Technik Änderungen in den letzten 10 Jahren

Beiträge
56
Hallo zusammen,

will mir ein Liegerad wieder kaufen.

Was für Technik Änderungen gab es den die letzte 10 Jahre was ihr unbedingt empfehlen tut?
 
je nach Modell, nicht viel bis überhaupt nichts...
Mir scheint, in der Liegeradwelt, also der Einspurer-welt hat sich in der Technik nicht so viel verändert in den letzten 10 jahren-
 
Im Regelfall kam einfach nur ein Ritzel mehr auf die Kassette, die Reifen am Up heißen jetzt 27,5" anstatt 28" und an jedes erdenkliche Rad wird ein e Motor mit 1PS+ geschraubt. Ansonsten hat sich da eher wenig getan. Mehr ist bei den Velomobilen passiert, da vor allem im Sachen Alltagstauglichkeit: bessere Fahrwerke, Hauben, Wartbarkeit
 
1 1/8-Zoll Gabeln. Leider haben manche Hersteller immer noch Steuerrohre verbaut, die nur 1-Zoll-Gabeln ermöglichen.

HP verbaut zum Teil 1 Zoll Gabeln in Steuerrohren, die ausreichend groß sind für 1 1/8 Zoll (mein Grasshopper hat ein Steuerrohr mit 41,4 mm Innendurchmesser, verbaut war aber eine 1 Zoll Gabel mittels Reduzier-Steuersatz). Beim Gabeltausch auf 1 1/8 Zoll passt dann aber der Vorbau/Tiller nicht mehr, das kann ins Geld gehen.

Gruß Fetzer
 
Elektrische Schaltungen! Damit sind auch die, für Liegevelos, suboptimalen Schalthebel Geschichte
 
Die Beleuchtungsanlagen sind besser geworden.
Wobei: Für die richtig guten Sachen musste du bei Serienanbietern auch wirklich tief in die Tasche greifen - sofern du sie dort überhaupt angeboten bekommst. Da kann sich einem die Frage stellen, ob man das mit ein bisschen handwerklichem Geschick nicht besser selber nachrüstet zu erträglicheren Preisen. Aber gutes Licht ist für mich im Alltag eine wirklich nennenswerte Verbesserung - imho weit relevanter als ein "Up"grade von 9-fach auf 10-fach Kassette im Hinterrad.

Und da wir gerade bei den Schaltungen sind: Die DualDrive gibt es nicht mehr, die ja eine Zeit lang im Liegeradbereich durchaus gerne eingesetzt wurde (soweit ich das einschätzen kann, im Liegeradbereich durchaus häufiger als bei den Ups). Als Kombination aus Ketten- und Nabenschaltung gibt es nur noch das Pedant von Sturmey Archer, welches aber bis auf bei HP Velotechnik eher ein Nischendasein fristet. Ich habe sie mal ausprobieren dürfen und fand sie durchaus interessant (ich habe leider ein stark rappeliges DualDrive Exemplar erwischt), bin aber der Einfachheit eher ein Freund des Dreifachkettenblattes vorne.
@Felix hat natürlich recht: Hier haben die elektrischen Schaltungen ihren Siegeszug angetreten - zumindest im hochpreisigen Segment. Dennoch bevorzuge ich seilzugbetätigte Schaltungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Fetzer 1 1/8" Gabeln waren vor 10 Jahren schon alt... Zumindest bei "normalen" Fahrrädern. Aber ja, beim Liegerad ist man gern mal 10-20 Jahre hinter der Zeit :P

@Velo-Phil : Stimmt, die kaufbaren Beleuchtungen sind wirklich immens viel besser geworden!
 
Was für Technik Änderungen gab es den die letzte 10 Jahre was ihr unbedingt empfehlen tut?
Nichts grundlegend wichtiges (bis auf die erwähnten 1⅛" bei Gabeln / Vorbau). Ich würde nach dem Liegerad schauen was für Dich passt. Da es einige Liegeradhersteller nicht mehr gibt, kann es sein, dass Dein Wunschrad nur noch gebraucht zu bekommen ist. Die Liegeradmodelle, die neu auf den Markt kamen, sind meist mit größeren 28" Laufrädern.

