Spendenfahrt

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Moin!
Ich bin Andreas de Groot und starte am Donnerstag eine Spendenfahrt mit meinem Rennrad von Mittelfranken (91580 Petersaurach) zum Hospizhuus nach Leer. Vielleicht sagt dem einen oder anderen der Name de Groot etwas, stimmt, Ludwig de Groot ist mein Bruder gewesen. Er ist letztes Jahr im März gestorben. Diese Spendenfahrt die ich mache ist zum einen für einen Verein hier bei mir in Franken und zum anderen für das Hospizhuus in Leer. Lupo hat dort seine letzten Tage verbringen dürfen. Mein Hintergrund, einfach Danke an das Team vom Hospizhuus zu sagen und an meinem lieben und außergewöhnlichen Bruder zu erinnern
Am Samstag den 14.06 würde ich gerne als Ziel das Hospizhuus in Leer haben, so gegen 16:00 Uhr. Ich werde in der Nähe von Osnabrück übernachten und so um 08:00 dort wieder losfahren. Ich bin natürlich langsamer wie Ihr mit Euren VELOS und habe als Ziel einen 27-30er Schnitt.
Ich fände es klasse, wenn ein paar von Euch mich auf den letzten Kilometern begleiten würden und wir zusammen am Hospiz ankommen könnten.
Es gibt ebenfalls ein Spendenlink für meine Aktion:


Wer daran Interesse hat, meldet Euch bei mir.

Danke

Andreas

Hier meine Kontaktdaten (gelöscht von Wikinger, bitte bei Andreas per PN erfragen!)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Moin Andreas, mitfahren werde ich nicht können, aber gerne wenigstens spenden.
Gute Fahrt wünsche ich dir!
 
Text des Artikels aus der OZ:

Andreas de Groot fuhr für seinen verstorbenen Bruder und den guten Zweck aus Bayern nach Leer. Was den gebürtigen Ostfriesen bewegt, erzählte er uns bei der Ankunft.

Leer - Erschöpft und ein bisschen von der Sonne verbrannt sitzt Andreas de Groot im Garten des Hospizhuus Leer. Sein Rennrad lehnt im Schatten an einem Baum. Für ihn ist hier und heute eine Reise zu Ende gegangen. Begonnen hat sie vor zwei Tagen in Petersaurach, einer rund 5000 Einwohner großen Gemeinde in Mittelfranken.

Knapp 700 Kilometer hat de Groot in drei Etappen zurückgelegt, um an diesem heißen Samstagnachmittag hier sein zu können. Der Grund dafür ist der Verlust seines Bruders Ludwig im letzten Jahr. Bis zu seinem Tod war dieser im Hospizhuus Leer gepflegt worden. „Der Ort ist emotional, das macht was mit einem“, beschreibt de Groot seine Gedanken in einem Gespräch mit zwei Freunden und Ute Fleßner, der Leiterin des Hospizhuus. Mit ihr hat er sich heute verabredet.

Verstorbener Bruder war die Strecke zuerst gefahren
Andreas de Groot ist gebürtiger Ostfriese – bis 1990 lebte er in Schirum im Landkreis Aurich als jüngster von sechs Brüdern. Bereits seinen Zivildienst und seine Ausbildung absolvierte er nicht in Ostfriesland. Nach einer Ausbildung zum Erzieher verschlug es ihn dann nach Mittelfranken. Dort hat er sich inzwischen als Finanzierungs- und Versicherungsfachmann selbständig gemacht. Nebenbei arbeitet er als Fachlehrer in einer Sonderschule. Mindestens einmal im Jahr kehrt de Groot nach Ostfriesland zurück. In der Regel nimmt er aber den Zug, statt die ganze Strecke mit dem Rad zu fahren.

