sollten LR Hersteller mehr graveln?

Ich nutze das Velomo MBB auch für Wald- und Feldwege mit 37-559 (HR) und 42-559 (VR). Druck dann runter auf vielleicht 1-2 Bar. Das Rad ist genialerweise hinten gefedert. Aber mehr Spaß macht mir so was auch wirklich mit dem Up. Ich bin aber froh, dass ich mit dem Liegerad auf diese Weise in der Lage bin, Teilpassagen mit schlechtem Untergrund zu bewältigen, freue mich aber, wenn es dann zurück auf gemäßigte Schotterwege etc geht.

Letztendlich lassen sich mit einem Normalo-Straßen-Up ja auch Wald- und Feldwege fahren, je mehr Reifendicke, desto mehr Komfort.
 

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Ich kann mir zwar nicht ganz vorstellen, was du genau mit "verblocken" meinst...
Beim Hinterrad-Antrieb wird das Vorderrad ja geschoben, und muss Hindernisse überrollen, das geht leicht, so lange alles in Fahrt ist, bzw. die Haftreibung am Boden (die aus Sicht des Fahrzeugs das Rad dreht) höher ist, als die Fahrwiderstände aus "dem notwendigen Klettern".
Wenn dagegen der Schotter "weich" genug ist, oder der Schmodder tief und stabil genug, kann sich vor dem Vorderrad ein entsprechender Keil ansammeln, der fahrdynamisch die gleiche Auswirkung hat, wie wenn du eine Bordsteinkante in dieser Höhe hochfahren musst, ohne einen Bunnyhopp machen zu können.
Und das bleibt beim Vorderrad-Antrieb aus, weil du die Elemente dieses Keils jeder Zeit Kraft deiner Waden durch erzwungene Drehung des Rads "unterbuttern" (bzw. die Bordsteinkante hochkurbeln) kannst, während der Hinterrad-Antrieb einfach nur dagegen schiebt, während er ggf. selbst schon mit der Traktion zu kämpfen hat...
Man könnte jetzt natürlich einwenden, dass das dann bei Vorderradantrieb am nicht angetriebenen Hinterrad das Gleiche wäre - ist es aber nicht.: Der Schmodder bremst in der Regel, was zur Folge hat, dass vorn die Auflast höher wird, was das ursprüngliche Problem verstärkt.
Das nicht angetriebene Hinterrad wird beim Vorderradantrieb vielmals einfach durch die vom Vorderrad bereits gegrabene Furche gezogen, das ist nur von der Balance her etwas anstrengend, aber das resultierende Wedeln vorne erleichtert die "Grabarbeiten" ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin mit dem Flux Z-Pro und maximal breiten Reifen mit wenig Druck oft auf Schotterwegen hier in der Gegend gefahren. Kann man machen, Spaß macht es aber nicht wirklich. Loser Schotter, dann muss man hart balancieren, damit das Rad in der Spur bleibt. Die Kette schlägt permanent, ein Schlagloch zu spät gesehen, was ja oft wegen der flachen Sicht nicht zu vermeiden ist, und die Füße haut es einem aus den Klickpedalen. Also immer hochkonzentriert fahren und hoffen, dass es auch in den Kurven gut geht.

Habe ich dann wieder eingestellt, denn das Fatbike mit wenig profilierten Reifen steht ja in der Garage und ist auf Schotter jedem anderen Rad, wie auch immer es heißen mag, haushoch überlegen. Wo ich mit dem Gravelbike aus dem Sattel gehen muss oder immer noch unkomfortabel unterwegs bin, fahre ich mit dem Fetten problemlos drüber. Und langsamer bin ich auch nicht. Auf Schotter kann ich lange Strecken freihändig fahren, da der breite Reifen immer oben auf bleibt und nicht irgendwelchen Rillen folgt.

Nur meine Erfahrung ... :)

fluxx.
 
@Velo-Phil : Mein Zox mag die Kombi glitschig+bergauf besonders gerne. Aber nur, weil ich es da schieben muss.
Genau das hatte ich befürchtet.
Daher war ich so verwundert, dass @WeliJohann trotz der Bodenbeschaffenheit diesen beeindruckenden Schnitt geschafft hat.
(Ich bin sofort nach dem Lesen seines Berichts wieder auf die Seite von Zox gegangen, um zu schauen, ob Sergio das Zox28 noch anbietet. Ja, tut er. Aber für mich wäre vermutlich das 26 passender. Da nur noch die Qual der Wahl S-Frame oder Low, ob mit/ohne Heckfederung und welche Zusatzausstattung. Ach hätte ich doch mehr Platz und mehr Zeit...)
 
