Technikfrage zu Hydraulikbremsen

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Hallo,
ich bin seit kurzem Besitzer eines ICE Trikes an dem zwei einzeln werkelnde Tektro Auriga Twin montiert sind. Die Bremsleistung empfinde ich als brachial ist aber sehr gut dosierbar. Soweit sogut. Für den Alltagseinsatz würde ich die gerne koppeln und wegen der Twinausführung müsste das ja eigentlich auch mit zwei T-Stücken und Verbindungsleitung gehen. Was mir fehlt ist, ich hätte gerne die Option beides zu nutzen. Für das sportliche bewegen die einzeln angesteuerte und für den Alltag die gekoppelte. Dafür bräuchte man ja eigentlich nur ein Absperrventil in der Koppelleitung. Weiß jemand wo man so ein Ventil herbekommt?

Gruß
Harvey

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Die Frage, die noch geklärt werden sollte, ist die Anbindung des Vorratbehälters an den Druckkreis. Im druckfreien Zustand ist der normalerweise mit dem Arbeitskreis verbunden und wird bei Betätigung kurz vor Druckaufbau durch den Kolben abgesperrt.
 
Halbiert man nicht damit die Kraft auf die Bremse und halbiert den Weg
es fragt sich in welchem bereich man das verändert, resp ist "hydraulik" so konstant über viele meter das es schlicht nicht ins gewicht fällt.
messbar nur im laboraufbau würde ich behaupten.
hab mir schon die selben gedanken gemacht mit den bremsen, nachdem ich, mit nur einer hand am steuer,
eine abpruppte vollbremsung machen musste . ..... und ja, mann/frau sollte nicht mit einer hand fahren. *augenverdreh*
 
Ich habe zwar keine hydraulischen Bremsen am Gekko, sondern nur TRP Spyke, aber ich kann auch einhändig eine Vollbremsung mit nicht-katastrophalem Bremsweg machen. Natürlich lenkt das Trike dann, das kann man aber ausgleichen. Es gibt immer wieder Situationen, in denen man nur eine Hand am Lenker hat (Handzeichen geben, Trinkflasche halten, etc.), die Bremse sollte also meiner Meinung nach so eingestellt sein, daß eine einzige Bremse ausreicht, um kritische Situationen zu entschärfen.
 
Es braucht auch geeignete Bremshebel am Lenker.
Druck von der Leitung zu bekommen, ohne dass der Hebel gehalten wird, schafft möglicherweise nicht jeder...

Mit einer Magura HS33 hatte ich mal ein System mit 2 Geberzylindern auf einem Hydraulikkreis gebaut.
 
Die Tektro Auriga Twin ist ein offenes System. Wenn Du den Hebel loslässt ist der Geberzylinder offen zum Vorratsbehälter und kann Öl nachschöpfen um Belagverschleiss und Wärmedehnung ausgleichen zu können. Dadurch musst Du die Bremse auch nie nachstellen. Und sie kann beim Überhitzen nicht wegen Wärmedehnung des Öls blockieren. Da darfst Du keine 2 Bremshebel verbinden.
  • Wenn Du einen Hebel betätigst und den anderen nicht, pumpst Du Öl vom einen Hebel in den Vorratsbehälter vom anderen Hebel und es baut keinen Druck auf.
  • Wenn Du beide Hebel loslässt könnte Öl vom einen in den anderen Vorratsbehälter laufen so dass einer leer läuft.
 
Hallo Wolfgang,
danke für Deine Antwort, hatte schon den Eindruck es antworten nur Leute die noch weniger Ahnung haben als ich. Deine Erklärung ist einleuchtend und damit ist das Vorhaben halt beerdigt. Freue ich mich halt über die absolut stärkste Bremswirkung die ich je an einem Bike hatte.

Gruß
Harvey
 
Das Aufpumpen des einen Vorratsbehälters durch den anderen könnte man mit einem entsprechenden Ventil vermeiden. Das muss die linke Bremse entweder an den kompletten rechten Bremskreis oder an den linken Bremshebel hängen (oder spiegelverkehrt, je nachdem, welcher Bremshebel in der gekoppelten Stellung benutzt werden soll).
Wenn in der Zwischenstellung des Ventils beide Verbindungen offen sind, könnte man das theoretisch zum Ausgleichen der Füllstände in den Ausgleichsbehältern nutzen. Die Stellung kommt ja hoffentlich nur im Stand vor, und es sollte nicht schwer sein, auf den einen Hebel zu schauen, den anderen Hebel vorsichtig zu ziehen und im richtigen Moment das Ventil in eine der Endstellungen zu drehen. Praktisch dürfte das daran scheitern, dass man nicht reingucken kann. Offen ist für mich die Frage des Leerwegs, wenn man mit einem Hebel beide Bremsen bedient. Wenn man öfter umstellt, könnte es außerdem bei zunehmendem Verschleiß passieren, dass der einen Behälter leer wird. Der Ausgleich gleicht ja auch Wärmedehnung aus, insofern kann's auch mal sein, dass die heiße Bremse den einen Hebel "aufpumpt" und nach dem Umstellen den anderen leersaugt.

Ein Einkreis-System mit zwei Hebeln und zwei Bremsen finde ich unabhängig von den Problemen mit gekoppelten Ausgleichsbehältern nicht sinnvoll. Es dürfte etwas gewöhnungsbedürftig sein, dass die beiden Hebel gegeneinander arbeiten. Wenn man an einem Hebel die Kraft ein wenig nachlässt, kommt er einem sofort entgegen, während der andere nachsackt. Wer anderswo noch getrennte Bremsen fährt, und seien es am Einspurer vorn/hinten getrennte, der wird daran sicher 'ne Weile zu knabbern haben.
Außerdem sind das keine zwei getrennten Bremsen, das ist nicht mehr ausfallsicher und entspricht auch nicht der StVZO.
 
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