Mit Patrick nach Holland
Gestern gegen 15h30 sah ich auf der live-Karte, dass jeno doch endlich funktioniert und Patrick nur noch knapp 30 km von unserem vereinbarten Treffpunkt entfernt war. Also PC aus und rein ins VM. Am Treffpunkt angekommen musste ich keine 5 min warten und da kam er angerollt.
"Was sind das für sch...ß Straßen hier" war der erste Satz nach dem Hallo. Ich konnte nur mit "Willkommen in Belgien" kontern und versprach ihm das es besser werden würde.
So ging es auf die Radautobahn entlang der Kanäle. Vor uns lagen 93 km lang o gut wie keine Autos etwa 5 Ampeln, 4 Brücken und beinahe kein Abbiegen. Das dieser Weg 5 km läger als seine eigentliche Route war habe ich in Kauf genommen, wusste ich doch, dass wir wesentlich besser voran kommen würden. Patrick hatte 60 km gefahren und die gesammte Truppe bekam Essen vor der Abfahrt. Also sagte ich meiner Frau, dass sie nicht für uns drei kochen müsste. Dennoch fuhren wir für einen Boxenstopp die knapp 20 km zu mir.
Dort hatten wir ein paar Minuten zum kennen lernen und quatschen. Er machte einen sehr netten, höflichen und bescheidenen Eindruck. Die Versorgung mit ABBA musste ich ihm fast aufzwingen (Apfel, Bannane, Birne & Aqua) zusätzlich gab es ein paar Tipps von mir zu Langstrecken-Touren. Obwohl meine Erfahrung dazu lächerlich wirkt verglichen mit dem was vor ihm liegt.
Wir fuhren weiter Richtung Niederlande. Das dies der erste Tag für Patrick werden würde an dem er mehr als 100 km VM fahren würde habe ich dort erst erfahren. Nach weiteren 40 km Kanalwegen kamen wir an die Grenze BE/NL und kurz danach in das Städchen Weert. Auf diesem 10 km Stück habe ich Patrick an ein paar verschiedenen Gegebenheiten erfahren lassen, was der Unterschied ist zwischen fahren auf (sogar qualitativ guten und breiten) Radwegen und auf der Straße und welchen Einfluss dies für sein Vorwärtskommen bedeutet. Dahingleiten auf der Vorfahrtstraße oder runter bremsen und wieder beschleunigen. (Ihr wisst was ich meine)
Er gab mir noch ein kleines Abendessen aus an einem Supermarkt. Ich passte auf die VMs auf und beantwortete wenige Fragen von Passanten, während ich den aktuellen Stand nachschaute. Zu dem Zeitpunkt war er Zweiter. Das hat uns beide schon überrascht und ich meine auf Freude und Stolz in seinem Blick gesehen zu haben. Sein Hauptziel ist ankommen. Eine Platzierung auf dem Treppchen muß es nicht sein. Mal sehen ob ihn der Ehrgeiz doch noch packt. Bis Riga hat er zumindest gute Chancen ganz vorne mit zu fahren. Ich riet ihm auch zu (halben) Ruhetagen, nur mal 100 km, baden gehen, mittags Siesta und Powernapp usw. Den Tipp ganz früh los zu fahren scheint er heute befolgt zu haben.
Dann flitzen wir noch knapp 25 km über Landstraßen bis wir uns um 20:30 trennten, damit er sich noch rechtzeitig einen Platz zum schlafen suchen könnte und ich noch die 70 km Rückfahrt im Rest des Tageslichts genießen durfte.
Wofür ich ihm dankbar bin ist, dass er mich nach 2600 km VM im Mai wieder ins DF gebracht hat. Die Juni Tage hatte ich bisher keine Lust auf VM und fuhr täglich HiTrike, auch auf Grund der tropischen Temperaturen. Diese Woche bin ich bereits bei 290 km DF und es macht Spaß.