Tipps zum Elberadweg

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Steht es schon irgendwo?
Ich fahre auf drei Rädern, und bin schon mal an Drängelgittern und schon mal auf schmalen weichen Wegen in Schwierigkeiten geraten.
Ich plane im Mai eine Wochentour von Dresden bis Hamburg, gerne Elberadweg. Was ich am meisten fürchte, sind die im Weserbergland erlebten Sandwege mit nur zwei Fahrspuren, aber auch die eng gestellten Schikanen, am liebsten doppelt an Bahnübergängen...
Muss ich auf dem Elberadweg mit solchen Problemen rechnen? Weiss jemand, wo?
 
Hallo, ich bin vor Jahren mal mit meiner Frau die deutsche Elbe komplett gefahren. Meine Erinnerungen zwischen Dresden und Meißen sind nicht durchweg positiv. Man fährt stellenweise auf einem Deich mit übler Plasterung.
Das war mit dem UP schon kein Spaß kann sich ja aber vielleicht gebessert haben
Viel Spaß dennoch
Lg Dirk
 
Genau, zwischen Dresden und Meißen auf jeden Fall linkselbisch (in Fließrichtung) fahren, da gibt's zwar ein paar mehr Kurven und auch mal etwas Kopfsteinfplaster, aber seeeehr gutmütiges flach verlegtes.
Den Rest der Strecke bin ich auch schon (teilweise mehrmals) gefahren.
Aus der Erinnerung:
In Diera-Zehren im Naturerlebniszentrum Elbepark lässt sich gut ein Kaltgetränk genießen (im Cafe vorn auch ohne Eintritt). Die Strecke hier ist recht hügelig, aber landschaftlich total toll. Dafür kommt dahinter Schloss Hirschstein. Dort hats auf 2-3 km einen Weg dessen Baujahr in etwa dem der Burg entspricht. Mit dem Einspurer ging das noch am Rand war der ok zu fahren, mehrspurig sollte man vorher das Gebiss raus nehmen. Die andere Elbseite dort kenne ich aber nicht.
Dahinter wird's flacher und recht eintönig, dafür ruhig und dünn besiedelt. Torgau mit seiner kleinen Schlossanlage ist vielleicht noch erwähnenswert, aber auch keine große Attraktion. An die Wege hier habe ich keine negativen Erinnerungen (linkselbisch). Irgendwo war mal ein Radweg an einer Bundesstraße, der war halt eher durchschnittlich, aber auch nicht lang.
In Wörlitz kann man auch gut, wenns nicht grad Pfingstsonntag ist, quer durch den Park (langsam) fahren. Ist schön angelegt mit ein paar künstlichen Grotten oder so ähnlich.
Dahinter gibt's kurz nur eine Strecke und ab Romney bis Magdeburg würde ich rechtselbisch empfehlen, ist deutlich naturbelassener und weniger Hauptstraßen-Radweg als links. In MD selbst lohnt der Dom (wenn er nicht wieder wegen Bauarbeiten geschlossen ist). Ab MD geht's nur rechtselbisch, aber dafür super, voran. Auch beim Wasserstraßenkreuz Hohewarte gibt's keine Drängelgitter o.ä.
Ab Rogätz auf jeden Fall wieder linkselbisch weiter. Schönere Wege, mehr Gelegenheiten zur Einkehr und Übernachtung.
Bei Arneburg kann man den Schlenker auch auslassen und geradeaus durch den Industriepark und am alten KKW Stendal vorbei - n bissl Industriedenkmal gucken auf glatten Straßen (und einem sanften Hügel).
Zwischen Havelberg und Wittenberge haben beide Ufer ihre Reize und keines ist mir negativ in Erinnerung, was die Wegstrecke angeht. Ab Wittenberge würde ich aber rechtselbisch emfpehlen. Ab Hitzacker dann sind beide Seiten ziemlich gleich, was Qualität, Länge und Strecke angeht: Flach und am Deich und glatt.
Hinter Lauenburg würde ich linkselbisch empfehlen. Rechtselbisch fährt man dann über die "Geestkante" - Hügelig durch den Wald auf Sandwegen. Linkselbisch hat man flache gerade Strecke mit "Blick" auf die Hügel :)
Ab Geesthacht ist es (bis auf den ersten Kilometer) rechtselbisch eigenlich schöner, hier verläuft der Weg auf einer alten Bahntrasse. Ab Hoopte ist hier jedoch die Strecke doppelspurig mit Betonplatten und Grünstreifen in der Mitte ausgelegt. Für Einspurer super zu fahren, für Zweispurer nicht so angenehm. Ab Ochsenwerder ist das aber vorbei und der Weg bis in die Hamburger Innenstadt sehr gut zu fahren.
Linkselbisch ab Hoopte ist an Wochenenden mit viel Touristenautos zu rechnen, aber auch gut zu fahren. Ab Harburg der Weg über die alte Harburger Elbbrücke, durch Wilhelmsburg und dann durch den alten Elbtunnel ist aber auch sehr schön zu fahren und nett anzusehen.

