theorie: laminieren mit 'green'-epoxi?

Beiträge
750
hallo leut's,
ich bin gestern über green-epoxi gestolpert...
zb sowas:
https://www.timeout.de/verbundwerkstoffe/gruene-produkte-bio-epoxidharz

ich hab ja noch nie laminiert oder so und hab da keine ahnung von, daher meine fragen mal an die profies:

kann man das für CFK-aufbauten nutzen?
ist sowas wirklich ungiftig, gerade bei der verarbeitung?
ist da der härter auch 'green'? man könnte also ohne 'gasmaske' arbeiten?
handschuhe würde ich ja trotzdem nehmen aber wenn das wirklich ginge ohne giftige dämpfe wäre das ja was was man denn mal testen könnte, zb für spätere hauben usw?!
 
Frag den Lieferanten mal nach Sicherheitsdatenblättern, die habe ich so auf die Schnelle dort nicht im Downloadbereich gefunden.
Bio muss nicht zwangsweise heißen, dass es ungefährlich ist.
 
Hallo,

Sicherheitsdatenblätter
finden sich zum Download bei den jeweiligen Produkten.

Im ersten Überblick: Es ist dasselbe Zeug wie "ohne grün", "grün" ist nur die Rohstoffbasis. Hier wurden z.T. nachwachsende Rohstoffe statt Erdöl verwendet, nur deshalb hat das Produkt "grün" im Namen.

Gruß, Klaus
 
Ich finde dort nur für die Harze Sicherheitsdatenblätter, aber nicht für die Härter. Meistens sind aber die Problemstoffe in den Härtern, von daher wäre ich da weiterhin skeptisch, was die Gesundheitsgefahren angeht.
Aber eine Verringerung des Erdölanteils im Produkt ist ja schon eine gute Sache.

Ich sehe aber bei EP-Produkten generell kein Problem, wenn man
- keine Großen Mengen täglich verarbeitet
- Nitrilhandschuhe trägt
- die Handschuhe regelmäßig wechselt (Durchbruchzeit teils unter 30 Minuten)
- in ausreichend belüfteten Räumen arbeitet
- Hautkontakt meidet (sauber arbeiten, gut vorbereiten, Hektik ist immer schlecht)
- Bei Hautkontakt gleich mit warmem Wasser und Seife abwäscht (gibt auch gute Spezialflüssigseifen für den Zweck)
 
hm, klingt für mich als unwissenden jetzt erstmal nach 'feigenblatt-bio'
mit den handschuhen, die einfachen einmal-handschuhe für med.-bedarf kann man da nicht nehmen? und die 'ziehen mit der zeit durch'?
hätt ich jetzt nicht vermutet und mir wohl gleich beim ersten laminieren (2-3 kleinteile wie winkel usw zum anfang) die finger laminiert ;-)
 
Ich würde keine Latexhandschuhe für EP verwenden. Nitril bekommt man aber teils auch schon in Supermärkten.
 
Latex würde ich alle 2 Min wechseln Nitril alle 10 Min.
Am besten Harz immer auf Bauteil, Pinsel oder im Becher, Hände, Tisch und Fußboden Harzfrei lassen.
 
Epoxid an den Fingern ist nicht so schön. Mit Bremsenreiniger, Spiritus und Aceton in Kombination jedoch gut runterzubekommen (wobei reines Isopropanol / Spiritus auch schon ordentlich säubert - merkt einer an eingefärbten Harz, das geht großteils ab).

Gesund ist es sicherlich nicht. Je nach Härter auch sehr ungesund. Gibt auch weniger schädliche Härter, aber bei den UV-stabilen Laminierharzen nicht allzu viele. Teils krebserregend/erbgutverändernd.

Hinterher nachfetten ist Pflicht.
.. und die 'ziehen mit der zeit durch'?
"Durchziehen", naja. Innen kam bei besseren Nitrilhandschuhen zumindest kein Epoxidharz heraus, falls du das meinst. Aber die Wirkstoffe / Wirkung auf die Haut und Finger wandert hindurch, auch, wenn du es nicht zwangsläufig auf der Haut siehst.

Viele Grüße
Wolf
 
Epoxid an den Fingern ist nicht so schön. Mit Bremsenreiniger, Spiritus und Aceton in Kombination jedoch gut runterzubekommen (wobei reines Isopropanol / Spiritus auch schon ordentlich säubert - merkt einer an eingefärbten Harz, das geht großteils ab).
Mit Lösungsmitteln würde ich auf keinen Fall versuchen, Harz von der Haut zu waschen. Man will sich das so verdünnte Harz nicht noch tiefer in die Haut schaffen. Es gibt besser geeignete Reinigungsmittel (z.B. Slig).
 
Nicht die Haut einsprühen, sondern bspw. Küchenpapier. Dann abwischen. Da spült sich nichts hinein, wird im Gegenteil besser abgewischt und gebunden.

