LR Steuerkopfwinkel und Nachlauf beim FWD

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Todin

Tach zusammen,

es gibt im Forum hier und da Infos über "den" geeigneten Steuerkopfwinkel und den Nachlauf für ein Frontgetriebenes Liegerad mit 20" Bereifung ( wie ZOX, Jive, oder Evij).

Da ich selbst an einem Eigenbau bastle, würde ich sehr gerne an dieser Stelle die Möglichkeit schaffen einige Infos zu sammeln, um auch mir ein bessere Übersicht der einzelnen Erfahrungen machen zu können.

Ich habe leider nicht die Zeit für meinen Eigenbau einen Holzprototypen zu basteln und zu experimantieren, was sinnvoll und machbar ist.

Daher noch folgendes Anliegen: Ich habe immer wieder Eigenbauten mit 20" gesehen, die zwischen Vorderrad und Rahmen viel Abstand haben, so verdreht sich die Kette beim Lenken nicht so stark. Wäre es aber nicht auch sinnvoll und realisierbar eine BMX Gabel zu verwenden mit einem sehr langen Schaft. So könnte das Steuerrohr im Rahmen so plaziert werden, dass es fast mit der Oberkante des Rahmens abschließt und somit ebenfalls ein großer Abstand zum Vorderrad entstünde?

Todin
 
AW: Steuerkopfwinkel und Nachlauf beim FWD

es gibt im Forum hier und da Infos über "den" geeigneten Steuerkopfwinkel und den Nachlauf für ein Frontgetriebenes Liegerad mit 20" Bereifung


Also ich verwende um 78° +-1 und 4cm Nachlauf bei geraden Gabelholmen. Durch den Vorderradantrieb hast Du immer Microbewegungen, die sich bei einem steilen Winkel weniger bemerkbar machen. Den Nachlauf würde ich nicht unter 4cm kommen lassen, das wird dann nervös, vor allem in Verbindug mit einem kurzen Radstand(ca.<105cm)

Gruß Joachim
 
AW: Steuerkopfwinkel und Nachlauf beim FWD

iqual's Angaben ist nichts hinzuzufügen, der hat schon ein paar mehr gebaut wie ich. In einem anderen Beitrag hat er aber glaub ich mal 81° Steuerkopfwinkel geschrieben (war aber nicht das aktuelle Projekt, sondern die erste Ausführung des Evij light)

Daher noch folgendes Anliegen: Ich habe immer wieder Eigenbauten mit 20" gesehen, die zwischen Vorderrad und Rahmen viel Abstand haben, so verdreht sich die Kette beim Lenken nicht so stark.

Man kann auch die Umlenkrolle höherlegen.

Wäre es aber nicht auch sinnvoll und realisierbar eine BMX Gabel zu verwenden mit einem sehr langen Schaft.

Eines der größten Probleme ist, wenn Du zum ersten Mal die V-Brake vorne montieren willst und realisierst, daß der Zug auf der falschen Seite hochkommt, und mit dem Zugtrumm kollidiert. Nicht beim geradeausfahren, aber beim Lenkeinschlag.

Eine BMX-Gabel hat parallele Gabelscheiden, sie ist also auch oben breit. Schau Dir iquals Gabeln an, das wirst Du so nicht finden, und das hat einen Grund; wenn Du eine V-Brake verwenden willst baut diese dann zu breit. Die Ausfallenden einer BMX-Gabel sind auch zu nach beinander. Das Ausfallende mit dem Auge zur Befestigung des Umwerfers fehlt.
Wenn Du den Gabelschaft/Lager/Steuerkopf verwenden willst, weil Du ein Schlacht-BMX zu Hause hast, steht dem nix im Weg, aber mach Dir die Gabel selber.

