Tiller "richtig" einstellen

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Hallo zusammen.
Da ich ja noch recht neu mit dem Liegerad - besonders mit Tiller Lenkung bin, frage ich mich, nach welchen Kriterien der Lenker eingestellt wird. Soll er kurz vor dem Bauch sein? Sollen die Oberschenkel beim Kurbeln nah daran kommen? Oder doch höhere Lage?
Ich habe keine Ahnung... Gibt es ein Patentrezept oder ist das alles Geschmackssache? Ich kann den Tiller in Länge, Neigung und Anschlagpunkt vor'm Bauch einstellen.

Über Tipps freue ich mich!

RedNeck
 
Servus,
ist Geschmackssache.
Ich fahre den Tiller meist sehr kurz, so das die Arme relativ gestreckt sind.
Matthias ist da wohl das krasseste Beispiel:
1612770539-341_008_2427519_sy_wehdem_-2a7.jpg


Eine nicht ganz so krasse Variante ist die hier:
MichiganLapWarren.jpg


Gibt dann auch noch den "betenden Hamster", da ist der Tiller eher auf der Höhe der Brust, man nimmt die Armen eng an den Oberkörper. Bessere Radkontrolle, wohl ein klein bisschen Aerodynamischer, aber sperrig im handling und nicht ungefährlich bei einem Unfall.
 
Hallo RedNeck,

es gibt kein Patentrezept, einen Tiller einzustellen. Ziel sollte eine entspannte Haltung sein, mit der du gut lenken kannst und die du für lange Zeit aushältst.

Erste und einzige Regel: Ein Lenker ist kein Halter!
.
Das gilt besonders für den Tiller. Mein Tiller endet etwa eine Hand breit unter dem Sternum, so habe ich drei verschiedene Griffpositionen (an den Griffen, auf den Ausgleichsbehältern und in der Mitte) und hatte selbst nach Stunden noch keine Ermüdungserscheinungen an den Händen. Allerdings habe ich weder Tacho noch Navi auf dem Lenker und muss daher auf optische Anforderungen keine Rücksicht nehmen.

Gruß
Oliver
 
Achte darauf, daß die Ellenbogen nicht spitzer als 90° Abwinkeln, sonst wird das auf Dauer unangenehm. Mir ist ein kürzerer Tillerhebel angenehmer (ruhiger) als ein langer.

Gruß, Sebastian
 
Die Haltung auf den Bildern von @Jack-Lee würde mir im Straßenverkehr nicht gefallen - ist aber bei der Kettenführung egal, denn die lässt auch keine großen Lenkbewegungen zu... Die beste Länge hängt finde ich auch von der Breite des Lenkers ab.

Was die Dynamik in Kurven angeht, schau dir mal an, wie das Rad beim Schieben an der Sitzlehne reagiert. Mit aufgestelltem Tiller geht's gut, es lenkt dorthin, wohin es sich neigt. Mit runtergeklapptem Tiller geht's schlecht, evtl. lenkt es sogar in die falsche Richtung. Dasselbe passiert auch, wenn die Arme am Lenker hängen, und das muss man aktiv kompensieren. Ich vermute, dass es ein Grund für das schwierigere Kurvenverhalten des Tillers ist. Besser geworden ist das bei mir, nachdem ich das wirksame Gewicht der Arme verringert hatte (Tiller weiter runter, Ellenbogen am Körper abgestützt). Evtl. hat die Erfahrung von @SebHeine mit demselben Effekt zu tun.

[Klapptiller]...ist unnötig, wenn man die Limbo-Technik beherrscht.
Für's Auf- und Absteigen stimmt das, aber Schieben finde ich damit angenehmer als mit starrem Tiller.
 
Gibt dann auch noch den "betenden Hamster", da ist der Tiller eher auf der Höhe der Brust, man nimmt die Armen eng an den Oberkörper. Bessere Radkontrolle, wohl ein klein bisschen Aerodynamischer...
Das stimmt so nicht. Die aerodynamisch beste Haltung ist ein kurzer Tiller, also die Arme möglichts gestreckt. Bstes Beispiel dafür ist Bram Moens. Damit kommen die Ellebogen aus dem Wind. Hände vor der Brust gibt nur "Chicken Wings", die machen nicht wirklich schnell.
 
Danke für die ganzen Tipps. Ich werde einfach mal ein paar Positionen testen und schauen womit ich am besten klar komme.

