Tipps Bergfahrtraining Liegerad

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7.016
Hallo zusammen,

ich werde dieses Jahr sehr wahrscheinlich beim Schauinslandkönig mitfahren. Gestern habe ich spontan die Strecke mal probiert, ich kannte sie bisher nur vom Runterfahren. Es sind 11,5 km mit ca. 800m Höhenunterschied. Meine Hoffnung unter einer Stunde zu bleiben haben sich nicht ganz bewahrheitet; ich brauchte 1h und sieben Minuten. Mit Training werde ich hoffentlich unter einer Stunde bleiben. Enttäuschend, etwas beruhigend war aber die Zeiten auf der homepage zu sehen: die zwei LR, die 2014 dabei waren brauchten ca. 55min. Enttäuschend meinte ich, wenn man im VErgleich die Rennradler zeiten betrachtet; der Rekord liegt hier bei knapp unter 30 Minuten. 24er Schnitt, das fahren hier im Forum wahrscheinlich die Genussradler nicht mal in der Ebene...
Müssen wir einfach akzeptieren als LR Fahrer an richtigen Bergen so viel langsamer zu sein oder kann man mit Training noch viel rausholen? Wenn ich jetzt hier im Forum lesen muss, daß einer von den "VM-Tieren" nach 20min berichtet: "ha, ich bin ja schon oben am Ziel" würde ich die Welt nicht mehr verstehen : )
schöne Grüße HFKLR P.S.: selbst Handicapsportler, inlinfahrer und RR mit Kinderanhänger sind deutlich schneller als 1h...
 
Nach 2 Ausfällen in Folge zweifle ich am Schauinslandkönig 2017...was die schnellen Liegeradler angeht, @Schlafradler könnte an der 35 min Marke kratzen, und wenn du mit 1.07 im April loslegst, könnte es noch in Richtung 50 min gehen, bis zum Renntermin.Viel Spass beim Training, und denk an deine Knie :whistle:
 
wow wg. schlafradler Schätzung, besonders wenn er mit seinem M5 Lowracer durch die Spitzkehren rasen wird. Das der Schauinslandkönig diesmal aber stattfinden wird denke und hoffe ich schon Gruss HFKLR
 
Ich bin mit der Liege auch an Steigungen schneller. Was ich so als Steigung wahrnehme... 40hm auf 800m ;)
Neulich schimpfte eine ältere Pedelecerin: Der hat doch einen Motor... als ich sie am (Bramscher) Berg überholte... Lol.
Gruß Krischan
Ansonsten: Intervalltraining? @HFKLR
 
Ich kann mir das gerade nicht so wirklich vorstellen. natürlich sind 800 Meter ein Haps....aber geht es bei der Strecke nirgendwo wieder runter?
 
bei Google earth kann man sich einen Überblick verschaffen. Für den Feldberg ist das Dumme, dass man vom Schauinsland erstmal wieder runter ins Tal müsste bevor es auf den Höchsten im Schwarzwald geht... Und es stimmt, beim Schauinslandkönig geht es die ganzen 11,5 km nur bergauf, kann auch gut bei quäldich.de nachgelesen werden. (Schauinsland ist 1284m oder so ähnlich hoch, der höchste Punkt der Straße dort ist ziemlich genau auf 1200m). Runter vom SChauinsland funktioniert auch schön über Abzweig zum Gießhübel und dann den Stohren runter ins Obermünstertal. Achtung: Scheibenbremsen empfohlen 18% Gefälle oder mehr dort; rauffahren über die Stohrenstrecke ist auch bei Rennradlern gefürchtet, ist wohl der steilste lange Anstieg im Südschwarzwald. Aber zurück zum Anfangsthema: ich kann mir nicht vorstellen, daß selbst ein guttrainierter Liegeradler mit Carbonlieger an die halbe Stundenmarke ran kommen würde, egal wieviel Bergtrainingskilometer er hinter sich hat.
Wie schätzt ihr das ein? Und woran liegt das? schöne Grüße HFKLR
 
