SON 20R Laufgeräusche

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Hallo zusammen,

im Hinterrad meines Racertje werkelt seit rund 50.000 km und ca. 10 Jahren ein SON 20R disc. Kurz vor Ablauf der Garantie (also nach knapp 5 Jahren) hatte er schon mal ein rasselndes Laufgeräusch, als ob Bremsbeläge locker an der Bremsscheibe klappern würden. Das Problem wurde damals ohne weitere Kommentare von Schmidt behoben.
Heute war es dann leider wieder so weit: Wieder hielt ich unterwegs an, um nach der Bremse zu schauen, weil ein rhythmisches Geräusch von hinten kam. Wieder ging es trotz demontierter Bremse nicht weg und der ausgebaute Dynamo läuft nun wieder mit Schleifgeräuschen und schleppt in der Hand gedreht ungleichmäßig stark die Achse mit. Natürlich bin ich wenig erfreut darüber, dass ich jetzt einen Händler mit dem Versand des Rades beauftragen muss und dass diesmal die Kosten an mir hängen bleiben werden, aber sei's drum. Die eigentlichen Fragen, die ich habe, sind diese:
1. Welche Erfahrungen habt Ihr mit den Laufleistungen bei Euren SONs? Der Alfine-Dynamo in der aufrechten eierlegenden Wollmilchsau ist ungefähr gleich alt, hat ähnlich viel Strecke Weg, schätze ich, hat noch schlechteres Wetter gesehen, dafür aber bisher gar keine Wartung und er läuft immer noch problemlos.
2. Ich habe zwei Verdachtsmomente, was den Dynamo bei mir quälen könnte: Einerseits hat das Racertje flevotypisch eine eher weiche Hinterradgabel. Könnten die Verwindungen auf Dauer den Lagern in der Bauform wie beim SON schaden? Weiterhin ist der Dynamo beim Racertje ja hinten und kriegt dementsprechend bei Nässe noch mehr davon vom Vorderrad ab. Die vorletzte Fahrt, bevor heute die Geräusche kamen, fand bei viel Regen statt und auch sonst wird das Rad halt unabhängig vom Wetter gefahren und parkt ansonsten bei Außentemperatur und -luftfeuchtigkeit (aber natürlich schon überdacht). Der erste Ausfall vor einigen Jahren kam relativ kurz nach einer sehr nassen Tour, als Spree und Elbe auch hier und da über die Ufer guckten. Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen?

Ich werde bei der Reparatur diesmal versuchen zu erfahren, ob es "einfach" ein Lagerschaden oder ein Nässeproblem gewesen sein wird. Muss das Rad tatsächlich vom Händler eingeschickt werden (die haben dieser Tage wohl genug zu tun...) oder ist Schmidt da eher locker drauf, wenn man das selber macht?

Viele Grüße,
Martin
 
Hallo Martin,

den Dynamo kannst Du auch selbst zu Schmidt schicken, die bieten ja eine Revision an. Kosten mEn um 60 Euro, das war zumindest der Stand vor einem Jahr.

Herzlichst
Günther
 
Ich war dann heute doch zu faul (weil angeschlagen), um noch Kartons zu suchen und zu basteln, und hab's zur freundlichen Liegerad-Händlerin gleich um die Ecke gebracht. Mal schauen, wo die Gesamtkosten liegen werden und wie lange es dauern wird.

Ich bin mir jedenfalls inzwischen sehr sicher, dass er Feuchtigkeit gezogen hat, weil er einen Tag nach dem Saubermachen (natürlich nur mit feuchtem Lappen, keine Flutung) beim Drehen der Achse anfangs noch schwerer lief und das Kratzen weiterhin da war. Da scheint was vor sich hin zu korrodieren. Mal schauen, ob ich eine genauere Information bekommen werde, was los gewesen sein wird.

Gruß,
Martin
 
Moin Martin,

nach meinen Erfahrungen mit SON-Mitarbeitern auf Messen sind, daß sie offen und ehrlich mit Problemen umgehen. Und ich hatte schon einige Male bei Reparaturen eine sehr kulante und schnelle Abwicklung.

Gruß Felix, der sich auf eine schöne Runde mit einigen Hamburger Liegern nach Glücksburg nachher freut

PS: Der Anglerbedarf baut auch ganz gute Dynamos, allerdings versuch mal nach der Garantiezeit was zu reklamieren. Da hilft meist nur noch selbst basteln oder den Meufl kennen, der das Teil zerlegt und wieder repariert.
 