RedNeck
 
Ich experimentiere auch gerade um eine gute Einstellung hinzukriegen. Habe mir auch mal Bilder von Bram angeschaut. Der Lenker ist immer so im oberen Drittel der Beine, so dass Lenken gerade noch möglich ist ohne Oberschenkelkontakt. Dabei bilden Augen, höchster Punkt des Tillers und Tretlagermast eine Gerade, deren anderes Ende möglichst nahe vor dem Rad auf der Fahrbahn liegt.
Schlau gemacht.
Fahrt ihr einen gebogenen oder geraden Lenker? Was sind da vor und Nachteile?
Fährt jemand Lenkerendschalthebel am Tiller?
Der Vorbesitzer meines Rades ist 1,90, da fehlen mir 27 cm, deshalb habe ich fürs erste mal einen Winkeladapter geschweißt. Vorher konnte ich überhaupt nicht über den Tiller schauen, war voll in der Optik. Jetzt habe ich extrem-Limbo.
Vllt baue ich mir einen Klapptiller, mal sehn.
Eigentlich fahre ich lieber Udk, das wird bei dem Rad mit der Optik aber auch problematisch. Mal sehn.
 

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Fahrt ihr einen gebogenen oder geraden Lenker? Was sind da vor und Nachteile?
Meinst Du den Lenker selbst oder den Tillerschaft?
Letzterer ist bei meinem Klapptiller gebogen, der vorher beim starren Tiller war gerade. Vor- oder Nachteile sehe ich keine. Der Bogen ist nicht so hoch, dass er im Blickfeld liegt, und mehr Beinfreiheit bei engen Kurven bietet er nur jemandem, der das Knie keine 5cm nach außen kippen kann.
 
Mir ist aufgefallen, dass beim Klapptiller am fujin die Züge stark strapaziert werden. Die Züge sind durch den Vorbau gelegt und knicken dann das erste mal stark ab um in die Innenverlegten Leitungen zu gelangen, wo sie dann zu Bremse und Schaltung geleitet werden. Soweit ja eigentlich in Ordnung. Durch die Nutzung der Klappfunktion des Tillers werden die Zughüllen nun aber sehr stark strapaziert. Die Kunsstoffummantelung der Ausenzughüllen ist dadurch schnell durchgeacheuert. Hat jemand ähnliche Erfahrungen und vielleicht eine Lösung um das Problem zu beseitigen oder zu minimieren?

Meiner Meinung nach ist der Einlass für die Innenverlegung zu klein gewählt, außerdem hätte man den den Zügen mehr Bewegungsfreiheit spendieren können.

Liebe Grüße
RedNeck
 
Zusätzlich zum tollen m5 tillerlenker hat meiner am Lowracer bremshebel als daumenbremshebel dran gebaut.
Nach anfänglicher umgewohnung bremst das auch sehr gut und es gibt wohl kein liegerad mit einem kürzeren bremskabel als bei dem.
HFKLR
 
Zusätzlich zum tollen m5 tillerlenker hat meiner am Lowracer bremshebel als daumenbremshebel dran gebaut.
Nach anfänglicher umgewohnung bremst das auch sehr gut und es gibt wohl kein liegerad mit einem kürzeren bremskabel als bei dem.
HFKLR
Dauemenbremshebel würde ich nicht nehmen. Hatte ich an meinem M5 CHR : der Mensch reagiert wesentlich schneller und kraftvoller mit der Beugemuskulatur. Den Daumenhebel "schiebt " man. Bei längeren Abfahrten ermüdet diese eher ungewohnte muskelgruppe viel schneller. Außerdem können an normalen Bremshebeln während des Bremsvorgangs die Finger nicht abrutschen: der Hebel sitzt fest in der Faust.
Ich finde normale Bremshebel besser.
 
Ja, normale Bremshebel sind besser, besonders auf langen Abfahrten. Beim M5 Lowracer wirkt sich der tiefe Schwerpunkt auch noch mal positiv auf das Bremsverhalten aus und Daumenbremshebel sind das Optimum was Biegung der Bremsleitung angeht.
Fürs CHR hätte ich an Bram folgende Verbesserungsideen: Rahmen, der vorne eine getaperte Rennradgabel aufnimmt, dann mit Scheibenbremsen vorne und hinten und Hinterbau, so dass auch nicht ganz so schmale Reifen gut reinpassen.
Mit hydraulischen Scheibenbremsen wären Daumenbremshebel wahrscheinlich auch für Alpenpässe bergab gut machbar. Gruß HFKLR
 
Ob ihr wirklich richtig steht, sehr ihr wenn das Licht angeht...
c) ist die richtige Antwort; solch eine Gabel haben wohl heute fast alle neuen Up-Rennräder.
Auf diese Weise könnte man beim M5 aufs neue, überall erhältliche Material gehen.
das hat übrigens auch das Wolf&Wolf LR . Da hatte ich mich auch mal erkundigt, ob deren
Gabel an meinen M5 Lowracer passen würde. Geht aber nicht eben wegen dem getaperten, außerdem
käme die Gabelseite zu weit zur Seite raus und würde wahrscheinlich meinen linken Oberschenkel
unangenehm berühren. Das gleiche auch bei Birkenstock Monogabel und da würde eine Gabel wohl an die
1000 Euro kosten... Verrückt. Also Größe 451 muss einfach weiter bestehen bleiben! Gruß HFKLR
 
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