Sind Powermeter Gelddruckmaschinen?

Also mein Powermeter ist für mich ein Luxusgegenstand genauso wie vorher mein 50€Radcomputer ein Luxusgegenstand war. Brauchte ich nicht. Ich mess halt gerne Sachen. (Thermometer ist damit auch ein Luxusgegenstand.)
 
Im Moment gibt es auf Indigogo ein Projekt für ein preiswertes Powermeter via Pedaladaptern. In den Updates sieht man zum einen, wie so ein Ding entsteht (und welche Tücken lauern), zum Zweiten scheint das Projekt auf der Zielgeraden zu sein - Auslieferung wohl Richtung Februar 2019. Der Adapter für ein Pedal kostet 159€, zwei für rechts und links zusammen 259€, jeweils plus Shipping. Zoll fällt nicht an, da aus den Niederlanden. Hört sich für mich preiswert an. Wenn es denn was taugt, wonach es für mich bisher durchaus aussieht (ich kenne mich aber mit der Materie nicht aus).

https://www.indiegogo.com/projects/cycling-power-meter-at-a-breakthrough-price
 
Die re-li-Balance ist v.a. nach Verletzungen wichtig oder wenn Leute - warum auch immer - ausgeprägt einseitig mehr treten. Im Allgemeinen bringt das Ermitteln der Balance nicht viel Aussage. Da ich so was auch med. einsetzen würde, wäre das für mich allerdings wichtig.

VG, Roland

Warum bringt die Ermittlung der rechts links Balance wenig Aussage?

Karl
 

Ich find's ja immer ganz schlau mal kurz nachzudenken und vielleicht auch nachzulesen, bevor man sich hämisch lustig macht...

Da könnte man nicht nur drauf kommen, dass ein Adapter zwischen Kurbel und Pedal zwecks Powermessung den Q-Faktor erhöht sondern auch darauf, dass das möglicherweise schon jemandem aufgefallen sein könnte. Könnte ja sein, dass entweder schon die Konstrukteure nicht dümmer sind als Du (und sich ein bisschen mit dem beschäftigt haben, was sie da bauen) oder wenn nicht vielleicht wenigsten einer der aktuell knapp 3.100 Unterstützer auf Indigogo und der über 3.500 Unterstützer auf Kickstarter. Aber wenn man sehr grosse Stücke auf sich selbst hält kommt man da vielleicht nicht drauf, dass von über 6.500 Leuten mal einer mitgedacht haben könnte...

Man könnte allerdings drauf kommen, mal die Kampagne zu lesen und die Updates dazu, wenn man schon auf das Problem gestossen ist. Und siehe da: Das ist den Gründern aufgefallen.

Das relativiert den Preis, da braucht's ja dann einen extra schmalen Kurbelsatz...

Kann man natürlich machen, wenn man es kompliziert und teuer haben will. Der Angang der Produktentwickler war einfacher: Sie haben Pedale mit kürzeren Achsen angeboten und dazu Shimano Pedale modifiziert. Da gab es allerdings ein Problem:

"Unfortunate Shimano Development
Dear backers,

As many of you know, we offered Shimano pedals with a shortened spindle to offset the increased Q factor. We came up with this solution during the Kickstarter campaign, as quite a few people asked us for a way to maintain their current pedal positioning. It made us really happy knowing we could accommodate your wishes in this manner.

Now, we unfortunately have to share some disappointing news. Shimano has urged us to remove any and all indication and sales of their name and product from our campaign under the threat of a lawsuit. Our startup certainly had no intention of hurting anyone with our extra offer to sell Shimano pedals. For now, our hands are tied and we have no choice but to follow their order.

Our sincere apologies.

This means that those with a Shimano-related order will receive their money back for the Shimano pedals. Of course, if this means you won't be able to use the power meter, we understand and will accommodate you as well. If you are impacted, we will send you a direct message and correspond personally with you there.

Of course, we wouldn't be team iQsquare if we're not already looking for a new and better solution to accommodate you. Our slogan isn't think again for no reason ;) We do ask you to give us a little extra time, as we're also working really hard to stick to our delivery timeline."