hat sich auf dem Matsch der Frontantierb gemacht
Bis zu einem bestimmten Punkt geht es erstaunlich gut. War selbst erstaunt was geht.
Wenn es aber zu schlammig und steil wird, muss man doch mal etwas schieben.
Als Reifen hatte ich die letzten Jahre den GOne Allround auf dem Rad. Das ist ein Gravelreifen mit leichtem aber gut funktionierenden Profil und weichem Gummi was in der Summe sehr guten Grippe gibt. War auch Tubless und mit nur knappen 3 bar unterwegs.
Und es war nur der Bereich im Harz so. Der Rest war Asphalt. Gravel ist für mich die Mischung der verschiedenen Untergründe und ein Rad was schnell ist, aber trotzdem auch außerhalb der Straße gut funktioniert.

Johannes
 
Ich fahr seit 2003 u.a. ein Toxy LT.
2x 20", immer mit Marathon Plus in 47 mm breite. Was ich bei mehren Reisen festgestellt habe, je mehr Gepäck man dabei hat, desto kleiner ist Unterschied zwischen einem reisetauglichen Mountainbike u. einem Liegerad, wenn man sich auf Wegen die nicht mehr so nett sind bewegt. Keine Singletrails aber Pisten wo Pkws ohne Allrad nicht mehr längs gekommen wären. Also wer solo oder ultraleicht Gepäck auf schlechten Wegen unterwegs ist, wird mit einen Trekkingbike mehr Vorteile haben. Aber so wie wir gerne länger Abseits unterwegs ist, wo man dann auch mal für mehrere Tage Wasser u. Essen dabei hat, ist man mit dem Liegerad nicht mehr im Nachteil . Hat aber die Vorteile, Landschaftsbild in entspannter Position, ohnehin sonst üblichen Probleme (Handgeleke, Nacken, Hintern)
Carsten
 
Hier geht die Philosophie natürlich schon Richtung leichtem Reisen mit minimalem Gepäck.
Ich selber bin da auch immer am Sündigen und habe auf unseren Touren meist mehr dabei als die anderen (bin halt ein "Gfrörli" ;) ).
Wenn das Gepäck um das Mehrfache schwerer als das Fahrrad ist, dann kommt es auch nicht mehr so aufs Rad an...
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich ging es beim meist um die aerodynamischen Vorteile gegenüber einem Rennrad. Die Idee war flott voranzukommen (wie mit dem Rennrad) aber Hintern und Hände auch auf längeren Strecken zu schonen. D.h. für mich Liegerad als Rennradersatz!
So wie ich meine Nutzung meines Gravelers anschaue, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Liegerad das abdecken könnte. Wie schon Vorredner schrieben, geht das aus meiner Sicht schnelle in Bereiche wo Balance und Wendigkeit in der liegenden Position kaum gegeben wären. Ich bin manchmal mit dem Gravelbike schon "underbiked" unterwegs. Das macht aber auch irgendwie Spaß.
Wenn die Liegeräder aber tendenziell auch breitere Reifen zulassen würden (beim Troytec sollen wohl bis 35mm gehen?!), ist der ein oder andere Schotterweg wiederum plötzlich gut möglich und würde die Nutzung erweitern...
 
Der Begriff "Gravelbike" ist doch von der Fahrradindustrie erfunden worden, um den Kunden zu vermitteln, hey, du willst doch auch mal auf unbefestigten Wegen fahren, das geht doch nicht mit einem Rennrad oder einem Tourenrad, kauf Dir mal was Neues. Was für ein Quatsch, jedes Rad kann man so ausrüsten, daß es gut auf unbefestigten Wegen zu fahren ist.
Ich fahre mit meinem Tieflieger-Eigenbau auch hauptsächlich unbefestigte Wege, also "Gravel-Wege" aber eben nicht offroad den Berg runter. Alles was es dafür brauchte, waren pannensichere Reifen mit mindestens 35mm, besser 40mm Breite. Und vielleicht etwas Schutz gegen Dreck, und den haben sogenannte Gravel-Bikes auch nur optional.
Trotzdem ist ein Liegerad auf unbefestigten Wegen balancetechnisch im Nachteil. Wenn es zu uneben wird, wird es eben auch unangenehm. Man kann ja nicht aus dem Sattel gehen, kann sein Gewicht nicht gut verlagern und hat ganz anderen Grip auf dem zu lenkenden Vorderrad. Insgesamt bin ich mit dem Tieflieger aber schneller- und insgesamt komfortabler unterwegs, und deswegen bleibe ich auch dabei und nehme an kritischen Stellen eben etwas Fahrt raus. In einem Making-Of von dem TTR-Video wurde auch erwähnt, daß der Pilot zig Versuche brauchte, um einen eher armseligen Drift hinzubekommen. Das ist nicht die Kernkompetenz eines Liegerades, umso bewundernswerter, daß es der Pilot am Ende doch geschafft hat. Ich wollte das mal nachmachen mit meinem TTR, das hab ich schnell sein lassen, das ist echt schwierig!
Ein Liegerad als "Gravelbike" anzubieten, würde doch die meiste Kundschaft eher verwirren, oder?

