ich auch eine gute Marke, die Alu-Rahmen sind bocksteif; irgendwie mag ich das leichte Federn der Stahlrahmen lieber (MIBO)
Ich freu mich wenn ich hoffentlich bald die 1000 er Marke durchtreten kann mit meinem Revoolution...
 
Einhändig fahren finde ich auch noch schwierig. Den Tipp mit dem Abstützen des Knies am Rahmen werde ich mal ausprobieren. Klingt logisch - beim Up hat man ja auch an 3 Stellen Kontakt zum Rad beim Einhändigfahren.

Das liegt auch daran das man alles damit machen darf, wie Fußgängerzone und Fußweg, sowie verkehrt herum durch Einbahnstraße. Es ist ja kein Verkehrsmittel sondern Spielzeug.
Nicht ganz korrekt. Laut den Regeln muss man sogar den Fußweg benutzen, falls vorhanden. Nur falls kein Fußweg vorhanden ist, darf die Fahrbahn benutzt werden, außerorts muss sogar auf der Gegenseite gerollert werden, da Roller rechtlich wie Fußgänger zählt.
Ist für große Tretroller völlig absurd, da die Regeln offensichtlich für Kinderspielzeugroller geschaffen wurden, die kaum schneller als Fußgänger sind. Ich bewege mich mindestens genauso schnell und oft auch schneller als langsame Radfahrer. Auf dem Gehweg würde ich Fußgänger stören oder gefährden, wenn ich da mit 20 km/h entlang "rase". Mit für den Gehweg angepasster Geschwindigkeit könnte ich mich nicht mehr effizient fortbewegen. Für mich ist ein großer Tretroller ein Fahrrad ohne Pedalen, somit verhalte ich mich auch den Regeln für Radfahrer entsprechend.
 
Einhändig kann ich auch nur kurz, zb. für Handzeichen/Fliege aus dem Gesicht wischen etc. und es hilft sehr, wenn ich das Knie an den Rahmen lege. Ob es jetzt der Rahmen ist, der den Körper beruhigt oder umgekehrt oder beides, es fühlt sich jedenfalls sofort kontrollierter an.
Fußwechsel: einfach mal mitzählen, in der Ebene vielleicht so alle 10-15 Tritte, an Steigungen häufiger, so alle 5 Tritte. Und vorm Abbiegen dann jeweils das Trittbein auf die kurveninnere Seite wechseln.
Klick-Fix-Halterung am Lenker wäre für den Alltagsgebrauch noch meine Empfehlung. Und dann Einkaufskorb, Gepäckträger, Lenkertasche - je nach Bedarf.
 
Weil die Lenkertasche für Tagestour etwas wenig Platz bietet, habe ich noch eine kleine Rahmentasche seitlich befestigt. Theoretisch ließe sich sogar auf beiden Seiten eine anbringen, aber das stört dann beim Falten. Die eine Tasche reicht mir erstmal - für eine Kleinigkeit zu Essen, eine Luftpumpe und evtl. noch eine Regenpelle sollte es reichen.

Die Tasche ist ca. 5,5 cm breit. Das ist schmal genug, dass ich beim Nachvorneschwingen des Beines nicht anstoße.

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Hier übrigens noch ein gutes Video zur grundlegenden Fahrtechnik - hat mir anfangs sehr geholfen. Die Zeitlupenaufnahmen am Ende sind sehr anschaulich.
Besonders "Arme gerade halten" scheint mir essentiell zu sein. Der Rest kommt dann mehr oder weniger automatisch.

 
Neuer persönlicher Rekord: 62 Rollerkilometer an einem Tag. :D Hätte ich noch vor 4 Wochen nicht für möglich gehalten.

Es waren im Grunde zwei Touren - einmal mit Up Begleitung von Berlin Prenzlauer Berg über Wartenberg, Neue Wuhle, Alte Wuhle bis Köpenick und dann Friedrichshagen. 38 km mit 14er Schnitt. 3/4 der Strecke ohne KFZ-Verkehr, Rest größtenteils auf ruhigen Nebenstraßen. Allerdings auch viele Feinschotterabschnitte entlang der neuen/alten Wuhle. Mit normalen Schuhen machen diese nicht wirklich Spaß, weil der Fuß bei jedem Tritt etwas wegrutscht. Ob ein Cross-Schuh da einen deutlichen Unterschied machen würde? Bräuchte schon sehr grobes Profil, das durch die Feinschotterdecke in die darunter befindliche verdichtete Decke greift. Am besten auch was knöchelhohes, damit weniger Dreck im Schuh landet.

Zurück ging es auf kürzerer Route und besseren Wegen über Wuhlheide, Karlshorst, Rummelsburg, Lichtenberg. 24 km mit 17er Schnitt.

Fühlte sich ingesamt noch gut an, hat aber auch gereicht. Vorerst. ;)

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Wuhleradweg am Kienberg
 
Mich reizen vor allem hügelige Wanderwege. Da kann man mit nem Roller ordentlich metern und sieht trotzdem viel. Habe nen 16Zoll Kostka, schätze die Wendigkeit, ist kaum langsamer als ein Mibo Malaga 26-20, den ich mal kurz hatte.

Sieh dir meine Aktivität auf Strava an: https://strava.app.link/Ztak1OiVTib
 
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