Quelle: Update auf Indigogo vom 3. Juli 2018

Und in den FAQ der Kickstarter-Kampagne steht:

How does an iQsquare Power Meter influence the Q factor?
Let us first explain what the Q factor means. The Q factor is the horizontal distance between the two crank arms on your bicycle.

The iQsquare Power Meter enlarges the Q factor with 16mm per side.

The next question arises: what is your ideal Q factor? The ideal Q factor is anatomically determined by the distance between your hip joints. Unless you've had an extensive bike fitting including Q factor adjustment, you are probably riding with a Q factor that is either too small or too wide.

The majority of people does not notice the difference in Q factor between, for example, a road bike (146mm ~ 171mm) and a mountain bike (163mm ~ 196mm).

Although iQsquare sells road and mountain bike pedals with a shorter spindle for compensation of the increased Q factor, iQsquare recommends trying out the power meter with your own pedals first. Chances are that you do not even notice the difference, just like us.

Zuletzt aktualisiert: Die, 24. April 2018 16:59 CEST

Lange Rede kurzer Sinn: Du hast da keineswegs ein neues Problem entdeckt, sondern einen offensichtlichen Sachverhalt, der in den Kampagnen bereits vor mehr als 1/2 Jahr nicht nur thematisiert wurde, sondern bereits vor Beginn der Kampagne gelöst. Auch wenn es bei der angepeilten Pedal-Modifikation einen Rückschritt gab bin ich optimistisch, dass da noch was nachkommt, nachdem die Dinger ausgeliefert sind. Und ob der Unterschied im Q-Faktor so dramatisch ist ist wirklich auch die Frage. Da können die hier im Forum, die entweder freiwillig oder z.B. erzwungen durch einen Mittelmotor damit Erfahrung haben vielleicht was sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nie behauptet, ein neues Problem entdeckt zu haben. Ich habe mich auch nicht "hämisch lustig gemacht", auch wenn das bei Dir vielleicht so rüber kam. Ich musste jedoch ein wenig lachen, weil meiner Meinung nach 16mm Unterschied assymetrisch (bei Nutzung von nur einem Powermeter) oder 32mm insgesamt sehr wohl merklich sind. Vor allem, wenn ich mir überlege, dass das Klientel, dass solche Dinge anbaut zum größten Teil sehr auf Leistung und somit auch Ergonomie bedacht ist.
Ich persönlich merke trotz langer Beine den Unterschied zwischen einer Dura-Ace Kurbel, einer Pinion und eines BBS-01 schon.

Ich denke aber auch, dass sehr viele Menschen damit überhaupt keine Probleme haben werden. Allerdings werden das vielleicht auch eher die Leute sein, die sich aus anderen Gründen so etwas ans Rad bauen.
Und zu Deinem "bereits vor Beginn der Kampagne gelöst": Eine Lösung, die nicht funktioniert oder nur angekündigt ist, ist keine Lösung.
 
Ich persönlich merke trotz langer Beine den Unterschied zwischen einer Dura-Ace Kurbel, einer Pinion und eines BBS-01 schon.

Merken: Na klar. Aber ist es ein Problem? Und wenn das so ist: Warum meckert da bei der Pinion keiner drüber? Beim BBS-01 habe ich das zumindest schon thematisiert gesehen, aber auch nur ganz selten als ergonomisches Problem und hier im Forum eher als: "passt das Ding denn zusammen mit meinen Schuhen in's Velomobil?" Und warum meckert da bei MTBs keiner drüber oder bei Fat-Bikes? Scheint insgesamt kein grosses Thema zu sein.

Bezüglich asymetrisch: Wenn man einen einseitigen Messadapter kauft gibt zwecks der Symmetrie einen Distanzadapter für die andere Seite dazu. Steht in der Kampagne. :D Könnte mir auch vorstellen das Asymmetrie unangenehmer wäre als ein etwas grösserer Q-Faktor.
 