Auf der Seite vom Elberadweg https://www.elberadweg.com/informationen/aktuelle-baustellen/ gibt es auch Infos zu aktuellen Baustellen und Umleitungen. In 2016-2018 wurde wegen der vorherigen Hochwasser aber vieles erneuert und inzwischen ist glaube ich kein größerer Abschnitt mehr gesperrt. Vor Fahrtantritt hier am besten nochmal nachschauen.

Ach und NICHT über Pfingsten fahren, wenn ihr es gerne ruhig habt.

Als Alternative zum Elberadweg, bin ich mal ab Meißen das Triebischtal hoch (Brouter-Kurzzeichen SäS) bis Dossen und ab dort den Mulderadweg (Freiburgermulde FMU, VMU) bis Dessau-Roßlau gefahren und ab dort den Elberadweg weiter. Die Wege waren auch gut, nicht immer perfekt, aber gerade im Sommer nicht so überfüllt und landschaftlich sehenswert. Auch der Anstieg im Triebischtal ist sanft und schön zu fahren - auch für norddeutsche Flachlandradler wie mich.
 
Hallo,
ich würde aber in der Gegenrichtung, also HH -> DD fahren. Die überwiegende Westwindströmung bietet mehr Chancen eines Rückenwindes, die Landschaft wird immer schöner und abwechslungsreicher und die "Steigung" flussauf ist sehr gering.
mfG
Michael
 
In Sachsen Anhalt hinter Magdeburg wird es ziemlich ruppig und hinter Riesa ist die Streckenführung über die Felder nicht wirklich schön.

viele Grüße

Christoph
 
Kann auch nur HH -> DD empfehlen. Die Steigung ist praktisch nicht wahrnehmbar, aber der Wind kommt in aller Regel aus West und eigentlich immer, wenn man mit dem Rad unterwegs ist.
Tangermünde ist auch noch eine kleine Pause wert, aber ob das bei einer Wochenendtour mit lockeren 600 km drin ist?
 
Das mit dem Wind kann man gar nicht oft genug sagen. Keine Ahnung, wie sehr Gegenwind auf dem Dreirad stört, aber ... Wind! Ich bin letztes Jahr auch von Dresden nach Hamburg gestartet, nur um dann bei Wittenberge (da wäre es eigentlich gar nicht mehr weit gewesen) die Schnauze voll zu haben und nach Nordosten abzudrehen, weil die Gegenwindphasen einfach zu viele und zu heftig wurden (und ich immer mimosiger). Ich musste mehr als eine Etappe für jeweils wenigstens 1...2 Stunden stehend pumpen wie ein Wahni (durch Singlespeed auch noch in Zeitlupe, sah bestimmt lustig aus), um wenigstens Schrittgeschwindigkeit zu halten; an anderen Tagen war ich dagegen nur extrem langsam ^^
Das ist auf der Strecke nicht überall und immer so, aber statistisch anscheinend doch recht oft.

Dresden-Hamburg sollte zwar von der Entfernung her prima in einer Woche zu schaffen sein (ignorieren wir den möglichen Wind mal), aber falls man sich noch ein bisschen die Gegend angucken und sich vielleicht sogar den Luxus von 1...2 Ruhetagen gönnen will, muss man da schon recht diszipliniert frühs aus den Federn kommen.

Ab 2 Wochen + könnte man auch Oder-Neiße bis zum Wasser fahren, dann westwärts und an der Elbe wieder zurück -- da hat man gleich was im Ganzen.
 