Gruß
Stefan
 
@chrisbamb Hängt halt immer vom gewünschten Einsatzzweck ab.
Die üblichen Gravelbikenutzer welche ich kenne fahren kaum länger als 2-3 Stunden pro Fahrt.
Dies u.a. auch aufgrund von "Aufrecht"-Beschwerden bei längeren Fahrten, weil sie ja aber nie länger fahren geht es in Ordnung für sie...
Die Katze beisst sich offensichtlich in den Schwanz aber wenn man es nicht anders kennt.
Aber korrekterweise ist für 2 Stunden Vollgas auf anspruchsvollen Gravelstrecken ein herkömliches Gravelbike eine gute Wahl.

Beim Liegerad geht der Anspruch für mich aber weiter, ich möchte ein schnelles, effizientes Rad welches mich möglichst wenig in der Streckenauswahl einschränkt und langfristig komfortabel bleibt, dies auch mit Gepäck usw...
Wenn ich auf einer Tour 8 Stunden unterwegs bin, davon eine auf Gravel locker zurücklegen kann und die restliche Zeit die Vorteile eines Liegerad wie Aerodynamik oder Komfort ohne grosse Abstriche ausnutzen kann geht für mich die Rechnung auf.
 
Ein Liegerad alla Baron als Gravelbike und in Carbon wuerde ich sehr begrüssen. Leider spricht der Markt eine andere Sprache. Bei meiner kleinen Koerpergrösse und entsprechenden breiten Vorderantrieb und ADD-E fahre ich gern durch die Waelder am Liebsten schnell und alleine, da ist auch etwas Schotter oder Sand kein Problem. Das Material leidet drunter, da ich das Risiko von einem evtl. gelegentlich Sturz von niedrigerer Hoehe in Kauf nehme. Der Hinterrad-Antrieb hilft efektiv beim Gleichgewicht halten an problematischen Stellen.
 
Hab mein eigenbau Carbon highracer auch zum Gravelbike umgebaut. Reifen bis so 42 mm geht. Fur mich fult das ganz schön ne Luke in mein Bestand von diverse Räder.

Mein altes 26er Giant Cadex ungefedert, Stahlgabel ist ein Gravelbike auch ziemlich Ahnlich mit Billy Bonkers drauf. Gelandegangig ist es, nur nicht schnell, vorallem bei Wind, wird es sehr langsam. Mal uber ne Erosionsrille hupfen, gewicht nach hinten und durch die löse sandige Stelle brettern, geht. Trekkingbike geht auch mit die Gleichen 42er wie der Lieger. Is ein hauch weniger geschickt als das MTB wenn's wirklich rau wird. Erst dann folgt der Gravel Lieger. Vor allem Hugel ab bin ich da vorsichtiger, eben weil es nicht uber denn ubelen Stellen schwimmt, wahren man mit Körper korrigiert. Reifen beisst ein, und geht in die falsche Richtung. Bei tiefe Rillen schlagt es hart, oder druckt denn Lenker um. Bei 60 cm Sitz ist absteigen, wenn man am Hang nicht mehr weiter kommt, manchmal nicht einfach. Beim Aufrecht sind ungeplanten Abstiege einfacher. Ich meine die Abstiege nen hauch unter Fallen.

Ich sehe das ahnlich wie @Spaceballs der Lieger ermoglicht mich die flotte anfahrt zum Wald, Feld. Oder auf eine Länger Tour kann ich mich auch auf Radwege im Wald wagen, ohne angst das es dort nicht mehr weiter geht. Oder mal ne Abkurzung oder mal ne unbefestigten Radweg in schöner Umgebung gönnen.

Es bringt mich, wo ich das Velomobil nicht rein Fahren wurde. Und es macht das befahren von Strecken in ein nachmittag moglich wo ich per MTB ne Tagestour draus machen musste. Und ja, dann muss ich gelegentlich mal absteigen, und schieben, oder die Bremse ziehen statt runter donnern.
 
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