Sportliches Liegerad etc.

Ich werfe mal noch die Cruzbike-eigenen Alternativen in den Ring: das S40 oder das T50 sind etwas weniger auf Höchstgeschwindigkeit ausgelegt, dafür dürften sie besser in eine Rennradgruppe passen. Der steilere Sitz bringt mehr Überblick in der Gruppe, mehr Windschatten für die Kollegen und bringt Dich besser auf deren Augenhöhe.
Ein grundsätzlicher Effekt, der mir beim Cruzbike gut gefällt, ist der Trainingseffekt für Arme und Schultern, Du sparst das Studio. Allerdings denke ich, daß ich auf der Vendetta auch im Rennen immer einige Watt im Lenker lasse.
 
Jungs, was sind das denn für krude Theorien?
Meint Ihr, dass das Gewebewasser bei großer Tretlagerüberhöhung aus den Beinen direkt in die Blase läuft?
Das sind keine Theorien, sondern Tatsachen. Was genau im Körper passiert vermag ich nicht zu erklären aber die Körperhaltung auf dem ZR begünstigt das stärker wie auf anderen liegenden Rädern.
 
Allerdings denke ich, daß ich auf der Vendetta auch im Rennen immer einige Watt im Lenker lasse.
Wenn Du mit RRädern unterwegs bist, hast du am Berg nichts zu verschenken.
Geringes Gewicht ist auch wichtig.
Ich würde 26 oder 28er Räder und keine Federung vorschlagen.
Die Sitzposition Sollte nicht zu Flach sein.
Als Lenker UDK oder Tiller.

Falls du dich für ein Toxy ZR entscheidest, kann ich Dir aus eigenen Erfahrungen ein paar Tipps geben.
Das Rahmen-Kit würde ich verwenden, da im Toxy schwere Komponenten verbaut sind.
Der große Koffer (Sauerkraut Polyester) ist praktisch im Alltag.
In Kombination mit dem Glas Sitz aber viel zu schwer.
Beladen mit 12 Kg Reisegepäck macht das Fahren wenig Spaß.
Einen Carbon Sitz mit einem kleinen leichtem Koffer für Trinkflasche mit Schlauch, Werkzeug und Kleidung.
Die Reifen sollten mindesten 35 mm breit sein. Bei schlechten Straßen bringt das Sicherheit und Komfort.
Der vordere Kotflügel schützt gut bei nasser Fahrbahn.
Einen Schutz für die Umlenkrolle kann man sich gut aus einem alten Plastikkanister basteln.
Das große Kettenblatt 70 oder 75 Zähne.
Das kleine Kettenblatt 39 bis 50 Zähne.

Bei Fahrten mit RR-Gruppe:
In der Ebene fährst du locker voraus oder gelangweilt hinterher.
Je nach Steigung wird es schwierig dran zu bleiben.
 
Eine gute Heckfederung ist ein gigantischer Komfortgewinn und hat bei mir den Schnitt angehoben, nicht gesenkt. Geschwindigkeiten am Berg waren genauso wie ohne Federung.
Man darf das nicht mit einem aufrechten MTB vergleichen, bei dem man in die Richtung tritt, wie die Federung wirkt. Am Liegerad kann man das hervorragend entkoppeln. Breite Reifen hingegen sind sinnfrei, gerade der Tipp mit "mindestens 35mm". Aber darüber meinen das man "nichts zu verschenken" hat. 28mm Reifen reichen völlig. Auch die Sitzposition ist höchst individuell. Ich bin da wohl ein Extrem: Ich brauche flache Sitzwinkel und niedrige Tretlagerüberhöhung. Die beste Leistung habe ich bei ca. 20° Lehnenneigung mit 11cm Überhöhung. Bei 32° und 30cm (wie beim Birk z.B.) schlafen mir die Füße ein und ich habe fast 20% weniger Dauerleistung.

Und die Erfahrung mit meiner Rennradgruppe bezüglich Ausfahrten habe ich auch gemacht: War ich fit genug für den Berg, habe ich mich in der Ebene gelangweilt. War die Ebene bereits fordernd, bin ich am Berg abgefault. Fahre deshalb meist mit dem Rennrad mit..

PS. auf dem Liegerad muss man wirklich häufiger pinkeln... Das Gewicht der Bauchdecke drückt halt leicht.
 