Servus HFKLR,
ich kann mir nicht vorstellen, daß selbst ein guttrainierter Liegeradler mit Carbonlieger an die halbe Stundenmarke ran kommen würde, egal wieviel Bergtrainingskilometer er hinter sich hat.
nach diesen Ergebnissen kann ich mir das schon vorstellen, da die Strecke extrem steile Passagen hatte; natürlich dann auch Flach- und Gefällepassagen, aber die Maximalsteigung ging bei mir mit 1,9m Entfaltung, allerdings bei wenig Training, hart an die Grenze des Fahrbaren. Da ist eine gleichmäßige Steigung, auch wenn sie länger ist, einfacher zu überwinden.

Gruß
Felix
 
Wenn man am Berg schnell sein will, muss man Berg fahren! Gerade beim Lieger ist es auch wichtig, betont am Pedal zu ziehen, viel stärker als beim Rennrad. Das kann man wunderbar auf der Rolle trainieren, das ist zwar recht Spaßbefreit, aber effektiv. Da kann man sich besonders auf die Tritttechnik konzentrieren, dabei von sehr hohen bis zu sehr niedrigen Trittfrequenz fahren und immer schön auf den runden Tritt achten. Dann gerade im Hinblick auf den Schauinslandkönig Trainingsschwerpunkt auf Kraftausdauer legen, also einmal bis maximal zweimal pro Woche eine Einheit mit maximal möglicher Leistung über die Zeit bringen. Angefangen wird mit 20 Minuten, jede Woche 10 Minuten drauf packen bis die erwartete Rennzeit erreicht ist (in dem Fall dann etwa 50 bis 60 Minuten). Dabei deine optimale Trittfrequenz wählen. Ganz wichtig: sobald Schmerzen auftreten, Training abbrechen!
An der Ausrüstung sind vor allem die Kontaktpunkte zwischen dem Rad und dem Fahrer wichtig, also Schuhe (müssen gut sitzen) und Sitz. Der braucht vor allem hinter dem Gesäß eine gute Abstützung, falls der Sitz nicht genug Abstützung bietet kann man den Sitz an den entsprechenden Stellen auch mit zurechtgeschnittener Isomatte aufposltern. Je flacher der Sitzwinkel ist, desto wichtiger ist die Abstützung hiner dem Gesäß.
Ich denke, dass ich beim Schauinslandkönig etwa 10 % langsamer bin als mit dem Rennrad (32:17 min). Ich weiß zwar nicht, warum ich mit dem Lieger langsamer bin, meine Erfahrung bei Bergzeitfahren mit Lieger und Rennrad zeigt mir das aber.
 
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Hallo Schlafradler, da bin ich ja froh vom profi zu hören, daß du auch einen Unterschied zwischen Rennrad und Liegerad in der Fahrzeit merkst. Ich frag mich wieviel Einfluß das Fahrradgewicht evtl. doch hat, besonders bei langen bergaufpassagen. SChließlich schleppt man ja die ganze Zeit ungefähr das doppelte an Fahrradgewicht den Berg rauf (geschätzt LR: ca. 15kg, RR 8kg). Und hast du Erfahrung SChauinsland rauf mit dem M5 CrMo Lowracer?
Ich werde es wohl mit meinem auch mal probieren, weiß aber nicht ob ich am Anfang die 12% mit meiner Zweifach Kurbel schaffe. Die gute Stunde Fahrzeit bin ich mit meinem Baron gefahren, der hat vorne dreifach und ich brauchte vorne das kleine Kettenblatt auf jeden Fall schöne Grüße HFKLR
 
Den Schauinslandkönig bin ich noch nicht mit dem Liegerad gefahren, aber einige andere Bergzeitfahren (und natürlich viele, viele Trainingseinheiten). Die meisten Rennen bin ich allerdings mit dem Cobra Lowracer gefahren, der wiegt 9,5 kg, mein Rennrad wiegt knapp über 7 kg, mit der Gewichtsdifferenz ist der Unterschied also nicht erklärt. Mit dem Liegerad brauche ich auch weniger Leistung, weil die Aerodynamik auch bei geringen Geschwindigkeiten eine Rolle spielt.
 