Ich hatte vor vielen Jahren mal Probleme mit einem SON der frühen Baureihe mit schwarzem Nabenkörper. Der hatte gar nicht so viel Kilometer drauf, vielleicht 10.000, hatte aber Feuchtigkeit "gezogen". Entweder hatte der noch kein Druckausgleichssystem oder es war defekt, weiß ich nicht mehr.

Die Feuchtigkeit kam nicht durch Spritzwasser ins Gehäuse, sondern durch Temperaturunterschiede zwischen Naben-Hohlraum und Außenluft, hieß es damals. Die Symptome entsprachen aber Deiner jetzigen Beschreibung.

Ich habe mich damals ob der eigentlich geringen Laufleistung im Verhältnis zum Anschaffungspreis ziemlich geärgert, zumal man das damalige Modell auch noch aus- und wieder einspeichen musste, aber seit der Generalüberholung läuft der SON einwandfrei in meinen diversen Ups.

Alle weiteren SONs neuerer Bauart haben noch nie Probleme gemacht, der in meiner Streetmachine hatte mindestens 50.000 km drauf, als ich ihn mit dem Rad verkauft habe.

Gruß

Fetzer
 
den Dynamo kannst Du auch selbst zu Schmidt schicken, die bieten ja eine Revision an. Kosten mEn um 60 Euro, das war zumindest der Stand vor einem Jahr.
Ja, so ging das vor über 10 Jahren bei mir auch. Auch ein 20R. zum Glück kann man ein 406er Rad noch ganz gut verschicken. 622 ist für DHL Standardversand schon zu groß...
Am robustesten hat sich bei mir bisher tatsächlich der Alfine Dynamo erwiesen. Über 10 Jahre im Hinterrad vom ZOX Langstreckenrad. Nie was dran gemacht, noch nicht mal die Konuslager nachgesehen oder gewartet.
Ein hier forenbekannter Radhändler meinte beim letzten SON 28 Lagerschaden, dass die ca. alle paar 10.000 km neue Lager benötigen. Mal früher, mal später. Genaue Kilometerzahl bei mir müsste ich nachschauen, waren aber über 30.000 meine ich.
Den SON Deluxe nehme ich für meine Räder nicht mehr, ich halte den großen Bruder für robuster, außerdem gibt es den auch mit 'richtiger' Bremsscheibenbefestigung;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich damals ob der eigentlich geringen Laufleistung im Verhältnis zum Anschaffungspreis ziemlich geärgert, zumal man das damalige Modell auch noch aus- und wieder einspeichen musste, aber seit der Generalüberholung läuft der SON einwandfrei in meinen diversen Ups.
Jap, im Prinzip bin ich da auch ganz und gar bei Dir, allerdings ist dieser Dynamo nun halt schon das zweite Mal unterwegs zur Kur nach Tübingen. Hoffen wir einfach, dass es diesmal noch etwas länger hält.

