Sterben einspurige Liegeräder bald aus?

Titanen können nur aufrecht. Oder hat schon mal jemand einen Titanen liegen(d) gesehen? Evtl ist das die Ursache, nicht der UCI...:unsure:
 
Wo kommt da Gepäck hin? Ich brauche am Stadtrad eine anständige Gepäckmitnahmemöglichkeit - und damit meine ich keinen Rucksack.
Du musst den Bierkasten nicht erst durch die Stadt schleppen bevor du ihn leertrinkst.

Sollte ich Transportprobleme haben nutze ich an jedem Rad den hier, aber bei 98% der Fahrten ist das nicht nötig



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und womit fahre ich in die Stadt wenn mein Bein nicht gerade gebrochen ist?

Verstehe ich. Ich mag zwar auch nach wie vor gerne in der Stadt mit dem Liegerad fahren und liebe auch dort das Fahrgefühl. Aber dennoch fahre ich im Alltag fast nur noch Tretroller & Upright.

Warum? Es ist einfach die Summe der Kleinigkeiten. Ich lasse das Liegerad ungern über Nacht draußen stehen, also muss es in den Keller, und das rein und raustragen nervt halt. Ich habe und will keinen Korb dran, also muss ich ständig die Gepäcktasche dran- und abfriemeln, und sei es nur um die Sachen aus meinen Hosentaschen sicher unterzubringen, die sonst rausfallen würden. Letztlich lohnt sich das alles halt nicht für Kurzstrecken.

Wäre aber mit Trike alles noch schlimmer!
 
Jedem Pawlow seinen Hund oder "Wenn es hier langweilig wird, lädt man einfach ein Dogma ab und hier ist wieder was los".

Beschäftigen wir uns zuerst mit der Definition. Aussterben heisst, nicht mehr existieren und unwiderbringlich weg sein. So wie das (ohne die Jurassic Park-Filmreihe) die Dinosaurier vorgemacht haben. Da Liegeräder keine sich selbst reproduzierenden Organismen sind (leider) werden sie wohl eher nicht aussterben. Sollten Menschen (alle bzw. jeder) "vergessen" was ein einspuriges Liegerad ist, ist die Wahrscheinlichkeit bei nur genug Menschen groß, dass einer auf die Idee eines einspurigen Liegerades kommt.

Damit ist die Annahme, dass einspurige Liegeräder aussterben werden, meiner Ansicht nach klar widerlegt.

Ja, die Bedingungen für Hersteller von einspurigen Liegerädern sind in den letzten Jahren sehr schwierig geworden bzw. dürften sich Investitionen in diese Produktkategorie nicht lohnen oder kaufmännisch nur schwer zu rechtfertigen sein. Wolf & Wolf wussten das aber vermutlich nicht und sind gegen die Regel mit den Alpentourern subjektiv sehr erfolgreich.

Nun stehen wir vor dem Dilemma und haben zu einer Aussage ganz viele unterschiedliche Meinungen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und jeder denkt, aus seiner Perspektive heraus, recht zu haben...

Vielleicht ist es einfach besser, wenn die Diskussion hier endet, jede/r seine Dogmen für sich behält und jede/r mit dem glücklich ist, was er/sie für angemessen hält und das auch allen anderen so gönnt. Denn man sollte nicht vergessen:

Vor nicht einmal einer Woche hat die Fahrradsaison 2020 begonnen.

Das gilt für jede Anzahl an Laufrädern und Spuren. Daher wünsche ich allen Beteiligten eine fröhliche Fahrradsaison 2020! ;)
 
@Morgenfrost
Das ganze mal von einer ganz anderen Seite betrachtet :
Es dürfte wohl genug Liegeradfahrer geben für die der Einspurer die einzig sinnvolle Möglichkeit ist Liegerad zu fahren. Nehmen wir nur mal die Leute die in der Stadt in einer Mietwohnung wohnen, womöglich noch Altbau ohne Fahrstuhl..einen leichten kompakten womöglich noch faltbaren Einspurer trägt man mal eben so in die Wohnung oder auf den Dachboden . Allein deshalb denke ich werden Einspurer nicht verschwinden .
 
Sollten Menschen (alle bzw. jeder) "vergessen" was ein einspuriges Liegerad ist, ist die Wahrscheinlichkeit bei nur genug Menschen groß, dass einer auf die Idee eines einspurigen Liegerades kommt.

Damit ist die Annahme, dass einspurige Liegeräder aussterben werden, meiner Ansicht nach klar widerlegt.
Ins Lehrbuch für formale Logik wird es dieser Aufsatz nicht schaffen. Kann aber gut als Argument und Beispiel für die These, nach der " jede/r seine Dogmen für sich behält" dienen.
 