Warum bringt die Ermittlung der rechts links Balance wenig Aussage?

Karl
Weil der Unterschied bei den meisten Menschen klein ist. Bei mir wars meistens 48/52% im mittleren Leistungsbereich. Bei höherer Leistung glichen sich die beiden Seiten an. Wenn man nur einseitig messen braucht sind z.B. Messpedale auf einmal ziemlich günstig, da man nur eines mit Messeinheit braucht.
Auch wenn man stark unterschiedlich tritt (35/65 z.B. wegen Verletzung o.ä.) ist das eigentlich egal, solange alles gemessen wird (Messkurbel o. Nabe). Hier wären aber "einseitige" Pedalsysteme im Nachteil und sehr ungenau, da braucht man dann beidseitig n Messsystem und dann wirds teuer.
 
Ich find den Ansatz übrigens interessant. Ein Messpedal muss erst mal wissen in welcher Kurbelstellung es sich befindet und die Kräfte die Radial zur Kurbel wirken wieder rausrechnen. Sie haben das Problem nicht. Ihr Adapter misst eh nur Kräfte tangential (senkrecht zur Kurbel) woraus sich (bei bekannter Kurbellänge) direkt das Drehmoment errechnen lässt.

Leider müssen sie jetzt wohl auch noch passende Pedale dazu herstellen. In verschiedenen Bindungsvarianten...

Und die Elektronik muss woanders hin. Die ist dem Schuh im Weg.

Hat also noch Gründe warum Shimano, Garmin und Co. andere Messprinzipien verfolgen.

Ja, Shimano hat ein eine Leistungsmessung angekündigt (Dura Ace) und damit werden Dritt-Ausstatter sterben. Sie haben nur noch ein halbes Jahr, dann ist ihr Markt weg. RIP.
 
Ich find den Ansatz übrigens interessant.
Ich nehme an, Du meinst die " iQsquare Power Meter"?

woraus sich ... das Drehmoment errechnen lässt.
Eine interessante Anregung!
Wenn man mit einer einseitigen Messung zufrieden ist, könnte man das power metering auch auf der Tretlagerwelle machen.
  • Dort greift man sich direkt ohne Rechnen das Drehmoment ab,
  • alles liegt geschützt im Tretlagergehäuse,
  • Akku-Laden geht über das Sattelrohr am Rennrad oder über eine 12-15 mm Bohrung im Tretlagerbereich,
  • es ist dann völlig egal, welche Kurbeln und welche Pedale man fährt,
  • die Trittfrequenz kann man sich dann auch gleich von dort holen,
  • ...
 
@einrad : Leistungsmessung über die Tretlagerwelle wird doch schon häufig gemacht. Unzwar bei Pedelecmotoren mit Drehmomentsteuerung. Beispielsweise dem Shimanoteil. Das kann dir auch die getretene Leistung angeben. Sehr genau ists aber nicht.
Zudem ist das System anfälliger und fummeliger als du denkst ;) Ein Drehmoment kann man nicht "direkt" messen. Dehnmessstreifen gehen auch nicht, da sich die Elektronik nicht komplett auf die Achse packen lässt. Also hat man zwei feine Incrementgeber drauf deren Unterschied zueinander die Verformung der Welle anzeigt und man über deren Steifigkeit das Drehmoment ermitteln kann. Drehzahl hat man damit auch.

PS: Stages ist schon seit Jahren auf dem Markt mit genau dem Ansatz (Dehnmessstreifen direkt auf Kurbelarm)
 
Wenn man mit einer einseitigen Messung zufrieden ist, könnte man das power metering auch auf der Tretlagerwelle machen.
  • Dort greift man sich direkt ohne Rechnen das Drehmoment ab,
Vielleicht stelle ich mich gerade zu blöd an, aber was soll man denn an der Tretlagerwell ohne Rechnen messen können? Auf der Tretlagerwelle hast Du doch immer eine unbekannte Überlagerung zwischen Links und Rechts. Bei ausgeprägtem Stampftritt (ohne Zugphasen) kannst Du halbwegs bestimmen, was das linke Bein macht (und dann wie bei allen einseitigen Systemen auf zwei Beine hochrechnen). Wird nun die starke Phase des linken Beins vielleicht durch merklichen Zug des rechten ergänzt, misst Du nur noch Mist (den Du herausrechnen könntest, wenn Du wüsstest, was eigentlich passiert, was Du aber nicht weißt, weswegen Du ja messen willst ....).

