Technik aus der Steinzeit, warum?

Du meinst die 48 Zähne Now8-Kassette? Das ist schon wieder ein "Zusatzkaufteil", also kein 12fach Standard a la Shimano etc.

Viele Grüße
Wolf
 
Ich kenne nur die 10-50 xx1 von Sram. Ein guter Bekannter ist davon begeistert da er MTB Downhill fährt und vorn nur ein Kettenblatt brauch was mit einem Bashguard geschützt ist.
Persönlich werde ich am neuen Rad, so der Rahmen irgendwann mal fertig ist, 2x11 verbauen mit einer 9x44 Kassette und wahrscheinlich 34x50(53) Kurbel.
 
:cool:Ich fahre 9-Fach mit Lenkerendschaltung ohne Indexierung. Laut Shimano das bestec System im Verhältnis von Nutzen und Langlebigkeit. Das kann ich bestätigen. Die Lebensfauer meiner Antriebsteil übersteigt regelmäßig meine Erinnerungsspanne … ich weiß nicht in welchem Jahr! ich das Zeug gewechselt hab. Dagegen habe ich Kunden, mit ihrem 11-fach Zeugs, die mehrmals im Jahr zum Wechseln vorbeikommen müssen. Da hab ich als Händler schon ein schlechtes Gewissen:cool:. Und dann diese modernen Tretlagero_O. Superleicht im Vergleich zu meinem Vierkant XT Lager…das langsam auf die 100.000km zugehen dürfte. Diese neuen ausliegenden Lager in Kunststoffschsken geben , leider nicht selten, schon bei 4500 km den Geist auf. Nett wird es auch wenn die eingepressten Superleichtlager irgendwann ihren Lagersitz im Rahmen "ausgenudelt" haben…dann fäng man an mit spaltfüllendem Kleber zu arbeiten:(. Das Knartschen geht schon im Bereich von 100stel Millimetern los.


Solang mein in Landmaschinenqualität gefertigtes Rad reicht um den Canyons um die Nase zu fahren ist mir der Fortschritt schnuppe.

Der Fortschritt der Velomobile liegt übrigens in der Fertigung der Karossen. Da hat es, seit @DanielDüsentrieb mitmischt (2010), Quantensprünge gegeben. Die machen in der Realität deutlich mehr aus als 9-Fach oder 12-Fach
 
Ich kann nur beisteuern, dass die 6€ Kette mit den billigsten Shimano 8fach Kassette sehr standfest ist und ganz hervorragend schaltet.
Außer beim Gewicht merke ich keinen wirklichen Unterschiede mehr zwischen den verschieden Schaltungsqualitätsgruppen. Die 11fach ist jedenfalls penibler einzustellen als die 8fach und damit eher anfälliger.

Außer am E-Bike mit Mittelmotor und den sehr leichten Bikes fahre ich nur noch die Billigkomponenten und gönne mir dann schnell mal ne neue Kette für 6€ oder gleich Kette Kassette und Kurbel für 40€ :)
Dann läuft das Rad wieder perfekt.
 
wenn sich die Technik bewährt hat und funktioniert, warum soll man dann was anderes nehmen.
Fortschritt heißt ja auch erstmal nur, daß etwas fortgeschritten, bzw. weitergekommen ist, ob es wirklich besser ist, das kann bezweifelt werden.
Vor zwei Jahren standen wir dicht vor dem Abgrund. Heute sind wir einen großen Schritt weiter.

Die paar Euro mehr für ein Ritzelpaket finde ich irrelevant, aber da stehe ich wohl allein auf weiter Flur. Zumal die Räder ein Vermögen kosten. Da gehört moderne Technik dran. Mir leuchten die Argumente nicht ein.
Da gehört zunächst mal das dran, was funktioniert, und wenn in dem Punkt die Steinzeittechnik besser ist, bleibt die Poser-Droge selbstvertürlich im Laden! Wenn nicht, können wir gern über Preise, Gewichte, Blingbling und so weiter diskutieren.
Mein persönliches Optimum sehe ich bei 3x9: Genug Gänge, und man kann zumindest manche Kassetten noch komplett zerlegen, um einen guten Kompromiss zwischen eng gestuften Schnellgängen und ausreichend Bergtauglichkeit zu finden. Bei 10-fach lassen sich bei den MTB-Kassetten die größten beiden Ritzel nie trennen, deswegen gewinne ich mit dem Schritt von 9 auf 10 deutlich weniger dazu als mit dem von 8 auf 9. 2x11 und erst recht 1x12 ist für mich an der Reiseliege einfach Unsinn - zu große Sprünge und zu geringe Gesamtspreizung. Mit 11-fach wurden bei Shimanos RR-Gruppen glaube ich auch diese windschiefen Vierarm-Kurbelsterne eingeführt, bei denen die Blattauswahl "etwas" dünner ist als bei den klassischen Fünfarm-Sternen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem bei den Uprights beim Rahmen zur Zeit keine Entwicklungssprünge stattfinden und deren Entwicklung und Fertigung ohnehin in Taiwan stattfindet stürzen sich die "Hersteller" halt auf die Komponenten um sich von der Masse abzuheben und ihre Preise zu rechtfertigen.