Ich habe pro Woche geschätzt 30 mal Epoxidharz an den Händen, allerdings kein erbgutveränderndes. Und so ziemlich alle Methoden ausprobiert, das Zeug effektiv abzubekommen, inkl. die Hände in Aceton zu baden.

Es gibt schlimmeres, als Harz mit benetztem Küchenpapier abzuwischen.. Beispielsweise, das Gemisch beim Abwaschen mit Seife (welche es nicht löst, nicht einmal ansatzweise) überall dranzuschmieren.

Viele Grüße
Wolf
 
welche sind denn die ungiftigeren härter?
welche harze passen dann dazu und sind möglichst unbedenklich?

wer von euch, der da überblick hat, mag etwas dazu sagen?

wasserdicht und UV-beständig sollte das ergebnis dann natürlich sein müssen :)
soll ja ans rad und da scheint die sonne drauf und wird auch mal nass ;-)
 
"Ungiftig" ist kein Härter. Frage ist nur, für wen/was und wieviel/Kontaktstelle.

In Gewässern sind fast alle Härter / teils Harze große Sauerei und Problematik. Daher verzichte ich darauf, Finger, welche mit angerührten Mischungen in Kontakt kamen, ins Abwassersystem abzuspülen.

Bei Laminier- oder Formenbauharzen bestenfalls kein Hautkontakt. Je UV- und alterungsbeständiger, umso länger kommen die zugehörigen Warnblätter oft daher.

5 Minuten Epoxidharze für Allzweckarbeiten sind häufig unkritischer. Zum Laminieren allerdings kaum zu gebrauchen. Für die Arbeiten mit Laminierharzen sind Handschuhe nicht bloß empfehlenswert, sondern wichtig.

Noch wichtiger ist jedoch: vor dem Anrühren alles vorbereiten. Arbeitsschritte gedanklich durchspielen. Alles in Griffreichweite, bspw. Lappen / Papierhandtücher. Du willst nicht mit angerührtem Epoxidharz auf den Handschuhen beginnen, Dinge zusammenzutragen, das verursacht Stress = Sauerei.

Viele Grüße
Wolf
 
Zuletzt bearbeitet:
welche harze passen dann dazu und sind möglichst unbedenklich?
Unbedenklich liegt am Anwender wenn du damit bewusst umgehst und das Sicherheitsdatenblatt beachtest ist das ok.
wer von euch, der da überblick hat, mag etwas dazu sagen?
Viel Mütter haben schöne Töchter, jeder wird die sein System anbieten weil er mit zufrieden ist sonst wäre es ja schon ausgetauscht.
Ich arbeite gern mit dem Harz L von R&G mit den Härtern die zu meiner Anwendung passen dazu einfach Datenblätter lesen.
Für einfache Aufgaben/Werkzeuge nutze ich auch mal System von HP Textiles diese aber nicht für hochwertige Teile.

Meine Erfahrungen gehen weit zurück in die 1980iger Jahre seit her arbeite ich mit Kunstharze teils Gewerblich und habe dabei viele Menschen gesehen die krankt geworden sind ob nur durch die Harze kann ich nicht sagen, selber habe ich miterlebt wie sich eine schlimme Allergie auf der Haut soweit vorgearbeitet hat das der Patient in die Notaufnahme musste das sah Großflächig aus wie Verbrennungen 2. Grades am Ende stand ein Berufsverbot, Arbeitsplatzverlust, Berufsgenossenschaft, etc. pp. ist kein Spaß am Ende steht Hautkrebs im Attest!

Ich will damit keine Angst schüren, selber bin ich Vorsichtig wische aber einen Harzkleks auf der Haut auch mal fix mit Reiniger weg und schaffe weiter.
@TitanWolf hatte es auf den Punkt gebracht(y)
Noch wichtiger ist jedoch: vor dem Anrühren alles vorbereiten. Arbeitsschritte gedanklich durchspielen. Alles in Griffreichweite, bspw. Lappen / Papierhandtücher. Du willst nicht mit angerührtem Epoxidharz auf den Handschuhen beginnen, Dinge zusammenzutragen, das verursacht Stress = Sauerei.
 
Auch schliesse mich an. Die zutaten sind zwar Bio, das bedeutet nich nicht das die harmlos sind. Von zu viel Biobier wird man auch betrunken. :D

Ich wurde es so behandeln wie normales epoxid und die entsprechende massnahmen nehmen. Die ganze nitril und latex handschuhe sind mir zu dunn, und gehen ganz einfach kaput. Ich nutzte die dicke gelbe wasserdichte die mann zum saubermachen usw nutzen kann.

Ganz normalen essig wirkt auch sehr gut um epoxid von der haut zu entfernen und schatze ich als weit harmloser als aceton, spiritus usw.

Wichtig auch ist es sich zu realisieren das der hobbymassiger nutzer der mal ein paar hundert gram pro jahr nutzt, weit weniger chance hatt auf probleme als einer der jeder tag mit grossmengen arbeitet.

Grusse, Jeroen
 
Zurück
Oben Unten