Eigentlich ist es doch ganz einfach. Will man links/rechts auswerten, braucht man getrennte Sensoren für beide Seiten (Pedalachsen, Kurbelarme ...). Will man Drehmoment/Leistung mit nur einem Messbesteck genau erfassen, muss man an einer Stelle messen, wo schon alles "mechanisch addiert" ist (Kurbelstern, Nabe ...).
 
Leider müssen sie jetzt wohl auch noch passende Pedale dazu herstellen. In verschiedenen Bindungsvarianten...

Jain - das betrifft ja nur die Leute, die ein Problem mit dem vergrösserten Q-Faktor haben und wie viele das am Ende des Tages wirklich sind ist unklar. Die Macher gehen ja offenbar davon aus, dass das eine kleine Minderheit ist. Ich neige zumindest in der Theorie dazu ihnen da erst mal zuzustimmen, weil mir persönlich niemand bekannt ist, der sein Rad Q-Faktor-mässig optimiert hätte vom Serienzustand aus - wohingegen Anpassungen bei Lenker, Vorbau, Sattel etc. durch die Nutzer gängig sind. Ausserhalb der LR/VM-Szene ist ja allein schon das Thema Kurbellänge eines, womit sich kaum jemand auseinandersetzt. Geschweige denn was verändert vom Serienzustand weg. Was die Praxis bringt wird man sehen.

In der Umsetzung könnte ich mir vorstellen, dass sie vielleicht schlicht in Ihrem Shop Pedalachsen anbieten werden anstelle der kompletten Pedalen, wie ursprünglich vorgesehen. Das ist dann nicht ganz so komfortabel für die Anwender, aber zumindest eine pragmatische und preislich brauchbare Lösung für die, die wirklich ein Problem haben oder das Bedürfnis, da anzupassen. Und ob es die Achsen dann für alle möglichen Pedalarten geben wird hängt wohl dann von der tatsächlichen Nachfrage ebenso ab wie von der Konstruktion der jeweiligen Pedale.

Ja, Shimano hat ein eine Leistungsmessung angekündigt (Dura Ace) und damit werden Dritt-Ausstatter sterben. Sie haben nur noch ein halbes Jahr, dann ist ihr Markt weg. RIP.

Das halte ich für eine sehr steile These, gleich aus mehreren Gründen. Ich nehme an Du beziehst Dich auf die Shimano FC-R9100-P power meter

Das Teil kostet einschlägigen Berichten zufolge offenbar irgendwas zwischen 1350 und 2000€. Das ist "geringfügig" teurer als die 160€, die für das Crowdfunding-Teil minimal aufgerufen werden.

Den diversen Testberichten zufolge ist es nicht ohne Tadel: Bluetooth ist angekündigt, funktioniert aber bislang nicht. Und - viel schlimmer - die Messergebnisse sind fragwürdig. Das taucht in jedem einzelnen Testbericht dazu auf. Exemplarisch:

Highs: Tidy integration with world-class crankset; single rechargeable battery; good data overall; excellent consistency from one R9100-P meter to the next; Bluetooth firmware updates
Lows: Right/left measurement imbalance; poor temperature compensation; price; frame magnet required; no power data over Bluetooth
Buy if: You want power data in a crankset that matches your new Dura-Ace group and you don’t care about left/right metrics

Shimano’s first power meter, the Dura-Ace R9100-P, delivers consistent wattage readings as a whole, but the left/right readings are consistently imbalanced.