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die Bedingungen für Hersteller von einspurigen Liegerädern sind in den letzten Jahren sehr schwierig geworden bzw. dürften sich Investitionen in diese Produktkategorie nicht lohnen oder kaufmännisch nur schwer zu rechtfertigen sein. Wolf & Wolf wussten das aber vermutlich nicht
ganz auf den betriebswirtschaftlichen Teil des Kopfs sind sie ja nicht gefallen. Ganz im Gegenteil. Das, was ihnen als passgeeigneter Gran Tourismo selbst wichtig war (keine Federung vorne, ... ), wurde umgesetzt:ein Vehikel, das für Reisen perfekte Fahr- Transport- und Gepäckzuladungseigenschaften hat. Dazu Top Service. Qualitativ auch Premium. Plus die Bereitschaft, unternehmerische Risiken einzugehen, anstatt nur über die Bedingungen zu lamentieren. Klar ist das eine Nische in der Nische. Aber das Konzept geht auf! Denke angesichts des Topservice zum sehr passablen Preis auch für meinen Wolf&Wolf Lizenzbau auch nicht, dass Gewinnmaximierung das Hauptziel ist.
 
Vieleicht ist es besser sich an einer Diskussion, die einem nicht gefällt heraus zu halten, anstatt sie unterbinden zu wollen. Eine echte Unsitte etwas zu schließen sobald es nicht nach der eigenen Facon läuft.

...oder man denkt noch einmal über das Gelesene und seine Replik nach, ob man verstanden hat, was gemeint ist, bevor man auf "Antworten" drückt. Eine echte "echte Unsitte" ist es, jemandem die Teilnahme an einer Diskussion verbieten zu wollen.
 
Hi Christoph,

Das Ding hatte Pro-Ones drauf und für meine Begriffe kann nichts weiter von einer Mobilitätshilfe entfernt sein, als ausgerechnet dieses Rad...
naja, diese Teile*) würde ich jetzt, trotzdem sie vorwiegend von Menschen mit Behinderung genutzt werden, auch nicht als Mobilitätshilfe sehen:

Gruß
Felix

*) Echte Tieflieger, haben aber einen Wendekreis wie ein LKWo_O - habe ich selbst mal getestet.
 
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Hi Stefan,

"Alles schonmal da gewesen" ;-)
danke für den Link(y), aber der Beitrag ist jetzt über 20 Jahre alt und außerdem sehr stark polarisierend. Die Motivationen, damals ein Liegerad zu fahren, wurden auch nicht alle genannt.

Ich habe mir 1992 einen sehr langen Langlieger aus alten Fahrradrahmen gebaut, weil ein Kollege sich auch einen selbstgedengelt hatte. Praktischere Kurzlieger kannte ich damals mangels Informationen/Internet noch nicht und irgendwie wurde ich nicht richtig warm mit dem Teil. Ich fand es sehr gemütlich damit zu fahren, aber es störte mich, daß ich häufig wie ein Außerirdischer angeschaut wurde, deswegen landete das Teil im Keller. Erst 2002 bin ich zufällig auf ein L1 gestoßen, habe es mir bei EBAY spontan ersteigert und bin im ersten Jahr rund 10.000 km damit gefahren. Damit waren meine Beschwerde vom Renn-/Sportrad, wie "einschlafende Hände" und "verspannte Schultern" Geschichte.

Seit etwa 16 Jahren haben sich Trikes sehr stark entwickelt, da haben wohl Robert Stein und Thomas Seide mit den Steintrikes auch ihren Anteil dran gehabt. Ich habe mir 2003 einen Roadshark-Vorführer gekauft, bin ihn sehr gerne im Winter gefahren und mache es bei Schnee und Eis immer noch, bin aber sonst überwiegend meinen Liege-2-Rädern gefahren. Heute gibt es Testfahrer, die zwar ein Liege-2-Rad sicher fahren können, sich aber trotzdem, vermutlich aus Bequemlichkeitsgründen, für ein Trike entscheiden.

Glücklicherweise gibt es heute schon eine breite Auswahl an gute Trikes auch mit Antrieb und häufig faltbar und damit relativ leicht transportabel, die gerade für ältere oder nicht mehr so fitte, bzw. körperlich eingeschränkte Menschen viel besser geeignet sind, als die sackschweren Rehatrikes, wie z.B. Draisino_O.

Es gibt aber auch einige Trike-Besitzer, die jetzt auch noch ein Liege-2-Rad haben wollen. Ich habe den Eindruck, daß der Trend "die meisten Liegeradinteressierten landen auf einem Trike" gebremst wurde.

Liegeräder werden gegenüber "unnormalen" Aufrechträdern immer nur einen sehr kleinen Anteil ausmachen, aber wer gerne und lange Radfahren mag, wird sich irgendwann mit dem Liegerad auseinander setzten, möglicherweise eins kaufen und ggf. später seinen Liege-Fuhrpark erweitern, wenn er neben seiner Universal-Liege noch was Anderes/Spezielles mag.

