Tieflieger-Konstruktion

J

_jenne

Wie würdet ihr einen Tieflieger (oder Semitieflieger) konstruieren, wenn ihr Liegerad-Hersteller wärt? Vorgabe ist nur möglichst freier Lenkeinschlag, so dass es als Allround-Rennrad verkauft werden kann.
Punkte:

Sitzhöhe
Tretlagerüberhöhung
Lenkertyp
Sitzwinkel (verstellbar?)
Antriebsart/Kettenführung
Reifengrösse v./h.
Radstand
Federung
Rahmenmaterial/Gabelmaterial
Sitztyp
Bremsentyp
Längenanpassung (Tretlager- oder/und Sitzverstellung)
Gabeltyp
Sonstige Lösungen (Trinkflaschenposition, kl. Sitztasche?, evtl. Spritzschutz-Option...)

j.
 
Re: Semi-Tieflieger-Konstruktion

>Wie würdet ihr einen Tieflieger (oder Semitieflieger) konstruieren, wenn ihr Liegerad-Hersteller wärt? Vorgabe ist nur möglichst freier Lenkeinschlag, so dass es als Allround-Rennrad verkauft werden kann.
>Punkte:
>Sitzhöhe
<b> 40 cm </b>
>Tretlagerüberhöhung
<b> 20 cm </b>
>Lenkertyp
<b> Flux (ZOX)</b> ; sollte mit gestreckten Armen auch aerodynamisch sein.
>Sitzwinkel (verstellbar?)
<b> 25 - 35 Grad </b> (leicht verstellbar !)
>Antriebsart/Kettenführung
<b> 2*9 Kettenschaltung </b> , evtl. Schlumpgetriebe am Tretlager;
alternativ Rohloff (aber max. 500,- DM Aufpreis)
>Reifengrösse v./h.
<b> 406/559</b>
>Radstand
<b> 120</b>
>Federung
vorne <b> einfache Steuerrohrfederung </b> mit wenig Federweg (< 40 mm)
(im letzten "aktiv radfahren" gab es eine Gabel von Point für unter 200 DM;
auf der IFMA habe ich bei Checker Pig eine einfache Steuerrohrfederung gesehen)
hinten <b> lange Schwinge </b> (wie Kreuzotter) und gut gedämpftes, verstellbares, evtl. während der Fahrt sperrbarer Stoßdämpfer
>Rahmenmaterial/Gabelmaterial
GFK oder <b> Carbon </b> , alternativ Stahl, wenn das nicht praktikabel ist (ich kann das aber immer noch nicht glauben)
>Sitztyp
<b> Carbonschale </b> mit Böschungsmatte (Optima-Sitz)
>Bremsentyp
<b> Magurafelgenbremsen </b>
>Längenanpassung (Tretlager- oder/und Sitzverstellung)
<b> Tretlagerverstellung </b>
>Gabeltyp
<b> keine einseitige </b> , Steuerrohrfederung (s.o.)
>Sonstige Lösungen (Trinkflaschenposition, kl. Sitztasche?, evtl. Spritzschutz-Option...)

<b> Radical-Tasche </b> oder Baron-Tasche (darin müßte dann ein Camelback verstaut werden, ersetzt dann auch das Hinterradschutzblech)
Vorne sollte eine Verkleidung montierbar sein, wie Pater Peter sie gebaut hat (gefällt mir sehr gut).

Das ganze sollte ohne Schutzbleche und Tasche unter 12 kg wiegen und unter 5000 DM kosten, alternativ in Stahl unter 13 kg und unter 4000 DM.
Dafür dürften dann natürlich nicht die allerteuersten Komponenten montiert werden. Wer hat Vorschläge ?

Träumerische Grüße Ulli
 
Re: Semi-Tieflieger-Konstruktion

Interessante Vorstellung. Du würdest also auch beim Rennrad-Gegenstück eine Federung einbauen und die Sitzhöhe nicht extrem tief wählen. Es kommt der Speedmachine von den Bikes auf dem Markrt derzeit wohl am nächsten. Allerdings dürfte das bei Gewicht und Preisen kollidieren. 12 kg sind vollgefedert schon sehr schwer erreichbar und wenn, dann eher nahe 10000,-DM herum (M5 Shockproof Ultraleichtversion, jedoch mit Federgabel (>> knapp unter 12 kg), knapp über 8000,-DM, spezieller Stahlrahmen, aber Carbon-Schwinge). Die Speedmachine wäre sonst ja schon über 5000,- DM und wiegt aber gut 15 kg.
Bin gespannt, was andere noch so tippen, also ob eher Richung Baron, Taifun oder Toxy ZR oder Speedmachine... und auch, welcher Lenker von anderen bevorzugt wird (Flux oder Tiller oder Untenlenkung?).
Warum würdest du eine Schlumpfschaltung oder Rohloff nehmen, warum nicht eine reine Kettenschaltung? GfK wäre doch schwerer als Stahl beim Rahmen, oder?
Ich tippe meine Vorstellung nachher auch noch.
j.
 