Ab von technischen Themen ist es auch eine Frage der Zielgruppe:
- Selbstvermessung ist "in" - da muss man sich nur die Armada an Leuten ansehen, die mittlerweile mit einem Fitnesstracker oder einer Smartwatch rumlaufen. Exaktheit der Daten ist bei dieser Zielgruppe möglicherweise gar nicht so wichtig, die zielgerichtete Nutzung zur Verbesserung auch nicht - die spielerische Vermessung ist das Interessante. Für ein "Spielzeug" ~200€ auszugeben ist einfach (und für die Rennrad-Mamils ein Nobrainer), >1500€ für einen Dura-Ace Kurbelsatz ist da noch mal eine andere Hausnummer. Und vor der Montage eines Kurbelsatzes samt Tretlager haben vermutlich mehr Leute Respekt als vor dem Zwischen-Schrauben eines Adapters an den Pedalen.

- DuraAce ist eine Shimano Rennradgruppe. Alle, die kein Shimano fahren oder kein Rennrad oder aus irgendwelchen Gründen andere Kurbeln fahren wollen bleiben aussen vor. Das sind nicht wenige.

Ich selbst habe die Kampagne unterstützt, weil ich mich weder auf bestimmte Pedale (oder überhaupt Klickpedale) festlegen möchte noch auf eine Kurbel. Ich möchte genau das System messen, das ich aktuell fahre. Und ich möchte die Teile fallweise einfach an verschiedene Räder ummontieren können, ohne dazu aufwändig Kurbel und Tretlager wechseln zu müssen (was teilweise bei der Dura Ace gar nicht passen würde, da teilweise Falträder mit Vierkanttretlagern oder speziellen Kurbeln). Da bin ich sicherlich Teil einer Randgruppe. Aber schon der Preis ist ein erheblicher Faktor: Die bisherigen Messkurbeln, -tretlager oder Pedale waren mir deutlich zu teuer für die - für mich persönlich - interessante, aber nicht lebensnotwendige Spielerei. Die 260€ für das Doppelset aus der Kampagne war es mir aber wert, zumal mit der leichten Umschraubbarkeit und der völligen Flexibilität was verwendete Kurbeln, Tretlager, Pedale und Räder angeht.

Von Markt=RIP binnen sechs Monaten würde ich also definitiv nicht ausgehen.
 
Leistungsmessung an der Kurbelwelle geht nicht weil sie dort nicht sichtbar ist (und der Akku/ Batterie verdammt schlecht zugänglich). Rennradkomponenten verkaufen sich weil man sie sehen kann, Funktion ist zweitrangig.
 
Rennradkomponenten verkaufen sich weil man sie sehen kann, Funktion ist zweitrangig.
:)

Leistungsmessung über die Tretlagerwelle wird doch schon häufig gemacht.
Wusste ich nicht.
Warum nicht mit DMS auf der Welle? Mglw. weil dies ein Schmiedeteil ist und man für die paar Stück, die man da verkauft, das Gesenk ändern müsste?
Dass der Platz auf der Achse nicht reicht? Je nachdem, wie man sich anstrengt, die Elektronik klein zu halten...

Gear7Lover hat aber schon erkannt, warum's nicht marktfähig ist und ich habe diesbez. kein Sendungsbewusstsein.
Dann halt weiter auf den Tretkurbeln...

Gruß, Harald
 
Ich find's ja immer ganz schlau mal kurz nachzudenken und vielleicht auch nachzulesen, bevor man sich hämisch lustig macht...
... Aber wenn man sehr grosse Stücke auf sich selbst hält kommt man da vielleicht nicht drauf, dass von über 6.500 Leuten mal einer mitgedacht haben könnte...
Man könnte allerdings drauf kommen, mal die Kampagne zu lesen und die Updates dazu, wenn man schon auf das Problem gestossen ist.

Du haust da ganz schön einen raus. Merkst Du das eigentlich ?

An dich selber scheinst Du allerdings simplere Ansprüche zu stellen, da genügen wenige subjektive Eindrücke zur Wissensbildung.
Ich neige zumindest in der Theorie dazu ihnen da erst mal zuzustimmen, weil mir persönlich niemand bekannt ist, der sein Rad Q-Faktor-mässig optimiert hätte vom Serienzustand aus
"Schlau lesen" war doch dein Stichwort. Dann mach es doch. Die Foren, Magazine, Händler- und Herstellerseiten sind voll mit Beiträgen zum Q-Faktor.

