Moin Moin,
Meine Schulterprobleme sind wirklich wesentlich geringer geworden und das trotz der heute höheren Belastungen und Bewegung von Lasten, als mir das in den 80ern überhaupt nur noch möglich war.
Aaaaber, im Oktober kam ich auf die glorreiche Idee mit Joggen wieder in den Sport einzusteigen, nach der Zwangspause Mitte 2018 durch die Knieprobleme rechts, gerade als ich auf dem Rad wieder eine brauchbare Fitness erreicht hatte. Bin also vor dem Eröffnungstermin zur Winterlaufserie schon mal vorab 2 mal 5 km ganz langsam (ca 9:18/km) mit entsprechenden Erholungstagen und ohne große Probleme eingestiegen. Dann Freitags auf einer Beerdigung viel auf der Holzbank gekniet und Samstags war dann Serienstart. Bin etwas schneller gelaufen (8:34/km, was man mit zügigem Walken wohl auch noch schafft) weil ich eh schon der Letzte in der 5km-Gruppe war und ich die nette Schlußläuferin nicht zu sehr ausbremsen wollte. Es war aber ein Tempo wo ich mich noch unterhalten konnte
. Leider war die WL-Serie für mich dann auch schon wieder zu Ende,
weil ich mir eine Innenbandreizung eingefangen hatte. November und Dezember war dann bei der Arbeit Humpeln angesagt, und 2 Wochen Weihnachtsurlaub haben keinerlei Linderung gebracht. Auch entzündungshemende Lebensmittel, so wie der Verzicht auf tierisches Eiweiß hat nix gebracht. Im Januar hab ich dann den ersten Physiotherapeuten aufgesucht der die Innenbandreizung bestätigte und mich entsprechend behandelt hat, mit einer positiven Wirkung für 1-2 Tage. Was mich immer wieder erstaunt hat, war die Tatsache, das ich bei einer positiven Erwartungshaltung, sofort schmerzfreier gehen konnte. Und wenn ich mir wieder mehr Sorgen machte, über eine eventuelle Arthrose oder wie das mit meinem Job jetzt weiter
gehen soll, wurde es ums Knie wieder schlechter. Mittlerweile zogen die Schmerzen bis unter die Kniescheibe und das nach vorn ziehen des Beins, beim Gehen wurde schmerzhafter. Dann kam ich im Februar auf den Trichter es mit Tapen zu probieren. Die positive Erwartungshaltung hat sofort wieder zur Entspannung und Schmerzlinderung geführt. Die Tapes hab ich dann eine Woche drauf gelassen, aber die erst positive Wirkung ließ Tag für Tag nach. Dann hatte ich endlich den lange erwarteten Termin, bei einer Physiotherapeutin die nach Roland LiebscherBracht's Methode Schmerztherapie anbot, und meiner Schwester schon gut geholfen hatte, bei deren Hüftproblemen. Die Ostheopressur und die Dehnübungen die sie mit mir dann durchgeführt hat, hat dann auch deutlich geholfen. Bei der Arbeit hab ich von Anfang an immer schon eine Besserung für Minuten oder Stunden gehabt, wenn ich die Beinrückseite gedehnt hatte. Als Hausaufgabe bekam ich dann diese Dehnübungen auf, vor allem auch inklusive rechtes Bein. Wahrscheinlich hab ich es dann übertrieben...jedenfalls machte das Rechte dann auch noch zicken in der Kniekehle, so das ich mit beiden Beinen bei der Arbeit am Humpeln war.
Diese deprimierenden Erscheinungen haben mich dann zur Überlegung gebracht, das ich mich möglicherweise schon seit 20 Jahren immer im Grenzbereich eines Knieversagens bewegt habe und es nur kleiner Zusatzbelastungen bedurfte, um das Fass jeweils zum Überlaufen zu bringen, wärend der Körper sonst den Normalbetrieb wohl so gerade noch gewehrleisten konnte. Also, eine Art Notlaufbetrieb am Laufen war.
Gymnastik war ja nie mein Ding und wurde nur sporadisch mal durchgeführt. Ein Problem was vielleicht nicht nur ich damit oder dabei habe, sind die wenig mess- und zählbaren Dinge die dabei rauskommen. Erfahrene Kilometer am Stück, und bewältigte Berge sind da schon eine ganz andere Hausnummer. Damit kann man Punkten und Anerkennung generieren, die wiederum ein Grundbedürfnis befriedigt und zur Stressminderung beiträgt. Schon im Schulsport fand ich Wettkämpfe immer besser als Gymnastik, wo ich ja kaum was besser konnte als andere. Es zeigte sich häufig das Gegenteil. So kam ich also auch nie mit den Fingern an die Zehen bei gestreckten Beinen und der Ergeiz es eines Tages doch zu schaffen, war gleich Null. Durch die Bestimmung der Schritthöhe zur Gesamtlänge, weiß ich wenigstens heute, das ich da immer schon benachteiligt war, gegenüber den Sitzriesen.
Das Gute an dem chronischen Gehumpel war jetzt aber auch, das ich mir vor lauter Panik, wie ich weiter gehen soll, nach 5 Jahren mal wieder einen Termin beim Zahnarzt geholt habe. Das, in Angriff und bewerkstelligt zu haben, hat sich schon positiv auf die Knieschmerzen ausgewirkt. Man sagt ja die Zähne sind der Spiegel der Gesundheit und ich hatte ja mal ein Buch gelesen über den vermuteten Zusammenhang zwischen Wurzelgefüllten Zähnen und Gelenkproblemen. Das war jetzt natürlich wenig hilfreich, denn erstens kann ich das nicht selbst umgestalten und zweitens kostet es Geld. Aber eine professionelle Zahnreinigung entlastet den Körper und die Psyche ja auch schon mal. Im Zahnarztstuhl hatte ich dann Ende Februar und Anfang März starke Knieschmerzen, aber sobalt die Behandlung jeweils zuende war, entspannte sich alles und ich konnte wieder schmerzfreier gehen. Lezten Montag war ich dann, am ersten Urlaubstag, auch mal beim Orthopäden, der stellte einen etwas dünneren Knorpel oder Miniskus auf der Innenseite fest und hat mir eine Genutrain Kniebandage und Einlagen verschrieben, wo der Fuß aussen um 4mm angehoben werden soll. Da war ich sehr beruhigt, vor allem, weil es eben auch noch keine Arthrose ist. Hätte ich im November schon machen sollen, es hätte mir viel Leid und Kummer erspart.
Der Schuhorthopäde hatte dann auch noch einen guten Tipp für mich, und zwar meint er das ein zu kräftiger oder verkürzter (ich glaube es war der Latisimus), der beim Gehen eine Kraftlinie mit dem (ich vermute mal Sartorius) bildet, einen zu starken Zug auf diesen Muskel bewirkt und es da zu den Beschweren an der Knieinnenseite kommen kann oder bei mir gekommen ist. Ich kann aber sagen das ich bei meiner Arbeit bis zu 45 kg Gegenstände auf dem Arbeitsbock wende und mit jeweils einem gestreckten Arm umgreife. Bei manchen Dehnübungen hab ich schon mal gemerkt das sich da auf meinem Rücken was verändert hat, was ich womöglich gezielt dehnen müsste, so wie der Schuhorthopäde sagte.
Kann das hier jemand von den Fachleuten bestätigen, das es da Zusammenhänge geben kann ?