Steigen mehr Leute wegen hoher Spritpreise aufs Rad?

Ich kann dabei nur auf die Umfrage vom Postillon verweisen:
Und die top Antwort:
Ich lasse das Auto stehen und nutze es nur noch für wichtige Fahrten wie zum Supermarkt nebenan, Kinder zur Schule bringen, Spazierenfahren, etc.
Ich weiß, es ist nur Satire, die Realität ist natürlich völlig anders...
 
Was für eine Frage.
I.) Teurer machen bringt nichts (Geld für Sprit ist wohl auch im Prekariat mehr als genug vorhanden)
II.) Sozial ächten bringt nichts (Ächtung durch Akademiker gilt den Autofetischisten als Auszeichnung)
III.) den Autoverkehr langsamer machen bringt nichts (das Herumsuhlen im Ersatzwohnzimmer ist fast wichtiger als das Fahren)
IV.)Durch positive Rad-Publicity mehr Lust aufs Fahrrad machen bringt nichts (es erzeugt bei den Subalternen nur Feixen und Grienen)
V.) An die Verantwortung den Kindern gegenüber appellieren bringt erst recht nichts (die kommen ja sowieso ins Paradies)

Ich sehe nur drei rein theoretische Möglichkeiten zu weniger Autoverkehr, die allesamt nicht durchführbar sind:
-"Sondersteuer" inform roher körperlicher Gewalt, zum Beispiel pro 50.000 gefahrenen km einen Fußnagel ausreißen
-Zwangs-Sexentzug für Autofetischisten, z.B. pro 50 gefahrenen km einen Tag Abstinenz
-das Sehzentrum künstlich langsamer machen, damit es so arbeitet wie in Stan Nadolnys Buch "die Entdeckung der Langsamkeit"

Wir haben verloren. Es wird nicht klappen. Die Lauten, Schnellen und Schweren werden immer die Oberhand behalten. Anscheinend will der Darwinismus das so. Da kann man nix machen. Das mussten die Aktivisten schon vor 114 Jahren einsehen:
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Nein und es werden auch keine kleineren Autos gekauft.
Das kannst Du nach so kurzer Zeit doch noch gar nicht sagen.
Ich sehe viel mehr das Problem, dass die Politik Angst hat, dass die falschen Parteien gewählt werden und dass deshalb Energiepreise koste was es wolle gedrückt werden. Damit wird eine Chance für höhere Sparsamkeit in den Wind geschlagen. Demokratien haben eben auch ihre Schwächen.
 
Werde hier im armen ostdeutschen Örtchen trotzdem mit gut 80 Sachen innerorts von einem G Model überholt. (war wohl sauer, weil er mit seinem Auto kompensieren musste, was ich mit dem VM schon kompensiert hab :)) Auch sonst sehe ich keinerlei Veränderung an Geschwindigkeit oder Anzahl der Fahrten bei den Kfz Lenkern. Einzig Lkw fahren dezent langsamer.
 
Einzig Lkw fahren dezent langsamer.
Das ist doch schon mal was. Aber die werden wegen der Spritpreise kaum aufs Rad wechseln. Und für große Einflüsse auf die private Nutzung könnte es noch ein wenig zu früh sein - und wenn, wird es sicherlich eher im Freizeitverhalten Änderungen geben.
 
Auf der Autobahn kann man schon sehen, wer seinen Sprit selber bezahlen muss. Da wird dann 15 bis 20 km/h langsamer gefahren.
 
An anderer Stelle gerade aufgeschnappt, sOT weil die Rede von Motorrädern ist:
Mopped ist ein Zeichen für Spaß, Fahrrad für Technikfeindlichkeit und den Wunsch zurück ins Mittelalter …
Das kommt von einem bekennenden SUV-Fan, dürfte aber eine nicht seltene Meinung sein.
Da wird dann höchstens über die Spritpreise gejammert, aber 3 Minuten später doch wieder mit 200 Sachen über die Bahn geheizt.
 
Wenn man Eure Beiträge hier so ließt, denkt man dass alle Autofahrer direkt aus der Hölle kommen und generell an nem Hormonüberschuss leiden. :LOL: Irgendwie total lustig!

Ich frage mich auch wie man diese Frage (Titel) überhaupt beantworten kann. Zählt ihr denn die Autos die ihr so seht und vergleicht dann die Tage oder wie kann ich mir das auf der praktischen Ebene vorstellen!?
 
Nö, der ist durch und durch Petrolhead. Für ihn gilt auch, function follows form, und wichtig ist auch, dass man sich nicht „lächerlich macht“. Fahrrad ist nicht praktikabel, weil bequeme Räder oder Packtaschen, Anhänger und Körbe „hässlich“ aussehen (der kennt wohl so einige Räder nicht).

