Ich bin nich garbicht so lange dabei
aber ich versuche mich trotzdem mal dran, weil ich in den letzten Jahren einiges recht intensiv beobachtet habe. Anderes habe ich weniger beobachtet und ich kann kaum sagen, was 10Jahre her sein kann und was nicht.
was ihr unbedingt empfehlen tut?
Das ist so der Knackpunkt: Hättest du das Fahrrad damals trocken eingelagert und jetzt einmal aufgefrischt, könntest du es ja einfach weiter fahren. An manchen Stellen gibt es neue Variationen und sind für das alte die Ersatzteile knapp geworden, aber so richtig wichtig ist das wenigste davon. Viele stehen total auf die neuen Sachen und viele lehnen sie ab und bleiben bei bewährtem.
je nach Modell, nicht viel bis überhaupt nichts...
Die Neuerungen liegen eher in den Anbeuteilen, würde ich sagen. Die Rahmen werden zu großen Teilen doch immernoch unverändert weiter gebaut, oder? Da war es eine große Ankündigung als ein Hersteller sagte, es bringt ein Liegerad auf den Markt, das für moderne Anbauteile wie Steckachsen entwickelt wurde. Man könnte wahrscheinlich alle neuen Modelle der letzten zehn Jahre hier auflisten und kurz vorstellen, ohne den Rahmen zu sprengen.
die Reifen am Up heißen jetzt 27,5" anstatt 28"
Das ist jetzt aber irreführend. Das sind schon unterschiedliche Reifen, nur wenn man auf ' 27,8" ' (584mm Felge) einen Reifen mit 19mm mehr Breite aufzieht, hat man den gleichen Umfang wie bei einem ' 28" ' (622mm Felge) - aber eben bei anderer Reifenbreite.
Das wird aber auch einfach nur gemacht, damit man neue Teile verkaufen kann...
Naja, nicht komplett. 29er (gleiche Felgengröße wie 28", aber dank breiterer Reifen größerer Gesamtumfang) zeigen zwar, dass auch auf die 622-Felge noch breitere Reifen passen, aber nicht nur wird das sperrig, sondern auch für den Wechsel zwischen Rennrad und Gravelbike (oder nur die Umfunktionierung per Laufradwechsel) ist es doch ganz nett, wenn der Umfang gleich bleibt, sodass man die gleiche Geometrie verwenden kann und je nach genauem Einsatzzweck sogar die gleiche Schaltung und Kassette.
Kleinere Fahrer freuen sich auch über die etwas kleineren Räder, aber da konnte man tatsächlich gut lieber 26" bzw. 559 anbieten…
Funde auch auch nett und wer das Geld hat, sollte sie sich mal angucken, aber uch würde sie nicht einfach fest empfehlen. Für manchen ist's was und für andere nicht.
Die Beleuchtungsanlagen sind besser geworden.
Ich schätze mal vor 10Jahren gab es bestimmt auch schon welche, die komplett ausreichen. Aber wenn man damals schon nur Einstieg oder vielleicht auch Mittelklasse hatte, mag ein Upgrade der Leuchte durchaus lohnen. Vor allem die Kapazität und der Preis von USB-aufladbaren Akkus in Akkuleuchten wird sich verbessert haben. Die Nabendynamos gab es auch schon, möchte ich aber nochmal erwähnen, weil es mir wichtig wäre, nicht mehr mit Seitenläufer zu fahren. - Naja gut, der neuere Seitenläufer "Velogical" soll ja garnicht so schlecht sein.
Außer dem direkten Ersatz von Sturmey Archer gibt es dann ja jetzt die Classified Powershift. (Steckachse erforderlich!)
Pinion Schaltungen müsste es schon gegeben haben, sind jetzt aber vielleicht noch etwas verbreiteter.
Durch Kassetten 11-52Z (473%) bis sogar 9-52Z (578%) reicht auch immer mehr die 1x-Schaltung, also nur die Kassette mit Schaltwerk und keine andere Schaltung. - Allerdings nur mit genug Platz für ein langes Schaltwerk, nicht bei 20"-Rädern. Auch sonst kann ein Schaltwerk mit einem Schlumpf Tretlagerfetriebe ja auch einiges abdecken.
Weiß jetzt nicht, ob sich bei der Kohlefaser viel getan hat? Gab es ja vor zehn Jahren auch schon. Vielleicht sind die Felgen etwas günstiger und aerodynamischer und leichter und steifer und nachgiebiger geworden. Rahmen sind nachwievor bei Liegerädern eher selten aus Kohlefaser.
