Shimano-Kette nach 1500km platt

Ich hatte mich damals schon gefreut, dass Shimano endlich auch Kenttenschlösschen beilegt.
Dem ist aber wohl nicht so, die soeben gekauften Ketten haben wie üblich nur den Abbrech-Bolzen.
Mittlerweile habe ich die neu gekauften Ketten auch nachgemessen und der Caliber (nicht Caliper) ist nicht auch nur ansatzweise dazu zu bewegen, komplett einzutauchen:

DSC07102.JPG

Im Vergleich dazu ein unbenutztes Stück der vermutlich gefälschten Kette:

DSC07101.JPG

Und beide direkt nebeneinander oben Fake unten Original:

DSC07104.JPG
Und wenn man genau hinsieht :
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Zuletzt bearbeitet:
Hast du den Unterschied bei der Packung bemerkt? Die schlichte aus dem Radladen ist original.
 
Das würde aber doch auch bedeuten, dass Rohloff-Ketten beispielsweise mit Shimano Kassetten und Kettenblättern nicht einfach so kompatibel sind, oder ?
S-L-T 99 Ketten sind meiner Erfahrung nach (4 Ketten Rohloff) sogar kompatibler mit 9-fach Shimanozeug als eine HG93. IG bin ich nie gefahren, da weiß ich es nicht.
 
der Caliper ist vorallem für die Rohloff-Kette konzipiert und zeigt bei anderen Ketten gerne ein verfälschtes Ergebnis.
Die folgende Methode ist relativ genau. Funktioniert bei mir
Erklär mir doch mal, warum das so ist. Ich halte das für ein Gerücht.

Gruß, Martin
 
vermutlich gefälschten Kette:
Ich glaube das nicht.

Das Teure an einer Kette ist ja die Maschine, um sie herzustellen. D.h. wenn ich eine Kette fälschen würde, dann würde ich:
  • entweder eine billige Maschine aus einer Konkursmasse kaufen, dazu billiges Blech, und für einen günstigen Preis verkaufen – egal was draufsteht
  • oder eine Nobel-Kette fälschen, d.h. einigen Aufwand treiben, um das Aussehen der teuersten Ketten auf dem Markt zu imitieren (z.B. golden anmalen etc.)
Aber warum sollte man eine günstige Shimano-Kette fälschen (d.h. viel Aufwand und geringer Gewinn)?
 
Ich glaube das nicht.

Ich glaube da auch eher an Lohnfertigung bei verschiedenen Herstellern.
Da hat's dann ggf. einen gegeben, der die Toleranzen nicht richtig einzuhalten schafft?

Auffallend sind auch die sinnlos scharfen Kanten an den Gliedern der schlechteren Kette.
Hier einen Radius vorzusehen, macht den Werkzeugbau nicht wirklich teurer...
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Gruß, Harald
 
Ich glaube da auch eher an Lohnfertigung bei verschiedenen Herstellern.
Da hat's dann ggf. einen gegeben, der die Toleranzen nicht richtig einzuhalten schafft?
... und den Ausschuss verkauft, statt ihn in den Schrottcontainer zu werfen?
HG73 ist zwar nicht Oberklasse, aber auf dem Dosenblechniveau von Tourney oder vielleicht Altus rangiert es auch nicht gerade. Insofern glaube ich nicht, dass Shimano das Zeug unter seinem Namen auf dem Markt sehen möchte.

Auf der technischen Seite wundert mich, wie man mit abgewirtschafteten Maschinen eine falsche Kettenteilung hinbekommt. Unsaubere Löcher o.ä. ja, aber ein systematischer Fehler im Lochabstand? Oder stimmt die Teilung und es ist "nur" zu viel Spiel in den Rollen?
 
... und den Ausschuss verkauft, statt ihn in den Schrottcontainer zu werfen?
HG73 ist zwar nicht Oberklasse, aber auf dem Dosenblechniveau von Tourney oder vielleicht Altus rangiert es auch nicht gerade. Insofern glaube ich nicht, dass Shimano das Zeug unter seinem Namen auf dem Markt sehen möchte.

Auf der technischen Seite wundert mich, wie man mit abgewirtschafteten Maschinen eine falsche Kettenteilung hinbekommt. Unsaubere Löcher o.ä. ja, aber ein systematischer Fehler im Lochabstand? Oder stimmt die Teilung und es ist "nur" zu viel Spiel in den Rollen?
Ja, daran zweilfle ich auch, zumal ein solches Stanzwerkzeug auf alle Fälle so aufgebaut wird, dass die Laschen quer zur Vorschubrichtung liegen, nicht längs. Auch wenn der Vorschub durch Fänger exakt positioniert würde, wären ein paar Hunderstel Toleranz im letzteren Fall nicht zu vermeiden. Ein im Neuzustand zu großes Rastermaß ist daher eigentlich nur durch ein von vornherein falsches Abstandsmaß der Schneidstempel im Werkzeug, durch zu große Durchzüge der Innenlaschen oder zu dünne Bolzen im Lagerbereich zu erreichen.
Die ganz oben beschriebene äußerst deutliche Längeung nach nur 1500km, kann ich mir nur durch eine zu niedrige Härte der Innenlaschen und Bolzen erklären.
Wenn ich heute dazu komme, die Ketten zu wechseln, werde ich die verschlissenen Teile mal genauer unter die Lupe nehmen.
 
