Teile aus dem 3D Drucker

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Ich mach mal hier einen neuen Thread auf, da das im Thread "Trike Beleuchtung" vielleicht doch etwas OT wird.

Bisher habe ich alle diese Teile mit FreeCAD ( http://www.freecadweb.org/ ) entworfen. FreeCAD ist kostenlos, hat aber die ein- oder andere Macke, die ein profesionelles CAD-Programm vielleicht nicht hat. Auf Youtube gibt es viele Tutorials, die die Arbeit mit FreeCAD erklären. Ich fand z.B. die Tutorials von https://www.youtube.com/channel/UC1ajADhkNhcffhuQ9sZp9bg ziemlich hilfreich. Damit bekommt man schon mal eine Idee , wie man zum Ziel kommen könnte. Mit Üben und Ausprobieren schafft man es dann irgendwann das gewünschte Teil zu erstellen. Für mich ist es auch immer hilfreich vorher eine Skizze auf Papier zu machen.
Es gibt natürlich noch weitere Software. Z.B. Blender ( https://www.blender.org/ ) Ist eher für Animationen. Ich habs ausprobiert, kam aber nicht so damit zurecht. (vielleicht nicht lange genug probiert) Von Autodesk gibt es 123D ( http://www.123dapp.com/design ) Das ist auch kostenlos, hat aber auf meinem Computer sehr kleine Icons.

Wenn man mit dem Entwurf zufrieden ist, exportiert man das Modell ins STL-Format. Das ist eine Datei mit den Geometriedaten. Diese Datei kann man jetzt mit einem 3D Drucker ausdrucken. Ich hab keinen eigenen 3D Drucker, ich schicke die Datei an einen Dienstleister, der das Teil ausdruckt und mir per Post zusendet. Der Vorteil ist, dass die in sehr hoher Qualität mit aktuellen 3D Druckern drucken können. Für die <10 Teile, die ich bisher hab drucken lassen, lohnt sich ein eigener Druck auch nicht.

Bisher hab ich meine Modelle bei Shapeways ( https://www.shapeways.com/ ) drucken lassen. Dort hab ich eine größere Auswahl an Farben und Materialien und ein Mensch schaut sich noch mal das Objekt an, bevor es gedruckt wird. Gewisse Bedingungen, wie minimale Wandstärke oder Zwischenräume sollten nämlich eingehalten werden. Es dauert dann ca. 1-2 Wochen bis das ausgedrucke Objekt per Post (Shapeways sitzt in den Niederlanden) eintrifft.
Es gibt auch günstigere Anbieter, wie z.B. MeltWerk ( https://www.meltwerk.com/ ) Dort gibt es nur ein Material und eine Farbe (weiss) und das Objekt muss in eine 12x12x12cm Boundingbox passen. Da passt der Lampenhalter z.B. nicht mehr rein. Den Halter für das Rücklicht hab ich mal dort in Auftrag gegeben. Mal sehen, wie der wird.
Ich denke, dass beim Thema 3D Drucken noch einiges passiert. Die Qualität wird besser und wahrscheinlich sinken auch noch die Preise.

Hier sind noch mal ein paar Fotos. Die Gewinde muss man selbst per Hand reinschneiden. Bei Kunststoff ist das aber kein großes Problem. Die Löcher muss man auch noch mal nacharbeiten. Was aus dem 3D Drucker kommt hat nicht ganz die exakten Maße. Die Farbe ist übrigens nur oberflächlich, das Material ist nicht durchgängig blau.

halter1.jpg halter2.jpg halter3.jpg halter4.jpg
 
Schick.
Sind die Plastikschrauben auch gedruckt?
Nun fehlt noch der Langzeittest. Die Teile sehen sehr filigran aus. Ich hoffe sie halten.

Grüße Martin
 
Nein, die Plastikschrauben sind fertig gekauft. Das ist billiger, als die zu drucken - falls das überhaupt in der Auflösung geht.
Der Test läuft bereits. ;) Es könnte höchstens sein, das es zwischendurch eine bessere und einfachere Version des Lampenhalters gibt. (Die auch farblich besser passt)
 
Kommt darauf an. Ist es ein Nylon-Pulver-Teil, dann könnte es klappen. Habe selber einen aus ABS mit der FDM-Anlage gedruckt, und da hielt es dank geschickter Anordnung der Lagen sehr gut, die Struktur war vergleichbar bis graziler.
 
Laut Shapeways ist das Material PA 2200, also ein Polyamid. (Nylon ist auch ein Polyamid) Das Herstellungsverfahren ist lasersintern. Vereinfacht gesagt, wird da schichtweise Material lose als Pulver aufgetragen. Wo das Modell enstehen soll, wird dann das Pulver mit einem Laser "zusammen gebacken". Schicht für Schicht entsteht so das Modell.

Eigentlich hat die Länge des Arms keinen bestimmten Grund. Ich fand einfach, dass es gut aussah. :) Es würde natürlich auch kürzer gehen.
 