So könnte das Steuerrohr im Rahmen so plaziert werden, dass es fast mit der Oberkante des Rahmens abschließt und somit ebenfalls ein großer Abstand zum Vorderrad entstünde?

iquals Tretlagerausleger zeigt nach unten, mein Tretlagerausleger zeigt nach unten. Du willst den Steuerkopf nach unten aus dem Hauptrohr rausschauen lassen, damit die Strecke Umlenkrolle-Antriebsritzel und damit die Länge des tordierten Zugtrums länger wird.
=> Du wirst Deinen Tretlagerausleger noch weiter nach unten biegen müssen, weil Dein Hauptrohr ungefähr 80mm höher liegt.
=> Du wirst insgesamt mehr Material brauchen als wenn Du die Rolle höherlegst.
=> Das Bremsmoment eines vollbremsenden Vorderrads (was die Gabel und den Steuerkopf nach hinten biegen will) bekommt einen längeren Hebel, bevor es am Hauptrohr angreift.

Schau Dir mal das Foto an: http://www.karstilo.net/hpv/fahrzeuge/melsjive/jive12_nov06_08.JPG Du siehst auf der rechten Seite ist der Bauraum zwischen Kette und Hauptrohr sehr begrenzt und zudem fast alles variabel vom Lenkeinschlag abhängig.

Du siehst auch, daß dort die Kettenrolle mit Schaumstoff verkleidet ist, was könnte das für einen Grund haben?

Tu Dir einen Gefallen, bau Dir ein MockUp/Holzmodell, und tüftel die Geometrie vorher aus. Ich hab es nicht gemacht...leider. Mein Rad würde nicht halb so bastelig aussehen, hätte ich vorher ausprobiert, weil an alles kann man nicht denken (nicht wenn man immer abends ein bis zwei h daran bastelt).

Bei einer DualDrive hast Du rechts 2 Bowdenzüge, bei einer normalen V-Brake 3, wovon einer bombenfest unten am Gabelschaft sitzen muss und oben am Lenker seine Längenänderung beim Lenken vollführt (weil sonst die Klickbox nach vorne oder hinten ausbüxt), beim Schaltwerk ist es anders, da machst den Zug am besten oben an der Gabelscheide fest (unten ändert das Schaltwerk mit jedem Gang seinen Winkel...), und bei einer normalen VBrake hast Du hoffentlich eine große Noodlesammlung zu Hause, die serienmäßigen passen nie. Irgendeinen Zug will das Zugtrumm immer anfressen.

So kleine luxuriöse Nettigkeiten wie Kotflügelbefestigung, Licht, Tacho- und Tretlagersensoren sind jetzt noch nicht mal betrachtet.

iqual baut komplette Mockups, und er ist für sich zu der Lösung gekommen, daß er das Lagerauge des Umwerfers extrem tief anbringt, damit dieser aus dem Hackenkreis seines rechten Beins verschwindet.

Ich musste aus selbigem Grund die Zugführung zum Schaltwerk ändern, weil der Bowdenzugbogen hinter meine Schaltwerk selbiges immer zu hoch gehalten hat und ich es ab und zu mit der Ferse küsste...

Und wenn Du Dir trotz Ratschlag auch das Teil-MockUp sparst, dann kauf Dir eine Rolle Packpapier für 3,5 € und mach wenigstens 2 Zeichnungen
* 1:1 Seitenansicht von der Kettenseite
* 1:1 Vorderansicht der Gabel entlang der Lenkachse.
Mit einem 40er Kantholz hast Du die Rohre schnell eingezeichnet.

Es wird für viel Aha!s sorgen...
 
AW: Steuerkopfwinkel und Nachlauf beim FWD

Danke für die reichlichen Infos.
Jetzt werde ich mich aber erst mal eine Zeit lang um meinen bald zu erwatenden Nachwuchs und meine Frau kümmern, um dann hoffentlich bald wieder in die Werkstatt zu können.

Gruß Todin
 
AW: Steuerkopfwinkel und Nachlauf beim FWD

Hab gerade nachgeschaut, jede Gabel 80€. Aber ich hab nirgends ein Gewicht gefunden.

Mail doch Arnold an. ich denke aber nicht, daß die allzu schwer sein dürfte, wäre das Rapto ein Panzer, hätte das doch dank unserer rührigen Forums- Weightweenies längst die Runde gemacht. :D

P.S.: Das Testbike von VeloVision wog etwas über 14kg, mit Luft nach unten
 
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