Mit dem VM ist es vor allem kurz vor Dresden und bis Tschechien sehr schön.
Ich fuhr 2018 mit dem VM von Dresden Ri Norden und habe nach 100-60 Km den Weg verlassen, weil zuviele (kurzfristige) 90° Kurven. Der Verlauf durch Dresden ist Traumhaft. Auch empfehle bis zur tschadische Grenze zu fahren (komplett ausgebaut) und dort zu speisen (Gaststätte in Tschechien am Radweg).

Mit dem Trike wäre ich weiter gefahren. Die Flussseite ist zu beachten, da es unterschiedliche Ausbaustände auf den jeweiligen Seiten geben soll. Ich war links elbisch unterwegs. Der Elbradweg soll aber weiterentwickelt werden, so da die Bauzustände sich verbessern werden. In Wittenberg habe ich das Elbetal verlassen.

Wenn ich mich recht entsinne, gab es auch umasphaltierte Bereiche (da fuhr ich aber schon auf der Strasse).

In einzelnen Bundesländern war die Ausschilderung grenzwertig, daher sollten ihr euch einen Track besorgen. Eine Übersichtskarte oder Ortsliste ist auch sinnvoll (dann kann man die regionalen Wegweiser nutzen).
Die Kreisstrassen bremsen stark, aufgrund des groben Asphalts. Die Landstrassen waren ok.

Besonderheit, wenn man etwas sehen möchte: es gibt teilweise keine touristischen Wegweisungen in die Städte hinein (zB Meißen). Daher sollte man sich frühzeitig hinein trauen.

Generell sollte man unterwegs öfters nach Ausbauzustand (wo fahre ich jetzt besser?) Fragen - und natürlich nach der Tour den neuen Track im Radreiseforum und hier hochladen.
Bisher habe ich oft Tracks und Tipps im Radreiseforum gefunden.
 
Die Fahrt ist vorbei: Pirna bis HH in sieben Tagen. Den Tip mit der Windrichtung hat mein Tourbegleiter auf dem klassischen Hochrad schmerzhaft bestätigt: Westliche Winde bis Stärke 5, abnehmende Temperaturen haben ihm das Durchhalten sehr schwer gemacht. Mir auf Scorpion mit e-Schub haben diese Umstände auf ca 100 km jeden Tag nicht wirklich viel ausgemacht. Trotz Feiertagswoche (1.Mai) war nur in der Nähe von Dresden und Magdeburg etwas mehr los, aber kein Vergleich mit dem üblichen Verkehrsaufkommen auf meinen Heimatstrecken. Flußquerungen mit Fähren und einzelnen Brücken, überwiegend, um Steigungen zu vermeiden. Hätte ich vorher erkennen könne, wo die Befestigung zweispurig und nicht ganz zur Breite meiner Spur passend war, hätte ich mich danach gerichtet, so musste ich einige Strecken mit einem Rad - unter anderem die Einfahrt nach Hamburg - auf hartem Krautboden fahren, was etwas bremste. Das Finden von Unterkünften ohne Vorbestellung nicht wirklich schwierig. Weiter zu empfehlen. Danke allen für die Hinweise; das nächste Projekt wird der Ruhrweg von der Quelle bis Essen.
 
Hier anknüpfend ... weiß jemand wie VM freundlich der Elberadweg von Magdeburg bis HH oder Cuxhaven ist?
Kann man der offiziellen Strecke folgen oder ist es besser entlang der befestigten Straßen in der Nähe sich eine Route zu basteln?
 
Hier anknüpfend ... weiß jemand wie VM freundlich der Elberadweg von Magdeburg bis HH oder Cuxhaven ist?
Kann man der offiziellen Strecke folgen oder ist es besser entlang der befestigten Straßen in der Nähe sich eine Route zu basteln?

Hi Charsten, bleib mit dem Velomobil bloß weg vom eigentlichen Elberadweg. Wenn sie da in den letzten 6 Jahren nicht deutlich was verbessert haben, kannst du dich schwarz ärgern, denn die Wegqualität ist teilweise absolut unterirdisch und für Mehrspurer noch schlimmer als für Einspurer. Nimm die parallel laufenden Straßen. In Niedersachsen ist es durchaus fahrbar, deutlich bessere Wegqualität aber auch da wirst du einige überraschende Hindernisse finden.
 
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