TR Textile Verkleidung

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Ein Grund für mich vom up aufs Trike umzusteigen, war für mich die einfachere Möglichkeit einer Wetterschutzverkleidung. Ich möchte im Folgenden meine Ideen und Fortschritte zur Diskussion stellen.

Zunächst ging es mir um die Ermittlung der Platzbedarfe für Kurbelkreis, Knie und der eigenen Sicht nach vorn. Mit einigen Anregungen aus dem Forum ist nun das heraus gekommen:
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Die Trägerbasis habe ich aus Aluprofilen und einer durchgesägten 28"-Felge zusammengeschraubt:
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Die Befestigung am wild one erfolgte durch Anschrauben des "Bugsprits" an den Flaschen halter (?)-Gewinden am Tretlangermast sowie durch Abstützen auf meinem Lampenhalter:
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Fortsetzung folgt ...
 
Moin,

Für den Anfang nicht schlecht. Versuche aber, das Gerüst weiter mit Streben zu versehen zB GFK- Stäbe damit die Haut so gut als möglich gespannt ist. Sonst wird der Wetterschutz schnell zur Wandschrank-Aerodynamik.

MfG
 
Genau das war/ist der Plan. Zuvor hatte ich mit GFK -Stäben angefangen, aber mangels Siemens-Lufthaken (gibt es hier in Chemnitz angeblich nicht) keine vernünftige Befestigung gefunden. Also musste erst einmal eine Befestigung her, die selber in sich trägt und anpassbar ist und unter Realbedingungen Kollisionbetrachtung zulässt.

Die Gesamtkonstruktion erwies sich als erstaunlich stabil und hat schon einige Testfahrten bis 50km/h hinter sich. Aerodynamische Einbußen konnte ich noch nicht feststellen - die Konstruktion ist ja recht "flach". Zur Seitenwindanfälligkeit kann ich noch nicht sagen.
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Durch Aufklappen kommt man auch halbwegs bequem rein und raus. Allerdings müsste der Bügelarm noch länger gestaltet werden (und folglich das Scharnier weiter vorn ansetzen) damit ein fahrbarer Cabriobetrieb möglich wird.
 
Endlich hat es mal geregnet! Fix das Rotkäppchen montiert, meinen alten Radponcho geschnappt und ab ins Geschütte. Mein erster Eindruck von der noch schlecht aufeinander abgestimmten Kombination Haube-Poncho: Dicht! - aber nur von oben! Bin trotz Spritzschutz ziemlich nass von unten geworden! Leider hat mir der Poncho die Sicht auf die Problemanalyse verwehrt und der Regen nicht lang genug ausgehalten. Fortsetzung folgt...
 
Hallo,

den Ansatz gab es ja wiederholt in verschiedener Weise. Nahe Deiner Vorstellung liegt das AWS , dann wäre da auch das kingcycle und auch AZUB hatte eine textile Verkleidung vor 2 Jahren als Entwurf auf der Spezi vorgestellt.
Beim textilen wird der Ausblick nach vorne möglicherweise ein Grenze setzen. Muss man halt probieren.

Den Ansatz bei schönem Wetter Cabrio fahren zu wollen kenne ich. :) Das gehört für mich zum Trike-Fahren auf jeden Fall dazu. Aber ohne Wetterschutz ist es halt auch nur begrenzt einsetzbar.

VG, Roland
 
Also so was in der Art hatte @tüfti auch mal "gebastelt".

In seinen Alben findet man da bestimmt noch Anregungen...
 
Ja, wie schon geschrieben, das ist nicht alles nur auf meinem Mist gewachsen, da ist schon deutlich Forumsdünger drin.
@roland65 danke für die Hinweise AWS gefällt mir gerade wegen der Optik nicht - da sprechen mich die ( textilen) Lösung von kingcycle (kannte ich noch gar nicht) schon eher an. Der "Kofferraum" vom AWS hingegen - oder so ähnlich soll auch hier mal entstehen. Wie gut, dass ich noch nie auf einer Spezi war, sonst könnte mir Azub nun vorwerfen ich hätte abgesucht - zumindest sah mein Trike am WE schon mal recht ähnlich aus, was das Gestänge betrifft. Leider war ein GFK-Stab zu kurz und bevor ich mich um ein vernünftiges Widerlager für die GFKs im Rotkäppchen kümmern konnte, war das WE schon wieder zu Ende.
 