Die größte relevante Veränderung sind die Laufradgrößen. 26" (559) wurde in fast allen Bereichen von 650B / 27,5" (584) und vor allem 28"/29" (622) abgelöst. Das merkt man leider auch bei der Auswahl an 26" Reifen. Die ist noch ausreichend groß, aber ich würde bei einem 559 Rad darauf achten, dass es ausreichend Platz für breite Reifen gibt und 584 auch passen würde. Schmale 559 sind durch, da hast Du quasi nur noch Auswahl zwischen teurem Pro One und Marathon in mehreren Varianten.

die Reifen am Up heißen jetzt 27,5" anstatt 28"
Du meinst 29"?
27,5" ist ja auch schon wieder out.

28" und 29" Reifen sind schon unterschiedlich groß und werden auch auf unterschiedlichen Felgen gefahren, selbst wenn Felgendurchmesser gleich ist.
 
Ich bin nich garbicht so lange dabei ;) aber ich versuche mich trotzdem mal dran, weil ich in den letzten Jahren einiges recht intensiv beobachtet habe. Anderes habe ich weniger beobachtet und ich kann kaum sagen, was 10Jahre her sein kann und was nicht.

was ihr unbedingt empfehlen tut?
Das ist so der Knackpunkt: Hättest du das Fahrrad damals trocken eingelagert und jetzt einmal aufgefrischt, könntest du es ja einfach weiter fahren. An manchen Stellen gibt es neue Variationen und sind für das alte die Ersatzteile knapp geworden, aber so richtig wichtig ist das wenigste davon. Viele stehen total auf die neuen Sachen und viele lehnen sie ab und bleiben bei bewährtem.

je nach Modell, nicht viel bis überhaupt nichts...
Die Neuerungen liegen eher in den Anbeuteilen, würde ich sagen. Die Rahmen werden zu großen Teilen doch immernoch unverändert weiter gebaut, oder? Da war es eine große Ankündigung als ein Hersteller sagte, es bringt ein Liegerad auf den Markt, das für moderne Anbauteile wie Steckachsen entwickelt wurde. Man könnte wahrscheinlich alle neuen Modelle der letzten zehn Jahre hier auflisten und kurz vorstellen, ohne den Rahmen zu sprengen.

die Reifen am Up heißen jetzt 27,5" anstatt 28"
Das ist jetzt aber irreführend. Das sind schon unterschiedliche Reifen, nur wenn man auf ' 27,8" ' (584mm Felge) einen Reifen mit 19mm mehr Breite aufzieht, hat man den gleichen Umfang wie bei einem ' 28" ' (622mm Felge) - aber eben bei anderer Reifenbreite.
Das wird aber auch einfach nur gemacht, damit man neue Teile verkaufen kann...
Naja, nicht komplett. 29er (gleiche Felgengröße wie 28", aber dank breiterer Reifen größerer Gesamtumfang) zeigen zwar, dass auch auf die 622-Felge noch breitere Reifen passen, aber nicht nur wird das sperrig, sondern auch für den Wechsel zwischen Rennrad und Gravelbike (oder nur die Umfunktionierung per Laufradwechsel) ist es doch ganz nett, wenn der Umfang gleich bleibt, sodass man die gleiche Geometrie verwenden kann und je nach genauem Einsatzzweck sogar die gleiche Schaltung und Kassette.
Kleinere Fahrer freuen sich auch über die etwas kleineren Räder, aber da konnte man tatsächlich gut lieber 26" bzw. 559 anbieten…

Elektrische Schaltungen!
Funde auch auch nett und wer das Geld hat, sollte sie sich mal angucken, aber uch würde sie nicht einfach fest empfehlen. Für manchen ist's was und für andere nicht.

Die Beleuchtungsanlagen sind besser geworden.
Ich schätze mal vor 10Jahren gab es bestimmt auch schon welche, die komplett ausreichen. Aber wenn man damals schon nur Einstieg oder vielleicht auch Mittelklasse hatte, mag ein Upgrade der Leuchte durchaus lohnen. Vor allem die Kapazität und der Preis von USB-aufladbaren Akkus in Akkuleuchten wird sich verbessert haben. Die Nabendynamos gab es auch schon, möchte ich aber nochmal erwähnen, weil es mir wichtig wäre, nicht mehr mit Seitenläufer zu fahren. - Naja gut, der neuere Seitenläufer "Velogical" soll ja garnicht so schlecht sein.

