Tourenbeschreibung von Karlsruhe durch das Rhonetal ans Mittelmeer

Beiträge
6.335
Hallo zusammen
Viele werden sich wohl noch an die schönen Fotos meiner letzjährigen Tour an das Mittelmeer erinnern.
Letztes Jahr erzählte auch @Jürgen Mages, dass viele an einer Route runter basteln. Bin nun seit mehreren Wochen dabei meine Route aus 2018 zu optimieren bzw. die Erfahrungen, die ich gemacht hatte in die Optimierung einfließen zu lassen. Auch 2019 wird es wieder eine Neuauflage das Rhonetal runter in die Provence und schließlich Camargue geben. Die Strecke habe ich übersichtlicherweise in einigen Etappen unterteilt, in denen ich auch Variationen und deren Eigenheiten sowie auch etwas zu der Streckenlänge sagen möchte. Die Streckenführung ist vor allem für VM optimiert, aber es wurde auch darauf verzichtet vielbefahrene franz. Nationalstrassen zu verwenden, sowie irgendwelche Nebenwege (Chemins irgendwas).
Vor allem das Rhonetal runter nach Lyon wird es 2 Varianten geben eine mit Schwerpunkt Via-Rhona (mit Aussparung der schlimmsten Abschnitte) wie auch eine mehr oder weniger reine Strassenvariante. So kann man nach Belieben individuell zwischen beiden Varianten wählen, die mehr oder weniger parallel verlaufen und meistens sich in größeren Ortschaften wieder treffen. Die Routenbeschreibung beginnt auf dem Paminaradweg an der Rheinbrücke Karlsruhe.
 
Die erste Etappe führt von Karlsruhe, via Strasbourg, entlang dem Rhein-Rhone-kanal , Neuf Brisach nach Mulhouse.
Für die Passage nach Strasbourg gibt es 2 Variationen, einmal entlang des Paminaradweges in den Osten von Strasbourg oder entlang der D 468. Beide Varianten sind VM-geeignet, wobei die Paminaversion natürlich landschaftlich schöner ist aber rund 8 km länger. Bei beiden Varianten muss man leider durch Strasbourg durch, was gerade unter der Woche nicht gerade schön ist. Der Beginn des Rhein-Rhone-Kanal-Radweges liegt im Süden von Strasbourg. Auch wenn dieser anfänglich durch Wurzeln beschädigt ist, so läst sich dieser im weiteren Verlauf sehr gut befahren bis Höhe Markolsheim. Dort geht es nach Neuf Brisach, welches man zwar umfahren kann und sich ein paar 100 mtr spart, aber man sollte sich die Zeit nehmen durch diese Ortschaft zu fahren (mein Tipp). Ab Neuf Brisach habe ich die Strecke zu 2018 geändert und fahre über die D2 und D 201 in die Aussenbezirke von Mulhouse. Entgegen von Brouter bog ich von der D201 nach Baldersheim ab um via Sausheim in den südlichen Teil von Mulhouse bis an den Camping municipal de l´Ill zu kommen. Anbei der Track
 

Anhänge

  • 1_ka-Mulhouse2019 001.gpx
    1 MB · Aufrufe: 185
Zuletzt bearbeitet:
Sofern Fragen oder Anregungen zur ersten Etappe sind dürfen die gerne gestellt werden. Bei Intresse kann ich auch die 2018 er Version von Neuf-brisach nach Mulhouse durch das Waldgebiet nördlich von Mulhouse posten.
 
Gute Initiative. Es wäre schön, eine Tracksammlung der wichtigen Fernverkehrsverbindungen zu haben, mit gefahrenen und aktuellen Routen.
 
Sehr schöne Idee. Gerade die auf das VM abgestimmten Touren finde ich sehr interessant.
Sofern Fragen oder Anregungen zur ersten Etappe sind dürfen die gerne gestellt werden. Bei Intresse kann ich auch die 2018 er Version von Neuf-brisach nach Mulhouse durch das Waldgebiet nördlich von Mulhouse posten.
Da freue ich mich drauf!
 
Sehr gerne auch die Strecke von Karlsruhe runter nach Mulhouse - da hatten @blackadder und ich letztes Jahr auf der Spezi-Heimreise so unsere Probleme.

Was den restlichen Verlauf angeht, sind wir sehr gespannt. Wir werden, so ist zumindest die Planung, quer durch die Schweiz am Genfer See entlang Richtung Rhone vorstoßen, und dann dem weiteren Verlauf folgen.
 
Sehr gerne auch die Strecke von Karlsruhe runter nach Mulhouse - da hatten @blackadder und ich letztes Jahr auf der Spezi-Heimreise so unsere Probleme.

