Studie zum Bau eines Vierrades (Quad)

Mir ist nicht ganz klar warum die Ladefläche umbedingt so extrem tief liegen soll. Ein Quad hat eine wesentlich höhere Kurvenstabilität als ein Trike.
Ist die niedrige Ladefläche bei diesem Projekt so wichtig, daß eine unvorteilhafte Rahmenkonstruktion - und damit Mehrgewicht - in Kauf genommen wird?


Gerhard nutzt es u.A. als Zuladung für seinen geschätzten Hund. Dieser soll sowohl bequem darauf/hinab laufen können als auch nicht zu hoch angesiedelt sein, denn ein bewegliches Lebewesen mit hohem Schwerpunkt ist noch um einiges kritischer (für die Kippstabilität), als eine ruhende, flach liegende Masse (Getränkekisten z.B.).

Dies, da sich durch eine Bewegung des Lebewesens auch die Wirkung auf den Schwerpunkt ändert und Bewegungsenergie des Lebewesens das Kippen deutlich begünstigen könnte.

Viele Grüße
Wolf

@oDKo
Am Anthrotech befand sich die Ladefläche mit seitlichen Brettern als Begrenzung für den Hund auf dem Gepäckträger. Im letzten Sommer saß der Hund auf der Ladefläche oder stand vierbeinig auf der Ladefläche, wobei er oft, an meinem Kopf vorbei nach vorn blickend, die Seite wechselte. In einer langsam gefahrenen Rechtskurve mit links abfallender schrägen Ebene ist der Hund links herabgefallen. Er fiel auf den Rücken, hat eine Rolle vorwärts gemacht, ist aufgestanden und weitergelaufen. Das hätte natürlich auch böse enden können. Mir ist daher wichtig, auch weil der Hund wegen altersbedingter Verschleißerscheinungen des Knochengerüstes nicht mehr so hoch springen soll, einen möglichst tiefen Schwerpunkt für die Ladefläche zu haben.
 
In einer langsam gefahrenen Rechtskurve mit links abfallender schrägen Ebene ist der Hund links herabgefallen.

Autsch. :eek::confused:

Mir ist daher wichtig, auch weil der Hund wegen altersbedingter Verschleißerscheinungen des Knochengerüstes nicht mehr so hoch springen soll, einen möglichst tiefen Schwerpunkt für die Ladefläche zu haben.

Finde ich gut. Befindet sich hier ebenfalls in der Konstruktion (ohne Quad allerdings).

Viele Grüße
Wolf
 
@Gerhard Naujok
Ok, das ist ein triftiger Grund. Ich dachte, es ginge um Lasten, wie Einkäufe, etc.

Aber vielleicht kannst du ja doch mal überlegen, ob die Ladefläche wirklich auf Achsniveau oder gar darunter liegen soll, oder ob es vielleicht akzeptabel wäre, sie nur leicht darüber zu haben. Letzteres würde dir eben eine weniger komplexe Achskonstruktion ermöglichen und wäre immer noch einiges tiefer als Gepäckträgerhöhe.
 
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Ich möchte in die Diskussion um das günstigste Konzept der Federung der Hinterräder noch zwei Beispiele anfügen,
das Quadrix http://www.quadrix-team.com/de/ aus Frankreich und
das Boma 7 http://www.moltenrock.co.uk/ aus Großbritannien.

Beide Fahrzeuge haben keine Pedale, sondern Elektroantrieb, der ist hier aber nicht das Thema, sondern die unterschiedliche Federung

als Längsschwinge beim Quadrix

http://www.quadrix-team.com/de/product/

und mit Stoßdämpfer in Achsnähe der Hinterräder beim Boma 7.

http://i0.wp.com/www.moltenrock.co.uk/8/wp-content/uploads/2012/07/boma.png

Die Stoßdämpfer beim Boma 7 scheinen ähnlich in der Nähe der Hinterachse angeordnet zu sein wie bei dem Anhänger speedkit 2
http://abckinderwelt.de/WebRoot/Sto...37/CFAA/0A48/3507/73BF/speedkid2_gruen-04.jpg
Ich kann allerdings nicht erkennen, ob das Boma 7 hinten eine durchgehende Achse hat. Der Elektromotor ist hinten zwischen den Hinterrädern und müßte dann ja irgendwie mit den Hinterrädern verbunden sein.

