Sram Drehgriffschalter X7 rutscht(e) durch

W

wali

Wie schon oft anderweitig beschrieben, fangen die Sram GripShifts nach einer gewissen Zeit an, beim Schalten vom 3. auf den 4. Gang gleich zum 5. Gang durchzurutschen. Es hieß zur Behebung (in einem anderen Faden hier): Aufmachen, Reinigen, neu Fetten - fertig/geht wieder.

So wollt ich es machen, bis ich jedoch feststellte, dass es nichts zu Reinigen gab, weil kein Schmutz anwesend und die Rasterung völlig i.O. war. Verwundert fragte ich mich also, woran das "Durchrutschen" nun liegen konnte und ich versuchte, die Schaltmechanik in ihrem Funktionieren bzw. Nichtfunktionieren zu verstehen - denn schließlich wollte ich ja Abhilfe schaffen.

Was mich erstaunte, war, dass so wenig Schmierung vorhanden war. An zu hoher Flutschigkeit der Rasterung konnte es also nicht liegen. Und wieso immer der gleiche Effekt beim 4. Gang, obwohl die Rasterung dort in keinster Weise ausgeleiert war? Bis dann nach 10 Minuten Grübelei der Groschen fiel: die Spannflachfeder, welche pro Gang in die Rasterung einschnappt, zeigte Ermüdungserscheinungen, welche sich immer um den 4./5. Gang (also das mittlere Ritzel bei der 8-Fach/9-Fach) einfinden, weil die Schaltwerksparallelogrammfeder in diesem Bereich am stärksten am Schaltzug zieht und die Rasterfeder im Gripshift an diesem Punkt am meisten gegenhalten muss.

Wer schon mal versucht hat, das Schaltwerk mit der Hand zu bedienen, wird bemerkt haben, dass im mittleren Teil der Kassette so eine Art Totpunkt ist, den zu überwinden mehr Kraft erfordert. Und wenn man per Hand das Schaltwerk (auf das kleinste Ritzel) zurückfahren lässt, entsteht an diesem Totpunkt der meiste Schwung. Und diesem hält die Blattfeder des Drehgriffschalters dann nicht mehr stand, wenn sie anfängt, "müde" zu werden.

Lange Rede, kurzer Sinn, ich hab die Blattfeder rausgenommen und ein wenig zurück-/gerade gebogen und tatsächlich, nichts rutscht mehr durch. Dafür schaltet es sich aber nun auch knackiger/lauter. Um dies zu relativieren, habe ich mehr von dem Sram-Jonisnot-Fett in die Rasterung getan und jetzt hört sich das Ganze richtig gut an und schaltet besser wie neu. Vllt. wollte Sram Kosten sparen (Fettreduzierung) oder die Feder ist der eingebaute Verschleiss, weil die Gripshifts ansonsten wohl eine Ewigkeit halten würden?

Ich kann also jedem, der das Gleiche mit seinen Gripshifts erlebt, empfehlen, sich nicht lange mit dem Rest des Drehgriffschalters zu beschäftigen, sondern nur die Blattfeder rauszunehmen, kurz etwas geradezubiegen und wieder einzubauen - fertig, mehr ist nicht nötig (und noch ein bischen mehr Jonisnot rein).
 
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