Das große Kettenblatt 70 oder 75 Zähne.
Das kleine Kettenblatt 39 bis 50 Zähne.

Bei einem 20Zoll Antriebsrad kommt man mit einem 70er Blatt auf etwa 60kmh mit knapp über 100er Trittfrequenz, dies ist etwa identisch mit einem Rennrad bei 53-11.

Für mich persönlich ist das für ein "Trainingsrad" nicht nötig, mit z.B. einem 56er Blatt kann ich 48kmh treten bei 100er Frequenz.

In der Ebene sollte dies ausreichen um mit den meisten Rennrädern mithalten zu können, ansonsten ein 60er.
Bergab kann man dann zwar nicht mehr viel weiter beschleunigen aber aufgrund der besseren Aerodynamik kann man trotzdem meist gut mit Rennrädern mithalten.

Man kann sich dann einen einfachen Aufbau 1x11 mit 56 bis 60er Blatt vorne und 11-42er oder sogar 11-46er "hinten" überlegen / den Umwerfer sparen.
 
Das sind keine Theorien, sondern Tatsachen. Was genau im Körper passiert vermag ich nicht zu erklären aber die Körperhaltung auf dem ZR begünstigt das stärker wie auf anderen liegenden Rädern.
Trägst du enge Buxen? So was wie Lauftights oder Rad Hosen (Lang)? Das wirkt sich mehr aus auf die Beförderung des Gewebewassers aus den Beinen. Sind halt ähnlich wie Kompressionsstrümpfe, die genau dafür gemacht sind.

Gruß

Stephan
 
Trägst du enge Buxen? So was wie Lauftights oder Rad Hosen (Lang)? Das wirkt sich mehr aus auf die Beförderung des Gewebewassers aus den Beinen. Sind halt ähnlich wie Kompressionsstrümpfe, die genau dafür gemacht sind.
Also das passiert egal, mit welcher Beinkleidung ich unterwegs bin. Meistens habe ich da sogar weitere Sachen an.
Jetzt im Quest ist das ein himmelshoher Unterschied obwohl man da drinnen sicherlich noch mehr trinkt. Will jetzt aber nicht darauf rumreiten, schließlich gehts hier um schnelle Liegeräder
 
Also das passiert egal, mit welcher Beinkleidung ich unterwegs bin. Will jetzt aber nicht darauf rumreiten, schließlich gehts hier um schnelle Liegeräder

Also das passt schon zum Thema. Ich muss auf dem Liegerad auch relativ häufig pinkeln. Im Verbund mit Rennradfahrern kann das schon mal zum Geschwindigkeitsnachteil werden, wenn ich deswegen anhalten muss, und die Gruppe dann weg ist. Und auch wenn ich alleine fahre macht sich das bemerkbar auf die effektive Geschwindigkeit aus.
 
Moin Christoph,

schön, das Du "über den Tellerrand" schaust. Bei uns im Verein (Audax Club S.-H.) gibt es ein paar Mitglieder, die sowohl RR als auch Lieger fahren.
Es hat schon seine Zeit gebraucht, bis die Akzeptanz von Liegern bei gemeinsamen Ausfahrten auf dem hohen Niveau angekommen ist, auf dem sie jetzt ist.
Mit dem Lieger, egal ob hoch oder tief, läufst Du halt Gefahr, die Gruppe zu sprengen, da das Fahrverhalten am Berg, bei Gegenwind und im Antritt voneinander abweicht.
Mit den mittlerweile vorwiegend genutzten Highracern klappt das zusammen fahren schon recht gut. Wie bereits im Faden geschrieben, sollte man bei (unbekannten)
RR-Gruppen, z.B. auf einer RTF, besser erstmal hinterher gondeln und dann durch Ansprache klären, ob man auch aktiv in der Gruppe mitfahren darf.

Hier in HH fahren relativ viele Performer-Liegeräder aus Taiwan. Diese sind nicht ganz so leicht (ca. 13-16 Kg, je nach Ausstattung), wie das Cruzbike.
Aber sie haben ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und der Hersteller lässt auch bzgl. Maßanfertigung mit sich reden.

