Am Hotel aufgeschlagen bin ich am Freitag schon relativ früh um 17 Uhr. Also habe ich mal kurz bei der Spezi vorbei geguckt: volle Aufbaustimmung. Zelte, Kleintransporter, Bauzäune, Helfer in Warnwesten, Verpackungsmaterial, noch zu montierende Fahrzeuge. Trotzdem konnte man schon ahnen, daß es wieder interessant wird. Bekanntere Gesichter waren auch schon da wie John von Velo-ads, die Leute von Laidback bike report und dazu eine Menge Gesichter aus der Schiene der Firmenangehörigen: Allert, Ymte, Kirk, etc.
Massen an Velomobilen fielen mir dann erst am Samstag früh auf. Als ich im Nachbardorf mit dem PKW Richtung Spezi startete, habe ich 2 VMs überholt, deren Fahrer dann doch vor mir auf der Spezi waren. Ich habe einen Parkplatz suchen müssen, die VM-Fahrer eben nicht. Knappe Kiste.
Auf dem Parkplatz durfte ich das erste Mal ein (altes) Trike von Berkut begrabbeln: französische Kollegen hatten eine kleine Sonderausstellung etwas ausserhalb des Spezi-Geländes aufgebaut und mit eben solchen Seltenheiten bestückt.
Beim Bäcker und auch schon vorher sind mir ein paar Räder und VMs aufgefallen, die ich schon vorher mal gesehen hatte. Leider kann ich mir schlecht Gesichter schlecht merken. Wenn Person A mal sein VM an Person B verkauft, wird Person B sicher in Zukunft von mir als Person A begrüßt. Ihr wißt, was ich meine? Scheint aber auch anderen Leuten so zu gehen, denn auch ich bin mehrfach gegrüßt worden, als ich mit dem Trike unterwegs war.
Endlich war das Messerschmidt-Gerät zu sehen. In meinen Augen noch verbesserungswürdig, da die Karosse ungewohnt erscheint: hinten unten erscheint sie offen, dafür ist dann die Sicht aus der Kabinenhaube nach hinten verdeckt? Es erinnerte mich an Dragster, die - mit offener Verkleidung - auf den Start warten. Dabei war der Messerschmidt schon zu.
An das A7 bin ich kaum rangekommen. Zum Glück. Denn ich wollte keinen Habenwill-Reflex aufkommen lassen. Erst kommt der preislich vertretbare Schritt vom Quest zur Nachfolgegeneration DF oder ähnliche Leistungsklasse. Ist mir im Moment noch zu teuer, aber über Preise und VM im Vergleich zum kompletten Neuwagen ist schon genug diskutiert worden.
Elektro-Dinger gab es in rauen Mengen. Schade, daß der Motor teilweise zum Selbstzweck verkommt und die Geräte häufig ohne Strom gar nicht mehr funktionieren. Big block statt Hilfsantrieb. Spaßschiene ohne Blick auf die Umwelt anstelle von gelegentlicher Unterstützung für die leeren Beine oder für Menschen mit Handicap. Motor mit Rädern.
An vielen Ständen hat sich im Vergleich zum Vor- und Vorvorjahr echt nichts verändert. Manchmal gut - siehe z.b. Ventisit, und manchmal nicht. Mir fehlen echte Zukunftskonzepte und nicht nur - bitte verzeiht den Ausdruck - kuriose Nischenprodukte.
Die Welt, so wie sich mir gerade verkehrstechnisch darstellt, benötigt massive Änderungen an vielen Stellen. Und da helfen muskelkraftbetriebene Fahrzeuge zu einem überdurchschnittlichen Preis meiner Meinung nach kaum. Die Freiheit, in meiner Freizeit längere Strecken zurückzulegen, habe ich. Den Alltagsnutzen - mit der gleichen Beiläufigkeit wie die PKW- oder ÖPNV-Nutzung - sehe ich aber immer noch nicht. Stauvermeidung durch schnellere Abarbeitung von Baustellen z.B. Aber das ist hier nicht das Thema.
Im Aussengelände war ein rotes Renntrike 20/20 mit Netzsitz zu sehen. Die Rad-Ausleger waren aus einem tropfenförmigen Profil hergestellt. Leider keine Probefahrt möglich.
Essen gab es in Mengen und zu guten Preisen. Und das Flair der Spezi ist immer noch richtig gut.
Am Samstag bin ich gegen 15 Uhr aufgebrochen. Habe ich ein Glück gehabt! Der Regen, der mir schon am Ortsausgang begegnete, war ja nicht von schlechten Eltern. Und begleitete mich bis nördlich der Ruhr. Nunja, bruchfrei eingetroffen, nette Leute kennengelernt, viel gesehen. Und vielleicht kann ich mir für 2020 auch mal ein paar Gesichter merken...