Ich habe aufgrund der Nabendynamo-Kompetenz in de.rec.fahrrad gestern auch dort das Problem mal kurz geschildert und die dortigen Experten um eine Einschätzung gebeten. Alle bisherigen Antworten sind sich einig, dass es eher nach Feuchtigkeit im Inneren als nach Lagerschaden klingt. Also gelegentlich die Hohlachse mal an einen Staubsauger anschließen, um den Spiralschlauch zu entleeren? :sneaky:
Temperaturunterschiede zwischen Naben-Hohlraum und Außenluft
...sollten weniger ein Problem sein als Temperaturwechsel generell: Sinkt die Temperatur, dann zieht sich die (wenige) Luft in der Nabenhülse zusammen, Luft muss von außen nachströmen, um das Volumen auszufüllen. Beim SON passiert das über den Spiralschlauch, damit eventuelles Wasser erst mal diese lange Strecke zurücklegen muss. Hm... was macht der Druckausgleich eigentlich, wenn die Nabe gut durchgefroren ist...?
Ein hier forenbekannter Radhändler meinte beim letzten SON 28 Lagerschaden, dass die ca. alle paar 10.000 km neue Lager benötigen. Mal früher, mal später.
Kann es sein, dass Jörg manchmal zur Zuspitzung neigt? ;) Zumal es eben, wie gesagt, höchstwahrscheinlich bei mir nicht die Lager sind. Ich bin eigentlich weiterhin von den SONs überzeugt, es gibt ja schon einige Berichte von sehr lange sorglosen Exemplaren (siehe auch @Fetzer).
Den SON Deluxe nehme ich für meine Räder nicht mehr, ich halte den großen Bruder für robuster, außerdem gibt es den auch mit 'richtiger' Bremsscheibenbefestigung
Ist der große Bruder der SON 28 im ebenso kugeligen Gehäuse? Falls ja: Da kann ich mir keinen Unterschied in der Robustheit vorstellen. Wenn Du dagegen den alten SON 28 (oder zwischendurch mal SON 28 Classic) meinst, dann dürfte der sogar noch mehr Luftvolumen in der Nabenhülse haben, das sich bei Temperaturwechseln ausdehnen oder zusammenziehen möchte. Der Hauptvorteil des zylindrischen SON dürfte sein, dass man ihn ohne Ausspeichen auseinander nehmen kann. Aber solange er hält - und das war damals, als sie die Bauform änderten ja wohl die Denkweise - macht das ja nix.
Der 20R, von dem ich immer noch nicht genau weiß, ob er nun baugleich mit dem Delux ist oder nicht, dürfte aber für meinen Anwendungsfall schon gut passend sein: Bei 26km/h (ganz gute Reisegeschwindigkeit, ohne sich zu verausgaben) liefert er etwas über 9W am Forumslader, womit Beleuchtung und Telefon aufladen sicher funktionieren. Der SP-Dynamo, der aktuell vom Flevobike in Sohnemanns Alltagsrad gewechselt ist, liefert schon bei ca. 20km/h sein Maximum um die 11W und ging bei steigender Geschwindigkeit wieder runter - das bräuchte ich nur, wenn ich häufig langsamere Touren fahren würde.

Gruß,
Martin
 
Ich habe seit 10 Jahren einen SON Deluxe (ohne Disc) am Raptobike im Einsatz.
Laufleistung keine Ahnung evtl 20TKM.
Keine Probleme soweit.
 
Um das Thema abzuschließen: Ich hatte das Rad ja am 4.6. beim Händler zum Einschicken abgegeben. Nur eine Woche später wurde er von da auch versendet. Weil ich mir aus dem nun schon zweiten "Ausfall" zusammen mit meinem Einsatzgebiet keinen Reim machen konnte, hatte ich bei Schmidt auch mal per Mail angefragt, ob sie noch ein paar kluge Gedanken dazu haben. Die konnten meinen am 14.6. bei ihnen eingetroffenen Dynamo zuordnen und berichteten, dass er ungewöhnlich viel Wasser drin hatte, das Entlüftungssystem aber intakt sei. Diese Wassermenge sei selbst durch Draußenparken und normalen Gebrauch nicht zu erklärnen. Dazu kamen noch die allgemeinen Hinweise (kein Fett auf die Spannachse, nicht untertauchen), die ich ja alle beachtet hatte. Sie teilten mir mit, dass der reparierte Dynamo am 15.6. seine Rückreise anträte. Heute bekam ich schließlich die Meldung vom Händler, dass das Rad wieder da sei. Kostenpunkt für diese Reparatur inkl. Ausspeichen, wieder Einspeichen und Versand: Rund 100€.

Fazit: Ich find's gut, dass Schmidt mir direkt mitgeteilt hat, was nun eigentlich kaputt war. Ich find's auch gut, dass man den Dynamo reparieren lassen kann (statt komplett wegzuwerfen). Ich bin auch bereit, dafür Geld auszugeben, wenn es denn sein muss. Und dieses "wenn es denn sein muss" ist das, was an mir nagt: Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wie ich das Wasser in die Nabe bekommen habe. Ein paar Wochen vor dem ersten Schaden 2013 war ein Weg an der Spree von selbiger mehr überschwemmt gewesen, als ich das gedacht hatte. Ob das Rad damals bis zu den Naben im Wasser war, weiß ich nicht sicher - als es mir zu tief und unsicher wurde, hab ich es nur schnell rausgetragen. Nach der ersten Reparatur gab es aber kein derartiges Ereignis, keinen Hochdruckreiniger, kein Baden des Rades und - wenn der Winkel immer gleich ist - bei der Lage der Anschlüsse zeigt die Entlüftungsöffnung in der Achse sogar nach oben. Außer dass es ein vom Vorderrad geduschtes Hinterrad ist, fällt mir nichts Besonderes ein.
Angeblich hat der Dynamo nach dieser Reparatur jetzt wieder 2 Jahre Garantie, von der ich natürlich hoffe, sie nicht in Anspruch nehmen zu müssen.