Außer dem direkten Ersatz von Sturmey Archer gibt es dann ja jetzt die Classified Powershift. (Steckachse erforderlich!)
Pinion Schaltungen müsste es schon gegeben haben, sind jetzt aber vielleicht noch etwas verbreiteter.
Durch Kassetten 11-52Z (473%) bis sogar 9-52Z (578%) reicht auch immer mehr die 1x-Schaltung, also nur die Kassette mit Schaltwerk und keine andere Schaltung. - Allerdings nur mit genug Platz für ein langes Schaltwerk, nicht bei 20"-Rädern. Auch sonst kann ein Schaltwerk mit einem Schlumpf Tretlagerfetriebe ja auch einiges abdecken.


Weiß jetzt nicht, ob sich bei der Kohlefaser viel getan hat? Gab es ja vor zehn Jahren auch schon. Vielleicht sind die Felgen etwas günstiger und aerodynamischer und leichter und steifer und nachgiebiger geworden. Rahmen sind nachwievor bei Liegerädern eher selten aus Kohlefaser.

Hydraulische Scheibenbremsen setzen sich immer mehr durch. Einige beharren aber auf mechanische Felgenbremsen. Besonders alteingesessene Selbstschrauber und gewichtsorientierte Rennradler. Mechanische Scheibenbremsen gelten als günstigere und leichter zu wartene (kommt drauf an) Alternative zu mechanischen. Hydraulische Felgenbremsen sind selten, eher nur an Stadträdern zu finden; Hier bei den Liegerädern höre ich kaum von ihnen, aber kommt vor.

Bei den Aufrechten sind im sportlichen Bereich wohl die allermeisten neuen Fahrräder mit Steckachsen ausgeführt. Das merkt man auch beim Kauf neuer Laufräder. Einige Naben kann man aber umbauen und auf dem Gebrauchtmarkt gibt es noch viel Schnellspanner und auch Vollachse. Gerade Motoren und Schaltnaben haben häufiger noch Vollachsen.

Blinker sind jetzt allgemein an Fahrrädern erlaubt, wenn sie das entsprechende Prüfzeichen haben. Busch+Müller bietet das System Turntec an und Velorian schon eine Weile die Steuereinheit, die man mit believigen Schaltern und Leuchten kombinieren kann, vorzugsweise mit welchen, die für Motorroller, Motorräder oder ähnliches freigegeben sind. (In jedem Fall braucht man eine dauerhafte Versorgung, damit man auch beim Stehen an der Abbiegung weiter blinken kann oder den Warnblinker im Stand laufen lassen kann. Velorian bietet einen eigenen Akku an, mit Pedelecs sollten beide funktionieren und es gibt für Dynamo-Anlagen auch Pufferbatterien, teilweise schon in die Scheinwerfer integriert.

Die Nutzung vom Strom aus dem Dynamo wird sich sicher auch weiter verbessert haben, auch wenn es das Prinzip sicher schon vor 10Jahren gab. Der moderne Mensch mit potenten Scheinwerfern, Blinkern, Smartphones, Fahrradcomputer, Bluetooth-Lautsprecher, wasweißich hat nun viele Möglichkeiten, seinen Strombedarf auf ängeren Fahrten zu decken:
  • Netzteile mitnehmen und Steckdosen aufsuchen
  • USB-Akku mitnehmen und unterwegs abwechselnd anstecken
  • Zentralakku am Fahrrad verbauen und alles anschließen
  • Pedelec fahren, wo alles am großen Akku angeschlossen ist und bei Bedarf mehr Akkus oder das Netzteil mitnehmen
  • Dynamo für das Licht und alles andere gegebenenfalls mit USB-Akku nachladen
  • Dynamo für Zentralakku, an den alles angeschlossen ist
  • kleine klappbare Photovoltaik-Panele mit z.B. USB-Ausgang und Pufferakku