Wenn Du beim Kettentausch einfach mal die alte und eine neue Kette zusammen in der Garage an der Decke aufhängst, müsste man die Längung auch ohne oben kontrovers diskutierte Messmethoden sehen: 1mm auf 10 Kettenglieder sind geschätzt etwa 1 ganzes Kettenglied auf 1.5 meter.
 
Wenn Du beim Kettentausch einfach mal die alte und eine neue Kette zusammen in der Garage an der Decke aufhängst, müsste man die Längung auch ohne oben kontrovers diskutierte Messmethoden sehen: 1mm auf 10 Kettenglieder sind geschätzt etwa 1 ganzes Kettenglied auf 1.5 meter.
Naja, wenn es nicht so ein Gefriemel wäre hätte ich das vielleicht tatsächlich gemacht, aber ich habe die neue mithilfe der alten Kette eingefädelt.
Aber hier die Ergebnisse:

Bolzendurchmesser Neu: 3,65mm
Bolzendurchmesser Alt: 3,49mm
Lochabstand Neu: 16,21mm
Lochabstand Alt: 16,21mm
Innendurchmesser Innenlasche Neu: 3,69mm
Innendurchmesser Innenlasche Alt: 3,75mm
Außendurchmesser Innenlasche Neu: 4,89mm
Außendurchmesser Innenlasche Neu: 4,87mm
Innendurchmesser Rolle Neu: 5,35mm
Innendurchmesser Rolle Alt: 5,39mm
Außendurchmesser Rolle Neu: 7,71
Außendurchmesser Rolle Alt: 7,67

Das macht also eine Längung pro Drehpunkt von 0,22mm.

Neu
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Alt
1618659787880.png

Kettenblatt und Ritzel scheinen aber keinen allzu großen Schaden genommen zu haben, auch unter Last läuft und schaltet alles sehr sauber.
Außerdem hat sich die Geräuschkulisse deutlich reduziert.
 
Also irgendwie fürchte ich, dass du da eine Kette aus Chinesium auf Ebay gekauft hast. Das kenn ich sonst nur aus Entwicklungsländern, wo wirklich alles gefälscht wird und so der Kunde zu einer lukrativen Müllhalde umfunktioniert wird. Die Gravur sieht deutlich anders aus und die Funktion ist nicht gegeben. Das ist dort auch typisch für diese Fälschungen.
 
Also irgendwie fürchte ich, dass du da eine Kette aus Chinesium auf Ebay gekauft hast. Das kenn ich sonst nur aus Entwicklungsländern, wo wirklich alles gefälscht wird und so der Kunde zu einer lukrativen Müllhalde umfunktioniert wird. Die Gravur sieht deutlich anders aus und die Funktion ist nicht gegeben. Das ist dort auch typisch für diese Fälschungen.
Ja, die Gravur ist schon verräterisch. So sah das Shimano-Logo meines Wissens nach nie aus.
Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen: Beim Ausdrücken der Nieten des vermeintlichen Fakes war deutlich weniger Kraft am Nietendrücker gefordert als bei der neuen Kette.
 
Leider habe ich den Mailverkehr zu der Auktion nicht mehr und kann daher nicht mehr nachvollziehen, wer der Verkäufer war.
Aber im Grunde hast Du recht. Das sollte man versuchen zu unterbinden. Ob die 12 Euro Ketten, die heute noch dort verkauft werden aus derselben Schmiede stammen, kann ich nicht beurteilen. Will ich auch nicht können. ;)
 
hallo
ich glaub ich bin hier richtig: kann ich den kettenverschleiss auch OHNE lehre und stattdessen MIT messchieber messen ?
gibts erfahrungen ? tips ? uuuuuund vor allem maße ?

es geht mir vor allem um meine rohloff räder und deren ketten.
 
Hallo und herzlich willkommen im Forum. Bei Deinem ersten Beitrag hast Du leider gleich was falsch gemacht: erst lesen, dann posten. In Beitrag #7 in diesem Faden ist ein Link in die Wikipedalia, da steht schon alles drin. Außer spezielle Fragen zur Rohloff, aber die haben nichts mit dem Thema dieses Fadens zu tun.

Gruß

Fetzer
 
Dennoch danke @rolscho für Deinen Post. Der erinnerte mich daran, dass ich versprochen hatte nach 1500km nochmals die Ergebnisse zu präsentieren.
Nun sind es doch über 2500km geworden, aber die "echten" Shimanoketten sind immer noch genauso jungfräulich wie beim Kauf.

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kann ich den kettenverschleiss auch OHNE lehre und stattdessen MIT messchieber messen ?
Die Teilung ist 1/2" bzw. 12,7mm. Alles weitere sind praktische Überlegungen:
Wo kommt man mit dem Messinstrument gut hin? Über wieviele Glieder muss man messen, um ausreichend genau zu sein? Soll der Rollenverschleiß mitgemessen werden oder nicht?
 
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