Wenn ich die Filme mit den Offroad-Fahrten bei beiden Fahrzeugen betrachte, kann ich keinen Unterschied in der Geländegängigkeit der beiden Federungskonzepte erkennen.
Vielleicht kann aber jemand hier im Forum Details mit ihren Vor- oder Nachteilen erkennen, die ich nicht sehen kann.
 
Hier habe ich noch eine Hinterradschwinge von plycar gefunden:

Plycar Schwinge2.jpg

Plycar Schwinge3.jpg

Ich kann eine niedrige Transportplatte bauen, dabei könnte ich anstelle der roten Halteseile auch Stoßdämpfer verwenden.
 
Hallo Gerhard,

.. dabei könnte ich anstelle der roten Halteseile auch Stoßdämpfer verwenden.

ohne weitere Umlenkung der Hebelwirkung würde ich davon ausgehen, dass Du eher ZUGdämpfer verwenden solltest. Die meisten fahrradtypischen Dämpfer arbeiten auf Druck. Mit Elastomeren z.B. und einvulkanisierten Aufnahmegewinden ist es jedoch so aufzubauen.

Viele Grüße
Wolf
 
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Der "Nachteil" von Längslenkern ist, daß das kurvenäußere Rad in positiven Sturz geht, da es die Kippbewegung des Wagenkastens 1:1 mit machen muß. Der Nachteil hält sich aber in Grenzen, wie 2CV, R4, etc. über Jahrzehnte bewiesen haben.

Die Boma HA Aufhängung bringt diesen Nachteil auch mit, allerdings in Form einer an Längslenkern geführten Starrachse. Gravierenster Nachteil einer Starrachse ist das beide Räder miteinander fest verkoppelt sind. Überrollt ein Rad ein Hindernis und federt ein oder aus, übertrgt sich das zwangsläufig auf das andere Rad. Nachteilig ist auch die dabei auftretende Verschränkung der Achse gegenüber dem Wagenkasten, was teils extreme Sturzänderungen zur Folge hat.

Einzellängslenker sind eindeutig besser auf unterschiedlichen Untergründen, angetriebene Starrachsen haben auf glatten Asphalt gewisse Vorteile.
 
Hier habe ich noch eine Hinterradschwinge von plycar gefunden:

Ich kann eine niedrige Transportplatte bauen, dabei könnte ich anstelle der roten Halteseile auch Stoßdämpfer verwenden.

Ich hatte es auch gerade bemerkt, daß ich bei diesem Aufbau Zugdämpfer anstelle von Stoßdämpfern verwenden muß.

Wenn ich aber das hintere Rahmenquerrohr über die Enden der Schwingen anhebe und mit Stoßdämpfern verbinde, müßte es klappen. Die Frage ist dann aber, wie hoch die Transportplatte ist.
 
Hallo Gerhard,
...
Wenn ich aber das hintere Rahmenquerrohr über die Enden der Schwingen anhebe und mit Stoßdämpfern verbinde, müßte es klappen. Die Frage ist dann aber, wie hoch die Transportplatte ist.

Das Rahmenrohr endsprechend anzuheben/zu kröpfen die Ausfallenden auf die Oberseite machen usw. sollte ohne Änderungen der Höhe für die Transportplattform gehen. Für mich wäre die Frage wo bekomme ich ein Feder/Dämpferelement das, für die sich dann ergebenden Hebelverhältnisse, geeignet ist.

Gruß Heiko
 
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Hallo Gerhard,

Für mich wäre die Frage wo bekomme ich ein Feder/Dämpferelement das, für die sich dann ergebenden Hebelverhältnisse, geeignet ist.

Gruß Heiko

Meinst Du damit, daß die herkömmlichen Stoßdämpfer mit 650 lbs/in bis 1000 lbs/in und Einbaulänge bis 200 mm zu schwach wären? Wären dann Stoßdämpfer für ATV/Quads besser geeignet?
 
Hallo Gerhard,

Ich kann eine niedrige Transportplatte bauen, dabei könnte ich anstelle der roten Halteseile auch Stoßdämpfer verwenden.