Klingt ein bischen nach...

...dem Rad das ich mir gerade bauen lasse, hast Du die Zeichnungen gesehen<img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/smile.gif alt=smile>?
Alle Punkte außer dem Rahmenmaterial (bei mir Alu) und der Headshok (die ich nicht so dolle finde) sind in meinem neuen Teil um gesetzt resp. werden umgesetzt.
Bilders kommen ASAP.
Bis dann,
Ralf Schmidt
 
Re: Semi-Tieflieger-Konstruktion

>Interessante Vorstellung.
Eher ein Traum als ein Konzept.

>Du würdest also auch beim Rennrad-Gegenstück eine Federung einbauen und die Sitzhöhe nicht extrem tief wählen.
Ja, gerade bei den hohen Geschwindigkeiten halte ich die Federung für sehr sinnvoll. Ich bin aber immer noch kein Baron probegefahren. Vielleicht überzeugt mich das ja. Zumindest eine Hinterradfederung halte ich für sinnvoll.
Ich halte 40 cm für einen guten Kompromiß, wenn man auch Teilstrecken durch die Stadt hat, und eine gute Übersicht haben will.
Bei meinem Anforderungsprofil (keine Rennen, Schnitt normalerweise deutlich unter 30) kann man den zusätzlichen Luftwiderstand vermutlich vernachlässigen. Die gemäßigte Sitzhöhe sollte die Rahmenkonstruktion und die Kettenführung vereinfachen.

> Es kommt der Speedmachine von den Bikes auf dem Markrt derzeit wohl am nächsten. Allerdings dürfte das bei Gewicht und Preisen kollidieren.

Mir gefällt die Speedmachine sehr gut. Wenn Sie leichter und billiger wäre, würde ich mir sofort eine kaufen. Wenn das nicht realistisch ist, muß ich halt Kompromisse eingehen.
BTW: das ZOX26 wiegt mit Stahlrahmen etwa 13 kg und kostet unter 4000 DM. Die Federung könnte mit den großen Rädern zumindest akzeptabel sein. Werde ich auch noch probefahren.
>Warum würdest du eine Schlumpfschaltung oder Rohloff nehmen, warum nicht eine reine Kettenschaltung?
Das war keine harte Forderung, aber die Rohloff kommt meinen Vorstellungen von einer optimalen Schaltung schon relativ nahe. Gleichmäßige Gangabstufung, saubere Kettenführung, wenig offene Mechanik, echte 14 Gänge, großer Entfaltungsbereich, wenig Wartung ... Mit der Tretlagerschaltung vermeide ich wenigstens die Kettenblätter/Umwerfer vorne und kann im Stand schalten. Außerdem deckt sie einen größeren Bereich ab, als 2 Kettenblätter.

>GfK wäre doch schwerer als Stahl beim Rahmen, oder?
Mag sein, ich dachte, daß man auch mit GFK einen leichteren Rahmen hinbekommt, aber Ralf Schmidt hat ja schon mal geschrieben, daß man gar nicht so viel spart (auch bei Serienfertigung nicht ?), also doch besser Carbon (wenn schon, denn schon).

Was ich auf jeden Fall will:
- so schnell wie mit dem Dalli, auch in den Bergen, daher soll es leicht sein
(leicht muß es auch sein, weil ich es in den Keller tragen muß !)
- besserer Komfort, deshalb mehr Federung
- bessere Lenkgeometrie -> mehr Kontrolle über das Vorderrad, handlicher
- entspannte Sitzposition, deshalb gemäßigte Lehnenneigung und Flux-Lenker

MfG Ulli
 
Re: Klingt ein bischen nach...

>...dem Rad das ich mir gerade bauen lasse, hast Du die Zeichnungen gesehen ?

Klar habe ich die Zeichnung gesehen, gefällt mir gut ! Sieht nur etwas eckig aus, und ein 26er Antriebsrad würde ich vorziehen.

>Alle Punkte außer dem Rahmenmaterial (bei mir Alu) und der Headshok (die ich nicht so dolle finde) sind in meinem neuen Teil um gesetzt resp. werden umgesetzt.