Überhaupt sind Fahrradcomputer bestimmt jetzt anders und können mehr. Speichenmagneten nutzt man kaum noch, eher nur GPS oder bindet einen Rotationssensor um die Nabe oder hat den Magneten an der Bremsscheibe.
Aber da verlassen wir langsam das Thema des Fahrrades selbst.
Trotzdem seien noch Helme erwähnt:
Da hat sich auf dem Markt mit Features wie MIPS in der letzten Zeit etwas getan. Was man davon braucht, muss man selbst wissen. Aerodynamik und Belüftung wurden auch immer wieder thematisiert und es gibt jetzt einige Helme mit verschließbaren Lüftungsschlitzen für die Wahl zwischen Belüftung oder Wärme und niedrigerem Luftwiderstand. (Aber natürlich immer auf die Kopfhaltung am Aufrechtrad optimiert.) Ich denke, Helmvisiere und selbsttönende Scheiben an Helmvisieren und Brillen werden auch häufiger und will ich nicht mehr missen. Helme mit Beleuchtung sind bei Stadtpendlern immer beliebter. Die haben rote und weiße Positionslicher hinten und vorne, aber auch Blinker oder gar lustige animierte Motive. Am Fahrrad braucht es eine Freigabe, aber am Körper ist das alles unreguliert. Gerade für niedrige Liegeräder mag die höhere Position des Kopfes für Zusatzbeleuchtung sinnvoll sein. (Retroreflektierende Aufkleber könnten aber wahrscheinlich reichen? :D ) Ach ja und es gibt jetzt mehr faltbare oder aufblasbare Helme und Mützen, die einen Helm annähernd ersetzen können sollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
auch eine Form von Gleichberechtigung... warum sollte die ganze tolle Inkombatibilitäts-Geschichte auf den Elektronikbereich berschränkt bleiben? : )
 
Was für Technik Änderungen gab es den die letzte 10 Jahre was ihr unbedingt empfehlen tut?
Es gibt endlich brauchbare Fahrrad-Scheinwerfer (80 bis über 150 Lux) und nicht mehr in Plastik verpackte Teelichter (30-40 Lux). Für Trikes ist bei einigen nominell sehr hellen Scheinwerfern allerdings oft der Leuchtwinkel zu eng.(zb dem Cyo IQ X-E mit 150 Lux)

Neue Kettenschaltungen mit 11-13 Gängen find ich dagegen weniger interessant, da die Gangabstufungen der erhältlichen Kassetten kaum von der höheren Gangzahl Gebrauch machen. Eine Ausnahme sind die Rotor-Kassetten (€400-€500). Aus günstigen 9-fach oder 10-fach Kassetten lässt sich aber eine brauchbarere, oder fast perfekte DIY-Kassette für den bevorzugten Geschwindigkeits- und Trittfrequenz-Bereich herstellen.
 
Neue Kettenschaltungen mit 11-13 Gängen find ich dagegen weniger interessant, da die Gangabstufungen der erhältlichen Kassetten kaum von der höheren Gangzahl Gebrauch machen.
Was wäre dann für dich "gebrauch machen"?? Es gibt Kassetten mit viel Umfang und es gibt Kassetten mit schmalen Gangsprüngen und es gibt welche dazwischen… Ich habe 1x12 an mehreren Fahrrädern, immer für (nahezu) maximalen Schaltungsumfang: 10-52 am Fat und Renn, 11-52 im Velomobil werde ich wohl noch extra umbauen, damit ich 9-50 einsetzen kann, im Falt 9-45 weil da kein Platz für das große Schaltwerk wäre. Und dann gibt es für Rennräder auch Kasseten mit nur halb so viel Umfang, 10-26, die im Bereich 10-17 immer nur einen Zahn Unterschied haben, also so fein abgestuft, wie es da nur geht und danach 2Z, 2Z, 2Z, 3Z ist bei den Ritzelgrößen dann auch wirklich nicht mehr viel und nur halb so große Sprünge wären nicht mehr sinnvoll. Der 16-17 sind schon nur noch 6%. Kettenschaltungen kann man halt nicht beliebig abstufen, sondern nur in ganzen Zähnen. Gut, würde man nicht 10-26, sondern 20-52 machen, dann hätte man nochmal ganz andere Freiheiten mit den Gangsprüngen, aber das würde am Ende auch niemand wollen. Es kann jedenfalls nicht jeder Hersteller jede erdenkliche Abstufung auf den Markt bringen. Irgendeine potentielle Lieblingsabstufung für irgendwen fällt immer unter den Tisch.
 
