Stitch & Glue bei Sperrholzkonstruktion

Die CAD-Arbeiten sind soweit abgeschlossen und die Idee für den Aufbau steht!

Um diese Hood aus Bodenring, zwei Seiten- und einer Mittelsperrholzbahn (die Scheiben werden später ausgeschnitten):
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Wird diese Unterkonstruktion errichtet:
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Und der Bau hat begonnen mit dem Anriss der Bodenplatte nach Schablone (am „Durchleuchttisch“ zusammengeklebte, sich überlappende DIN A4 Ausdrucke der Bodenplatte):
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Vom DIN-A4 Ausdruck, z.B. von einer Abwicklung, zur Schablone zum Anzeichnen auf Sperrholz geht bei mir so:
IMG_4018.jpegDarf ich vorstellen: mein Durchleuchttischen!
IMG_4010.jpegMit Lampe und Klebeband geht’s los:
IMG_4012.jpegDie Seiten werden über die Symbole, ich hab Fünfecke, Kreise und Linien genommen, überlappend ausgerichtet
IMG_4013.jpegund auf Vorder- und Rückseite mit den Klebestreifen fixiert.
IMG_4014.jpegErst einzelne Bahnen/Reihen, die dann ebenfalls ausgerichtet miteinander zusammengeklebt werden. Das hat natürlich seine Grenzen und läuft irgendwann auseinander - dann hilft nur der Plotter aus dem MakerSpace.
IMG_4015.jpegAnschließend ausschneiden. Die Konturlinie ist 1 mm breit, dann kann man gut kontrolliert in der Mitte schneiden und hält die Maße ziemlich genau ein.
IMG_4017.jpegFertig!
IMG_4019.jpegGrößeres geht auch, wie hier der Längssupport, der oben eine Krümmung hat, um eben die gebogene Dachbahn der Haube zu formen.
IMG_4021.jpegSchablone auf Sperrholz mit Kreppklebeband fixier - geht leicht vom Papier wieder ab
IMG_4022.jpegUmriss an/nachzeichnen - und fertig ist der Übertrag auf‘s Sperrholz!
 
Gestern Abend noch den Längssupport am Hilfsrahmen befestigt und die Distanzhölzer gesetzt. An diesen soll im Windschutzbereich die mittlere Sperrholzbahn im weiteren Montageablauf festgeschraubt werden. Der hintere, untere Bereich vom Längssupport wurde gekürzt - ist wahrscheinlich nur im Weg, wenn ich von innen im hinteren Bereich die Verklebung durchführen will:

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Und jetzt kommt der spannende Teil: passen die Seitenbahnen und die Mittelbahn drum herum??? Antwort vorweg: Ja! Aber ich muss es nochmal öffnen, da Nacharbeiten sinnvoll sind, bevor es ans Zusammenkleben geht!

Hier ein paar Bilder:

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IMG_4122.jpegDer Hauptteil der Hülle hat den Winterschlaf in der Garage bisher auch gut überstanden und die ‚Hood‘ passt erstaunlich gut drauf! :giggle:
 
Nacharbeiten abgeschlossen (entgraten der Bodenringplatte und Schrauben andersherum setzen).

IMG_4164.jpegAlles wieder mit Klebeband fixiert, aufs Dach gestellt und die Schrauben, die die Bodenplatte fixieren, entfernt und …
IMG_4165.jpegBodenplatte abgenommen! Alles fest und ich komme gut an alle Kehlnähte zum Verkleben mit Epoxidharz ran.
IMG_4190.jpegVerstärkung mit den auf Länge vorbereiteten Gewebebändern reicht hoffentlich, damit die unter Biegespannung stehenden Seitenbahnen in Form bleiben.
IMG_4189.jpegDer Quersupport, der die Seitbahnen quasi aufspritzt, wird ja entfernt werden. Und dann müssen die Verklebungen der Seitbahnen am Bodenring und an der Mittelbahn die Biegespannung aufnehmen. Mal sehen! Aber eine Aufdopplung von Innen, um die Seiten- und Frontscheibe einsetzen zu können, erfolgt auch noch. Die trägt dann etwas Profilhöhe bei. Zudem werde ich A-Säulen stehen lassen, wenn die Scheibenlöcher ausgeschnitten werden.