Vergleiche von Äpfeln mit Birnen bleiben Vergleiche von Äpfeln mit Birnen.
Warum meckert da bei der Pinion keiner drüber? Beim BBS-01 habe ich das zumindest schon thematisiert gesehen, ... Scheint insgesamt kein grosses Thema zu sein.
Was hat das Desinteresse eines Pinion- oder BBS-01-Nutzers am Q-Faktor für eine Bedeutung für den Radsportler, der sich für Leistungsmesser UND den Q-Faktor interessiert? Genau, keine.

In der Umsetzung könnte ich mir vorstellen, dass sie vielleicht schlicht in Ihrem Shop Pedalachsen anbieten Und ob es die Achsen dann für alle möglichen Pedalarten geben wird hängt wohl dann von der tatsächlichen Nachfrage ebenso ab wie von der Konstruktion der jeweiligen Pedale.
Dem @erne haust Du da ein "Denk erst mal" um die Ohren, weil er auf die Anpassung per Kurbelwahl hinweist.
Aber den Machern der Idee bescheinigst Du, alles bedacht zu haben, was sich belegen ließe anhand der im Laufe der Kampagne aufgeworfenen Diskussion und dem gescheiterten Versuch, einfach mal ungefragt Drittprodukte modifiziert verkaufen zu wollen.

Und vor der Montage eines Kurbelsatzes samt Tretlager haben vermutlich mehr Leute Respekt als vor dem Zwischen-Schrauben eines Adapters an den Pedalen.
Und mit dem Pedalachsenumbau haben die gleichen Leute dann kein Problem. Nee, klar....

Man könnte natürlich auch einfach sagen, das die Entwickler das Interesse am Q-Faktor schlicht unterschätzt haben und ihr Produkt auf eine andere Zielgruppe zielt.
Die scheint es ja durchaus zu geben, wie Du hier anschaulich deutlich machst.
Damit scheinen sich die Macher aber nicht zufrieden geben zu wollen und darum suchen sie händeringend nach Workarounds für den konzeptbedingten Kritikpunkt.
Statt konsequent "entweder oder" eiern die jetzt herum.
Und genauso widersprüchlich liest sich auch deine Argumentation: Der "Fehler" ist schon lange bekannt aber eigentlich ist er gar keiner weil ich kenne keinen der soetwas braucht was die Macher jetzt aber trotzdem versuchen zu ermöglichen und natürlich war ihnen das von Anfang an klar weswegen sie es erst gar nicht berücksichtigt haben...


by the way: Heute schon den Bericht von Auntie Helen zum Bafang im Milan GT gelesen?
Oder "Q-Faktor" in der Forensuche eingegeben?
Sollte man machen bevor man daran Interessierten vorhält, sie würden den Aspekt überbewerten...
 
"Schlau lesen" war doch dein Stichwort. Dann mach es doch. Die Foren, Magazine, Händler- und Herstellerseiten sind voll mit Beiträgen zum Q-Faktor.

Aber wie relevant ist das Thema im Markt wirklich? Also im Bewusstsein und der Zahlungsbereitschaft von Kunden, abseits von theoretischen Diskussionen zwischen Fachleuten. Sind schon viele in Schönheit gestorben, die ein tolles Produkt von Fachleuten für Fachleute entwickelt haben, aber am Markt vorbei. Durchaus auch in der LR-Szene.

Was hat das Desinteresse eines Pinion- oder BBS-01-Nutzers am Q-Faktor für eine Bedeutung für den Radsportler, der sich für Leistungsmesser UND den Q-Faktor interessiert? Genau, keine.

