SRAM S7 Schaltzug erneuern

S

speedy

Hallo,
mir ist gestern der Schaltzug der SRAM S7 Nabenschaltung am Upright gerissen. :mad: Kann ja mal passieren...
Nun zu meiner Frage:
Wie wird das Ersatzteil eigentlich in den Griff gefädelt? Im WWW konnte ich keine Informationen finden, das Originalhandbuch zur Schaltung von der SRAM-Seite beinhaltet diese Information leider nicht. Momentan habe ich den Seilzug, der am Drehgriff gerissen ist, mit einer Lüsterklemme fixiert und fahre nun im 4. Gang durch die Gegend. Das sollte aber keine Dauerlösung werden.
Kann jemand helfen?
Gruß
Prinzipal
 
AW: SRAM S7 Schaltzug erneuern

Kann jemand helfen?

Ja, ich.

Vorausgesetzt die Klickbpox lässt sich aufschrauben (ist zumeist so), gestaltete sich der Zugwechsel zwar beim ersten Mal etwas fummelig, aber nicht schwierig. Und wenn es gar nix wird: Griff und Klickbox gibt es fertig verbunden für circa 40 Euro als Ersatz...

Du brauchst einen Bowdenzug mit 1,1 mm Durchmesser (zumeist haben sie 1,2 mm). Den gibt es z.B. von SRAM. Mit einem 1,2 mm starkem Bowdenzug funktioniert die Sache leider nicht, die Feder in der Klickbox zieht den Zug dann nicht zurück.

Oft reißt der Bowdenzug im Inneren des Drehgriffes und verklemmt sich dann an der Umlenkung zur Stellschraube. Selbst wenn nicht, muss man den Drehgriff aber etwas auseinander bauen. Das jedoch ist selbsterklärend:

- Griff vom Lenker abschrauben (... Griffgummi vorher abziehen)
- gerissenen alten Bowdenzug aus der Schalthülle ziehen (wenn da noch was drin stecken bleibt - neue Außenhülle besorgen, Durchmesser 4 mm)
- Inbusschraube des Befestigungsringes abschrauben, Ring aus dem Griff nehmen
- jetzt sieht man zwei Nasen, die zusammengedrückt werden müssen, dann geht der Griff (in einer der sieben Schaltstellungen) auseinander
- vermutlich fliegt dabei eine Feder raus, wenn nicht: schauen, wo die im Griff sitzt
- Lage und Weg des alten Zuges merken, den dann raus ziehen und den Griff probehalber wieder zusammenstecken, die Feder kommt dabei in die Hälfte vom Griff, in dem auch der Befestigungsring sitzt

Jetzt kann der neue Bowdenzug eingefädelt und der Griff wieder zusammengebaut werden. Schafft man mit etwas Übung in 10 Minuten.


Der Zug muss noch in der Klickbox befestigt werden.

- diese abschrauben,
- die kleine Kreuzschlitzschraube oben am durchsichtigen Deckel lösen (es gab verschiedene Klickboxen, so ist es zumindest bei den aktuellen Modellen)
- Zugstellschraube (schwarz; diese, wo der Bowdenzug drin endet) locker schrauben. Dabei etwas Vorsicht:

Der Bowdenzug ist in der Klickbox durch eine Feder gespannt. Nach dem Lösen des durchsichtigen Deckels fliegt das in Deinem Fall vermutlich auseinander oder man hält (so es geht) den Bowdenzug gespannt, zieht die Zugstellschraube vom Gewinde der Klickbox und nimmt der Feder durch Drehen der Klickbox entgegen dem Uhrzeigersinn die Spannung.

Der Bowdenzug endet in einer messingfarbenen Mutter und wird durch einen 2,5 mm Inbus geklemmt.

Der Abstand dieser Klemmung (Anfang Mutter) bis zum Rand der schwarzen Zugstellschraube muss bei Deinem neuen Zug dann (Drehgriff natürlich dabei ganz entspannt, sprich kein Bowdenzug eingeholt) 89 mm oder 90 mm (+/- 0,5 mm) betragen. Bis zur Mitte der Inbusschraube sind das etwa 92 bzw. 93 mm, das lässt sich manchmal beim Anklemmen besser messen.