Stahl ist mir sympathischer, aber wenn der Rahmenbauer weiß was er tut, sollte es mit einem Alu.Rahmen auch keine Probleme geben. Spart Du Gewicht mit dem Alu-Rahmen ?
Die Original-Headshock von Cannondale ist superteuer, aber funktional und qualitativ sehr gut. Es muß eine einfachere Ausführung sein. Wenig Federweg um Kosten und Gewicht zu minimieren. Außerdem denke ich, daß 30- 40 mm Federweg reichen, um schnelle Stöße zu entschärfen.
>Bilders kommen ASAP.
Bin schon neugierig auf Deine Bilder, aber ein Serienrad würde ich normalerweise vorziehen.
Schöne Grüße, Ulli "warum baut niemand die Kreuzotter in Serie ? "
 
Re: Klingt ein bischen nach...

Hiya,

>Klar habe ich die Zeichnung gesehen, gefällt mir gut ! Sieht nur etwas eckig aus, und ein 26er Antriebsrad würde ich vorziehen.

Ja, das eckig finde ich ok, ist halt ein ganz anderer Stil wie ein Baron. Aber: Hinten ist 26", auch wenn auf der Skizze das Rad eher etwas wie nach leichtem Auffahrunfall aussieht.

>Stahl ist mir sympathischer, aber wenn der Rahmenbauer weiß was er tut, sollte es mit einem Alu.Rahmen auch keine Probleme geben. Spart Du Gewicht mit dem Alu-Rahmen ?

Gewicht spart man durch das Material fast nie, egal was es ist. Die guten Stahlrahmen bei Rennrädern sind ähnlich schwer wie Alu und Carbon, alles (fahrbahre) etwas über 1kg. Der Schweißer ist ein Rennrad-Rahmenbauer, das sollte passen.

> Außerdem denke ich, daß 30- 40 mm Federweg reichen, um schnelle Stöße zu entschärfen.

Für solche Stöße reicht ein etwas breiterer Reifen. Mir geht es, wenn schon gefedert, um Schlaglöcher und/oder Bordsteine oder ähnliches.

>Bin schon neugierig auf Deine Bilder, aber ein Serienrad würde ich normalerweise vorziehen.

Ja, aber wie gesagt außer von den größten Anbietern würde ich sowieso alles in die Schublade "erweiterter Prototypenbau" stecken - bei den geringen Stückzahlen.
Bis dann,
Ralf Schmidt
 
Re: Semi-Tieflieger-Konstruktion

>Ich tippe meine Vorstellung nachher auch noch.

Wie sind denn Deine Vorstellungen ?
MfG Ulli "ist ja heute so ruhig hier"
 
Re: Klingt ein bischen nach...

Hallo

>Gewicht spart man durch das Material fast nie, egal was es ist. Die guten Stahlrahmen bei Rennrädern sind ähnlich schwer wie Alu und Carbon, alles (fahrbahre) etwas über 1kg. Der Schweißer ist ein Rennrad-Rahmenbauer, das sollte passen.

Das mag bei Rennrädern so sein weil der Diamantrahmen die Kräfte perfekt aufnimmt aber beim Liegerad kann nan durch Carbon und vielleicht auch durch Alu viel sparen weil die Rohrvolumina größer sein müssen.
Gruß
Felix
 
Re: Klingt ein bischen nach...

>Das mag bei Rennrädern so sein weil der Diamantrahmen die Kräfte perfekt aufnimmt aber beim Liegerad kann nan durch Carbon und vielleicht auch durch Alu viel sparen weil die Rohrvolumina größer sein müssen.

Nein, gleiche Rahmenbedingungen wie bei den RRern, das hat mit der Geometrie nix zu tun. Rohrvolumen und Konifizierungen sind beim Lieger aber noch nicht ausgereizt, weil die Menge dafür viel zu gering ist. Der Besitzer von Radstop fährt z.B. einen Stahl-Tieflieger mit 8,5kg, die meisten Carbonkisten liegen bei weit über 10kg. Die Ratz-Fatzer sind da die Ausnahme, Alltagstauglichkeit allerdings hinten an gestellt.
Ein sehr leichter Liegeradrahmen könnte z.B. aus Fachwerk bestehen, das dürfte die beste Bauweise sein ohne speziell Rohre ziehen lassen zu müssen.
Bis dann,
Ralf Schmidt
 
Re: Klingt ein bischen nach...