Gruß,
Martin
 
Dazu kamen noch die allgemeinen Hinweise (kein Fett auf die Spannachse, nicht untertauchen), die ich ja alle beachtet hatte.
Dit ist aber ein bisschen verkürzt. Auf der Seite von Schmidt steht in den FAQ:
Soll man die Spannachse fetten?
Viel Fett auf der 5-mm-Spannachse kann das Druckausgleichssystem verstopfen. Zum Korrosionsschutz ist aber ein leichter Fett- oder Ölfilm oder noch besser die Behandlung mit Sprühwachs empfehlenswert. Auflagefläche am Schraubkopf und Gewinde sind auf jeden Fall zu fetten.

Leichtes Fetten ist also erwünscht als Korrosionsschutz für die Achse, zu viel Fett ist eine schlechte Idee.
 
ich hätte nicht gedacht, dass im normalen betrieb ein dynamo mit wasser voll läuft. immerhin ist das kein totalschaden, sondern durch wartung/reperatur zu beheben. dumme frage: kann man SONs eigentlich selbst warten oder braucht man dafür spezialwerkzeug oder ersatzteile, die man nicht einzeln bekommt? bzw. besteht die gefahr das ding nicht mehr vernünftig zusammengebaut zu bekommen?

aus der perspektive was kann ich selbst schnell reparieren ist die batterielösung gerade noch ein stück attraktiver geworden.
 
kann man SONs eigentlich selbst warten oder braucht man dafür spezialwerkzeug oder ersatzteile, die man nicht einzeln bekommt? bzw. besteht die gefahr das ding nicht mehr vernünftig zusammengebaut zu bekommen?
Im Normalfall muss man sie nicht warten. Falls (!) nach vielen 10.000km dann z.B. die Lager kaputt gehen sollten erledigt Schmidt das schnell und kostengünstig. Ein Fall von mehrfachen Defekten wie bei @Racertje dürfte wohl die absolute Ausnahme sein und neben der Tatsache, dass der Dynamo bei ihm offenbar im Hinterrad verbaut ist und daher je nachdem ganz anders geduscht wird als normal gab es beim aktuellen Effekt ja evtl. die Möglichkeit des Tauchbades als Ursache, auch wenn man's nicht so genau weiss.
 
kann man SONs eigentlich selbst warten oder braucht man dafür spezialwerkzeug oder ersatzteile, die man nicht einzeln bekommt?
Genau so ist das: Man braucht Spezialwerkzeuge, man bekommt den Dynamo ohne die nicht auf. Und was bringt mir das, wenn ich da drin einen korrodierten Generator habe, den ich auch nicht einfach nachkaufen kann?
Ich würde trotzdem keine Batterielösung haben wollen. An meinem Nabendynamo hängt ja ein Forumslader, der die Beleuchtung, aber auch USB-Geräte betreiben kann. Und damit kann ich stundenlang durch die Nacht fahren, ohne dass ich mir vorher Gedanken machen muss. Und wenn man weiß, dass es "nur" der vergammelte Generator ist, nicht die Lager, dann dürfte Weiterfahren auch erstmal kein Problem sein - er hat ja bis zuletzt noch die volle elektrische Leistung gebracht.

Gestern Abend bin ich die erste Runde mit dem reparierten SON gefahren und das war im Vergleich zum SP genial: Da der SP fast 1,5x so viel elektrische Leistung am Lader bringt, brummelt es die ganze Zeit im Rad und der Forumslader wird warm. Beim SON bleibt er kalt und der Dynamo fühlt sich absolut smooth an, was auch für die gefühlte Geschwindigkeit ganz wichtig ist :)

Gruß,
Martin
 
Danke für die ausführliche Rückmeldung.
Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wie ich das Wasser in die Nabe bekommen habe. Ein paar Wochen vor dem ersten Schaden 2013 war ein Weg an der Spree von selbiger mehr überschwemmt gewesen, als ich das gedacht hatte. Ob das Rad damals bis zu den Naben im Wasser war, weiß ich nicht sicher - als es mir zu tief und unsicher wurde, hab ich es nur schnell rausgetragen. Nach der ersten Reparatur gab es aber kein derartiges Ereignis, keinen Hochdruckreiniger, kein Baden des Rades und - wenn der Winkel immer gleich ist - bei der Lage der Anschlüsse zeigt die Entlüftungsöffnung in der Achse sogar nach oben.
Weißt Du, was beim ersten Mal alles gemacht wurde, nur Lager getauscht (und Innenleben getrocknet), oder wurde der komplette Stator ausgewechselt? Und was wurde jetzt alles gemacht?
Dass es einige Jahre dauert, bis ein langsam vor sich hinrostendes Innenleben sich durch Kratzen bemerkbar macht, weiß ich aus eigener Erfahrung, bei mir waren es fünf.