Gruß
Felix

PS: Hier in München ist es zwar kalt, aber trocken - ideales Liegezweiradwetter. Warum sollte ich auf höhere Temperaturen warten.:confused:
 
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"Jede/r nach seiner Façon" und "Alles hat seine Zeit" – das sind mittlerweile so meine Devisen, (nicht nur) wenn’s um Fahrräder geht.

Solange ich ganzjährig und täglich mindestens 30 Kilometer mit dem Rennrad kreuz und quer im Taunus unterwegs war, gab es zum RR für mich (20 Jahre lang) keine Alternative. Und unter diesen Umständen war das gut eingestellte und angepasste Rennrad für mich auch ergonomisch die erste (und einzige) Wahl. Probleme stellten sich erst ein, als die Notwendigkeit täglichen Fahrens und vor allem der ganzjährige Einsatz wegfielen – Hintern, Handgelenke, Nacken, das Übliche eben.

Eher zufällig kam ich dann aufs (einspurige) Liegerad – für die nächsten 20 Jahre. Und 15 Jahre davon war der Kurzlieger ( Streetmachine) auch mein Idealrad. Inzwischen wohnte ich allerdings im Flachland und fuhr viel, aber nicht mehr so regelmäßig. Dafür war das Liegerad aus meiner Sicht gemacht: ergonomisch für lange, flache Strecken bei häufigem Gegenwind perfekt, schnell genug, und auch für den Stadtverkehr (mittlere Stadtgröße) ausreichend wendig … Bis ich so langsam in der Kategorie "Alter Sack" ankam. In kitzligen Situationen (die ich bisher aber nicht als solche empfunden hatte) wurde ich zunehmend unsicherer – Losfahren, Anhalten, Umschauen. Die Konsequenz: Ich fuhr immer weniger mit dem Rad (und wanderte mehr).

Und dann kam zum Alter (ich schrieb’s an anderer Stelle schon) noch der Totalausfall meiner Gleichgewichtsorgane hinzu. Längere Spaziergänge/Wanderungen wurden (und blieben auch nach Gewöhnung/Training) unmöglich bis unangenehm. Wollte ich Bewegung haben, blieb mir eigentlich nur das Trike, das ich aber eher widerwillig ins Auge fasste. Soweit entspreche ich also exakt dem Bild, das am Anfang des Faden so liebevoll gezeichnet wurde: alt und dann auch noch behindert – typisch Triker eben.

Tatsächlich frage ich mich heute aber, warum ich nicht viel früher aufs Trike gekommen bin. Auch wenn ich nicht so "alt und behindert" wäre, würde ich unter den "Nach-Rennrad-Zeit-Umständen" mit großem Vergnügen triken. Die Gründe muss ich nicht aufzählen.

Zugegeben: Ein Velomobil käme für mich (!) nicht in Frage. Ich finde es eine faszinierende Technik und verfolge das Thema hier mit großem Interesse – vor allem die Selbstbauten. Aber erstens will ich gar nicht (mehr) schnell (oder auch nur "effektiv") fahren, zweitens muss ich keine langen Strecken in kürzestmöglicher Zeit (Pendeln) zurücklegen, und drittens möchte ich mir den Wind und auch den Regen um die Nase wehen lassen. Da geht’s mir wie beim Barfußgehen, das ich seit fnf Jahren praktiziere: Der Gedanke, meine Füße (oder beim Velomobil mich ganz und gar) in irgendwelche abgeschlossenen Behältnisse zwängen zu müssen, lässt mich schaudern. Aber unter anderen Bedingungen und Umständen …?

Die "Moral von der Geschicht" kann sich ja jeder selbst ausmalen …

:) Wolfgang
 
Hallo Wolf,

Da geht’s mir wie beim Barfußgehen, das ich seit fnf Jahren praktiziere: Der Gedanke, meine Füße (oder beim Velomobil mich ganz und gar) in irgendwelche abgeschlossenen Behältnisse zwängen zu müssen, lässt mich schaudern.

Fährst Du barfuß Rad?

Gruß, Klaus - der so viel wie möglich barfuß unterwegs ist, aber beim Radfahren Schuhe trägt.
 
Einspurer sind doch bereits seit 1. April 1934 mausetot.
Several of the UCI’s sponsors were manufacturers of the standard “safety” bike which was extremely popular at that time. No doubt this fact influenced the final decision which was released on April 1, 1934. After a close vote (58 to 46) the UCI decided not only to strip Faure of his medals, but also to impose strict uniform bicycle design standards—the position of the bottom bracket relative to the saddle, front axle, rear axle, etc. in order to prevent Faure, or anyone, from ever again racing a recumbent bike in a UCI competition.
Meine Meinung ist, dass es sich dabei um einen schlecht gemeinten Scherz handelte. Den hat nur damals niemand verstanden und nun haben wir den Salat, bzw müssen die Suppe auslöffeln.
 
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