Was den restlichen Verlauf angeht, sind wir sehr gespannt. Wir werden, so ist zumindest die Planung, quer durch die Schweiz am Genfer See entlang Richtung Rhone vorstoßen, und dann dem weiteren Verlauf folgen.
Den ersten Track von ka bis Mulhouse habe ich bereits im 2. Beitrag hier gepostet. Wo gabs den auf dieser Strecke die Probleme?

@all habe mir natürlich auch die Mühe gemacht, Änderungen mit Google Earth und Streetview
nachzufahren, dabei wurde vor allem das ganze auch höhenmetertechnisch im Auge behalten.
Morgen gibts den 2. Trackabschnitt von Mulhouse durch die Burgundische Pforte entlang des Eurovelo 6 bis kurz vor Dole
 
Wo gabs den auf dieser Strecke die Probleme?

Das sprengt natürlich den gesetzten Rahmen Deines threads - nur kurz: wir sind auf der deutschen Seite gefahren, und ich bin einfach stur, will sagen, wenn ich mich für eine Strecke entschieden habe, dann fahre ich sie auch, komme was wolle. Da kommt dann so etwas bei heraus:

upload_2019-2-4_14-32-22.png

Das waren wassergebundene Wege durch ein Waldgebiet und ein Kieswerk... Danach ging es dann auch gleich wieder flotter weiter, sobald wir da erstmal wieder raus waren. Das eigentliche Problem war, dass die Routenführung untenrum ungeplant war, wir hatten also nur einen ungeprüften track. (30.4./1.5.)
 
Das sprengt natürlich den gesetzten Rahmen Deines threads - nur kurz: wir sind auf der deutschen Seite gefahren, und ich bin einfach stur, will sagen, wenn ich mich für eine Strecke entschieden habe, dann fahre ich sie auch, komme was wolle. Da kommt dann so etwas bei heraus:
Stimmt, wobei ich sagen muss, es günstiger wäre nicht über Mulhouse an den Bodensee zu fahren sondern über Basel. Im prinzip bis neuf Brisach die gleiche Strecke, nach basel dann einfach auf der D 468 orientieren. ich finde Frankreich zu fahren problemloser.
 
Wie angekündigt hier die 2. Etappe, die von Mulhouse auf dem Eurovelo (EV)6 richtung Dole geht. Mulhouse liegt auf ca 260 mtr ÜNN von dort aus geht es entlang zahlreicher Schleusenanlagen entlang des Rhein Rhone Kanales bis zum Höchsten Punkt der gesamten Tour von etwas über 350 mtr. Die gesamte Strecke verläuft zu 90% auf einem sehr gut asphaltierten Uferradweg entlang besagtem Kanal und Doubs. Von der höchsten Stelle (ca 25 km nach Mulhouse) rollt es sich mit geringstem Gefälle richtung Süden und dort befindet sich auch eine jahrelange Baustelle, die einen ein paar Extrahöhenmeter einbringt. Das Höhendiagramm dieser 2. Etappe könnt ihr hier sehen.
000_Diagramm_Mulhouse-Ranchot.jpg
Wie man sieht, gibts es bei Km 100 einen Ausreiser, Grund dafür ist ein fehlendes Teilstück dieses Radweges an der Doubs. Da die gesamte Strecke in einem tiefen Tal verläuft, geht jede kleinste Abweichung/Umleitung mit Höhenmeter einher.
Diese Etappe endet nach 184 km in einer kleinen Ortschaft namens Ranchot am Camping de l´lile. Einer der Highlights dürfte sicherlich die Stadt Besancon sein mit seiner auf einem Berg gelegenen Festung. In meiner Ausführung fährt man durch eine schmale Unterführung unter dem Berg durch, man hat aber auch die Möglichkeit diesen Festungsberg zu umfahren und mit einem Stadtbesuch in Besancon zu verbinden. Einkaufsmöglichkeiten bieten sich in allen größeren Ortschaften auf der Strecke, wie auch in der Ortschaft Fraisans ca 4 Km vom Camping. Hier der Track von Mulhouse nach Ranchot
 

Anhänge

  • 2_Mulhouse-Ranchot2019.gpx
    164,6 KB · Aufrufe: 91
Wie man sieht, gibts es bei Km 100 einen Ausreiser, Grund dafür ist ein fehlendes Teilstück dieses Radweges an der Doubs.