Und wenn man weiß, dass es "nur" der vergammelte Generator ist, nicht die Lager, dann dürfte Weiterfahren auch erstmal kein Problem sein - er hat ja bis zuletzt noch die volle elektrische Leistung gebracht.
Weiterfahren führt evtl. dazu, dass bei der Reparatur nicht nur der Stator ausgetauscht werden muss, sondern einige Zeit später auch die Magnete.
Bei mir waren beim zweiten Mal auch die Magnete dran, eigentlich waren die diesmal auch der Auslöser für das Geräusch. Das Einfrieren, das zur ersten Reparatur geführt hat, hat bei einigen davon wohl die Nickelschicht beschädigt, jedenfalls hatten sich einige Magnete teilweise in ein Pulver verwandelt, das zwischen Stator und Rotor "klebte". Das weiß ich deshalb, weil ich mit einem SON-Stützpunkthändler zusammen den Dynamo aufgeschraubt und von innen angeschaut habe, Schmidt hat mir dann auf die Schadensbeschreibung hin empfohlen, das Ding einzuschicken.
Irgendwas hat bei deinem Dynamo sicher auch zwischen Stator und Rotor gescheuert, sonst hätte es das Geräusch nicht gegeben; bei mir war das kein scharfes Kratzen, sondern klang eher wie Laub zwischen Reifen und Schutzblech. Wenn das so lange dazwischen ist, dass es die Magnete ankratzt, fangen die sicher auch zu korrodieren an und führen dazu, dass ein paar Jahre nach der Reparatur noch eine Reparatur fällig ist. Vielleicht war das bei dir jetzt so eine zweite Reparatur.
 
Danke für die ausführliche Rückmeldung.
Das kann ich nur zurückgeben! Deine Schilderungen sind sehr interessant, weil man sonst ja wenig zu solchen Problemen findet.
Weißt Du, was beim ersten Mal alles gemacht wurde
Leider nicht genau, aber nur die Lager wurden meines Wissens nicht getauscht, sondern schon mehr. Diesmal, so die Aussage von Schmidt, war eine Generalüberholung notwendig. Da vermute ich, dass innen wirklich alles erneuert wurde, was vielleicht auch den Preis verglichen mit der Vorabauskunft noch etwas nach oben getrieben hat.
Dass es einige Jahre dauert, bis ein langsam vor sich hinrostendes Innenleben sich durch Kratzen bemerkbar macht, weiß ich aus eigener Erfahrung, bei mir waren es fünf.
Hm... bei der ersten Reparatur war er gerade noch so in der fünfjährigen(!) Garantie, diesmal lagen 8 Jahre (mit weniger Fahrleistung als vorher) dazwischen. Dass es aber länger dauert, bevor es sich meldet, spricht gegen die These, dass beim ersten Mal Hochwasser ursächlich gewesen sein könnte.
Das Einfrieren, das zur ersten Reparatur geführt hat
Öhm, was genau hast Du da gemacht? Wie oben ausgeführt, parkt mein Rad ja bei Außentemperatur, da wird die Nabe schon auch beim Start immer wieder mal durchgefroren gewesen sein.
bei mir war das kein scharfes Kratzen, sondern klang eher wie Laub zwischen Reifen und Schutzblech.
Das passt ganz gut, ich hatte es weiter oben mit dem Anlaufen der Beläge an einer leicht eiernden Bremsscheibe verglichen, aber ich vermute, wir reden vom selben Geräusch.
Vielleicht war das bei dir jetzt so eine zweite Reparatur.
Wäre toll, wenn jetzt für Jahrzehnte Ruhe wäre. Nur die Frage, wo das viele Wasser herkam, die stellt sich mir immer noch.