Viele Ideen, die noch in der Praxis bestätigt werden wollen!!!
 
IMG_4250.jpegEs ist leider nicht viel zu erkennen, aber die Gewebebänder sind jetzt im Dachbereich in die noch auf dem Kopf liegende Hood eingeklebt. Die Seitenwände sind im oberen Bereich zum Dach hin ebenfalls mit Gewebeband verstärkt.
IMG_4265.jpegHeute alles richtig rum auf das noch vorhandene Supportgestell wackelig platziert (Arbeitsböcke sind in der Garage blockiert …) und den Bodenplattenring mit den Latten und Spanngurten von unten in die Hülle gedrückt und fixiert, damit er möglichst bündig mit den Seitenwänden abschließt.
IMG_4255.jpegVon unterwärts wurde der Bodenring an die Seitenwände und vorne an die Mittelbahn geklebt. Das honigflüssige, gepinselte Epoxid zieht in die offenen Schnittkanten ein und läuft an den Seitenwänden nach unten in den spitzen Stoß hinein. Das sollte als erste Verklebung halten, um anschließend alle Klebebänder entfernen zu können und mit Füllstoff verdicktem Epoxi die Kehlnähte zu spachteln.
 
Die letzten 14 Tage schrittweise die Verbindungsstellen mit verdicktem Epoxidharz verklebt und die Seitenwände mit Gewebeband verstärkt, sowie außen mehrere Schichten Epoxi aufgetragen.
Gestern endlich hab ich es für genügend stabil befunden und hab die innere Stützkonstruktion abgebaut - zum Teil klebte die dann doch an der Hülle, konnte aber ohne Zerstörungen gelöst werden. Nur im unteren Windschutzscheibenbereich ist es zu stark verklebt, da muss das Multitool helfen. Die Ecken und Winkel sind dann doch alle nicht so direkt zugänglich, wodurch eher unkontrolliert und zu viel Epoxi verwendet wurde.

Nacharbeiten sind jetzt noch erforderlich und innen hinten muss versiegelt werden und lieber eine Gewebeband mehr als eins zu wenig eingeklebt werden - :).

Dann kommt der nächste spannende Schritt: die Flächen für die Fenster werden ausgeschnitten!

Hier ein paar Bilder:

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Sieht super aus!
Hast Du mal Bruchversuche bezüglich der Klebestellen gemacht?
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass Deine Verbindungen bei weitem stabiler sind, als das umgebende Sperrholz.
Ich habe bei meinem letzten Projekt die 3mm Brettchen zunächst auf Stoß geklebt und dann mit Kehlnähten zwischen 8 und 12mm versehen. (Silikonabzieher aus dem Sanitärbedarf) Glasgewebe habe ich lediglich auf den Spritzflächen der Radkästen und am Unterboden der Nase verwendet.
Bei Bruchversuchen ist immer das Holz außerhalb der Kehlnähte gerissen.
Vielleicht kannst Du Dir Gewicht, Arbeit und Material sparen, wenn Du hier etwas weniger üppig dimensionierst.
 
Vielen Dank!!!
Bruchversuche hab ich in der Tat gemacht und stimme hier voll zu.
Und die beschriebenen Optimierungspotentiale sehe ich auch - ich bin halt noch Teil meiner eigenen Lernkurve, was riesig Spaß macht!

Welche Materiellen und Vorgehensweise könnt ihr mir empfehlen, um das jetzt mit Epoxidharz beschichtet Sperrholz vor UV-Strahlung zu schützen und in ein bis zwei nette Farben (neben weiß) zu hüllen?
 
Ich habe meine beiden Sperrholzkonstruktionen außen mit 2K Polyurethan Bootslack versehen. Das werde ich auch bei P3 so handhaben.
Der Lack hat sich bisher wirklich sehr gut bewährt. Robust und gut zu verarbeiten.
 