Achtung: In der zweiten geposteten Beschreibung (Seite 38/Bild 16) ist obiger Wert mit 68,5 mm angegeben. Das bezieht sich, da dieses Handbuch von 1999 ist, auf eine ältere Bauform. Im 2001er Handbuch ist der Wert dann 89 mm. Im ersten Handbuch (technisches Handbuch 2008) werden auf Seite 58 90 mm angegeben. Etwas Justiermöglichkeit hat man durch die Stellschraube, von daher kommt es auf nicht unbedingt den halben Millimeter an.
So Du also wirklich eine alte Nabe um/vor 2000 hast, müsstest Du überprüfen, welcher Wert bei Dir zutrifft. Im Zweifel erst einmal der 89er bzw. 90er, denn den Zug später auf 68,5 mm kürzen geht immer noch.

Also, den neuen Bowdenzug durch die Aussenhülle führen, die schwarze Zugstellschraube auf fädeln, die messingfarbene Mutter auf den Zug schieben und mittels 2,5 mm Inbus leicht fest drehen. Jetzt - bei leicht gespanntem Bowdenzug - bewussten Abstand messen, die Inbusschraube fest schrauben und den Bowdenzug mit 2-3 mm Überstand kürzen

- den Bowdenzug in die Klickbox legen, der Inbus zeigt dabei nach oben
- Klickbox in der linken Hand halten und mit der rechten den Zug linksherum (entgegen dem Uhrzeigersinn) zweimal komplett um den roten Aufnahmezylinder der Klickbox legen, Zug spannen - jetzt gut festhalten (!) und den durchsichtigen Deckel drauf, Zugstellschraube aufdrehen und den Deckel mittels Kreuzschlitzschraube sichern


Wird jetzt der Schalthebel in den 4ten Gang geschaltet, sollten sich die beiden Striche (früher: Pfeile) auf der Klickbox - einmal auf dem Deckel, einmal auf dem roten Aufnahmezylinder - durch Drehen an der Zugstellschraube in Übereinstimmung bringen lassen.

Wenn der Bowdenzug zu lang oder zu kurz geklemmt wurde, merkt man das jetzt.
Zu kurz war es, wenn die Zugstellschraube maximal eingedreht ist - die beiden Striche aber noch etwas weniger Bowdenzugspannung brauchen, um übereinander zu stehen.
Zu lang war es, wenn die Zugstellschraube maximal ausgedreht ist, die beiden Striche aber noch etwas mehr Bowdenzugspannung brauchen, um übereinander zu stehen.

Viel Erfolg!
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: SRAM S7 Schaltzug erneuern

Na also, geht doch!

Tolle Beschreibung Günther. Vielen Dank dafür. Hab gerade Reparatur & Probefahrt hinter mir - hat super funktioniert.:)

Tipp für alle Nachbastler: Achtet vor dem Ablängen des Schaltzugs darauf, dass die Bowdenzughülle des Schaltzugs auch am Schaltgriff (Lenker) richtig in der Führung steckt. Bei mir ist die heimlich vorm Ablängen rausgerutscht. Dadurch längt man dann den Bowdenzug etwas zu lang ab und muss nochmal nachbessern.

nop
 
AW: SRAM S7 Schaltzug erneuern

Hallo!

Ich hab ein Problem bei der Installation des neuen Zuges.
Ich hab den zug auf 90 mm eingestellt, ein Einstellen im 4. Gang ist trotzdem nicht möglich. Die Stellschraube ist ganz herausgedreht und es reicht wohl noch nicht. Ich hab mehrfach nachgemessen... was könnte das Problem sein?
Bitte um Hilfe :)
 
AW: SRAM S7 Schaltzug erneuern

Die Stellschraube ist ganz herausgedreht und es reicht wohl noch nicht. Ich hab mehrfach nachgemessen... was könnte das Problem sein?
Bitte um Hilfe :)

Bitte um sorgfältiges Lesen. Letzer Satz im Post von Herrn Rakete:
Zu lang war es, wenn die Zugstellschraube maximal ausgedreht ist, die beiden Striche aber noch etwas mehr Bowdenzugspannung brauchen, um übereinander zu stehen.

Also: Zug vorsichtig kürzen!

Gruß,

Tim
 
AW: SRAM S7 Schaltzug erneuern

Danke für den Hinweis - ich bin dennoch etwas verdutzt. Die Klickbox ist neu, der Schaltzug ist neu und die 90 bzw. 89 mm stimmen hinten und vorne nicht.. Ich komme da eher auf 86mm. Kann das Problem an dem einzig verbliebenen "alten" Bauteil - dem Schaltgriff liegt? Dieser Kürzt den Zug, aber vielleicht nicht korrekt?
Danke für eure Hilfe!
 