Der ist wohl in der Pubertät stecken geblieben. Da haben ja einige so eine verkrampft-brutalerwachsene Phase. Ich nicht und galt immer als kindisch, hatte mir deswegen viel verkniffen, weil ich Angst hatte, verspottet zu werden. Heute im Nachhinein betrachtet, verlorene Zeit. Eine gesunde Infantilität ist auch ein riesiges Stück Lebensfreude.

Zum Thema (halb), ich denke auch, dass die modernen Fahrräder gerade extrem für Technikfans interessant sind. Auch wenn an einem Carbonrenner oder auch an einem modernen VM wie einem Milan, Alpha oder Snoek absolut gesehen nicht viel dran ist. Es muss ja nicht immer bedeuten, dass Technik gleich „viel Technik“ sein muss, auch wenig Technik, dafür hocheffizient ist reizvoll.
Beim A6 fasziniert mich, dass ich mit geringem eigenen Krafteinsatz und einer gut optimierten Technik mit einem Verbrauch von 4 bis 6Wh/km komfortabel und wettergeschützt fast den gesamten Mobilitätsbedarf decken kann.
Bei den schnellen VM hat mich umgehauen, dass ich aus dem Stand 50 km/h Spitze geschafft und nichts in den Beinen gemerkt habe.
Da bekommt man einen ganz neuen Bezug zu seinem eigenen Körper und fängt an, darüber nachzudenken, wie wir oft mit Kanonen auf Spatzen schießen.
 
Ich frage mich auch wie man diese Frage (Titel) überhaupt beantworten kann.
Na jeder hat doch Familie, Freunde, Bekannte, Nachbarn und Kollegen mit denen man sich austauscht. Ich hab eben noch nicht gehört, dass jemand meinte seine Autonutzung zu ändern oder gar ändern zu müssen. Und dass weniger los wäre auf unseren Straßen, kann ich zumindest hier nicht erkennen. Aber vlt wohnt ja jemand im Ort der Glückseligkeit, wo plötzlich nur noch HPV unterwegs sind?
 
Um die im Titel gestellte Frage kurz und knackig zu beantworten:
Die wenigsten; solange politisch lieber der Status Quo gepampert wird anstatt diese Gelegenheit zum Umdenken zu nutzen und ebendieses zu fördern.

Autonutzung zu ändern oder gar ändern zu müssen. Und dass weniger los wäre auf unseren Straßen
Dafür ist der Spritpreis noch längst nicht hoch genug. Wir sehen den "Frosch wird langsam im Sud erhitzt"-Effekt... und wenn's nochmal 30 Cent teurer wird, jammert man halt noch ein bißchen lauter und fährt doch weiter wie bisher. (Anstatt eine echte Mobilitätswende einzufordern - aber das tun ja bekanntlich nur Ökospinner, verrückte HPV-Fanatiker und verblendete Jung-Aktivisten; mit sowas möchte man sich doch nicht gemein machen:()
Einzig die potentiellen Einsteiger in die Automobilität (oder zumindest manche von ihnen :rolleyes:) werden vielleicht etwas zögerlicher, sich langfristig so einen Geldfresser an's Bein zu binden - oder gar an's Herz zu legen (wie es so viele ihrer Vorgänger noch bedenkenlos gem8 haben...)...
Wäre der Spritpreis schlagartig auf 5€/l (oder noch mehr) gestiegen, wäre ein Effekt, wie im Threadtitel gefragt, vielleicht nach einiger Zeit der Schockstarre tatsächlich zu beobachten... aber so wird lieber nach staatlichen Rettungsringen an der Zapfsäule geschrien, anstatt
seine Autonutzung zu ändern
- unterstützt von unserem neuen Autominister und seiner Partei. Soll ja auch niemand etwa gedrängt oder gar gezwungen werden, sein Verhalten ändern zu müssen - lieber subventioniert man per "Tankrabatt" die am höchsten, die am meisten verbrauchen - anstatt, wie man es sonst mantra-artig vor sich herposaunt, "es den Markt regeln zu lassen" :( --- Aber doch bitte nur, wenn nicht die Gutbetuchten auch davon betroffen werden! (Schließlich sind ja nur die die Leistungsträger (auch so ein unermüdlich herausgeplärrter Kampfbegriff!) in unserer Gesellschaft :sick:
Da finde ich den Vorschlag des Wirtschaftsministers und seiner Partei, ein pro Kopf ausgezahltes, für alle gleiches Energiegeld, wesentlich "marktwirtschaftlicher" - das schafft einen echten wirtschaftlichen Anreiz, weniger zu verbrauchen anstatt mehr!
Aber nein, sooo wollen wir das mit dem alles regelnden Markt doch bitteschön nicht angewendet sehen - da müßten wir ja tatsächlich unser Konsumverhalten ändern (aka "einschränken" :eek: - was für ein böses böses Wort:eek:)
Kopfpauschalen doch bitte nur, wenn's um's Zahlen geht (z.B. bei der Krankenversicherung) - sonst könnte ja die besserverdienende Wählerklientel tatsächlich mal nicht zulasten der weniger Betuchten entlastet werden! :(