Vielleicht verschlägt es Dich ja mal in unsere Stadt. Dann kannst Du sicherlich mit dem einen oder anderen zu einer Probefahrt verabreden.
Siehe dazu auch unseren Stammtisch-Thread bzgl. weiterer Veranstaltungen:
https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/liegeradstammtisch-hamburg.25770/

HTH/Viele Grüße,
Morten
 
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Ich habe heute bemerkt, daß ein alter CroMo M5 Lowracer ungefähr gleich effektiv ist wie ein 7000 Euro teures hochgezüchtetes Zeitfahr-Rennrad.
M5 gebraucht Preislich ein achtel der Carbonschleuder bei doppeltem Gewicht.
Dem Typen auf seiner Plastiksemmel bin ich nur nicht mehr rangekommen, weil ich einmal anhalten musste und der nicht. Dann mit meinem notwendigen Beschleunigen war er schon 100 m weiter und der Abstand blieb auch die nächsten Kilometer. Er fuhr mit pray and ride Tria Aufsatz immer so um die 42 kmh, ich auch, aber hatte noch das zu üppige Mittagessen im Bauch, da kam ich einfach nicht mehr ran... Zeigt aber doch deutlich, wie effektiv schnelle LR sind Grüße HFKLR
 
zu Federung oder nicht und Federeffekt breiter Reifen gibts ja auch unterschiedliche Meinungen: viele finden den Federkomfort aus Dicken Schlappen und Netzsitz beim Wolf und Wolf als brauchbaren Ersatz für die nicht verbaute Rahmenfederung, na ja ist aber mehr ein anderes Nutzungskonzept, zwar auch recht schnell aber mehr in Richtung Touren LR
[DOUBLEPOST=1523039906][/DOUBLEPOST]Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen Toxy ZR und Vendetta zu vergleichen, da müsste doch letztere immer gewinnen oder?
 
Was mir am ZR negativ auffällt ist der breite UDK Lenker. Passt zu einer Rennliege irgendwie nicht so wirklich .
An Steigungen, bei langsamer Fahrt, ist ein größerer Lenkeinschlag wesentlich angenehmer.
Die Ausstattung des ZR ist für Touren und Alltag gut.
Die Aerodynamik des großen Koffers verdient die Aussage "rennfertig" auch nicht.
Gepäcktransport ohne aerodynamische Nachteile wäre passender.
Breite Reifen hingegen sind sinnfrei, gerade der Tipp mit "mindestens 35mm".
Au unseren Straßen konnte ich mit Maraton+ 35-406 (5.5bar) auf dem Vorderrad schneller fahren, wie mit dem Durano 28-406 (7bar).
Seit ich Radwege vermeide, fahre ich Kojak 35-406
Bei ungefederten Rädern gewinnt man durch dickere Reifen mit weniger Druck deutlich an Fahrsicherheit.
Der höhere Luftwiderstand ist beim ZR mit Kotflügel vermutlich nicht messbar.
 
Bei Fahrten mit RR-Gruppe:
In der Ebene fährst du locker voraus oder gelangweilt hinterher.
Je nach Steigung wird es schwierig dran zu bleiben.

Und die Erfahrung mit meiner Rennradgruppe bezüglich Ausfahrten habe ich auch gemacht: War ich fit genug für den Berg, habe ich mich in der Ebene gelangweilt. War die Ebene bereits fordernd, bin ich am Berg abgefault. Fahre deshalb meist mit dem Rennrad mit..

Das entspricht genau meiner Erfahrung. Ich finde, man kann das schon mal machen. Aber für regelmäßige Ausfahrten mit Rennradlern würde ich nicht das Liegerad nehmen.

PS. auf dem Liegerad muss man wirklich häufiger pinkeln... Das Gewicht der Bauchdecke drückt halt leicht.

