Sidi RR Schuhe für weiter mittige Cleat-Position modifizieren

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Ich habe einen Sidi Ergo Mega 5 für 3-Loch Cleats. Leider lässt sich die Cleat-Position in Längsrichtung nicht so weit Richtung Mitte justieren, wie ich es gerne hätte. Ich würde diese gerne 0,5 - 1 cm weiter mittig positionieren, um die Position der Pedalachse relativ zum Schuh an meine bisherigen MTB Schuhe anzupassen. Die weiter mittige Cleat-Position finde ich für Langstrecken angenehmer.

Plan:
  • Neue Löcher in die Sohle bohren (grüne Kreise im untenstehenden Foto). So wie ich das sehe, sollte die gewünschte Position gerade noch so möglich sein. Die Sohle ist aus einem Guss, der Carbon-Look wird nur durch eine aufgeklebte Folie gefaked. Somit dürfte das Cleat-Loch, das im Bild oben ist, auch nicht ausbrechen.
  • Die Innensohle (geklebt) mit dem Cuttermesser einschneiden um an die T-Muttern zu kommen. Evtl. an der neuen Position innen noch Material wegdremeln, um Platz für die T-Muttern zu schaffen (falls diese in einer Vertiefung sitzen).

Klingt das machbar oder ist die Wahrscheinlichkeit hoch, den Schuh zu ruinieren?

20190525_091253_resized.jpg 20190525_091339_resized.jpg
 
Habe ich sehr ähnlich schon gemacht. Hat nur länger gedauert, bis die Gewindeteile sauber drin steckten, weil ich wegen der Verklebung des Obermaterials nicht so viel an der Innensohle herumschneiden wollte und darum das Dremeln recht mühsam war.
 
Minimalinvasive Chirurgie. ;)
Ich hatte erst vor, großflächig ein Stück Innensohle auszuschneiden, das alle Cleat-Schraubenlöcher umfasst. Wahrscheinlich wird sich das ausgeschnittene Stück nicht so ohne Weiteres ablösen lassen, somit lieber nur kleine Stücke je Schraubenloch ausschneiden, die man nach Abschluss der "Operation" auch einfacher wieder zubekommt.
 
So, nach zwei Bier habe ich mich nun getraut, an den neuen Sidis rumzuschnippeln. :D

Als erstes von unten mit dünnem Bohrer die Innensohle durch die alten Cleatlöcher durchbohrt, um deren Position an der Innensohle zu lokalisieren.
Davon ausgehend bis zur neuen Lochposition jeweils etwas mehr als 1 cm breite Streifen per Cuttermesser in die Innensohle geschnippelt und die T-Muttern dann von unten durchgedrückt.

Sieht so aus, als wenn der Plan aufgehen könnte. Als nächstes dann neue Löcher bohren und entsprechende Vertiefungen für die T-Muttern dremeln. Für die vordere Schraube kann das vorhandene Langloch verwendet werden.

20190526_004550_resized.jpg
 
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Hat beim ersten Schuh problemlos funktioniert. :)

Nylonsohle lässt sich super einfach bearbeiten. Im Gegensatz zu Carbon sollte man aber nicht mit hoher Drehzahl arbeiten, sonst schmilzt man alles weg.
Ich habe erst mit 2 mm Bohrer vorgebohrt und dann scharfen 6 mm Bohrer von Hand im Bohrfutter gedreht. Anschließend mit Feile nachgearbeitet bis die Mutter passt. Das Langloch in der Mitte brauchte ich nur mit der Feile etwas zu erweitern.

Mit dem Dremel muss man auch sehr vorsichtig arbeiten, weil der sich sehr schnell durch das Nylon arbeitet.

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Letztes Bild alt (oben) vs. neu (unten).

Nach Zuklappen der "Deckel" in der Innensohle geben diese teilweise noch etwas nach, so dass keine plane Oberfläche zustande kommt.
Die alten Löcher will ich noch mit Silikon verfüllen, damit da kein Regenwasser / Dreck reinkommt. Dann auch innen etwas Silikon rein, um die Unebenheiten auszugleichen. Die Einlegesohle tut dann den Rest.
 
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Nichts ist unmöglich... :)
Es bildet gummiähnliche Struktur mit hoher Anhaftung, aber mit Geduld ohne (!) Spucke hast Du eine Chance.
Gruß Krischan
 
Oder UHU Polymax. Mit dem habe ich bei den Winterreifen die Taschen der gezogenen Spikes verfüllt. Gibt's in 75 und 115g Tuben oder als Pattex Repair eXtreme im 20g Tübchen.
Nennt sich vorpolymerisierter Klebstoff.
Härtet auch im verschlossenen Gebinde langsam aus...

Gruß vom spargelix
 
So, zweiter Schuh war etwas zäher, da an einer Stelle die Innensohle sehr stark verklebt war. Gut, dass ich die "Streifchentechnik" statt der "großflächig ausschneiden" Technik verwendet habe. Das wäre sonst eine Qual geworden, die Innensohle abzuziehen.

