Systematisch Spur einstellen

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Ich weiß, das Thema ist ein Dauerbrenner, trotzdem möchte ich dem noch einen eigenen Faden widmen, einfach weil es so wichtig ist. Man ist als VM Fahrer mit so wenig Leistung unterwegs, dass einem ein suboptimal eingestelltes Fahrwerk nicht nur eine Nachkommastelle an Geschwindigkeit raubt, sondern richtig ins Kontor haut.
Ein guter Anfang ist sicher ein Rolltest bei niedriger Geschwindigkeit, Spur verändern, wieder rollen und die Einstellung beibehalten, bei der man am weitesten rollt.

Das Problem ist dabei, dass man ein Optimum findet, das nur für die Rahmenbedingungen gilt, an denen nicht gerüttelt wurde. Bei mir beispielsweise ist die Einstellung, die aus diversen Rolltests resultierte, immer noch nicht optimal, denn zum Beispiel zieht die Fuhre immer nach rechts und zwar unabhängig von der Neigung der Fahrbahn. Das kann nicht gut sein.
Also, was kann man tun, wenn man den Verdacht hat, dass das Fahrwerk nicht optimal eingestellt ist und man der Sache wirklich auf den Grund gehen will?
Und warum zieht die Karre überhaupt in eine Richtung?
 
Bei mir gibt es auch die Tendenz nach rechts. Wenn ich den Tiller z.B. auf dem Bauch ablege, braucht es nur ein paar Tritte in die Pedalen und das DF will nach rechts. Das ganze passiert auf der rechten Straßenseite, in der Mitte oder links. Bin gespannt ob es Ideen gibt...
Vielleicht ist auch mein Bauch schief!?
 
Also, was kann man tun, wenn man den Verdacht hat, dass das Fahrwerk nicht optimal eingestellt ist
Ich würde meinen: Ab zum Konstrukteur/Erbauer/Händler/Profi Deines Vertrauens. Der kann auch beurteilen, ob ein leichtes Ziehen nach rechts noch im Bereich "tolerabel" wg. Fahrbahnseitenneigung oder einstellbar/reparabel ist.
Ansonsten kannst Du auf blauen Dunst viel probieren: Unterschiedlicher Sturz li./re.? verschiedener Nachlauf li./re., Fahrzeughöhe li./re. Lenkgeber gerade bei Geradeausfahrt? Hinterrad parallel zur Fz-Längsachse und nicht schräg zur Vertikalen eingebaut....
 
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Ich würde meinen: Ab zum Konstrukteur/Erbauer/Händler/Profi Deines Vertrauens
Ansonsten kannst Du auf blauen Dunst viel probieren

Einerseits sicher richtig, steht auch an, andererseits: Was macht der dann? Wenn der ebenfalls rumprobiert und hofft, dass es besser wird, kann ich das auch selbst machen. Wenn der aber ein Rezept hat, wonach der erst einmal guckt, auch in dem Fall werden erst einmal lediglich ein paar Umdrehungen von Gelenkköpfen vorgenommen. Warum also diese Liste nicht erst einmal den Nutzer abarbeiten lassen, der daran interessiert ist?

Dass es darüber hinaus Fehlstellungen von Schwinge oder Federbeinen gibt, die zB eine neue Hinterradschwinge erfordern, ist klar, da kann nur der Hersteller weiter helfen, aber hier geht es mir darum, erst einmal mit möglichst wenigen Schritten die Einstellungen zu optimieren, die lediglich auf diesen paar Umdrehungen auf den Gewindestangen zum Federbein basieren. Damit ist das nämlich schon getan und eine anschließende Fehlersuche beim Hersteller kann, falls überhaupt nötig, viel gezielter vorgenommen werden.
 
Vielleicht mit einem (Anschlag)winkel und ner Richtlatte (Aluleiste, Rohr, völlig egal irgendwas langes gerades)?
Den Anschlagwinkel neben dem Rad auf den Boden gestellt und geguckt, ob das Rad in der senkrechten fluchtet. Und die Latte an das Rad gelegt und vorne geguckt, ob die Latte in der Mitte des VMs rauskommt. Das ist zwar nicht genau, aber wenns hierbei schon nicht passt, stimmt irgendwas garnicht...
 
Wenn du Fuhre nur leicht zur Seite zieht, käme es schon auf Genauigkeit an.
Vorausgesetzt natürlich, das sich ein "schief verbautes" Hinterrad überhaupt so deutlich auswirken würde.

Habe mich immer schon gefragt, wie die Hersteller das Hinterrad genau paralell zu den Vorderrädern montiert bekommen.
 
Der kann auch beurteilen, ob ein leichtes Ziehen nach rechts noch im Bereich "tolerabel" wg. Fahrbahnseitenneigung oder einstellbar/reparabel ist.
ein "schief verbautes" Hinterrad überhaupt so deutlich auswirken würde.

Ich schrieb bereits, dass in meinem Fall immer leicht gegengelenkt werden muss, dieser Rechtsdrall ist unabhängig von der seitlichen Neigung der Fahrbahn und tritt auch auf, wenn ich auf der linken Fahrbahn fahre, dann will das VM eben "bergauf".

Was tolerabel ist, hängt auch von der Zielsetzung ab. Ständiges Gegenlenkenmüssen raubt Energie und das hindert mich am flotten Vorankommen. Die Effekte durch ein verstelltes Fahrwerk sind wahrscheinlich ähnlich drastisch wie bei Gefälle und Steigung. Schon ein halbes Grad Gefälle sorgt dafür, dass bei ansonsten gleichen Bedingungen man in die eine Richtung 34km/h und in die andere 48km/h fährt (Quelle Kreuzotter, aber so pi mal Daumen passt das).

