Stahl oder Luftfederung im Alltags/Reiserad?

Meine Erfahrung mit zwei SPM:
Ansprechverhalten mit Stahlfeder (Serienteil) ist deutlich besser, richtig schön soft.
SPM mit DT-Swiss-Dämpfer, Ansprechverhalten okay, kommt an Stahlfeder nicht ran
Druckstufeneinstellung DT einfach mit Luftpumpe für alle Belange; Stahlfeder kann vorgespannt werden im kleinen Einsatzbereich, darüber muss die Feder getauscht werden.
Luftdämpfer sollten gewartet werden, eine Stahlfeder braucht das nicht.

Häns
 
Allerdings muss man dafür vielleicht etwas mit der Federhärte experimentieren. Bei mir passt jetzt eine (650er) ganz "offen" für unbeladen/Tagesgepäck und entsprechend festgedreht auch voll beladen.
Mit Urlaubsgepäck brauchst du an der SPM satte 1250 LBS/Inch bei 70-80 kg Körpergewicht, ansonsten eiert dir das Rad ständig rum (hinten zu weich bzw. hecklastig). Bei 100 kg Körpergewicht und mehr + Urlaubsgepäck würde ich auf jeden Fall eine 1500'er LBS/Inch-Feder verwenden, sonst läuft die SPM auch instabil. Und: Die SPM läuft mit harter Feder für die VR-Monogabel bedeutend stabiler und besser als mit der weichen Feder - egal, wieviel Körpergewicht man auf die Waage bringt bzw. ob mit o. ohne Urlaubsgepäck. Und ohne Lowrider nur mit dem hinteren Gepäckträger wirkt sich die ungünstige Gepäckverteilung auch noch mal negativ auf das Fahrverhalten der SPM aus (alles bezogen auf die SPM-II). So meine "subjektiven " Urlaubserfahrungen ohne Lowrider, mit einer 550'er Stahlfeder und weicher Monogabelfeder - Spaß hat das keinen gemacht ... . Die SPM ist nun mal nicht so ein Lastenesel wie die Streetmachine. Das Spirit hingegen ist auch ein sehr tolles Urlaubsrad (leer 850-900 LBS/Inch; beladen 1250 LBS/inch); vom stabilen Fahrverhalten bei Urlaubsbeladung sowie Komfort her vergleichbar mit der Streetmachine, wenn man gutes Sitzfleisch hat (mir tut immer ziemlich schnell der A... weh, aber meiner ist auch sehr speziell ...).
 
muss ja nicht gerade eine
Gummipuffer Federung
Federung sein, aber Elastomere sind für Velomobile und Trikes sehr beliebt. Die Dämpfung vielleicht nicht besonders stark, und Elastomere sind etwas temperaturabhängig. Aber sie sind leicht und dauerhaft. Ich habe so was in meinem Strada
ist leichter als Stahlfeder und ich find's gut, andere nehmen Elastomere von Icletta, Rosta, @roland65, oder dieses geschäumte Zeug, das man auch oft in Autos findet. Einstellen heisst halt meistens: Elastomere tauschen. (Gegen längere, dickere, andere..)
 
Ist das zu OT oder ist die Frage erlaubt, wie die zwei o.g. Systeme im Vergleich mit einer Gummipuffer Federung wie beim ZOX oder Flevo abschneiden ?. Also so im Vergleich find ich n großen Bequemlichkeitsgewinn bei 2x Gummiknödel (Flevo) gegenüber bocksteif ohne Federung
(mein 26er MBB) Und ZOX verbaut ja fröhlich die Gummiknubbel in den filigranen Hinterbau...
Die Federgabel an meinem C'dale MTB hatte ursprünglich Elastomer als Federelement. Nach einem Jahr habe ich auf Luft umgerüstet: bessere Federung, einstellbare Dämpfung, kaum temperaturabhängig (das Elastomer war im Winter Sch...lecht). Außerdem war das Elastomer nach einem Jahr eh mehr oder weniger verschlissen.

Am Flevobike finde ich die zwei Gummiklötze als Federung ausreichend gut. Sie sind auch schön günstig, leicht und (bis auf Austausch alle paar Jahre) wartungsfrei.
 