Tatsächlich war sein Bruder Ludwig der Erste, der die Tour mit dem Rad bestritt, wenn auch in umgekehrter Richtung – von Ostfriesland nach Petersaurach. „Er ist im Jahr aber auch bestimmt 23.000 Kilometer mit dem Fahrrad gefahren. Trotzdem habe ich mir da gedacht: Als sieben Jahre jüngerer Bruder muss ich das auch schaffen.“ So kam es, dass er die Route 2002 das erste Mal mit dem Fahrrad fuhr. Nun hat er sie auch ein zweites Mal hinter sich gebracht. „Allein heute habe ich fast zehn Stunden auf dem Fahrrad gesessen.“ Die Anstrengung merkt man ihm jedoch nicht an. Nur wenn er über seinen Bruder redet, macht sich die Wehmut bemerkbar und er wirkt in sich gekehrt. „Ich bin nach der langen Fahrt überraschend gut drauf. Natürlich bin ich kaputt, aber ich hätte es mir schlimmer vorgestellt.“

Dass er ursprünglich aus Ostfriesland stammt, merkt man dem 58-Jährigen durchaus noch an. Wenn er spricht, dann mit unverkennbar norddeutschem Dialekt. „Platt proten“, das gehe immer noch. „Einmal Ostfriese, immer Ostfriese“, verkündet er lächelnd. Ob er irgendwann wieder nach Ostfriesland zurückziehen würde? „Nein, ich glaube nicht.“

Radeln für den guten Zweck: Im größten Landkreis in Bayern kein Hospiz
Um Leer pünktlich zu erreichen, musste de Groot weitaus mehr als 200 Kilometer an seinem ersten und zweiten Reisetag zurücklegen. Die Vorbereitung darauf war dementsprechend intensiv. „Ich bin mehrmals an Wochenenden lange Strecken gefahren, immer so zwischen 100 und 150 Kilometer. Zusätzlich dann auch noch zuhause auf der Rolle.“ Die Idee für die Tour sei ihm in der Weihnachtszeit gekommen. „Dann habe ich überlegt, dem Ganzen noch irgendwie einen Sinn zu geben.“

So wurde aus der Fahrradtour nach Ostfriesland eine Spendenaktion. „Ich sammele die Spenden für das Hospizhuus Leer und für Lebens-Raum Petersaurach e. V., einen von mir mitgegründeten Verein.“ Dabei handelt es sich um ein Wohnprojekt, bei dem ein barrierefreies Mehrgenerationenhaus entstanden ist. Auch die Arbeit des Hospizhuus halte er für gesellschaftlich sehr wichtig. „Im größten Landkreis in Bayern gibt es zum Beispiel keins“, erklärt er. Die Spendenaktion findet online statt.

Quer durch Deutschland – Zwei Freunde des Bruders schlossen sich an
Aber wie sah de Groots Reise denn eigentlich aus? „Am ersten Tag bin ich 244 Kilometer gefahren, bis Lauterbach in Hessen.“ Die Hotels für die Nacht buchte er sich immer spontan, wenn absehbar war, dass er sein Etappenziel erreichen würde. „Der Mangel an Radwegen ist natürlich nach wie vor ein Problem, man muss schon oft am Straßenrand fahren.“ Die nächste Etappe führte ihn bis nach Halle (Westfalen). „Dort findet aber gerade ein großes Turnier im Tennis statt. Ich musste am Telefon die Hotels anflehen, mir noch ein Zimmer zu geben und irgendwie hat es dann auch geklappt.“

Auf dem Weg nach Halle war es bereits zu einem kleinen Zwischenfall gekommen. „Ich habe in einer Tankstelle das Visier von meinem Helm liegen lassen“, erzählt de Groot. „Das habe ich aber erst gemerkt, nachdem ich schon 25 Kilometer gefahren war. Ich habe dann in der Tankstelle angerufen und dann hat mir tatsächlich jemand mein Visier zu einem vereinbarten Treffpunkt gebracht.“ Auf seiner letzten Etappe schlossen sich ihm kurz vor dem Ziel zwei Freunde seines Bruders an, um den Rest des Weges mit ihm zu bestreiten. Am Donnerstag soll es dann wieder zurück nach Mittelfranken gehen, dieses Mal allerdings mit dem Zug. Sein Spendenziel von 3000 Euro hat er erreicht und das Gefühl, seinem Bruder nah zu sein, sicher auch.
 
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