Es dient hilfsweise als Indikator dafür, wie viele Leute sich ÜBERHAUPT für den Q-Faktor interessieren, mithin wie relevant eine Vergrösserung des Q-Faktors für einen negativen Markterfolg des Produkts ist. Insbesondere die Pinion ist ja nicht gerade billig und wird wohl eher von Leuten gekauft, die zumindest ein Grundverständnis von Fahrrädern haben (und das nötige Kleingeld :D).


Dem @erne haust Du da ein "Denk erst mal" um die Ohren, weil er auf die Anpassung per Kurbelwahl hinweist.

Nein. Weil als wesentlicher Kommentar zu dem Produkt von ihm ein "Haha"-Smiley kam mit verweis auf den Q-Faktor, der von mir interpretiert wurde als "lächerliche Idioten, wie kann man nur so doof sein, so was anzubieten, das ist reine Volksverarschung."

Ich lese hier im Forum schon einige Jahre still mit und - wie in fast jedem Spezialforum - gibt es auch hier im Forum immer mal wieder die Tendenz, die eigene Filterblase und Weltsicht als absolut wahrzunehmen und alle, die eines von beiden nicht teilen, vorschnell in arroganter Weise als inkompetent und doof abzuqualifizieren. Was nur in den seltensten Fällen hilfreich ist und zweifellos manchmal berechtigt, aber bei weitem nicht immer. :cool: Möglicherweise habe ich seinen Smiley überinterpretiert - schrieb er ja auch selbst.

Die Kurbelwechselidee wiederum widerspricht der Idee des Projekts/Produkts, dass das Ganze günstig sein soll - da kann man dann schnell auch gleich eine komplette Powerkurbel kaufen.

Aber den Machern der Idee bescheinigst Du, alles bedacht zu haben, was sich belegen ließe anhand der im Laufe der Kampagne aufgeworfenen Diskussion und dem gescheiterten Versuch, einfach mal ungefragt Drittprodukte modifiziert verkaufen zu wollen.

Nö, aber ich bescheinige ihnen ein potentiell interessantes Produkt zu bauen und ihren potentiellen Kunden zuzuhören. Das Verkaufen von modifizierten Produkten ist meiner unfachmännischen Meinung nach nicht illegal - im schlimmsten Falle müssten sie halt den Shimano-Schriftzug abschleifen und natürlich dürfen sie nicht behaupten, sie verkauften original Shimano-Pedale. Was wohl auch nie ihre Absicht war. Aber wenn ein Laden wie Shimano sich gegenüber einem Startup muskelmässig aufplustert ist es nur vernünftig, den Kampf zu vermeiden, zumal, wenn es sich um einen Nebenkriegsschauplatz handelt.

Und mit dem Pedalachsenumbau haben die gleichen Leute dann kein Problem. Nee, klar....

Du glaubst also, ein Pedal abzuschrauben ist genau so schwierig (objektiv wie subjektiv in der Wahrnehmung der potentiellen Käufer) wie ein Tretlager samt Kurbeln zu wechseln, das noch dazu Elektronik drin hat? Dann hast Du eine andere Meinung als ich. Fair enough.

Und wie gesagt: Nicht jeder wird den Q-Faktor als Problem empfinden und noch weniger werden deswegen ihr Pedal umbauen wollen. Genaue Zahlen kennt natürlich (noch) keiner. Auf welcher Basis nimmst Du an, dass jeder Käufer des Messdingens sein Pedal umbauen möchte?

by the way: Heute schon den Bericht von Auntie Helen zum Bafang im Milan GT gelesen?
Oder "Q-Faktor" in der Forensuche eingegeben?
Sollte man machen bevor man daran Interessierten vorhält, sie würden den Aspekt überbewerten...

Ist halt immer die Frage in welcher Filterblase man sich bewegt. Hier im Forum ist das Interesse an Feinheiten der Fahrradtechnik und die Bereitschaft sich damit auseinanderzusetzen sicherlich weit überdurchschnittlich.