Das dürfte Orchamps sein, oder? @Nobbi hatte uns damals empfohlen, einfach unten auf der D zu bleiben (in unserem Tour-thread finde ich das nicht, wird wohl in PNs gewesen sein), aber das hatten wir damals nicht schnell genug gepeilt und waren dann schon oben auf dem Umweg.

upload_2019-2-5_9-39-30.png
 
Das dürfte Orchamps sein, oder? @Nobbi hatte uns damals empfohlen, einfach unten auf der D zu bleiben
Die Strecke, die ich bis Dole gefahren bin entspricht auch dem originalen Streckenverlauf des EV6. Dieser Streckenverlauf biegt auch tatsächlich bei Ranchot auf die D76 ab und führt auch erst wieder in Orchamp parallel zur Doubs. Die D673 wie auch die von euch gefahrene Variante hat nur zusätzliche Höhenmeter wie auch Ortsdurchfahrten. Auch verkehrstechnisch ist die Originale besser. Von der Distanz sind das lediglich etwas über 1 km mehr.
Dieser gemeinte Anstieg befindet sich bei Roche les Clerval (höchste Stelle mit ca 322 mtr)
 
Es folgt nun die 3. Etappe vom Campingplatz Ranchot 25 Km vor Dole bis zum Camping Les Muriers 45 Km vor Lyon. Während die ersten beiden Etappen sich an Flußläufen orientierten und somit höhenmetermäßig sehr velomobilfreundlich waren, machte mir die 3. Etappe in der Planung doch einiges Kopfzerbrechen. Die Strecke verläuft bis kurz hinter Dole weiterhin auf dem EV6 wobei Dole selbst nur tangiert wird. Nach Dole kommt man aus dem Doubstal heraus und hat erst einmal rund 20 km flaches Terrain. Höhenmeteroptimiert würde sich die Strecke über Chalon-sur-Saone und entlang der Saone anbieten, welche aber mit einem deutlichen mehr an Km einhergeht. Meine Strecke verläuft über viele Km sehr wellig bis nach Simandre. Dort entlang der D 933 gibt es ebenfalls ein auf-und ab und je nach Tageszeit, wird die Strecke auch sehr von LKW´s frequentiert. Höhenmetertechnisch ohne ein deutliches Mehr an Km gibt es auf dieser Etappe kaum Alternativen. Auch brouter ist da meiner Meinung selbst die 3W4France hatte diese D933 gewählt. Kurz vor Macon führt die Strecke richtung Saone und ermöglicht zu ersten Mal einen Blick auf diesen Fluss. Die letzten rund 30 km führen auf eher wenig befahrenen Departementals zum Ort Montmerle und seinem direkt an der Saone gelegenen Camping Les Muriers. Diese 3. Etappe hat eine Länge von 172 Km und hier das dazugehörige Höhenprofil, das grafisch das zuvor beschriebene schön wiederspiegelt.
000_Diagramm_Ranchot-Montmerle.jpg

Einkaufsmöglichkeiten bieten sich vor allem in den durchfahrenen Orten entlang der D 933 zwischen Dole und Simandre fährt man durch sehr ländliche Gegend, verkehrsarm aber auch mit wenig Einkaufsmöglichkeiten. einzigste Ausnahme besteht im Ort St. Germain-du-Bois. In Montmerle gibt es einen kleinen Spar-Supermarkt, quasi neben dem Camping. nach 3 Etappen und rund 550 Km, gönnte ich mir hier einen Ruhetag, ehe ich mich zur Durchquerung von Lyon aufmachte und damit auch das Tor ins Rhonetal durchfuhr. Doch dazu mehr in der 4. Etappe. Zu guter letzt noch der dazugehörige GPX-Track
 

Anhänge

  • 3_Ranchot-Montmerle.gpx
    319,6 KB · Aufrufe: 92
der Track zuvor ist der unbearbeitete, hier ist der richtige sorry
 

Anhänge

  • 3_Ranchot-Montmerle2019.gpx
    304,2 KB · Aufrufe: 86
... und noch einen Link auf die Seite 'Carte des véloroutes et voies vertes de France' mit dem erwähnten Abschnitt:
Danke für den Link und muss zugeben, wäre eine erwähnenswerte Alternative. Was mir oftmals bei den Voies Vertes aufgefallen ist sind die Schikanen bei Einmündungen jeglicher Art. Damit möchte man wohl vermeiden, dass Motorräder wie auch Autos darauf fahren mit dem gravierenden Nachteil, dass man mit dem VM teilweise bis auf Schrittgeschwindigkeit und darunter abremsen muss.
 