Im Spezialradbereich binden Rahmen, Karossen und Detaillösungen die gesamten Entwicklungskapazitäten und dabei gehen die Komponenten vergessen. Diese Hersteller hängen der Entwicklung bei den Komponenten hoffnungslos hinterher. Komponenten werden als austauschbare Verschleissteile angesehen. Zubehör sozusagen, dass mit dem eigentlichen Fahrzeug ja gar nichts zu tun hat. Wie Reifen, Ketten, Bremsbeläge. Da kommt halt eine Startausrüstung drauf, damit es rollt und man Probefahren kann. Später tauscht der Besitzer das Zeugs dann eh gegen seinen Lieblingsteile.

Ist ineffizient, das Gelumpe erst mal in den Müll zu werfen und was gescheites zu montieren. Ist aber Üblich. Sonderwünsche haben sie nicht gern, weil das Geld, Zeit und Mühe kostet, die man lieber in die Entwicklung steckt. Für die Ausstattung ist der Kunde zuständig, nicht der Hersteller. So die Einstellung.

Meine aktuelle VM-Bestellung enthält an vielen Stellen ein "ohne", und ja, 10-fach ist das höchste der Gefühle für eine 10000€ Carbon-Maschine, die voraussichtlich 2018 ausgeliefert wird. Muss halt noch ein Schlumpf dran, damit das fahrbar wird. Ein/Zwei Ritzel mehr wären leichter, effizienter und billiger gewesen. Sollte aber nicht sein. Lieber Steinzeit.
 
Die paar Euro mehr für ein Ritzelpaket finde ich irrelevant, aber da stehe ich wohl allein auf weiter Flur.
Naja. SRAM PowerGlide 970 MTB Kassette: 30 €, SRAM XG-1275 Eagle 12-fach 160 €. (Und 970 war/ist nicht die Billigabteilung, wobei 1275 schon die Billigvariante ist, die "richtige" Eagle kostet 300 €.

Ich frag mich eher wo bekommen die Hersteller die 9f Klamotten eigentlich noch NEU her?
Das frage ich mich für die Hersteller von "Bau- und Fahrradtmarkt-Aufrechträdern" eher für 7-fach und 8-fach. 9-fach wird doch selbst in recht hochwertig noch ganz gut von Komponentenherstellern unterstützt.

Zumal die Räder ein Vermögen kosten. Da gehört moderne Technik dran. Mir leuchten die Argumente nicht ein.
Das ist schlicht nicht so. Vergleiche mal Rahmen-Kit-Preise (so beim Liegerad/Trike verfügbar) mit den Kompletträdern und mit der Kombination aus Rahmen-Kit und selbst gekauften Komponenten.
Die Kosten / Preise für die Rahmen und Fahrwerkskonstruktion sind aus Herstellersicht ziemlich "konstant". Die Komponenten haben einen hohen Anteil am Gesamtpreis. Und wenn Du Felgen, Naben und Reifen mit einbeziehst dürfte es recht deutlich der Großteil sein.

Hier ein Beispiel: Maßrahmen und Gabel vom Rahmenbauer: 2.000 € - jetzt statte das Rad mal a) mit Pinion, b) mit SRAM Eagle c) mit Shimano XTR Di, d) mit Shimano XT 2x10 und e) mit Shimano XT 2x11 aus und vergleiche die Preise. Führe ähnliche Betrachtungen nochmal getrennt für die Bremsanlage und die Lichtanlage und die Laufräder durch. Wenn Du jetzt noch ein gefedertes Fahrwerk mit einbeziehst und die Dämpfer/Federelemente auch noch variierst, wird der Effekt halt *noch* größer. Der Gesamtpreis wird eindeutig durch die Komponenten bestimmt.
 
