Speichennippel platzen

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Zur Einleitung und zur Vorsicht: mir geht es hier NICHT um Lieferanten-Bashing, Reklamation oder Rumgejammer!
Mich würde interessieren ob ich der Erste/Einzige bin, dem dies widerfahren ist!


Ich habe letztes Jahr über @Patrick einen Ginko-Laufradsatz bestellt, der zuerst noch am Mango und jetzt am DF XL zum Einsatz kommt.
Beim (erfolglosen) Versuch einen widerspenstigen Reifen mit Gewalt und dem falschen Werkzeug auf die Felge zu zwingen habe ich das Felgenbett beschädigt, so dass die tubeless-ready Felge für TL nicht mehr zu gebrauchen war. Ausschließlich mein Fehler!

Also, neue Felge zum Umspeichen bestellt. Dass dies aus verschiedenen Gründen Monate gedauert hat - Schwamm drüber!

Beim Ausspeichen der Felge ist folgendes passiert:
Speichennippel.jpg

Reihenweise sind die Köpfe der Speichennippel beim Lösen mit dem Speichenspanner-Schlüssel geplatzt!
UND, JA, ich habe nur in die richtige Richtung gedreht! ;)
An einer Speiche saß der Nippel so fest, dass die sich soweit verdreht hat, dass sie heiss geworden ist!:oops:

Mittlerweile habe ich die Nippel auch am zweiten Laufrad getauscht weil ich mich frage, wie ich auf einer Radreise mit Bordwerkzeug eine defekte Speiche wechseln und vor allem wieder befestigen sollte! Mit dem Speichenspanner-Schlüssel kann man die Nippel soweit lösen, bis sie in der Felge verschwinden, wenn aber oben nur mehr ein halber Kopf vorhanden ist, braucht man schon eine sehr feine Spitzzange oder Pinzette um sie gänzlich herausdrehen zu können!

Auf dem Bild ist es nicht gut ersichtlich, die Nippel sind teilweise mit einer hellgrauen Schicht überzogen, die ich erst für oxidiert hielt.
Vermutlich ist es aber ein Kleber, der bei einigen abgeplatzten Nippelköpfen auch verhindert hat, dass sich die Beilagscheiben lösen ließen.

Es mag gute Gründe haben, warum diese Laufräder so aufgebaut werden, als reparaturfreundlich hat sich das in meinem Fall nicht erwiesen!

Auf alle Fälle: Für die Radreise kommen in Zukunft nicht nur Ersatzspeichen ins Gepäck, sondern auch die passenden Nippel&Beilagscheiben dazu!
 
Mich wundert, daß der der Vierkant des Nippels keinerlei Schlüsselspuren aufweist; das geht eigentlich recht schnell bei einer farbigen Eloxalschicht.
Eventuell wurden die Nippel mit Leinöl gesetzt.

Edit: die Laufradsätze von Ginkgo werden mit Prüfzertifikat ausgeliefert. Da muß das Laufrad selbst natürlich auch einigermaßem manipulationsresistent sein; Gewährleistung bzw. Entgegnen einer Ansprucherhebung auf selbige wird hier wohl relevant sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Steckt im zweiten Nippelrest der zweiten Zeile noch ein Stück Speichengewinde? Waren die Speichen nur so wenig weit im Nippel? Der Nippelkopf ganz unten links könnte vielleicht eventuell unter Umständen schon vorher angerissen gewesen sein (vielleicht täuscht aber auch nur das Licht). Beides würde darauf hindeuten, dass die Speichen vielleicht ein klitzekleines bisschen kurz waren.

Ansonsten ... im Nippelsitz kann zienlich viel Reibung entstehen. Falls die Nippel dann noch geklebt wurden ... hm, könnte schon mal passieren.
 
Alunippel würde ich persönlich nicht wieder verwenden, bei meinen Laufrädern (incl. Winterbetrieb mit Salz) waren die Nippel stark korrodiert. Anstelle alle Nippel los zu drehen, habe ich die Speichen durchgeknipst. Die Laufräder mit Messingnippeln sahen deutlich besser aus und ließen sich einfach demontieren.

Gruß,
Mark
 
Ich wollte mal Alunippel (bunt!), habe bei der Recherche aber bemerkt das Alunippel von manchen kritisch gesehen werden, allein was das Nachzentrieren angeht und zu besonderen Vorgehensweisen wie der Verwendung von Leinöl geraten wird. Das war mir dann doch zu Raketentechnik und ich hab Messing genommen.

Das mag natürlich übertrieben sein und ein Profi hat seine Alunippel gewiss problemlos im Griff, aber für Radreise und Normalos sind Messingnippel wahrscheinlich besser zumal das nicht soviel Gewicht bringt und es m.W. auch Messing in Farbe gibt, falls man möchte.
 
Nutze die seit Anfang der 1990iger ohne Probleme.
Meine Laufräder habe ich alle mit Leinöl am Gewinde gebaut es gab da nie Probleme.
Als ich im letzten Jahr eins der ganz alten Laufräder entsorgen wollte habe ich mal aus Spaß die Nippel nachgespannt
und was soll ich sagen nach meinen kurzen Ruck ging das ohne Probleme wichtig ist natürlich gutes Werkzeug!
 