Ich habe bei WStiffel gelesen (oder Einfälle-statt-Abfälle Bücher), dass Auspuffgummis von Autos hierfür recht gut geeignet sind (auf Zug).

Gravierenster Nachteil einer Starrachse ist das beide Räder miteinander fest verkoppelt sind. Überrollt ein Rad ein Hindernis und federt ein oder aus, übertrgt sich das zwangsläufig auf das andere Rad.
Kling zwar logisch, aber beim Auto bin & war ich mit der Starrachse nicht weniger zufrieden als mit der Einzelradaufhängung (nicht nur Verschleißteilmäßig, sondern auch Komformäßig); mich würde es aber auch interessieren, wie es sich bei einem VM auswirkt.

Beste Grüße
Franz
 
Hallo Gerhard,
Meinst Du damit, daß die herkömmlichen Stoßdämpfer mit 650 lbs/in bis 1000 lbs/in und Einbaulänge bis 200 mm zu schwach wären? Wären dann Stoßdämpfer für ATV/Quads besser geeignet?

Die Einheiten sagen mir so nichts. Ich meine das die Feder/Stoßdämpferelemente die bei der herkömmlichen Anbauart meist alleine für eine Achse zuständig sind. Was noch schwerer wiegt sind die Hebelverhältnisse. Bei der herkömmlichen Anbauart sind die so das die Feder/Dämpfereinheit einen deutlich kürzeren Weg zurücklegt als das einfedernde Rad. Bei der Achse von Kai verhält es sich genau andersrum: das Rad macht einen kürzeren Weg als das Feder/Dämpferelement.

Dier herkömmlichen Feder/Dämpferelemente wären also viel zu hart, würden zu stark dämpfen und hätte zu wenig Weg.

Gruß Heiko
 
Hi, also so eine Zugfederkonstruktion, wie in Post #85 würde ich nicht machen. Das ist auch wieder unnötig schwer, denn alles was von der Schwinge über die Achse des Rades hinaus ragt ist letztlich vermeidbares Gewicht.
Was das Hebelverhältnis angeht, würde ich immer noch eine möglichst direkte Lagerung des Federbeins bevorzugen. Die üblichen Fahrradfederelemente gibt es in diversen Baulängen, Federwegen und -härten.

Hier z.B. das Kind Shock KS-290 mit fünf Baulängen und einstellbarer Federrate: http://www.kindshock.com.cn/en/product.asp?id=164&show_list=1

Bei der Rahmenkonstruktion würde ich ganz bewusst die Dimensionierung von Längs und Querholmen auf die Belastung hin auslegen. Ein Aufbau, wie beim Qeridoo-Anhänger ist schon recht sinnvoll, die Lastenbox kann man ja auch bei entsprechender Auslegung an ihrer Vorderseite an einem Querholm und mit ihren Seitenwänden an den nach oben gebogenen Längsholmen im Bereich der Federbeinaufnahmen befestigen. Um die Bodenplatte zusätzlich zu sichern müsste ein passendes Alu-Band ausreichen, das von den Federbeinaufnahmen unter der Lastenbox herläuft.

Bezüglich der Starrachse sehe ich das weniger kritisch. Die Sturzänderungen beim einseitigen Einfedern sind ja sehr gering und insgesamt auch völlig harmlos. Das dürfte sich fast im Bereich der Sturzänderung der Vorderachse bewegen, die, wenn sie z.B. auf möglichst geringe Spuränderung ausgelegt ist, ebenfalls eine Sturzänderung beim Einfedern hat. Und: es handelt sich hier sicher weder um ein Hochgeschwindigkeits- noch Geländefahrzeugfahrzeug... :rolleyes:
Ich persönlich sehe da eher die Vorteile der einfachen Konstruktion als Antriebsachse. Man kann hier sehr schön auf bewährte Teile namhafter Hersteller zurückgreifen.
 
Die ersten 500 km mit dem Vierrad habe ich nun geschafft. Darunter war eine Schlammfahrt auf aufgeweichten Feldwegen - das Vierrad war danach stark verschmutzt, die Scheibenbremsen blieben aber sauber. Auch Fahrten auf nassem Schnee und zu Eis gefrorenem Schnee habe ich in den letzten Tagen hinter mir. Das Fahren auf 4 Rädern ist im Vergleich zum Trike sehr angenehm, da sind vereiste Spurrrillen kein Problem.