Echt? Ist mir noch nicht aufgefallen. Ich mache mal ne Strichliste... :LOL:
 
Wenn du mit RRlern zusammen fahren willst, dann hol dir lieber einen HighRacer. Dann klappt es mit der Kommunikation besser und du gibts noch was Windschatten.
Bei Windschatten sind RRler ja recht schnell am Jammern.;)

Nochmal was zum Thema Rennradfahrer und Liegerad: Ich bin am Wochenende beim Radmarathon in Herne mit der Vendetta mitgefahren. Die ersten paar Stunden war ich in einer sehr schnellen Gruppe von Rennradfahrern, die wirklich sehr hart am Limit gefahren sind. Die Reaktion auf die Vendetta war negativ bis sehr negativ. Ich hatte mich schon bemüht, immer ganz hinten zu bleiben, aber einmal hat meine Gruppe eine andere eingeholt, und die Gruppen sind dann verschmolzen. So war ich plötzlich in der Mitte, und die Leute hinter mir haben angefangen, übel zu schimpfen, dass ich so ein Windschattenloch bilde und die Gruppe kaputt mache.

Aus der Sicht der RRler kann ich es allerdings auch verstehen. Sie fahren eben ganz hart an der Leistungsgrenze und bemühen sich, am Vorderman dran zu bleiben. Wenn dann so ein unerwartetes "Loch" im Windschatten kommt, verlieren sie ganz schnell den Anschluss und sind dann aus der Gruppe raus. Wenn der Puls eh schon auf 180 ist, fehlt nicht mehr viel, um sich aufzuregen. Als Liegeradfahrer habe ich den Rennradlern ja auch nichts zu bieten. Sie wollen im Rennradpulk fahren, und ich bin da nur ein Störfaktor der bestenfalls geduldet wird, aber niemals einer von ihnen sein kann. Ich profitiere vom Windschatten der RRler, kann aber selber keinen zurückgeben.
Diese Erfahrung vom Wochenende hat mich also eher wieder ernüchtert.

(Trotzdem war es insgesamt eine sehr schöne Tour mit 255km in etwas mehr als acht Stunden. An den Kontrollstellen gab es auch immer wieder Leute die sich für das Rad interessiert haben.)
 
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Wenn der Puls eh schon auf 180 ist, fehlt nicht mehr viel, um sich aufzuregen.

Lass die Leute reden, denn wie das immer ist:
Solang die Leute reden, machen sie nichts Schlimmeres
Und ein wenig Heuchelei kannst du dir durchaus leisten
Bleib höflich und sag nichts - das ärgert sie am meisten

Die Ärzte

mfg Christian
 
Ich profitiere vom Windschatten der RRler, kann aber selber keinen zurückgeben.

Ich selbst fände es von mir unsportlich, wenn ich als Liegeradfahrer bei einem RRler den Windschatten nutze und die RRler hinter mir müssten darunter leiden, das ich selbst kaum Windschatten gebe.

Ich finde, das die Entscheidung für ein Fahrradkonzept auch immer mit einem Ehrencodex berührung haben sollte, für den man sich da mit entscheidet.

Die Inklusion ist vielerorts ne gute Sache. RR und LR geht zwar gut im selben Rennen, aber nicht in der selben Gruppe, denn beim RR gehört das gegenseitige und abwechselnde Windschatten geben, zum Konzept. Im Triathlonbereich ist das auch schon wieder ganz anderes und wird da eher als unsportlich gesehen. Das wurde in unserem T-Verein heftig diskutiert als in einigen Ligen das Windschattenverbot aufgehoben wurde. Leider hat das damals die sehr innovative TT-Bike-Szene auch gleich wieder platt gemacht, weil dann nur noch normal RR's zugelassen wurden.

Ich werde wahrscheinlich die Gütersloher RTF mit VM fahren und werde mich versuchen entsprechend zu verhalten, damit ich nicht als störend wahrgenommen werde, sondern, als interessante Konzeptalternative. In jedem RRler steckt ja auch ein Fahrradfahrer und der kann dann erfahren, wie überlegen ein VM auf dem platten Land wäre. Wie überlegen LRler sind, hab ich selbst auch erst begriffen, als mir mal jemand aus dem Blickfeld geradelt ist, obwohl ich mich zu der Zeit richtig fit gefühlt habe. Das war wichtig, es zu erleben, weil der Mensch dazu neigt, sich den StatusQuo schön zu reden.

PS:
vielleicht sollte ich mich mal darum kümmern das bei unserm Dorftriathlon, Vorausfahrzeugen und Wettkampfrichter ein Velomobil benutzen können.:D falls ich den Atleten mit dem Quest überhaupt so überlegen bin, das ich vorne weg fahren könnte. Einen Veruch wäre es wohl Wert.:whistle::X3:
 
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