Inzwischen hab ich einen kürzeren, einfacheren, billigeren Lampenhalter entworfen. Allerdings benötigt man dann noch die Halterung von B&M, die im 1. Bild zu sehen ist. Nur der Lampenhalter kostet ca. 6 €, die Halterung von B&M kostet ca. 10€. Eine Halterung für die Actioncam ist auch noch "nebenbei" entstanden.

halter1.jpg halter2.jpg
 
Die Datei kann jeder gern haben, ich hab aber keine Seite, auf der ich das veröffentlichen könnte. Allerdings sollte man beachten, dass der Lampenhalter speziell für das relativ dünne Umwerferrohr am HiTrike ist (Durchmesser ca. 15 mm mit Lackierung). Für andere Durchmesser müsste man das anpassen.
 
Servus,
das Rohr ist 14mm + Lack. Also ca. 14,4mm :)

Wir verwenden, da wir auf Aluausleger umgestiegen sind, aber nun auch wieder das "normale" 28,6mm Rohr.
 
Bisher habe ich alle diese Teile mit FreeCAD ( http://www.freecadweb.org/ ) entworfen. FreeCAD ist kostenlos, hat aber die ein- oder andere Macke, die ein profesionelles CAD-Programm vielleicht nicht hat.

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Wenn man mit dem Entwurf zufrieden ist, exportiert man das Modell ins STL-Format. Das ist eine Datei mit den Geometriedaten. Diese Datei kann man jetzt mit einem 3D Drucker ausdrucken. Ich hab keinen eigenen 3D Drucker, ich schicke die Datei an einen Dienstleister, der das Teil ausdruckt und mir per Post zusendet. Der Vorteil ist, dass die in sehr hoher Qualität mit aktuellen 3D Druckern drucken können.

Vielleicht mal mein Senf dazu:
Ich zeichne auch mit Freecad. Man muss zwar manchmal ein paar Klippen umschiffen, aber die Parametric Engine ist ziemlich gut.

Ich hab selbst einen einfachen Drucker, was den Reiz hat, dass man Designs oder Details auch "mal schnell" probieren kann. Im CAD sieht man nicht unbedingt ob man eine gedruckte Klemmschelle am Einbauort auch schrauben kann.
Insbesondere weil man bei Klemmungen und Passungen schon ein bisschen experimentieren muss, bis die Druckabmessungen auf 0.1mm gut sind.

Ich hab fuers VM auch schon Lampenhalter, Ringe fuer die Federbeine und aehnliches in ABS-FDM gedruckt.
Bis jetzt funktioniert das ganz gut und ist durch die Schwingungen noch nicht zerfallen. Beachten sollte man wahrscheinlich, dass Druckteile bei den kostenguenstigen Verfahren (FDM) anisotrop-faserig sind und in einer Richtung nicht sehr viel Zug aushalten.

Zum Veroeffentlichen bietet sich eigentlich http://www.thingiverse.com/
da lassen sich die Modelle gleich 3D ansehen und man kann beliebig Fotos und original-CAD Daten mit ablegen (oder auch Bauanleitungen fuer die Sissies ;)).


Liebe Gruesse
Martin
 
Ich hab jetzt mal endlich meine 3D Modelle hier abgelegt:
http://www.thingiverse.com/flowerking/designs

Es sind nicht nur Fahrradteile. Ich hab noch nicht rausgekriegt, ob und wie man Teile thematisch sortieren kann. Wenn jemand Vorschläge hat? Inzwischen sind die gedruckten Teile über ein halbes Jahr in Gebrauch und zeigen noch keinen Verschleiß, Brüche oder ähnliches.
 
Ich vermute mal, dass "gedrucktes Plastik" für Schaltzugumlenkung oder Drehgriffschalter nicht stabil genug ist. Man kann zwar auch Teile aus Metall drucken lassen, die sind aber auch nur gesintert und ausserdem ist das sehr teuer. Wahrscheinlich wäre etwas CNC gefrästes geeigneter. Ausprobieren (in Kunststoff) könnte man es natürlich trotzdem...

(Ja, ich hab noch einige Commodores und Ataris in Betrieb ;))
 
@flowerking : "Nur gesintert" ? Das Material hält genausoviel aus wie das Material im Normalzustand.
Titan z.B. gut 850MPa (Dehngrenze). Gibt auch hochfeste rostfreie Stähle mit 550MPa. Auch das Alu (Gusslegierung) ist nicht so verkehrt. ISt aber, wie du sagst, erheblich teuerer.

Und wenns stabil sein muss, dann drucks halt in Nylon mit 20Glasfaserzusatz. Daraus werden z.B. die Cleats für die Shimano SPD SL Systeme hergestellt, oder die Alligt-Umlenkrollen.
Aber selbst billiges PLA ist fester als man denkt. Gut 50-60MPa sind schon einiges, wenn mans sinnvoll konstruiert. Das Zeug ist ja leicht (Dichtemäßig)

Und ne SChaltzugumlenkung würde ich aus IGUS Gleitlagermaterial drucken.. ;)

Gruß,
Patrick
 
Man kann zwar auch Teile aus Metall drucken lassen, die sind aber auch nur gesintert
Das Material hält genausoviel aus wie das Material im Normalzustand

Es gibt mindestens zwei Druckverfahren für Metalle.
Den gesinterten kann man oft eine geringe Festigkeit nachsagen, obwohl es da deutliche Unterschiede je nach Druckmethode und Bindemittel geben kann.
Die gelaserten sind komplett verschmolzen und genauso fest wie das verwendete Metall im Normalzustand.

Gruß
Bernd
 
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