Mit Urlaubsgepäck brauchst du an der SPM satte 1250 LBS/Inch bei 70-80 kg Körpergewicht, ansonsten eiert dir das Rad ständig rum (hinten zu weich bzw. hecklastig).
Was - so viel? Das überrascht mich jetzt etwas, denn ich hatte das mit 20 Kilo in den Packtaschen und einer recht weit aber noch nicht grenzwertig vorgespannten Feder (übrigens eine 750er - keine 650er, wie in Beitrag 7 von mir fälschlicherweise behauptet. Asche auf mein Haupt!) auf den auch sonst zum "testen" herangezogenen Strecken ausprobiert. Vielleicht war da bei mir auch der Wunsch der Vater des Gedanken und ich muss da nochmal länger ausprobieren...

LG Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für all die Infos.

Ich werde erstmal mit der Federhärte experimentieren.

Exotische Reisen - da kann ich von meiner 2 Monatigen Marocco Tour berichten.
Ich habe es geht das eine Avid BB7 versagt hat und war froh noch Sockel für Felgenbremse am Rahmen zu haben und findige Bastler.

In sofern würde ich da eh bei der nächsten Reise einen Federdämpfer wählen auch wenn ich mit der Rohloff eine ganz oder gar nicht Technik nicht missen möchte.

Euch schöne Ostertage
vielen dank

und keep on cycling

550'er DV22 eingebaut - läuft!
 
Was - so viel? Das überrascht mich jetzt etwas, denn ich hatte das mit 20 Kilo in den Packtaschen und einer recht weit aber noch nicht grenzwertig vorgespannten Feder (übrigens eine 750er - keine 650er, wie in Beitrag 7 von mir fälschlicherweise behauptet. Asche auf mein Haupt!) auf den auch sonst zum "testen" herangezogenen Strecken ausprobiert.
Ja, mich hat es nach reiflichem Ausprobieren auch gewundert, bei welchen LBS/Inch ich letztendlich bei der SPM und dem Spirit gelandet bin - nach dem Urlaub und ordentlich bepackten Radl's (weil i.Z. wollte ich nicht nochmal zu weich verfedert in eine Urlaubsgepäcktour schliddern ...). Auch, dass die HP-Velotechnik-Angaben zur SPM/Spirit so überhaupt nicht zutrafen und das konstruktionsbedingt ein solch großer Unterschied zw. beiden Liegern besteht, war schon erstaunlich ... deswegen bin ich ja auch zu weich gefedert losgefahren (Räder auf Autodach) und fern der Heimat nach dem Beladen der Räder kam das böse Erwachen ... .

Aber du weißt schon, dass die Stahlfeder von "lose" (ungespannt ohne Spiel) auf "minimum" 2 komplette Umdrehungen der Spannmutter gespannt sein muss und danach nur noch max. 3 Umdrehungen bis zum Wechsel zur nächst strammeren Feder angespannt werden darf? (Also minimum 2 Umdrehungen und maximum 5 Umdrehungen ab losem Zustand.)
 
Am Flevobike finde ich die zwei Gummiklötze als Federung ausreichend gut. Sie sind auch schön günstig, leicht und (bis auf Austausch alle paar Jahre) wartungsfrei.
Ich verstehe, dass UV-Strahlung und Co. den Elastomeren theoretisch schaden könnten. In der Praxis habe ich in 20 Jahren noch nie ein Elastomer getauscht. Woran erkennst Du, dass es Zeit zum Tauschen ist?

Gruß,
Martin
 
Ja, prinzipiell weiss ich das - ignoriere das aber seit Jahren...jetzt nicht gerade extrem, aber es funzt bis jetzt.
Wenn man nicht mit sehr holprigen Wegen überlastet, geht das schon. Aber wegen der Sicherheitsspannung, dass sich die Feder wegen vielen plötzlichen Dämpferbewegungen nicht verkanten kann, werden 2 Mindestumdrehungen Anspannung empfohlen.
 