Hallo, ich habe auch eine Frage zur Sram 7. Ich habe die Klickbox abgemacht und nun ist der Kabelzug etwa 5cm zu lang im ersten Gang. Woran kann das liegen?
Danke vorab? Micha
 
Ich habe auch den Schaltzug gewechselt und habe jetzt den Eindruck, daß zwischen 1. und 2. Gang kein Schaltvorgang stattfindet.
Jedenfalls höre ich kein Schaltgeräusch.
Da mir der Schaltzug zuvor nach 5.500 km Gesamtfahrleistung gerissen war, konnte ich natürlich vor der Demontage der Klickbox nicht mehr in den 1. Gang schalten.:sneaky:

Ich gehe aber davon aus, daß dann, wenn man die Klickbox abnimmt, die Schaltung automatisch in den
1. Gang springt, weil ja die Zugkraft über den Seilzug fehlt.
Jedenfalls sind Schaltstift und -röhrchen bündig, was auf den 1. Gang schließen läßt :
upload_2015-7-17_23-44-54.png

Also, es fühlt sich so an, daß es keinen Unterschied zwischen 2. und 1. Gang gibt.

Alle anderen Gänge lassen sich einwandfrei schalten.
Ich habe auf die korrekte Länge des Seilzuges an der Klickbox geachtet.
Die Markierungen an der Klickbox befinden sich im 4. Gang überein.

Allerdings habe ich das Zugseil in der Klickbox nur 1 x links herum umwickelt, damit sich die Schaltung am Drehgriff einigermaßen leicht schalten läßt.
Mit 2 Umwicklungen ( so ist es wohl im Auslieferungszustand gewesen ) muß ich zum Schalten fast zwei Hände nehmen.:eek:

So läßt sich die Vorspannung in der Klickbox überprüfen :
Deswegen im Zweifel einfach ausprobieren, was die Schaltung nach der Feinjustierung an der
Zugeinstellschraube macht. Schaltet sie von Gang sieben nicht mehr auf Gang fünf zurück,
ist die Vorspannung zu gering.

Da das einwandfrei funktioniert, müßte die Vorspannung reichen.
 
Da es noch keine Antwort gibt, hole ich meinen Thread noch mal hoch.
 
Der Zug sollte im 1. Gang noch nicht vollständig entlastet sein. Wenn das bei dir der Fall ist sind deine Schaltprobleme darauf zurückzuführen.

Auffällig finde ich auch dass bei dir Schaltstift und Schaltröhrchen nach Abnehmen der Klickbox bündig sind. Bei allen Super7/S7 die ich in der Hand hatte schaute der Schaltstift weiter raus als das Röhrchen.
 
Lieber Günther, deine Anleitung ist super. Habe den Zugwechsel problemlos hinbekommen. Danke!
 
AW: SRAM S7 Schaltzug erneuern



Ja, ich.

Vorausgesetzt die Klickbpox lässt sich aufschrauben (ist zumeist so), gestaltete sich der Zugwechsel zwar beim ersten Mal etwas fummelig, aber nicht schwierig. Und wenn es gar nix wird: Griff und Klickbox gibt es fertig verbunden für circa 40 Euro als Ersatz...

Du brauchst einen Bowdenzug mit 1,1 mm Durchmesser (zumeist haben sie 1,2 mm). Den gibt es z.B. von SRAM. Mit einem 1,2 mm starkem Bowdenzug funktioniert die Sache leider nicht, die Feder in der Klickbox zieht den Zug dann nicht zurück.

Oft reißt der Bowdenzug im Inneren des Drehgriffes und verklemmt sich dann an der Umlenkung zur Stellschraube. Selbst wenn nicht, muss man den Drehgriff aber etwas auseinander bauen. Das jedoch ist selbsterklärend:

- Griff vom Lenker abschrauben (... Griffgummi vorher abziehen)
- gerissenen alten Bowdenzug aus der Schalthülle ziehen (wenn da noch was drin stecken bleibt - neue Außenhülle besorgen, Durchmesser 4 mm)
- Inbusschraube des Befestigungsringes abschrauben, Ring aus dem Griff nehmen
- jetzt sieht man zwei Nasen, die zusammengedrückt werden müssen, dann geht der Griff (in einer der sieben Schaltstellungen) auseinander
- vermutlich fliegt dabei eine Feder raus, wenn nicht: schauen, wo die im Griff sitzt
- Lage und Weg des alten Zuges merken, den dann raus ziehen und den Griff probehalber wieder zusammenstecken, die Feder kommt dabei in die Hälfte vom Griff, in dem auch der Befestigungsring sitzt

Jetzt kann der neue Bowdenzug eingefädelt und der Griff wieder zusammengebaut werden. Schafft man mit etwas Übung in 10 Minuten.