Hydraulische Scheibenbremsen setzen sich immer mehr durch. Einige beharren aber auf mechanische Felgenbremsen. Besonders alteingesessene Selbstschrauber und gewichtsorientierte Rennradler. Mechanische Scheibenbremsen gelten als günstigere und leichter zu wartene (kommt drauf an) Alternative zu mechanischen. Hydraulische Felgenbremsen sind selten, eher nur an Stadträdern zu finden; Hier bei den Liegerädern höre ich kaum von ihnen, aber kommt vor.
Bei den Aufrechten sind im sportlichen Bereich wohl die allermeisten neuen Fahrräder mit Steckachsen ausgeführt. Das merkt man auch beim Kauf neuer Laufräder. Einige Naben kann man aber umbauen und auf dem Gebrauchtmarkt gibt es noch viel Schnellspanner und auch Vollachse. Gerade Motoren und Schaltnaben haben häufiger noch Vollachsen.
Blinker sind jetzt allgemein an Fahrrädern erlaubt, wenn sie das entsprechende Prüfzeichen haben. Busch+Müller bietet das System Turntec an und Velorian schon eine Weile die Steuereinheit, die man mit believigen Schaltern und Leuchten kombinieren kann, vorzugsweise mit welchen, die für Motorroller, Motorräder oder ähnliches freigegeben sind. (In jedem Fall braucht man eine dauerhafte Versorgung, damit man auch beim Stehen an der Abbiegung weiter blinken kann oder den Warnblinker im Stand laufen lassen kann. Velorian bietet einen eigenen Akku an, mit Pedelecs sollten beide funktionieren und es gibt für Dynamo-Anlagen auch Pufferbatterien, teilweise schon in die Scheinwerfer integriert.
Die Nutzung vom Strom aus dem Dynamo wird sich sicher auch weiter verbessert haben, auch wenn es das Prinzip sicher schon vor 10Jahren gab. Der moderne Mensch mit potenten Scheinwerfern, Blinkern, Smartphones, Fahrradcomputer, Bluetooth-Lautsprecher, wasweißich hat nun viele Möglichkeiten, seinen Strombedarf auf ängeren Fahrten zu decken:
- Netzteile mitnehmen und Steckdosen aufsuchen
- USB-Akku mitnehmen und unterwegs abwechselnd anstecken
- Zentralakku am Fahrrad verbauen und alles anschließen
- Pedelec fahren, wo alles am großen Akku angeschlossen ist und bei Bedarf mehr Akkus oder das Netzteil mitnehmen
- Dynamo für das Licht und alles andere gegebenenfalls mit USB-Akku nachladen
- Dynamo für Zentralakku, an den alles angeschlossen ist
- kleine klappbare Photovoltaik-Panele mit z.B. USB-Ausgang und Pufferakku
Überhaupt sind Fahrradcomputer bestimmt jetzt anders und können mehr. Speichenmagneten nutzt man kaum noch, eher nur GPS oder bindet einen Rotationssensor um die Nabe oder hat den Magneten an der Bremsscheibe.
Aber da verlassen wir langsam das Thema des Fahrrades selbst.
Trotzdem seien noch Helme erwähnt:
Da hat sich auf dem Markt mit Features wie MIPS in der letzten Zeit etwas getan. Was man davon braucht, muss man selbst wissen. Aerodynamik und Belüftung wurden auch immer wieder thematisiert und es gibt jetzt einige Helme mit verschließbaren Lüftungsschlitzen für die Wahl zwischen Belüftung oder Wärme und niedrigerem Luftwiderstand. (Aber natürlich immer auf die Kopfhaltung am Aufrechtrad optimiert.) Ich denke, Helmvisiere und selbsttönende Scheiben an Helmvisieren und Brillen werden auch häufiger und will ich nicht mehr missen. Helme mit Beleuchtung sind bei Stadtpendlern immer beliebter. Die haben rote und weiße Positionslicher hinten und vorne, aber auch Blinker oder gar lustige animierte Motive. Am Fahrrad braucht es eine Freigabe, aber am Körper ist das alles unreguliert. Gerade für niedrige Liegeräder mag die höhere Position des Kopfes für Zusatzbeleuchtung sinnvoll sein. (Retroreflektierende Aufkleber könnten aber wahrscheinlich reichen?
) Ach ja und es gibt jetzt mehr faltbare oder aufblasbare Helme und Mützen, die einen Helm annähernd ersetzen können sollen.