Ich verstehe, dass UV-Strahlung und Co. den Elastomeren theoretisch schaden könnten. In der Praxis habe ich in 20 Jahren noch nie ein Elastomer getauscht. Woran erkennst Du, dass es Zeit zum Tauschen ist?
In meinen zehn Jahren FlevoBike habe ich bisher einen (sehr) rissig gewordenen Diabolo getauscht und einmal den Federungsblock vorne: Der wird beim Treten (Steigungen!) auch auf Zug belastet, und da hatte sich der Metallteil, der ans Rad geschraubt wird, (bereits zu ca. 75%) vom Gummi gelöst.

Beim MTB damals wurde das Elastomer in der Federgabel im Winter sehr hart und unkomfortabel. Eigentlich hätte man für die Kälte ein anderes wählen müssen. Nach dem Winter empfand ich es dann als weniger elastisch als vorher. (Gefühlt, keine objektive Messung!) Damals schrieb man in den "Fachzeitschriften" auch von regelmäßigem Elastomer-Austausch, wenn ich mich nicht irre. Aber DAS ist dreißig Jahre her. Keine Ahnung, ob die Elastomere damals noch schlechter waren.
 
Aber du weißt schon, dass die Stahlfeder von "lose" (ungespannt ohne Spiel) auf "minimum" 2 komplette Umdrehungen der Spannmutter gespannt sein muss und danach nur noch max. 3 Umdrehungen bis zum Wechsel zur nächst strammeren Feder angespannt werden darf? (Also minimum 2 Umdrehungen und maximum 5 Umdrehungen ab losem Zustand.)
Ups. Das Maximum habe ich schon immer überschritten. An der Cheetah recht deutlich, weil ich nicht will, dass sie beim normalen Treten mitfedert, und an der Hornet zumindest ein bisschen, weil ich die nicht so straff gefedert mag. Nachschwingen lässt sich mit der Dämpfung kleinkriegen, sofern einstellbar.

Was passiert denn, wenn man die Feder zu stark vorspannt? Bleibende Verformung oder Bruch der Feder? Oder haut's den Negativanschlag im Dämpfer kaputt? Beides ist mir bisher nicht passiert... An der Cheetah schlagen eher die Buchsen in den Federbeinaugen aus.
 
Was passiert denn, wenn man die Feder zu stark vorspannt? Bleibende Verformung oder Bruch der Feder?
Du riskierst einen Federbruch - auch bei zu schwach vorgespannter Feder wegen Spiel in der Spannung - und damit evtl. die Beschädigung des Dämpfers. Selbstverständlich halten die Stahlfedern schon einiges aus - sofern es keine NoName sind, haben die größere Toleranzen. Aber ich würde das Risiko nicht eingehen, bei voller Fahrt einen Federbruch zu erleiden. Wer weiß, wie sich das auf das Fahrverhalten auswirkt. Die Hersteller weisen nicht umsonst auf die Handhabungen ihrer Dämpfer hin. Stärkere Stahlfedern zu bekommen, ist eigentlich weniger das Problem und auch nicht teuer - solange es sich nicht um teure Downhill-Dämpfer handelt.
 
Du riskierst einen Federbruch
Man sollte dann bei der Wahl der Feder aber auch darauf achten, dass sie zum verfügbaren Hub des Dämpfers passt.
Da gibt's ja auch Unterschiede, und wenn man eine Feder, die für max. 15mm Hub ausgelegt ist, auf einen Dämpfer mit 20mm Hub steckt, dann ist die Feder bei komplett zusammengeschobenem Dämpfer genauso stark überlastet wie wenn man sie auf einem Dämpfer mit 15mm Hub 5 Umdrehungen zu weit vorspannt.

Bei der Cheetah bin ich wohl für die Feder im grünen Bereich. Bei 25% Negativfederweg liege ich da bei eher 3 Umdrehungen am Spannteller. Durch die höhere Vorspannung ist die Beziehung Federkraft vs. Federweg "parallelverschoben", aber die Kraft an der Feder wird ja nicht höher.
Aber ich würde das Risiko nicht eingehen, bei voller Fahrt einen Federbruch zu erleiden. Wer weiß, wie sich das auf das Fahrverhalten auswirkt.
Fahr testhalber mal ein kleines Stück ohne Feder. Du liegst halt auf dem Anschlagpuffer des Dämpfers auf.
 
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