Mal so grob geschätzt ohne Anspruch auf Korrektheit:
Von 100% der Fahrradfahrer haben
- vielleicht 30% irgendein Interesse an "Daten" - die schrauben sich dann z.B. einen Tacho oder Radcomputer ans Rad.
- vielleicht max. ~10% Interesse an Ergonomie (vorwiegend, damit es weniger Aua macht) und überhaupt ein Bewusstsein, daß es das überhaupt gibt
- ein einstelliger Prozentbereich die Bereitschaft, nennenswert Geld in Ergonomie zu investieren
- ein noch deutlich niedrigerer einstelliger Prozentbereich die Bereitschaft, nennenswert Geld in Powermesskurbeln zu aktuellen Preisen zu investieren
- ein zweistelliger Prozentanteil fährt Rennrad unter sportlichen Aspekten
- von denen hat ein überproportionaler Anteil grundsätzlich Interesse an Daten aller Art; zum Trainieren, zum Rumprahlen oder weil es lustig ist
- ein niedriger einstelliger Prozentanteil fährt ein LR oder Velomobil
- von denen hat ein ziemlich hoher Anteil Interesse an Ergonomie und jeder Art von besserer Fahrradtechnik oder höherer Effizienz
- ein sehr niedriger einstelliger Prozentanteil an Radfahrern weiss überhaupt, was ein Q-Faktor ist.
- ein noch deutlich niedrigererer einstelliger Prozentanteil an Radfahrern versucht bewusst den Q-Faktor für sich zu optimieren.
- von denen dürfte wiederum ein erheblicher Anteil aus der LR und Velomobilecke kommen.

Mit anderen Worten: Das Produkt ist nur für einen Teil der Radfahrer interessant und die kommen wohl überwiegend aus der Rennradlerecke und dem Bereich LR und Velomobil. Die Rennradler sind zahlenmässig erheblich grösser (also sind sie als Markt relevanter), vom Q-Faktor haben die meisten von denen aber noch nie was gehört, geschweige denn, dass sie ihr Rad darauf optimieren würden.
In der VM- und LR-Szene ist das anders. Dafür hat von denen ein erheblicher Anteil der Bevölkerung noch nie was gehört - wie man ja hier im Forum auch immer wieder schön lesen kann. :D

Das Produkt offeriert einen günstigen Preis mit dem Nachteil des vergrösserten Q-Faktors. Wen das stört für den ist es dann möglicherweise das falsche Produkt und er muss mehr ausgeben - entweder für Kompensationsmaßnahmen oder für ein anderes Produkt. Den bereits jetzt bestehenden Unterstützerzahlen nach scheint es aber dennoch viele Leute zu interessieren: >6500 ist alles andere als wenig. Keine Ahnung wie viele Powermesskurbeln "bisheriger" Bauart bisher verkauft wurden und wie gross der Markt ist - ich hätte ihn vergleichsweise klein eingeschätzt.

Ein niedrigerer Preis macht das Thema für eine deutlich grössere Zielgruppe interessant. Wenn Du nicht dazu gehörst ist es deswegen noch lange kein Scheissprodukt oder zum Scheitern verdammt...

Vielleicht gibt es ja sogar einen LR- oder VM-Fahrer, den die 32mm mehr Q-Faktor nicht stören und der sich über eine vergleichsweise billige Messmöglichkeit freut. Ich weiss es nicht. Du weisst aber offenbar sicher, dass es so eine Person nicht gibt? Woher?
 
Zuletzt bearbeitet:
by the way: Heute schon den Bericht von Auntie Helen zum Bafang im Milan GT gelesen?
Oder "Q-Faktor" in der Forensuche eingegeben?
Sollte man machen bevor man daran Interessierten vorhält, sie würden den Aspekt überbewerten...

Hab den Bericht soeben überflogen - ich nehme an Du meinst Diesen hier: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/fitting-a-bafang-bbs01-into-a-milan-gt.54014/
Wenn ich mich nicht verlesen haben geht es da eben nicht um Ergonomie sondern um "passen meine Füsse bei durch Motor breiterem Q-Faktor noch ins Velomobil?" Exakt das, was ich weiter oben in meinem Post geschrieben habe. Und ein spezielles Problem von VMs. Wo ist Dein Punkt?
 
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