Letzte Woche hat es bei uns "endlich" mal geregnet ;-) Also fix die Rotkappe montiert, flugs Plane, Panzertape und Schere gegriffen und durch Anstückeln zweier Dreiecke im Radbereich die Trocken-von-oben-nass-von-von-Theorie überprüft. Das war es: Mit elektromotor ähnlichem Sirren, hervorgerufen durch gelegentlichen Kontakt der Schutzdreiecke mit dem Reifen, ging es nun, soweit ich das sehen konnte - und das war nicht viel - ab zur Arbeit und zwar weitgehend (für mich akzeptabel) trocken. Auf Grund der herrlichen Belüftung von vorn blähte sich das nur mangelhaft befestigte Cape bei etwas höheren Geschwindigkeiten wie ein Luftballon auf und nahm mir nicht nur die ohnehin knappe (vgl. Rolands Hinweise) Sicht, sondern stellenweise auch den Atem. Zusätzlich hatte ich alle Hände voll zu tun alles beieinander zu halten. Hier war ein Spanngummi die für chi Rückfahrt schnell improvisierte, aber hinreichende Lösung. Jetzt fehlen nur noch Rückspiegel und Beleuchtung. Fotos folgen ...
 
Hast du davon Bilder gemacht?
Ich durfte vorgestern auch mein selbst gebasteltes und immerdank Panmzertape verändertes Cape testen.
jetzt stimmt der schnitt so wie ich will, es bläht nichts mehr auf und nach neubau bleibe ich damit auch trocken.

Gruß Edgar
 
Ja, deshalb schrieb ich ja folgen noch:
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Hier die angekündigten Verbesserungen: Deutlich zu sehen das angesetzte Dreieck. Damit bleibt's auch unter der Rotkappe trocken.
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Detailansicht von innen. Die Befestigung, um etwas Spannung ins Gewebe zu bekommen erfolgt wieder mit Elektroinstallation sclips.
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Ein großes Problem bestand ja wie geschrieben in der Kontrolle des angesetzten Capes. Hier waren ein Spanngummi, verlegt im Felgenmaul - für flexibles Richten und Spannen des Capes, sowie Panzertape, um ein Unterlüften zu verhindern, die (Erprobungs-) Lösung.
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Flugs noch einen Spiegel in eine Speichenöse geschraubt und nun auch wieder Sicht nach hinten. Im gerefften Zustand volles Cabriofeeling.
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Auch der Blick auf die Schlaglöcher oder Bordsteinkanten bleibt so erhalten. Zum Abstellen bei erwartetem Regen einfach das Cape hinter den Sitz ziehen:
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Zum Fahren nur noch Motor und biochemische Steuer- und Kommunikationseinheit (Typ HS4.0) hinzufügen und es läuft:
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Wichtig ist eine hohe Spannung zwischen Hals und "Felgenrahmen" im Cape, sonst bauscht es trotzdem hoch und nimmt die Sicht. Insgesamt ist die Konstruktion so luftig, dass sogar bergauf (~9km/h) etwas kühlender Fahrtwind ins "Gehäuse" bläst. Vielleicht muss ich diese Lücke im System im Winter schließen - jetzt muss es erst einmal regnen!;)
 
Einfach und billig und recht stabil ist folgende Lösung (von außen nach innen)
  1. selbstsichernde Mutter, mit Locktite mittelfest (oder der unteren Schraube mit dem Hammer einen Titsch ins Gewinde geben)
  2. große Unterlegscheibe
  3. Item-Profil 1
  4. große Unterlegscheibe
  5. Item-Profil 2
  6. große Unterlegscheibe
  7. waagerechte Schraube, welche durch alle o.g. Teile geht
Was fehlt, ist ein Anfangs- und ein Endanschlag. Du hättest mit dieser Lösung ein sehr großes Gelenk aus der Schraube.
Du mußt hierfür die Item-Profile seitlich voneinander positionieren.
 
@rallef70 hm, diese Lösung ist mir zu "selbstgebastelt";); habe aber möglicherweise etwas gefunden - werde berichten, wenn's hier ist.
Da mir meine Ursprungslösung mit 2 Gewindebolzen und Rändelschrauben zur Befestigung der Rotkappe zu (Zeit-)aufwendig vorkam (6 min bis zur Fahrbereitschaft statt 2mm ohne Kappe) habe ich nach einer Alternative zum Stecken gesucht - nicht gefunden und nun selbst gemacht:
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Alu-vierkantrohr 25×25 mit ein gesetztem Kunststoff L-Profil um den Querschnitt auf die 20×20 vom Nutprofil zu reduzieren. Etwas trickig die Schraubverbindung, die ja in die Nut vom Profil passen musste: Hierzu habe ich aus den Gewindeplatten, die eigentlich für die Fixierung von Schrauben in den Nuten gedacht sind, das Gewinde aus gebohrt und die Flanken der Platten soweit abgefeilt, bis die Platten in die Nut passten. Durch diese "Unterlagscheiben" habe ich dann Linsenkopf-Schrauben zur Fixierung des Vierkantprofils am Trike-Auslege geschraubt. Der so gewonnene Abstand ermöglicht ein verkantsichers Einschieben des Nutprofils.
Geht gut und schnell(er).
 
Ich würde fürchten, dass diese für Flaschenhalter gemachte Aufnahmen das auf Dauern nicht aushalten.

VG, Roland
 
Danke @roland65 für den Hinweis - werde ich demnäx mal mit dem Hersteller @Thomas Seide bereden. Alternative wären vernünftige (leichte und gut designte) Rohrschllen - bin ich aber als anbaufähige Varianten für die Durchmesser 31,8; 41 und 45mm noch nicht fündig geworden.
 