Und: es handelt sich hier sicher weder um ein Hochgeschwindigkeits- noch Geländefahrzeugfahrzeug... :rolleyes:

Vielleicht habe ich das noch nicht so deutlich erwähnt, mein Vierrad ist nicht nur ein Transportfahrzeug, sondern auch ein Geländefahrzeug. Ich bin damit bereits mehrfach buckelige Wiesenwege bergab und bergauf gefahren. Deshalb lege ich ja so großen Wert auf Einzelradaufhängung.
 
Achso. Ich hatte wegen der recht geringen Bodenfreiheit im Bereich des hölzernen Querträgers eher auf reines Straßenfahrzeug getippt...

Aber nochmal: Geländegängigkeit und Starrachsen passen sehr gut zusammen!
Z.B. der Merzedes Unimog - eine Ikone des geländegängigen Fahrzeugs - hat vorne, wie hinten Starrachsen (und das aus gutem Grund!).
Hier der aktuelle U20 (Modelljahr 2007):
Unimog_U20_Zeichnung_Fahrwerk.jpg
 
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Kling zwar logisch, aber beim Auto bin & war ich mit der Starrachse nicht weniger zufrieden als mit der Einzelradaufhängung (nicht nur Verschleißteilmäßig, sondern auch Komformäßig); mich würde es aber auch interessieren, wie es sich bei einem VM auswirkt.

Das war sicher so wie bei mir in einer Zeit vor der "Wiedervereinigung", als die asphaltierten Straßen noch auf unserer Seite waren.
 
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Aber nochmal: Geländegängigkeit und Starrachsen passen sehr gut zusammen!
Z.B. der Merzedes Unimog - eine Ikone des geländegängigen Fahrzeugs - hat vorne, wie hinten Starrachsen (und das aus gutem Grund!).

Jetzt wird es albern. Ein Grund für die Starrachsen bei Gelände-LKWs, sowie bei Gelände-Wettbewerbsfahrzeugen (Crawler) liegt an den großen Federwegen die eine Starke Achsverschränkung im Gelände zur Folge haben. Antriebswellengelenke erreichen nicht die notwendigen Beugewinkel nicht, schon gar nicht an der gelenkten Vorderachse. Du hast außerdem vergessen zu erwähnen, daß Starrachsen nur eine geringe Bodenfreiheit aufweisen, besonders angetriebene mit Differential (VM Ritzelpaket). Deswegen haben die Unimog auch Portalachsen. Der Gerhard Naujok liegt für sein Einsatzgebiet mit Einzelradaufhängung völlig richtig.
 
Das war sicher so wie bei mir in einer Zeit vor der "Wiedervereinigung", als die asphaltierten Straßen noch auf unserer Seite waren.
Nö, das war vor ca. 6 Jahren (Kia Sportage) und derzeit, wenn man die Achse vom Fabia als richtige Starrachse bezeichnen darf (?). Auch unser ehem. Toyota Tercel & Space Gear 4x4 hatte eine. Nur der Suzuki Baleno (bis ca. vor 3 Jahren) war einzeln aufgehängt. War komfortabel, aber auch nicht um viel mehr als die anderen.

Beste Grüße
Franz

PS: Wiedervereinigung hat's bei mir in Österreich nicht gegeben- aber die asphaltierten Straßen waren zu meiner Führerscheinzeit schon noch etwas besser als jetzt:D
 
@Franz
Ein Fabia mit Starrachse wäre mir neu. Die beiden Ausleger sind nämlich nur auf den ersten Blick starr miteinander verbunden, das Mittelteil wirkt wie ein Querstabilisator. Das hat mit einer Starrachse so überhaupt nichts gemein. Nennt sich Verbundlenkerachse und ist bei vielen Fronttrieblern verbaut. Als angetriebene HA auch VM geeignet.
 
@independent mechanic ,

ich denke, Gerhard hat jetzt ganz viele Argumente pro/contra Starrachsen und Einzelradaufhängung bekommen und kann selber entscheiden, gell?
 
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