Naja ich dachte das bein nem Einrohrrahmen der größere Querschnitt die Stahlrohre so dünn werden läßt das sie zu empfindlich werden. Aluminium und besonders Carbon könnten bei gleichem Gewicht größere Wandstärken ermöglichen was die vielleicht der Festigkeit nicht zuträglich ist aber auf jeden Fall beispielsweise die Schlagfestigkeit verbessert. Ich weiss das Stahlfahrradrahmen oft nur 0.2 mm Wandstärke haben. Was ich nicht berücksichtigt habe war das der Liegerrahmen sowiso wesendlich höhere Kräfte (vor allem Biegung)wegstecken muß was die Wandstärken wieder erhöht.
Gruß
Felix
 
Re: Klingt ein bischen nach...

>Naja ich dachte das bein nem Einrohrrahmen der größere Querschnitt die Stahlrohre so dünn werden läßt das sie zu empfindlich werden.

Das Problem besteht aber eher bei Alurohren, die im Leichtbau noch stärker "oversized" werden. Bei ultraleichtbau ist ein Umfallen des Rades eh' nicht mehr drin - und damit aus meiner Sicht auch keine Alltagstauglichkeit.

Der Ausweg ist hier z.T der genannte Fachwerk (oder Gitterrohr-) Rahmen, bei dem die Abstände zur Biegelinie über die Konstruktion und nicht das Oversizing erreicht werden. Bei einem Carbon-Eigenbau denke ich über eine Mischform nach.

Bis dann,
Ralf Schmidt
 
Mischung Gitterrohr-Profil (Oversizerohr)

Daran hab ich auch schon gedacht, aber das scheint bei Liegerädern nicht so gut zu gehen weil (beim Tieflieger) nur hinter dem Sitz Platz für einen Gitterrohrrahmen ist. Deshalb plane ich einen Carbontieflieger mit tragender Heckhutze, die in Kraftrichtung verstärkt ist.
Ich könnte aber nochn paar Tips vertragen.
Gruß
Felix
 
Re: Mischung Gitterrohr-Profil (Oversizerohr)

Deshalb plane ich einen Carbontieflieger mit tragender Heckhutze, die in Kraftrichtung verstärkt ist.
>Ich könnte aber nochn paar Tips vertragen.

Ein Tip von mir:
Bau dir mal eine Heckhutze zB aus Isomatte und schaue mal wie sie das Handling(zb beim rein- und raustragen aus dem Keller, Seitenwind...) des Rades erschwert. Danach endscheide selbst..

Tschö
René
 
Re: Mischung Gitterrohr-Profil (Oversizerohr)

>Daran hab ich auch schon gedacht, aber das scheint bei Liegerädern nicht so gut zu gehen weil (beim Tieflieger) nur hinter dem Sitz Platz für einen Gitterrohrrahmen ist.

Nein, warum?? Das würde nur für einen Ultra-Meagtieflieger mit Sitzhöhe 5cm stimmen. Umso tiefer umso schwieriger wird's.

>Deshalb plane ich einen Carbontieflieger mit tragender Heckhutze, die in Kraftrichtung verstärkt ist.

Hmmm..., da wirken ja kaum mehr Kräfte außer der Abstützung Sitz gegen Hinterrad(Achse) und das kann ich mit Sitzstreben in der Dimension Rennrad erschlagen. Kann man natürlich auch als Gitterrohr ansehen, ist aber nicht wirklich das was ich meine....

>Ich könnte aber nochn paar Tips vertragen.

Da mußt Du schon noch ein paar Rahmenbedingungen nennen.
Bis dann,
Ralf Schmidt
 
Re: Mischung Gitterrohr-Profil (Oversizerohr)

>Nein, warum?? Das würde nur für einen Ultra-Meagtieflieger mit Sitzhöhe 5cm stimmen. Umso tiefer umso schwieriger wird's.

Naja ich denke das das schon unter 20 cm nicht mehr viel bringt

>>Deshalb plane ich einen Carbontieflieger mit tragender Heckhutze, die in Kraftrichtung verstärkt ist.
>Hmmm..., da wirken ja kaum mehr Kräfte außer der Abstützung Sitz gegen Hinterrad(Achse) und das kann ich mit Sitzstreben in der Dimension Rennrad erschlagen. Kann man natürlich auch als Gitterrohr ansehen, ist aber nicht wirklich das was ich meine....

Genau das hab ich vor. Der Rest der Hutze wird aus Gewichtsgründen extrem Dünnwandig, das hält nichts.

Gruß
Felix
 
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