Weiter zur Trike Be- und Verkleidung: letztens im Männerhort fiehl mir zunächst "Kantenschutz" ins Auge - war eigentlich auf der Suche nach es wird sich schon was wichtiges finden - dann wie Schuppen aus den Haaren: klar eine textile Radvollverkleidung - aber erst einmal vorsichtig ausprobieren, also als (Spritzschutz-) Halbverkleidung. Hier gleich in 2 Varianten:
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Variante A (vorn links) mit Spritzschutz vor der Bremsscheibe - Schützt vielleicht auch die Bremsanlage vor Wasser und Schlamm. Nachteil - läßt sich durch den 2/3-Bogen nicht gut spannen. Daher:
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Variante B (vorn rechts) mit Spritzschutz hinter der Bremsschreibe. Vorteil: durch Nutzung der Achse als Spannpunkt (Dreieck) gute Vorspannung möglich.
Und so wird es gemacht: zunächst wird mit Hilfe eines (ab gerochenen) Schutzblechs die Plane grob auf Maß zugeschnitten. Sodann beginnt man Stück für Stück die Plane mittels des Kantenschutz am Schutzblech festzustecken - geht gehörig in die Finge, da die Sks-Schutzbleche innen einen Pfalz haben, der den Kantenschutz regelrecht einclicken lässt.
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Dieser Arbeitsgang ist für beide Varianten gleich. Mit abgeschraubtem Schutzblech geht das fixieren leichter, hat aber den Nachteil, dass man das Blech leicht verspannen kann. Beim Fixieren immer kleine(!) Falten mit einbauen (oder größere hinter den Halterstreben verstecken), damit es nachher schön "rund"aussieht. Wenn man beim Zuschnitt der Gewebefolie auf einen radiären Strukturverlauf achtet, sollte man es mit diesem weniger gut drapierbaren Material etwas leichter haben.
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Sauberer Abschuß und Übergang von Schutzblech auf Folie-Spritzschutz. An der Innenseite wird nun noch übersehende Folie mit dem Cutter entlang des Kantenschutz abgeschnitten, damit es nicht zu Schleifgeräuschen kommt. Variante A ist jetzt schon fertig. Bei B muß noch ein Achsloch gestanzt werden.
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Fertig alles in allem ca 4h onlineerfinden und basteln.
Fahrbericht - bisher nur Trockenwetter:
Es wird lauter. Variante A fängt ziemlich genau ab 20 km/h an zu flattern und verursacht manches mal ein leichtes Schleifgeräusch. Variante B ist nur scheinbar leiser. Zwar gibt es bis 57km/h kein Geflatter, jedes erfolgreich getroffene Schlagloch wird jedoch mit einem Trommelwirbel belohnt. Aerodynamisch kann ich keinen Nachteil feststellen. Zusammen mit der Rotkappe könnte es sogar etwas günstiger sein, muß ich aber noch verifizieren. Im Gelände / Wald, auf Schotter ebenfalls tauglich, nur bisweilen noch lauter. Vom Regen- und Bremsenschutz kann ich möglicherweise Morgen berichten.
 

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Alternative wären vernünftige (leichte und gut designte) Rohrschllen - bin ich aber als anbaufähige Varianten für die Durchmesser 31,8; 41 und 45mm noch nicht fündig geworden.

Schau mal bei Ebay nach "Half Coupler" aus dem Bühnenbau. Gibts in 28-32mm, 30-35mm und 50mm Grösse. Belastbarkeit = 100kg
 
Hallo,
ich habe für die Innenverkleidung bei meinem Scorpion Blumenuntersetzer genommen. 60 cm Durchmesser passt perfekt zu den HP Velotechnik Schutzplastiken. Ich habe allerdings noch nach unten gemeufelt, seitdem fahre ich volles Rohr durch Pfützen, und bekomme keinen Spritzer ab. (y)
LG Oliver
 
@Marc Danke für den Tipp, aber leider habe ich (bisher) keine passenden für's wilde Rohr gefunden, werde der Spur weiter folgen.
@Little Willy auch eine Variante bei mir muß es aber textil sein. Die letzten Regenfahrten sind nun tatsächlich trocken abgelaufen. Noch ein paar Falten abgeklebt und nun bläht auch nichts mehr. Zur zusätzlichen Formstabilisierung habe ich noch ein paar GFK (3mm)-Stäbe eingeklebt:
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Damit steht nun der Schnitt und könnte abgenommen werden, damit endlich die Klebestreifen weg können - sind aber zum experimentieren sehr praktisch. Habe auch endlich ein mir gefälliges (oranges!) Scharnier-Teil (3D-Druck) bei http://www.motedis.de/shop/ gefunden (@rallef70); Blick ins Innenleben:
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Noch ein paar Regenfahrten, dann kann ich auch etwas zu geschwindigkeitsbeeinflussender Wirkung sagen.
 
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