Das Potenzial ist vielleicht riesig, aber es schlummert offensichtlich sehr fest!
Das liegt an dem großen Anteil Unobtanium, aus dem VM immer noch sind, und weil man das eben nicht (salopp gesagt) beim Zweiradcenter Stadler direkt rausrollen kann.
Wäre es möglich, das QV (oder DF4) auf Masse zu produzieren und im gehobenen Brot&Butter-Laden zu verkaufen, dort, wo auch Riese&Müller, Flyer und Lastenräder verkauft werden - also Preisklasse 4000-8000 Euro - würden die sich wie geschnitten Brot verkaufen. Da muss auch kein Preisrahmen von 5000-6000 Euro angestrebt werden, den ich immer für ein Volksvelomobil veranschlage. Es müsste nur unter 10000 bleiben. Ein Massenproduktions-QV oder DF4 als HPV für 7999,- und mit Shimano STEPS oder Bosch Active-Line Plus für 9999,- wäre ein Kassenschlager. Der BBS01 ist nicht schlecht, aber die normalen Fahrradläden können meist nur Service für Bosch, Shimano, Brose etc
Unter den potenziellen Velonauten unter Otto-Normalos gehen die meisten mit dem Use Case "Wettergeschützt bei Schietwetter fahren" ran, an Platz 2 kommen lange Touren und auch dort in Kombination mit weniger Wetterabhängigkeit. Die zugegebenermaßen faszinierende Effizienz und hohe Geschwindigkeit vieler Modelle ist oft eher nachgelagert bei den Anforderungen, wichtiger sind so Eigenschaften wie, wieviel Gepäck geht rein, oder, salopp gesagt: Wer macht mir den Platten weg, und zwar wer vor der Haustür.
Wenn man aber zwischen 10000 und 15000 je nach Ausstattung ausgeben, 6 Monate bis anderthalb Jahr warten und tw. viele Kilometer fahren muss, um Service zu bekommen, ist die Hürde eben viel, viel höher. Da muss eine gewaltige Portion Liebhaberei und echte Begeisterung dabei sein. Die überwiegende Mehrheit der Radfahrer heute schraubt nicht mehr selbst. Da geht das Fahrzeug zur Werkstatt, wenn mehr zu tun ist als Schlauch wechseln oder gerissene Kette reparieren.
Im Frikar-Faden schrieb ich mal: Die Leute wollen nicht bohren, die Leute wollen ein Loch in der Wand. Wenn der VM-Markt das mal leistet, dann wird das VM zwar nicht das De-Facto-Standard-Fahrrad, das jeder fährt, aber ich traue ihm einen ähnlichen Marktanteil wie bei Lastenrädern zu, denn der Nutzwert ist ähnlich, es werden nur andere Use Cases abgedeckt. Zur Verkehrswende kann es jedenfalls kolossal beitragen. Aber die Verkehrswende machen dann nicht Alpha, Milan und Snoek, sondern eben QV, DF4, A6, GaloppE, SR3 und Frikar. Der Milan ist dann zum A6 das, was ein Rennrad zu einem City-Bike ist.