Was wäre dann für dich "gebrauch machen"?? Es gibt Kassetten mit viel Umfang und es gibt Kassetten mit schmalen Gangsprüngen und es gibt welche dazwischen… Ich habe 1x12 an mehreren Fahrrädern, immer für (nahezu) maximalen Schaltungsumfang: 10-52 am Fat und Renn, 11-52 im Velomobil werde ich wohl noch extra umbauen, damit ich 9-50 einsetzen kann, im Falt 9-45 weil da kein Platz für das große Schaltwerk wäre. Und dann gibt es für Rennräder auch Kasseten mit nur halb so viel Umfang, 10-26, die im Bereich 10-17 immer nur einen Zahn Unterschied haben, also so fein abgestuft, wie es da nur geht und danach 2Z, 2Z, 2Z, 3Z ist bei den Ritzelgrößen dann auch wirklich nicht mehr viel und nur halb so große Sprünge wären nicht mehr sinnvoll. Der 16-17 sind schon nur noch 6%. Kettenschaltungen kann man halt nicht beliebig abstufen, sondern nur in ganzen Zähnen. Gut, würde man nicht 10-26, sondern 20-52 machen, dann hätte man nochmal ganz andere Freiheiten mit den Gangsprüngen, aber das würde am Ende auch niemand wollen. Es kann jedenfalls nicht jeder Hersteller jede erdenkliche Abstufung auf den Markt bringen. Irgendeine potentielle Lieblingsabstufung für irgendwen fällt immer unter den Tisch.
Meine DIY 10-Fach Kassetten sind mit 11-12-13-14-16-18-20-24-30-36z (Trike) oder 11-12-13-14-16-18-21-26-32-40z (VM) auf meine bevorzugten Gangsprünge angepasst. Das findet sich zb auch hinter dem Link in meinem Post. (keiner klickt auf meine Linx! :cry:)

Ich hasse zb den Schaltsprung von 11z auf 13z Ritzel! Damit werd ich nicht glücklich und will es nicht im meinem Liegerad haben.

In den "schnellen Gängen" (11-12-13-14z) bevorzuge ich Gangsprünge von unter 10% und ca 10 rpm Kadenzunterschied (bei 90-100er Kadenz). In den mittleren Gängen (16-18-20z) dürfen es gern um die 15% sein und in den "Berg-Gängen" (24-30-36z) brauch ich keine engere Abstufung als 20-25%.

Ausser den ein oder zwei 11/12-Gang Rotor-Kassetten (€400-500) gibt es Kassetten mit solchen Gangsprüngen leider nicht zu kaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
keiner klickt auf meine Linx
Glaube, du hast selber nicht auf den Linx geklixt. Da steht:
Wenn Du jetzt noch mit einem kurzen Satz erläutern könntest, wie ich mir "Wheel Torq 5.5Nm" bei knapp 50 km/h als Bremswirkung vorstellen kann.
Daraus kann ich deine Lieblings-Kassette nicht ableiten.

In den "schnellen Gängen" (11-12-13-14z) bevorzuge ich Gangsprünge von unter 10% und ca 10 rpm Kadenzunterschied (bei 90-100er Kadenz). In den mittleren Gängen (16-18-20z) dürfen es gern um die 15% sein und in den "Berg-Gängen" (24-30-36z) brauch ich keine engere Abstufung als 20-25%.
Das Problem ist also nicht, dass
die Gangabstufungen der erhältlichen Kassetten kaum von der höheren Gangzahl Gebrauch machen
, sondern dass sie die Gangabstufung anders verteilen, als du es persönlich am liebsten hättest. ;) Mir persönlich ist eine gleichmäßige Abstufung lieber, besonders nebeneinander liegende Gänge sollten nicht zu stark unterschiedlich sein (was sich aber nicht vermeiden lässt beim Wechsel von 1Z-Sprüngen auf 2Z-Sprünge und weniger stark von 2Z-Sprüngen auf 2Z-Sprünge). Ich brauche besonders bei den höheren Geschwindigkeiten nur noch irgendeinen Gang, vei dem ich bergab noch irgendwie entspannt an die Pedale komme und da konnen die Sprünge gerne grob sein. :D Da komme ich mit der 10-52 von SRAM ganz gut klar. Und wenn du bei Rotor was passendes findest, kannst du doch froh sein, wie ich froh bin über die eThirteen mit den 9Z-Ritzeln. Auf dem asiatischen Markt (z.B. per AliExpress) gibt es bestimmt auch irgendwo fast alles, was man sich wünschen kann und für weniger Geld. :unsure:

10,11,12,13,14,15,17,19,21,24,28,33
Sieht doch eigentlich nach deinen Angaben ganz gut aus? (Geht halt nicht bis 36 hoch, sindern 33, aber dafür auch runter bis 10 statt 11, also sehr ähnlicher Umfang. Sprung 10-11 ist natürlich 10% und nicht drunter, aber sonst ziemlich gleichmäßig und auf den leichten Gängen gröber. Klingt wie ein erträglicher Kompromiss. Weiß jetzt nicht, was du beim Selbst-Basteln so ausgibst wahrscheinlich für Ritzelspender-Kassetten, aber die Zeit ist auch wertvoll. ;) )

11-12-13-14-15-17-19-21-24-28-32-36
Hat den größten Sprung nicht am Ende, aber alle Sprünge klein genug und den nötigen Umfang? Also joa, die größere Ritzelzahl wurde nicht komplett dafür genutzt, im schnellen Bereich mehr feine Sprünge anzubieten, sondern dafür, im langsamen Bereich die groben Sprünge loszuwerden. Aber hat ja keinen Nachteil gegenüber der Gestaltung deiner 10-fach?
 
und schon wirds abschweifig...
manch einer mag vielleicht sogar noch vorne zweifach? Dann ist feinabgestuft und große Bandbreite möglich; bei der Mehrzahl der LR-Modelle, also HR Antrieb ists ja auch kein Problem mit Schräglauf der Kette...
 
  • Like
Reaktionen: Dan
manch einer mag vielleicht sogar noch vorne zweifach?
Japp, das geht natürlich auch. Ob jetzt 12-fach oder nicht. Kassetten mit mehr Ritzeln geben dort die Möglichkeit für feinere Abstufung bei gleichem Umfang oder für mehr Umfang ohne dass die Abstufung zu grob wird. Den größeren Umfang kann man nutzen, um auf weitere Schaltungen zu verzichten. (Spezifikationen des Schaltwerkes beachten. Zumindest SRAM Eagle ist nicht dafür gemeint, mehrere Kettenblätter davor zu setzen.) Beim Liegerad ist Umfang oft wichtiger als beim Aufrechtrad, weil man schwerer ist, also langsamer bergauf und nicht in den Wiegetritt geht, also die Kadenz nicht zu stark fallen soll - außerdem weil man niedrigeren Luftwiderstand hat und schon bei leichtem Gefälle deutlich schneller fährt. Noch dazu, weil man gerne weitläufige Touren mit verschiedener Topographie macht. Bei meinem Birdy (Aufrecht-Faltrad) reichen mir in der Stadt die gut 300% der 8-Gang Nabenschaltung. Da bräuchte ich auch keine 12-Gang oder zwei Kettenblätter. An meinen Liegerädern wäre mir das zu knapp. Da bringen mir die 12-fach 10-52 erst die Möglichkeit, mit nur dieser Schaltung zu fahren. Umwerfer vorne, Schlumpf, Dual Drive / Tripple Shift / Powershift kann man weiterhin benutzen und sich dann aussuchen, ob man auf die zusätzlichen Ritzel verzichten will oder sie für noch mehr Umfang / mehr Uberschneidung und damit Schaltkomfort einsetzt oder für feinere Gangsprünge. Man kann auch eine 18-Gang-Pinion mit einer 13-Gang-Kassette oder 14-Gang-Nabenschaltung verbinden. Das meine ich mit
An manchen Stellen gibt es neue Variationen […] aber so richtig wichtig ist das wenigste davon. Viele stehen total auf die neuen Sachen und viele lehnen sie ab und bleiben bei bewährtem.
Jedenfalls demonstriert uns @Marc , dass es nicht nur auf die prinzipiellen Vorteile einer Technik ankommt, sondern auch darauf, welche Ausführungen man auf dem Markt findet. Wenn kein Hersteller Hebel für hydraulische Bremsen anbietet, die einem an der Hand zusagen, dann kann das auch schon ein Grund sein, um bei mechanischen Bremsen zu bleiben - oder wahrscheinlich wäre es eher anders herum? :unsure:
 
Ach ja, Reifen:

Bei Rannrädern und Gravbikes haben sich in letzter Zeit die Reifenbreiten vergrößert. Ein schmaler Reifen ist aerodynamischer und ein hart aufgepumpter Reifen ist schneller auf glattester, polierter Radbahn, aber gerade mit immer besserer Reifenkonstruktion und -gummi werden die Verluste im Reifen geringer und auf rauem und sogar unebenem Boden wie den meisten Asphalt-Straßen, Radwegen oder gar mal Pflasterstraßen und schlimmerem spart ein gut federnder Reifen direkt Leistung und schont auch den Fahrer vor Unbequemlichkeit und vorschneller Erschöpfung durch Vibrationen. 28mm sind jetzt normal/minimal für die Straße und um 35mm für "Allroad", also speziell auch für nicht so gute Straßen. Ein echter Straßen-Rennreifen wurde dieses Jahr mit ich meine 40mm vorgestellt. Beim Gravel geht man von 35mm bis 60mm.
An vielen, auch schnelleren, Touren-Liegerädern sind schon immer breitere Reifen möglich gewesen, aber oft nur mit kleineren Felgendurchmessern, sodass man keine oder kaum Rennradreifen dafür findet. Das ist dann in den meisten Durchnessern der Schwalbe One / Pro One in 28 mm und bei 20" und 24" guckt man schnell bei BMX-Reifen, wenn man es etwas breiter will oder muss eben auf Tourenreifen zurückgreifen - diese sind aber vielleicht nicht mehr alle so langsam wie "damals"? :D

Außerdem hat sich tubeless bei Mountainbikes weitgehend durchgesetzt, ist bei Gravelbikes normal und bei Rennrädern auch zu finden. Bei BMX scheint es noch etwas weniger verbreitet und bei Touren- und Pendler-Fahrrädern eher nicht gängig.
Vorteile:
  • Kein Schlauch, also weniger Gefahr bei Durchschlägen, die den Schlauch durchgekniffen hätten.
  • Statt dessen eine Dichtflüssigkeit, die die Luftdichtigkeit herstellt und auch nach Durchstichen wieder herstellt. Dadurch oftmals nur unmerklicher Druckverlust und ungestörte Weiterfahrt. (Je höher der Druck, desto schlechter dichtet es ab. Der Trend zu breiten Reifen mit niedrigem Druck passt da also am Rennrad ganz gut.)
  • Etwas weniger Rollwiderstand und Gewicht. (Beides kann sich mit der Zeit wieder erhöhen, wenn das Dichtmittel im Reifendurch die normale Luft aushärtet und man einfach nachkippt.)
  • Der nötige festere Sitz des Reifens auf der Felge gibt bessere Notlaufeigenschaften, wenn man mal plötzlich den gesamten Luftdruck verliert.
Nachteile:
  • Schwierigere Montage und Demontage des Reifens (Wenn's gut läuft, muss man es aber seltener machen, da man ja den Schlauch nicht wechseln/flicken muss.)
  • Rumgepampe mit dem Dichtmittel macht Sauerei, wenn man nicht aufpasst.
  • dauernd langsamer Luftverlust, Nachpumpen vielleicht einmal die Woche oder so (will man immer das Optimum, stellt man eh für jede Fahrt den gerade optimalen Druck ein je nach Temperatur, Beladung und geplanter Streckenbeschaffenheit)
  • Dichtmittel verhärtet sich auch durch Kontakt mit der normalen Luft im Reifen langsam. Daher besser für Fahrräder, die viel gefahren werden und der Reifen eh schnell abgenutzt ist. Bei seltener Nutzung muss man irgendwann mal recht aufwendig den Reifen aussäubern
Vorraussetzungen:
  • Kompatible Felge mit einem Profil, bei dem der Reifenwulst an der Felgenkante an einer festen Stelle sitzt
  • Reifen mit Flexiblem Wulstkern und mehr Dichtheit auf der ganzen Oberfläche und am Wulst
  • Felgenband, das gegen die Felgenlöcher an den Speichen abdichtet oder lochlose fugenlose, luftdichte Felge (auch darf das Innere der Felge nicht druckdicht gegen die Außenluft sein, da ein Überdruck, der aus dem Reifen in den Hohlraum der Felge übergeht, die Felge beschädigen könnte)
  • Ein Ventil ohne Schlauch
  • Dichtflüssigkeit (bei ganz niedrigen Drücken wie am Fatbike einigermaßen optional, aber ohne muss man öfter nachpumpen und hat keinen Schutz bei Durchstichen.)
-> der Fahrradrahmen muss also nicht extra kompatibel sein


Naja und Schlauchreifen (also wo Schlauch und Reifen eine Einheit sind) sind weitestgehend verschwunden.
 
Zurück
Oben Unten