… ist ein Euphemismus für Pfusch.
Interessant. Ich dachte immer, ein Rad nachzuzentrieren sei manchmal ganz nützlich.
In meiner Sprachregion ist 'nachzentrieren' ein Verb, und 'Pfusch' ein aus einer Aktion resultierender Zustand.
In diesem Fall bewirkt also die nachträgliche Geradisierung des Laufrads einen Pfuschzustand? Für Laien ist das ganz schön verwirrend,
genauso wie
An einer Speiche saß der Nippel so fest, dass die sich soweit verdreht hat, dass sie heiss geworden ist!
die erschreckende Meldung einer drohenden Speichenerwärmung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Offenbar gab es mal eine Charge DT-Swiss-Nippel aus einer schlechten Alulegierung (ca. 2012?). Ich hatte auch das Pech, zwei Räder damit bestückt zu haben; die Nippel wiesen nach relativ kurzer Nutzung Risse und korrosionsähnlichen Verschleiss auf und mussten ersetzt werden. Mein Fahrradmechaniker konnte die Nippel daher ziemlich genau datieren.
 
[Nachzentrieren]… ist ein Euphemismus für Pfusch.
Ist schon was Wahres dran.

Mir ist es auch schon einmal passiert, dass Alu-Nippel beim Ausspeichen der Reihe nach zerbröselt sind. Aber eben erst dann; und wenn das Laufrad gut aufgebaut ist (und nicht unterdimensioniert), dann muss man auch nicht nachzentrieren oder gerissene Speichen wechseln. Dann hält das einfach zigtausend Kilometer. Und wenn mal eine Speiche reißt, hält das Laufrad immer noch, und man kann sie in Ruhe zu Hause auswechseln, statt auf Tour. Ich denke, Alu-Nippel sind schon eher Einweg-Artikel; aber mehr als ein Mal sollte man sie eben auch nicht anziehen müssen.
 
Hi Leute,

das ist ein bisher nicht gesehenes Schadensbild. Unsere Laufräder werden die Nippel mittels Leinölfirnis gesichert. Beim Zentrieren werden die Nippelsitze mit dünnen Öl benetzt, so das kaum Eloxalschäden am Nippel und der Felge entstehen.
Ich kann mir nur Korrosion vorstellen.
 
ein Rad nachzuzentrieren sei manchmal ganz nützlich.
wenn das Laufrad gut aufgebaut ist (und nicht unterdimensioniert), dann muss man auch nicht nachzentrieren oder gerissene Speichen wechseln.
Exakt. Beim Laufradbau wird zentriert, Nachzentrieren ist ein klares Zeichen für Pfusch beim Bau. Von mir und den von mir bevorzugten Lieferanten gebaute Laufräder mussten nie nachgearbeitet werden; auch mein Erstling nicht. Gebrochene Speichen hatte ich zuletzt an einem vor ~ 15 Jahren gebraucht gekauftem Rennrad unbekannter Vorgeschichte. Mit neuen Speichen und Felgen wieder aufgebaut fuhr auch dieses noch viele Mm, sich ich es weiter verkauft habe.

Wenn ich in einem Fahrradladen den berühmten Satz "… dann kommen Sie noch mal zur Erstinspektion und Speichen nachspannen…" höre, weiß ich genau, dass ich dort keine Laufräder kaufe.
 
Ich kann mir nur Korrosion vorstellen.

Die Laufräder habe ich seit letztem Jahr und ca. 4-5.000 km gefahren, zwar auch im Winter aber nicht im täglichen Pendelbetrieb sondern bei Schönwetter!
Ich kann nicht abschätzen, wieviel Korrosion hier schon auftreten darf.

Aber es sieht m.E. ohnehin anders aus! Korrosion ist eher weiss, pulvrig, das hier war eher kristallig.

Und wie gesagt nach (zu viel) Leinöl siehts nicht aus, weil keine braune Stellen sichtbar.

Sollte ich in Zukunft wieder mal ein Laufrad brauchen, werd ich halt drauf achten, dass Messingnippel dran sind.
Oder selbst aufbauen, jetzt hab ich ja gelernt wie`s geht! ;)
 
Wenns kristallin ist, dann sollte es Salz sein. Was anderes als Leinöl nutzen wir nicht bei der Montage. Es empfiehlt sich, bei der Demontage schonmal im Vorfeld ein wenig dünnflüüsiges Öl an die Nippel zu geben. Wir prüfen bei Neuaufbauten sehr genau, welche Nippel wir noch einmal verwenden und welche nicht. Bei Aulunippeln verwenden wir oft dann Neue.

Steckt im zweiten Nippelrest der zweiten Zeile noch ein Stück Speichengewinde? Waren die Speichen nur so wenig weit im Nippel? Der Nippelkopf ganz unten links könnte vielleicht eventuell unter Umständen schon vorher angerissen gewesen sein (vielleicht täuscht aber auch nur das Licht). Beides würde darauf hindeuten, dass die Speichen vielleicht ein klitzekleines bisschen kurz waren.

Tja, die Ferndiagnosen;)
 
Weil es hier halbwegs passt:
Ich suche schon lange einen Speichenschlüssel mit einer quadratisch-offenen Aufnahme und einseitigem Hebel, mit welchem ich auch bei Vorderrädern mit Scheibenabdeckung etwas erreiche.
Das hat hier mal einer gezeigt - war es @Nobbi ? Ich finde dieses Werkzeug einfach nicht.
 
pulvrig, das hier war eher kristallig.
Vielleicht hilft's , 'kristallig' genauer zu definieren. 'Kristallin' und 'pulvrig' schließen sich nicht aus, Kleber und Kristalle schon eher.
Auf Anhieb fällt mir außer Salz (nicht alle Salze schmecken gleich!) und Silizium in der Elektronik am Fahrrad nichts mit Kristallstruktur ein.
'Amorph'?
 
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