Ich glaube @Gear7Lover spricht von Velomobilen (da muß ich dir recht geben), wir sind hier im Bereich Trikes/Quads und darauf bezog sich auch der Ausgangspost. Bei den Trikes der üblichen Hersteller hat man eigentlich immer die Wahl unter versch. Komponentengruppen.
Ansonsten schliesse ich mich als weiterer Händler meinen Kollegen an: Ja, manchmal wird etwas eingestaubtes Material verwendet. Aber es funktioniert, ist einigermassen standfest und vor allem ist vieles noch untereinander kompatibel. Diese Kompatibilität diverser Gruppen untereinander und auch Hersteller übergreifend ist ein Segen, weil die Liegeradszene einfach oft Sonderlösungen (z.B. bei 20" Antriebsrädern) benötigt, die sich so realisieren lassen. Derzeit sind die Komponentenhersteller gerade dabei, das wieder zunichte zu machen und es wird wieder schwieriger, zueinander passende Teile zu finden. Jeder kocht sein Süppchen und will den Kunden an sich binden. Soweit ich mitbekommen habe, hat SRAM neben der Einstellung aller Naben nun auch noch die Mindestvororder für OEM Kunden (also die Radhersteller) massiv nach oben gesetzt, was zumindest unsere kleineren Liegeradhersteller noch weiter unter Druck setzen könnte. Nicht jede Neuheit ist eine Verbesserung. Die Industrie will halt, daß Neues eingekauft wird. Und derzeit gibt es wirklich einiges an Verschlimmbesserungen, die einem als der ultimative Stuff für echte Kenner verkauft werden. Als Händler und Schrauber bin ich eigentlich ganz froh, daß meine Hersteller da nicht gleich auf jeden Marketingzug aufspringen und eher konservativ agieren.

Andreas
www.traumvelo.de
 
Bestell doch einfach ein 'Rolling Chassis' (nacktes Trike/Liegerad, ohne Schaltung, Bremsen und Reifen). Das spart rund nen tausender beim Kaufpreis und du kannst genau die Komponenten verbauen, die du dir wünscht. Dann aber gleich richtig und auch nen höherwertigen, von Hand aufgebauten Laufradsatz dranschrauben.
Das ist ne super Idee, danke. Das habe ich auch schon überlegt.
Punkt 2: was bringt Hersteller-Bashing wirklich @Rollikurt ??
Das ist ganz und gar nicht mein Anliegen! Es war nur eine Frage, die ja hinlänglich beantwortet wurde.
Wenn ihr glücklich seid mit den Komponenten, ist ja schon erklärt, warum sie dran sind.
 
hmm...
meine 10 Tage mit einem Rennrad mit 11-fach fand ich toll..
feine Gangsprünge wie bei meiner 9-fach-Flachlandkassette, aber überdeckte Spannweite wie bei meiner 9-fach-Bergkassette..

man schaltet und schaltet und hat gefühlt immer noch Gänge über..
ich fands toll...

überlege immerwieder "demnächst" auf 11-fach umzurüsten..
wenn man hier so aber liest, sollte ich es mir doch eher verkneifen - weil nicht präzise zu schalten, weil schnell kaputt, weil nix aushält
 
@ReneF Also, wer fett, bequem und unflexibel ist wird bestimmt nicht Liegeradhersteller.
Aber kommt ja immer wieder auf.

Nun ja 9fach ist schon seit mehr als 20 Jahren das verbaute Maß der Dinge.
So bis 2010 war es umständlich Höheres dranzubauen, wenn man kombinieren musste.
Einzelne, wie ich zB haben es geschafft Shimano 10fach gut schaltbar zu verbauen und zwar mit minimalem Aufwand.
Heute gibts aber genug Komponenten aus der Teiletheke die man nehmen kann.

Zudem bauen Liegeradhersteller mit CAD/CAM Systemen Ihre 'höchst aufwendigen' Rahmen.
Wenn dann ein Hersteller nicht den passenden Schaltgriff hat, dann könnte man sich ja passende Rastscheiben fräsen.
Man muss nur wollen!

Aber anscheinend will man nicht, weil man das alte Gelump noch an den Mann bekommt....
 
überlege immerwieder "demnächst" auf 11-fach umzurüsten..
wenn man hier so aber liest, sollte ich es mir doch eher verkneifen - weil nicht präzise zu schalten, weil schnell kaputt, weil nix aushält
Ich werde bald ein Tirke mit 11fach haben. Werde dann berichten. Durch schwere Krankheit fahre ich gegen meine Spastik täglich um die 3 Stunden im Schnitt.
Ich bin jetzt schon sicher, weil mein Freund 11fach mit Motor fährt, dass es weder Schaltprobleme noch mindere Standzeiten geben wird.
Aber ich lasse mich überraschen. Und preislich musste ich für den Exoten 9fach Kette in Südfrankreich mehr auf den Tisch des Herrn legen als für 11fach.
Und ich fand anfangs keinen Laden, der das überhaupt noch im Programm hatte.
 