Beim Einbau gestern habe ich mir die Spannachse nochmal angesehen. Die Achse selber hatte von mir wirklich kein Fett bekommen, das Gewinde ein bisschen. Man konnte an der Achse bis zu einer bestimmten Stelle sehen, dass da irgendwelcher Siff mal hingekommen zu sein schien, aber definitiv nicht durchgängig. Bis zur Bohrung in der Hohlachse könnte es aber schon gekommen sein.

Wenn ich vorn eh schon Rohloff fahre, sollte man den Dynamo vielleicht auch einfach im Ölbad betreiben und dann beim jährlichen Ölwechsel eingedrungenes Wasser mit Spülöl mit rausholen :D

Gruß,
Martin

PS:
gab es beim aktuellen Effekt ja evtl. die Möglichkeit des Tauchbades als Ursache, auch wenn man's nicht so genau weiss.
Doch, ich weiß ganz genau, dass diese Ursache bei diesem zweiten Defekt ausscheidet.
 
Öhm, was genau hast Du da gemacht? Wie oben ausgeführt, parkt mein Rad ja bei Außentemperatur, da wird die Nabe schon auch beim Start immer wieder mal durchgefroren gewesen sein.
Fünf Jahre fahren. Der erste Stator dieses Dynamos war einer der letzten ohne Druckausgleich.
Untergetaucht oder mit Druck abgespritzt wurde der Dynamo sicherlich nicht, das Rad (meine Hornet) stand aber fast täglich nachts im warmen Keller und tagsüber draußen, auch bei Minustemperaturen. In Stuttgart ging's noch regelmäßig 100-200 Höhenmeter rauf und runter, in Regensburg, wo es passiert ist, aber nicht mehr. Es müsste um den Jahreswechsel 2004/2005 gewesen sein, dass das Vorderrad nach der Arbeit oft leicht blockiert war und sich mit einem "klonk" losgerissen hat, und das wurde von Woche zu Woche stärker. Ich habe das Rad über einen Händler zu Schmidt geschickt und knapp vor Ablauf der Garantie noch kostenlos einen Stator mit Druckausgleich bekommen.
2010 oder 2011 wollte ich dann in München wieder Hornet statt Trekkingrad fahren, aber als ich die Hornet nach einigen Monaten Standzeit herausgeholt habe, gab's ein Rascheln wie Laub zwischen Schutzblech und Reifen. Nur war da kein Laub, und das Vorderrad blieb auch bei ausgeschaltetem Licht sehr schnell stehen. Also bei nächster Gelegenheit die Münchner SON-Stützpunkthändler abtelefoniert, Velofactum war der einzige, der das Werkzeug zum Aufschrauben hatte. Drinnen war ein Stator mit leichtem Flugrost und eine deutliche Menge grauen Pulvers, und einige Magnete waren "angeknabbert". Die Lager liefen noch weich, und Feuchtigkeit war nicht auszumachen. Zu Hause habe ich das Pulver gründlich entfernt, alles mit Hartwachs eingesprüht, wieder zusammengesetzt und dann bei Velofactum zuschrauben lassen. Als ich dann bei Schmidt nachgefragt habe, was davon zu halten ist, meinte Andreas Oehler, dass erstens wahrscheinlich das Einfrieren die Schutzschicht der Magnete beschädigt hat und zweitens das Sprühwachs nicht lange helfen wird, weil die eigentliche Magnetlegierung recht korrosionsfreudig ist. Also wieder zu Schmidt geschickt (diesmal nicht auf Garantie), Schadensbeschreibung beigelegt. Was zurückkam, bestand aus der ersten Nabenhülse mit dem ersten Schraubdeckel, dem zweiten Satz Magnete, dem dritten Stator und den dritten Lagern.
Aus der Hornet musste der Dynamo bald darauf raus, weil er keine Bremsscheibenaufnahme hat. Er lief noch 2-3 Jahre in einem Kinderrad und ist jetzt zusammen mit diesem in Berlin, ich weiß aber nicht, wo in der Verwandschaft das Rad gerade steht, viele Kilometer hat der Dynamo seit 2013 sicher nicht mehr gemacht.

ich hatte es weiter oben mit dem Anlaufen der Beläge an einer leicht eiernden Bremsscheibe verglichen, aber ich vermute, wir reden vom selben Geräusch.
Wahrscheinlich schon. Ich hatte damals noch keine Erfahrung mit Scheibenbremsen und habe mir einfach den Vergleich mit dem Laub gemerkt. :giggle:
 
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