Zeitaufwand je Schuh ca. 2,5 h

Bekommt man das bei Bedarf auch genauso leicht wieder ab?
Nichts ist unmöglich... :)
Es bildet gummiähnliche Struktur mit hoher Anhaftung, aber mit Geduld ohne (!) Spucke hast Du eine Chance.
Was solls, wenn ich die T-Muttern vorher mit Tesafilm abklebe, sollte sich das Zeug bei Bedarf schon wieder rausfriemeln lassen.
Gut geschmierte Schrauben sollten die Abnutzung der Gewinde auch in Grenzen halten.

Das Zeug gibt's im Wassersport-Bedarf übrigens auch als 70 ml Tube, sogar in Schwarz!
 
Warum sollten denn die Gewinde kaputt gehen
Kontaktkorrosion. Hatte schon Cleat-Schrauben, die so fest saßen, dass ich beim Versuch diese zu lösen, die Gewinde ruinierte. Mit etwas Fett auf den Gewinden sollte das eigentlich vermeidbar sein, aber man weiß ja nie. Vielleicht bekomme ich auch irgendwann einen Rappel und möchte nochmal eine andere Cleatposition ausprobieren. :rolleyes:

Komme gerade von kleiner Testrunde zurück. 12 mm Cleatpositionsänderung stellen einen Unterschied wie Tag und Nacht dar. Fühlt sich einfach richtiger an!

Dass die Oberfläche der Innensohle an den Ausschnitten "Störungen" aufweist habe ich durch die Einlegesohle hindurch nicht gespürt. Könnte mir aber vorstellen, dass es bei längeren Fahrten doch noch etwas ausmacht.
 
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12 mm Cleatpositionsänderung
Glückwunsch zum Erfolg!
Du könntest Dir für die Unterstützung Deines Fußquergewölbes einen Pelottenersatz aus Neoprenklebeband unter die Einlegesohle kleben, dann merkst Du nix mehr von nix (wenn Du die Löcher verfüllt hast, spürst Du von den Schnitten eher nichts mehr).
Irgendwo hatte ich davon Bilder gepostet, es gibt auch einen Faden dazu, Du kennst ihn möglicherweise... Falls ich was finde, schreib ich Dir.
Gruß Krischan
 
Pelottenersatz aus Neoprenklebeband unter die Einlegesohle kleben
Gute Idee, bin schon die ganze Zeit am Rumprobieren mit Einlegesohlen, die alle nicht das Wahre sind. In alten Schuhen hatte ich Specialized BG Einlegesohlen, die auch die Quer- und Längsgewölbeunterstützung hatten. Das war besser, die sind aber in den Sidi zuviel des Guten, weil deren Sohle stärker vorgewölbt ist.
 
Ich bin kein Orthopäde, aber so ähnlich hab ich es auch gemacht. Wenn der Knubbel falsch sitzt oder zu dick ist, merkt man das so früh, dass man es ändern kann.
Gruß Krischan
 
Ich kann nur empfehlen hier möglichst viel herumzuexperimentieren. Schmerzen im Fuß kann man abstellen.
Ich selbst bohre meine Sohlen so weit Richtung Fußmitte, dass ich herkömmliche 3-Loch-Aufnahmen nicht nutzen kann. Stattdessen verwende ich die Shimano SPR-R, die 2 Löcher hintereinander haben. Ist ein uraltes System - und ich habe mir über ebay einen Vorrat zugelegt. Alternativ könnte ich MTB-Cleats nehmen - allerdings ist dort die Aufstandsfläche kleiner.
Als Beispiel ein Paar ältere Sohlen:
 

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    IMG_0384.JPG
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Nach meinen ( schlechten) Erfahrungen kann ich nur zu wirklich guten Einlagen beim Radfahren raten.
Einzelanfertigung nach Drucksensoranalys auf dem Rad und zusätzlich noch 3 Nachbesserungen. Gleiche Kosten wie guter Schuh.
Ist das Fussgeölbe vorn platt getreten ist Schluss mit lustig und es gibt keinen Weg zurück.

Das Theater hätte ich mir vermutlich sparen können wenn meine verschiedenen Ortophäden mich ernst genommen hätte. Ich sah aber nie aus wie jemand der 340Watt Dauerleistung hatte. So wurde ich immer beschwichtigt/vertröstet … bis das Gewölbe jetzt irreversibel kaputt ist:cry:

Die passende Untersuchung wurde nie gemacht:mad:
 
Back to topic, ich habe jetzt die alten Cleat-Löcher mit schwarzem Sikaflex verfüllt, passt:

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Ich habe vor dem Verfüllen Tesafilm über die Löcher geklebt, nach dem Verfüllen entfernt und glattgespachtelt. Das Zeug war nach ca. 8 h bereits handtrocken.
 
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Back to topic, ich habe jetzt die alten Cleat-Löcher mit schwarzem Sikaflex verfüllt, passt:
...
Ich habe vor dem Verfüllen Tesafilm über die Löcher geklebt, nach dem Verfüllen entfernt und glattgespachtelt. Das Zeug war nach ca. 8 h bereits handtrocken.

Ich habe dafür Heisskleber verwendet. Ist fast narrensicher und in jedem Haushalt...
 
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