Ich hatte neulich ja schon mal angeregt, dass die Hersteller relativ einfach einen Rolltest vor der Auslieferung machen könnten und so zumindest die offensichtlichen Fälle von "da passt was nicht" identifizieren könnten. Die Feineinstellung muss natürlich jeder selber machen, aber dann weiß man zumindest, dass die Basis stimmt.

Jeder Nutzer hat eben nur ein Velomobil und damit keine Chance herauszufinden, wo dies in Bezug auf die Serienstreuung liegt. Rollt es gut oder schlecht? Keine Ahnung und kaum eine Chance, das herauszufinden.
 
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Wenn Du schon die Spur korrekt eingestellt (ggf. Optimierung mit Mini-Rolltest), den Nachlauf re/li verglichen hast, dann würde ich auf eine Verspannung im Lenkgestänge bzw. der Kugelköpfe prüfen.

VG, Roland
 
Wenn die Spur nicht stimmt, führt das doch nicht dazu, dass ein mehrspruiges Fahrzeug zu einer Seite zieht. Wie kommt ihr denn darauf? Das wäre nur der Fall, wenn man das "Lenkrad" in der Mitte festnagelt.
 
Bitte nicht böse sein:
Diagnosen aus der Ferne sind schwierig. Dafür sollte man jemanden aus der Nähe bitten/beauftragen.
An Bremsen und Fahrwerk sollte man als Unerfahrerner nicht herumwerkeln. Und das mit der Erfahrung zeigen ja die Fragen hier.
 
Beispiel zieht die Fuhre immer nach rechts und zwar unabhängig von der Neigung der Fahrbahn.
Ist bei meinem DF auch so.
Ich habe aber noch keine Spureinstellung vorgenommen, dabei habe ich eine ideale Ausrollstrecke direkt um die Ecke.
Villeicht gibt es ja mal ein gemeinsames Einstellen der Spur der Velomobilfahrer im Raum Bonn/Königswinter! ;-)
Grüße
 
Ich sage es nochmal: Eine verstellte Spur führt nicht dazu, dass ein Fahrzeug zur Seite zieht. Wenn die Spur unsymmetrisch verstellt ist, steht der Lenker schief wenn man ihn losläßt. Vorspur und Nachspur haben natürlich noch andere Auswirkungen aber darum geht es ja gerade nicht. Ich kann nicht glauben, dass sich diesbezüglich Velomobile von Autos unterscheiden.
 
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Beim Grauen DF habe ich jetzt die Räder gleich verteilt im Radkasten verstellt, ich hatte das Problem das ich die Kurve nach links viel weniger scharf nehmen konnte wie der Kurve nach rechts. im Radkasten gemessen und da war mehr als 5mm unterschied zwischen Karrosse und Radaufhängung, nach ich diese gleich gemacht habe, kann ich jetzt jeder kurve gleich stark einlenken, geradeaus - Spur war eh schon mit DD richtig eingestellt.
 
Erdie hat recht.

Ziehen nach links oder rechts wird durch Winkel und Längen der Vorderachsgeometrie verursacht, die dazu führen, daß Kräfte am Rad ein Drehmoment um die Lenkachse erzeugen. Wenn das links und rechts verschieden hoch ist, lenkt das VM auch auf gerader Strecke ein.

Mit der Spureinstellung hat das direkt nichts zu tun. Wenn alles andere stimmt, wirkt sich eine verstellte Spur auf beide Vorderräder gleich stark aus uns das VM zieht trotz falscher Spur nicht in eine Richtung, sondern der Verschleiß an beiden Vorderrädern nimmt gleich stark zu.

Grüße, Martin
 
Ziehen nach links oder rechts wird durch Winkel und Längen der Vorderachsgeometrie verursacht, die dazu führen, daß Kräfte am Rad ein Drehmoment um die Lenkachse erzeugen.

Das leuchtet auch unmittelbar ein, danke. Aber welchen Grund könnte es geben, dass das rechts und links unterschiedlich ist und sich nicht nur in einer außermittigen Stellung des Lenkers für Geradeauslaufen äußert?

PS: Ich hatte noch was geschrieben, das wurde aber weiter oben einsortiert.
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An Bremsen und Fahrwerk sollte man als Unerfahrerner nicht herumwerkeln

Das sehe ich anders. Fahrräder sind low tech (zum Glück) und Spur einstellen ist handwerklich kein Hexenwerk, Mutter und Konterung lösen, Gelenkkopf verdrehen und beides wieder festziehen.
Wer sein Fahrwerk nie ansieht, dem fällt auch nicht auf, dass eine Mutter fehlt und das ist bei weitem gefährlicher.
 
welchen Grund könnte es geben

Puuh, tausende.. allgemein kann man die aber unter dem Überbegriff "Toleranzen" zusammenfassen. Bauteiltoleranzen, Meßtoleranzen... menschliche Toleranzen.

Mein VM zieht auch nach rechts, aber ich bin einfach zu faul, das zu ändern. Abgesehen davon, daß man am Lenker gegenhalten muß (und das in gewissem Maße Kraft kostet), hat das aber effizienztechnisch soweit ich das überblicke keine negativen Auswirkungen.

Martin
 
wenn ich mit der Trittfrequenz im großen Gang ständig im roten Bereich drehen könnte, würde mich das auch nicht interessieren ;)
 
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