Aktuell bin ich am experimentieren, wie ich die Scheiben an den unterfütterten Rahmen anbringe. Dazu hab ich mir eine Probestück gebastelt und auch mehrfach mit Epoxid versiegelt:

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Aus dünner Polycarbonatfolie, ca. 0,5mm, hab ein entsprechendes Dreieckfensterchen geschnitten, um es einkleben zu können.
Dafür Folie und Rahmenbereich mit feinstem Schleifpapier angeschliffen. Fettfrei machen mit Aceton ging ohne Probleme auf dem Epoxid. Die Folie aber wurde nicht nur stumpf, sonder hat sogar Risse bekommen - !?
Also Folie in der Mitte durchgeschnitten und das zweite Stück nur angeschliffen.
Als Kleber hab ich mir Sikaflex 554 ausgesucht und auf den Primer erstmal verzichtet im ersten Versuch.
Jetzt sieht’s so aus:
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Sollte es eher gut kleben, dann überlege ich, die Folie von innen in die Haube zu kleben, da das optisch gefälliger wäre, wenn man nicht so auf die Klebedichtung guckt.

Wenn‘s nicht genug klebt, dann könnte ich mir zusätzlich kleine, M3 oder M4 Kunststoffschräubchen vorstellen. Ggf. auch zusätzlich einen Abdeck-/Anpressrahmen - klingt aber fummelig und kompliziert, oder?

Gibt’s noch schlaue andere Möglichkeiten?
 
Zum Einkleben der Scheiben verwende ich Spiegelklebeband von Tesa. Wenn Du eine Drehbank hast, kannst Du die Rolle ins Drehfutter einspannen und mit einer neuen, leicht befeuchteten Cutterklinge etwa 5-6mm dicke Streifen abschneiden. Das funktioniert sicher auch mit einer Bohrmaschine, wenn Du Dir vorher eine entsprechende Aufnahme bastelst. (Evtl. mit Lochsäge und Gewindestange)

Die dünnen Spiegelbandstreifen klebe ich dann in den vertieften Bereich des Fensterrahmens, ziehe jeweils eine kleine Ecke des Liners um 90° heraus und fixiere dann die Scheibe mit Kreppband passgenau im Rahmen. Dann kann man ganz vorsichtig den Liner Stück für Stück im 90°-Winkel unter der Scheibe hervorziehen.

Sorry, meine Freihandfähigkeiten sind leider miserabel, ich hoffe, man kann trotzdem erkennen, was gemeint ist.
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Anschließend kannst Du, wenn gewünscht, einen Streifen gescheites Isolierband (nicht das billige aus der 1€ Grabbelkiste) so über Scheibe und Rahmen kleben, dass
a) das weiße Spiegelband überdeckt wird und
b) kein Wasser in den Spalt zwischen Rahmen und Scheibe läuft.

Hält bei mir seit zwei Jahren problemlos.
 
Die Fensterausschnitte sind gemacht:

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Der untere Innenfrontscheibenbereich hat etwas umfangreicherer Nacharbeiten erfordert. Eine Platte von der Unterkonstruktion war da festgeklebt und musste herausoperiert werden:

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Die Aufdopplung werde ich wohl nur für die Frontscheibe ankleben. Die Seitenscheiben werden von innen angeklebt.

Die Sikaflex-Versuchsklebung hat nicht zufriedenstellend gehalten.
Aktuell läuft eine Versuchsreihe mit verschiedenen doppelseitigen Klebebändern, auch das empfohlene Spiegelklebeband (nicht mit auf dem Foto):

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Morgen versuche ich es wieder zu trennen.
 
Mein aktueller Favorit ist Tesa Powerbond Montageband Outdoor. Es ist transparent und zeigt beim Trennversuch der Folie vom Epoxid-beschichteten Sperrholz, dass es sich nicht in der Mitte teilt, es bleibt ganz an der Folie oder ganz am Sperrholz kleben. Die erforderliche Kraft zum Trennen kann man aufbringen, ist subjektiv aber eher höher. D.h. es sollte halten, aber auch wieder gut trennbar, da nichts kaputt geht und der Kleber entfernt werden kann für eine eventuelle Erneuerung - Langzeittest liegt jetzt im Garten auf dem Rasen …
 
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