Achso ihr seid Händler! Ok
Nö, ich jedenfalls nicht.
Für das meiste mit leichtem Gepäck reicht eine 2x8, 2x9 oder 2x10 aus dem Rennrad-Regal aus, und für Touren eine 3x8, 3x9 oder 3x10 aus dem Trekking-Regal. Die meisten Liegeradfahrer sind ja auch mit genau solchen Sachen unterwegs. Wenn ich mehr Geld ausgebe, möchte ich dafür gern einen nutzbaren Mehrwert haben. Der war bisher höher, wenn ich bei 3x9 1-2 Kettenblätter und eine zweite Kassette dazukaufe und die Abstufungen optimiere, als wenn ich 2x11 dranbaue.

Wenn dann ein Hersteller nicht den passenden Schaltgriff hat, dann könnte man sich ja passende Rastscheiben fräsen.
...und polieren, und härten...
 
Nun ja 9fach ist schon seit mehr als 20 Jahren das verbaute Maß der Dinge.
So bis 2010 war es umständlich Höheres dranzubauen, wenn man kombinieren musste.
Einzelne, wie ich zB haben es geschafft Shimano 10fach gut schaltbar zu verbauen und zwar mit minimalem Aufwand.
Heute gibts aber genug Komponenten aus der Teiletheke die man nehmen kann.

Zudem bauen Liegeradhersteller mit CAD/CAM Systemen Ihre 'höchst aufwendigen' Rahmen.
Wenn dann ein Hersteller nicht den passenden Schaltgriff hat, dann könnte man sich ja passende Rastscheiben fräsen.
Man muss nur wollen!

Aber anscheinend will man nicht, weil man das alte Gelump noch an den Mann bekommt....

Warum gibt es keine Liegen mit eTap bei Aldi oder zumindest bei Canyon/Radon etc.?
 
überlege immer wieder "demnächst" auf 11-fach umzurüsten..
wenn man hier so aber liest, sollte ich es mir doch eher verkneifen - weil nicht präzise zu schalten, weil schnell kaputt, weil nix aushält
Nur weil es Argumente für ältere, bewährte Technik (insbesondere als Serienausstattung) gibt, heißt das ja nicht, dass man sich dem modernen Kram verweigern muss.

Elffach ist toll. :) - Wenn man die langen Schaltzüge weglässt. :cool::whistle: - Bei der Rechnung macht man dann aber :eek::censored:. - Meine SRAM-Kette am Troytec hält nun immerhin schon gut 4000 km, ich werde die Lebensdauer beobachten. (Mein Entsetzenserlebnis mit 11-fach-Kette hatte ich ja am Fat-Bike, ... da ist die Kette schon näher und öfter am Dreck.)

feine Gangsprünge wie bei meiner 9-fach-Flachlandkassette, aber überdeckte Spannweite wie bei meiner 9-fach-Bergkassette..
Ich bin die letzten langen Brevets inkl. LEL mit 1x11, vorn 34 auf hinten 11-32 Kassette (obenrum noch auf 36 gepimpt) gefahren. Das reicht bei meiner Trittfrequenz-Präferenz bis knapp über 40 km/h. Ein zweites Blatt brauche ich da nur noch, wenn ich a) Tempo-Einheiten / Rennen fahren will und b) lieber bei hohem Tempo auf den verschleißärmeren und effizienteren Ritzeln fahren möchte. (Möchte ich natürlich, daher muss auch der Umwerferhalter noch passend adaptiert werden, damit das wieder geht.)
Bei mir war der Treiber der 11-fach-Umrüstung aber tatsächlich das drahtlose Schalten der SRAM eTap. Absolut genial. Blips in Daumen-/Zeigefinger-Reichweite am UDK-Lenker sorgen für einen schlanken Lenker ... - ist ja ein teures Rad, da gehört moderne Technik ran :cool:
 
Die verstärkte E-Bike taugliche 20€ 11fach Kette hab ich mit dem Mittelmotor schon 2x gesprengt, bei der 9€ 8fach Kette gab es mit dem gleichen Motor nie Probleme...

Beim 11fach war aber natürlich auch das Ritzel kleiner, was dann natürlich zu höheren Kettenkräften führt. Aber dahin geht die Reiße ja gerade.
 
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