Es steht die 4. Etappe an, diese führt vom Camping Montmerle sur Saone durch Lyon in das Rhonetal bis Tournon sur Rhone
Lyon liegt auf Hügeln verteilt, so dass es nicht viele Möglichkeiten gibt diese Stadt höhenmetergünstig zu durchqueren. Bei der Ausarbeitung musste ausserdem darauf geachtet werden, dass keine Einbahnstrassen zum Verhängnis werden. Wie viele wissen, ist Lyon die 2. größte Stadt Frankreichs und somit auch dementsprechend der Verkehr in und um die Stadt herum. der Hauptgrund, warum ich meine Tour so legte, dass ich Sonntag früh aus Montmerle startete und Lyon somit zu einer sehr verkehrsgünstigen Zeit passieren konnte. Jeder der diese Tour nachfahren möchte kann ich dazu raten, diese Stadt sowohl hin wie auch zurück Sonntags zu passieren. nach Lyon gelangt man entlang des Saone Flusses höhenmetergünstig bis zum Tunnel de la Croix Rouse. Dieses Tunnel besitzt einen schönen Rad und Fussweg unter einem der Hügel durch und man gelangt völlig flach von der Saone an die Rhone. Für mich war diese Durchfahrung mit dem Quest einer der Highlights dieser Tour
03_Tunnel_de_la_croix_Rousse.JPG
Die Hinfahrt habe ich für ein Stück am Lyoner Rhoneufer verlaufen lassen, um so ein wenig für Sightseeing zu sorgen, um dann nach ein paar Km wieder in die Stadt zu fahren. Später verläuft die Strecke auf teilweise sehr gut ausgebauten und bei mir sonntags fast leeren Ausfallstrassen bis zur Rhonebrücke nach Givor. Nach Überquerung dieser Brücke gelangt man in das eigentliche Rhonetal mit einem atemberaubenden Blick in dieses Tal. Entlang dieses Tales gibt es einen Radweg, der sich Via Rhona nennt und eigentlich am Genfer See beginnt um von dort immer der Rhone entlang bis zur Mündung ins Mittelmeer. Dieser Radweg bis Tournon ist bis auf wenige Abschnitte VM-tauglich, auch wenn man immerwieder durch UP´s, Schikanen, unübersichtliche Kurven ausgebremst wird. Alternativ habe ich hier noch eine reine Strassenvariante hinzugefügt, die ich auf der Rückfahrt befahren hatte. Diese variante ist natürlich schneller, 7 Km kürzer aber vermittelt natürlich nicht den einzigartigen Eindruck dieser Region. Die Länge der Etappe beträgt 147 km und die der Strassenvariante 140 Km. Hier auch ein kleiner Blick auf das Höhenprofil dieser Tour.Schön sieht man ähnlich dem Rheintal das abfallende Terrain
da meine Etappe an diesem Tag noch weiter ging , ist auch dieses Höhendiagramm bis Km 200 aufgezeichnet.
000_Diagramm_Montmerle-Beauchastel.jpg

Nun zu den Tracks
Hier einmal die reine Strassenvariante + der modifizierten Via Rhona Variante.
Der letzte Track (Lyon zurück) braucht man sofern auf gleichem Wege Lyon auf der Rückfahrt durchfahren wird. Aufgrund von zahlreichen Einbahnstrassen ist es leider unumgänglich verschiedene Tracks dafür zu erstellen. Ab dem Tunnel de la Croix Rousse läuft die Rückfahrt wieder auf dem gleichen Track wie hin.
 

Anhänge

  • 4_Montmerle-Tournon-Strasse2019.gpx
    554,5 KB · Aufrufe: 81
  • 4_Montmerle-Tournon-ViaRhona2019.gpx
    227,5 KB · Aufrufe: 79
  • 4_Lyon-zurück.gpx
    24,4 KB · Aufrufe: 74
Hallo zusammen die letzten rund 200 km werde ich, da sie etwas arbeitsintensiver sind in 2 Abschnitte teilen. Der Via Rhona Radweg so wie man ihn zwischen Givor und Tournon angetroffen hatte, wird sich leider nicht mehr fortsetzen. Auf meiner Reise musste ich so improvisieren und mehr Strasse fahren, als mir lieb war. Viele dieser kleinen, schlechtasphaltierten Wege, die im südlichen Frankreich den Via Rhona-Radweg bilden sind etwas suboptimal für ein VM und deswegen werde ich sie einfach aussparen. Parallel für alle, werde ich trotzdem den originalen und in ganz wenigen Abschnitten modifizierten ViaRhona Radweg hier für die Allgemeinheit hochladen. Das Ziel wird später in Arles sein und von dort wird es einen letzten ca 50 Km Track direkt an den Strand des Mittelmeeres geben.
 
Auf zur 5. Etappe von Tournon sur Rhone , durch Valence bis nach Bourg-Saint-Andeol in der Provence. Dieses Teilstück hat eine Länge von rund 100 km und ist ein Kompromiss aus Teilen der Hin und Rückfahrt. Teilweise müssen für einige Km auch schlechtere Nebenwege in Kauf genommen werden, was aber dann oftmals einem unnötige Höhenmeter erspart. da ich diese Route so nicht gefahren bin, gibts davon auch kein Höhendiagramm. Von 120 mtr ÜNN geht es bis auf 50 mtr ÜNN hinunter.
Anbei der Track zu dieser Etappe.
 

Anhänge

  • 5_Tournon-StAndeol.gpx
    453,6 KB · Aufrufe: 89
Zurück
Oben Unten