Sorry für diesen Erguss... aber manchmal kann man kaum soviel futtern wie man :sick: möchte...
Siehe auch die Diskussion im Nachbar-Thread.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man Eure Beiträge hier so ließt, denkt man dass alle Autofahrer direkt aus der Hölle kommen und generell an nem Hormonüberschuss leiden. :LOL:
Wie an jedem guten Stammtisch werden hier halt die Extreme geschildert und sich daran ergötzt, ist doch klar. Im Gegenzug gibt's dann wahrscheinlich die SUV-Foren, in denen über die klischeekonformen Radfahrer geschimpft wird, und so kann jede Gruppe sich ein bisschen erhaben über die andere fühlen und dabei zur Klimawirksamkeit des Internet beitragen.

Gruß,
Martin, der wegen hoher Spritpreise nicht weniger Auto fahren wird - ohne Auto aber auch nicht schlimm...
 
Was für eine Frage.
I.) Teurer machen bringt nichts (Geld für Sprit ist wohl auch im Prekariat mehr als genug vorhanden)
II.) Sozial ächten bringt nichts (Ächtung durch Akademiker gilt den Autofetischisten als Auszeichnung)
III.) den Autoverkehr langsamer machen bringt nichts (das Herumsuhlen im Ersatzwohnzimmer ist fast wichtiger als das Fahren)
IV.)Durch positive Rad-Publicity mehr Lust aufs Fahrrad machen bringt nichts (es erzeugt bei den Subalternen nur Feixen und Grienen)
V.) An die Verantwortung den Kindern gegenüber appellieren bringt erst recht nichts (die kommen ja sowieso ins Paradies)

Ich sehe nur drei rein theoretische Möglichkeiten zu weniger Autoverkehr, die allesamt nicht durchführbar sind:
-"Sondersteuer" inform roher körperlicher Gewalt, zum Beispiel pro 50.000 gefahrenen km einen Fußnagel ausreißen
-Zwangs-Sexentzug für Autofetischisten, z.B. pro 50 gefahrenen km einen Tag Abstinenz
-das Sehzentrum künstlich langsamer machen, damit es so arbeitet wie in Stan Nadolnys Buch "die Entdeckung der Langsamkeit"

Wir haben verloren. Es wird nicht klappen. Die Lauten, Schnellen und Schweren werden immer die Oberhand behalten. Anscheinend will der Darwinismus das so. Da kann man nix machen. Das mussten die Aktivisten schon vor 114 Jahren einsehen:
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Leider schilderst du die Zusammenhänge sehr realistisch!

Ganz so schlimm sind die Leute dann doch nicht: Als die Finanzkrise aus den USA herüber geschwappt ist, mussten die Autohändler plötzlich dicke Spritfresser billigst abstoßen, weil sie niemand in der Unsicherheit kaufen wollten.

Als wir vor Langem unser Häusl in Graz kauften, konnten wir das noch im letzten Abdruck machen. Denn der Trend der Begüterten aus der Stadt hinaus war wieder im Kippen. Manche haben zwar noch getönt "Nein, ein Haus in der Stadt kaufe ich mir nie! Meine Kinder (gemeint: wenn ich jemals welche haben sollte) sollen es einmal schön haben! Die sollen im Grünen (in der Pampa, wo das Elterntaxi nicht zum Stehen kommt) aufwachsen!", aber die haben abgenommen. Erst Corona hat den Trend, zusammen mit der Bauwut der leer stehenden Vorsorgewohnungen, wieder gedreht.

Als ich unser Häusl isoliert habe, haben mir mehrere Leute erklärt, "dass sich das nie rechnen wird! Du wirst sehen!" Was natürlich ein Blödsinn war. Jahre später mussten sich Hausbauer kritische Kommentare anhören, weil sie nicht isolieren wollten.

Ich nehme stark an, dass der Klimawandel mit den Krieg in der Ukraine einiges in Gang setzen wird. Mein Installateur hat mir vorgestern erzählt, dass er von Anfragen zur Heizungsumstellung auf Erneuerbare überrannt wird. Von der Heizung und der Isolierung zum Auto ist nur mehr ein Schritt.

Also: Kopf hoch! Von denen, die jetzt noch Realitätsverweigerung betreiben, werden ziemlich viele ins Boot kommen. Nur mit künstlich gestützten fossilen Energiepreisen sollten wir uns zurück halten. Die Armen brauchen Hilfe, nicht der Rest!

lg!
georg
 
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