Weshalb hältst du die Wölbung für wichtig? Biegung der Wirbelsäule oder "Bremsklotz" gegen das nach oben Rutschen? Du meinst ja so kurz über dem Steißbein, oder?
 
Ich meinte mit 15 kg einen ganz normalen LowBaron mit Standardteilen, kein so Carbongedöns. Und wenn die Geschwindigkeit unter 10 kmh fällt kann ich mir keinen Vorteil von Aerodynamik mehr vorstellen, das wäre wohl eher bei ca. 20 kmh realistisch und solche Geschwindigkeit am langen Berg mit dem Lieger erfordert schon viel Training oder Doping. Ist der Cobra Lowracer nicht noch niedriger als der M5 Lowracer? Außerdem hat der Cobra doch VR Antrieb, oder? Da wirds bei zweistelligen Prozentzahlen doch auch happig mit schlupf am VR ? schöne Grüße HFKLR
 
wieder noch was vergessen: braucht man am Berg weniger Leistung mit dem Lieger oder könnte man auch gar nicht die gleiche Leistung wie ein Rennradler am Berg erbringen? (An Schlafradler)
P.S.: an Micha: mit einem ganz arg gekrümmten Rücken hat vielleicht der ein oder andere RRfahrer Mitleid und Bedenken welcher LRadler da mit so starken körperlichen Einschränkungen sich den Berg hochquält und beim Überholen dem RR vielleicht noch ins teure Hochleistungsrennrad reinkippt
:) und dann verzichtet der RR deshalb womöglich noch aufs überholen? Gruß HFKLR
 
Hallo zusammen,
vor etlichen Jahren fand in der Schweiz ein für Liegeräder offenes Rennen statt.
"Classic geneve" Die Strecke ging durch die Weinerge rund um Genf.
Auf den 1.ten Plätzen, mit deutlichem Vorsprung,plazierten sich Lieger.
U.a. Thomas Schott, Rosemarie Bühler.
Bei "Future Bike" mal in den Rennberichten suchen.
mfg
und
GOOD BIKE
Gerd
 
"Classic geneve" Die Strecke ging durch die Weinerge rund um Genf.
Auf den 1.ten Plätzen, mit deutlichem Vorsprung,plazierten sich Lieger.
Naja...die Nachteile der Liegeräder konzentrieren sich Bergauf. bei einer Strecke wo die Höhenmeter ausgewogen sind und Bergab nicht allzuviele Gemeinheiten lauern dürfe ein Liegerad unterm Strich immer noch Vorteile haben. Man holt Bergab mehr raus als man Bergauf verliert. Bei mir ist das immer so das ich ohne zu treten so gut wie jede RRler, selbst wenn er schon heftig tritt, überhole. Die so eingesparten Körner kann ich dann bei der nächsten Steigung einsetzen...und meist erreicht mit das RR bestenfalls kurz vor dem Scheitelpunkt und wird bei der Abfahrt noch früher wieder Überrannt. (Natürlich nur bei ungefähr gleichstarken Fahrern). Auch bei mäßigen Steigungen und Gegenwind haben Liegeräder einen Vorteil.
 
Weshalb hältst du die Wölbung für wichtig? Biegung der Wirbelsäule oder "Bremsklotz" gegen das nach oben Rutschen? Du meinst ja so kurz über dem Steißbein, oder?
Ich meine eine Abstützung im Lendenbereich. Diese ist wichtig, damit keine Reibungswärme anstatt Vortrieb erzeugt wird.
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wieder noch was vergessen: braucht man am Berg weniger Leistung mit dem Lieger oder könnte man auch gar nicht die gleiche Leistung wie ein Rennradler am Berg erbringen?
Bei gleicher Geschwindigkeit (20 km/h) brauche ich etwa 2 % weniger Leistung mit dem Liegerad gegenüber dem Rennrad. Ich bringe aber auch gute 12 % weniger Leistung auf dem Lieger.
 
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