Der Zug muss noch in der Klickbox befestigt werden.

- diese abschrauben,
- die kleine Kreuzschlitzschraube oben am durchsichtigen Deckel lösen (es gab verschiedene Klickboxen, so ist es zumindest bei den aktuellen Modellen)
- Zugstellschraube (schwarz; diese, wo der Bowdenzug drin endet) locker schrauben. Dabei etwas Vorsicht:

Der Bowdenzug ist in der Klickbox durch eine Feder gespannt. Nach dem Lösen des durchsichtigen Deckels fliegt das in Deinem Fall vermutlich auseinander oder man hält (so es geht) den Bowdenzug gespannt, zieht die Zugstellschraube vom Gewinde der Klickbox und nimmt der Feder durch Drehen der Klickbox entgegen dem Uhrzeigersinn die Spannung.

Der Bowdenzug endet in einer messingfarbenen Mutter und wird durch einen 2,5 mm Inbus geklemmt.

Der Abstand dieser Klemmung (Anfang Mutter) bis zum Rand der schwarzen Zugstellschraube muss bei Deinem neuen Zug dann (Drehgriff natürlich dabei ganz entspannt, sprich kein Bowdenzug eingeholt) 89 mm oder 90 mm (+/- 0,5 mm) betragen. Bis zur Mitte der Inbusschraube sind das etwa 92 bzw. 93 mm, das lässt sich manchmal beim Anklemmen besser messen.

Achtung: In der zweiten geposteten Beschreibung (Seite 38/Bild 16) ist obiger Wert mit 68,5 mm angegeben. Das bezieht sich, da dieses Handbuch von 1999 ist, auf eine ältere Bauform. Im 2001er Handbuch ist der Wert dann 89 mm. Im ersten Handbuch (technisches Handbuch 2008) werden auf Seite 58 90 mm angegeben. Etwas Justiermöglichkeit hat man durch die Stellschraube, von daher kommt es auf nicht unbedingt den halben Millimeter an.
So Du also wirklich eine alte Nabe um/vor 2000 hast, müsstest Du überprüfen, welcher Wert bei Dir zutrifft. Im Zweifel erst einmal der 89er bzw. 90er, denn den Zug später auf 68,5 mm kürzen geht immer noch.

Also, den neuen Bowdenzug durch die Aussenhülle führen, die schwarze Zugstellschraube auf fädeln, die messingfarbene Mutter auf den Zug schieben und mittels 2,5 mm Inbus leicht fest drehen. Jetzt - bei leicht gespanntem Bowdenzug - bewussten Abstand messen, die Inbusschraube fest schrauben und den Bowdenzug mit 2-3 mm Überstand kürzen

- den Bowdenzug in die Klickbox legen, der Inbus zeigt dabei nach oben
- Klickbox in der linken Hand halten und mit der rechten den Zug linksherum (entgegen dem Uhrzeigersinn) zweimal komplett um den roten Aufnahmezylinder der Klickbox legen, Zug spannen - jetzt gut festhalten (!) und den durchsichtigen Deckel drauf, Zugstellschraube aufdrehen und den Deckel mittels Kreuzschlitzschraube sichern


Wird jetzt der Schalthebel in den 4ten Gang geschaltet, sollten sich die beiden Striche (früher: Pfeile) auf der Klickbox - einmal auf dem Deckel, einmal auf dem roten Aufnahmezylinder - durch Drehen an der Zugstellschraube in Übereinstimmung bringen lassen.

Wenn der Bowdenzug zu lang oder zu kurz geklemmt wurde, merkt man das jetzt.
Zu kurz war es, wenn die Zugstellschraube maximal eingedreht ist - die beiden Striche aber noch etwas weniger Bowdenzugspannung brauchen, um übereinander zu stehen.
Zu lang war es, wenn die Zugstellschraube maximal ausgedreht ist, die beiden Striche aber noch etwas mehr Bowdenzugspannung brauchen, um übereinander zu stehen.

Viel Erfolg!
Hallo, kann mir einer sagen, wie ich die Vorspannung in der Clickbox wiederherstelle? Für zweimal rumwickeln ist der Zug zu kurz, trotz 9cm Abstand. Kann man die Vorspannung erreichen, indem man zuerst die Clickbox auf der Achse montiert und dann den Zug einmal aufwickelt?
Für jeden Tip dankbar...
 
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