TR Selbstbautagebuch Tadpole

Beiträge
417
Der Countdown läuft, noch knapp acht Wochen und ich kann im Urlaub anfangen meinen Traum zu verwirklichen!

Vorab schonmal vielen Dank an die ganzen fleissigen Schreiber hier im Forum - ich habe schon einiges dazugelernt und an meiner Planung verändert...
Allerdings denke ich, werde ich noch das eine oder andere Mal auf eure Hilfe angewiesen sein - oder diese, wie die Erfahrung zeigt, ganz von allein bekommen.
Egal wie, ich freue mich auf mein Projekt, auch wenn ich noch mindestens bis zum Sommer 2012 warten muss...

Vielleicht kurz als kleine Vorgeschichte:

Mit dem Liegevirus wurde ich 1992 durch einen damaligen Arbeitskollegen infiziert - Einspurer, Untenlenker - gebaut in Rosenheim (ich hab leider keine Ahnung wie dieser Lieger heist).
Bis 2007 habe ich den Gedanken an eine liegende Position beim Radln in einem stillen Eck meines Kopfes verwahren müssen - dann kam endlich die richtige Frau in mein Leben, welche mich bei diesem Vorhaben unterstützt und bekräftigt.

Seit 2008 sitze ich nun mal mehr, mal weniger intensiv mit den Planungen.
Mitte 2010 stolperte ich im Internet über Wolfgang Bion´s Mambo und der Entschluss zum Tadpole stand endgültig fest!
Glücklicherweise kommt mir derzeit meine Elternzeit zu Gute und ich habe dochmal einige Stündchen Zeit mich mit Rechnen, Zeichnen und Planen zu beschäftigen.

Gebaut wird leider nur am Urlaubsort bei meinen Schwiegereltern, mein Schwiegervater kann mit WIG & Co. sehr geschickt umgehen und fühlt sich durch meine Ideen zum Bauen animiert...

Ich werde die nächsten Tage und Wochen die eine oder andere Zeichnung online stellen - in der Hoffnung das ich nicht komplett in der Luft zerrissen werde, welch haarstreubende Vorstellungen ich doch habe...

Meine Vorstellungen zu meinem Tadpole als Eckdaten:

* Rahmen, Achsschenkel, HR-Schwinge: V4A
* 20 Zoll vorn / 26 Zoll hinten
* vorn und hinten gefedert (für vorne stammt das System grob vom Pirol-Trike)
* hydraulische Scheibenbremsen vorn - Seilzugdisc hinten
* Panzersticks unterm Sitz über Lenkdreieck zum Steuern
* Schaltung: 3 - 3 - 8
* Sitz (Alu als Grundbaustein) - gebogen und "gelöchert"

Zum Federn der Hinterachse hätte ich auch gleich noch die erste Frage:
Welches System verspricht den besten Halt und macht am meisten "Sinn"?
Habe mal ein paar Ideen "skizziert". Nachdem das Hauptrohr von hinten nach vorne ansteigen soll (ich erhoffe mir eine geringe Bodenfreiheit unterm Sitz und mag möglichst flach bauen) bin ich doch etwas unschlüssig geworden je länger ich gelesen und gesucht habe.

Rot sind die Teile der HR-Schwinge und blau die beweglichen Teile bzw. die Federelemente.
 

Anhänge

  • Idee 4.gif
    Idee 4.gif
    4,6 KB · Aufrufe: 393
  • Idee 1.gif
    Idee 1.gif
    4,4 KB · Aufrufe: 382
  • Idee 2.gif
    Idee 2.gif
    4,5 KB · Aufrufe: 398
  • Idee 3.gif
    Idee 3.gif
    4,6 KB · Aufrufe: 401
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Servus,

Hier bin ich in meinem Element :)

Also die Idee 1 des Hinterbaus ist die beste von denen.
Der Dämpfer sollte voll eingefedert im 90° Winkel zur Schwinge stehen. Ausgefedert halt in einem spitzeren Winkel.
Die Federung vorn wird also mit Doppeldreieckslenkern?
Das wird nicht grade leicht. Also vom Gewicht und vom Aufwand her. Da man nur wenige cm Federweg benötigt ist eine Federung wie damals beim "Rhino Trike" meist zweckmäßiger. Grade für Anfänger.
Wenn du Doppeldreieckslenker anbauen willst, lass dir die Aufnahmen für die Dreieckslenker z.b. vom Andy hier im Forum lasern. Das erspart massig Nerven und Arbeit.
Informier dich über die verschiedenen Parameter für Lenkung und Federung. Z.b. Spreizung, Lenkrollhalbmesser,Sturz,Vor/Nachspur,Nachlauf...
Wenn du konkretere Pläne hast, kann ich dir noch ein paar Details erzählen.

GRuß,
Patrick
 
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Da bei einem Trike die Seitensteifigkeit ja wichtiger ist als bei einem Einspurer und das bei einem 26"-Hinterrad noch mehr zu tragen kommt, möchte ich dich auf eine mMn sehr gelungenen Schwingenkonstruktion hinweisen. Man muss das ja nicht unbedingt mit Carbon machen. Entscheidend ist hier die Form, die in Näherung 3 Tetraeder bildet (Die Achse ist eine der Seiten). Ach ja, das wäre dann Idee1.

Wichtiger als beste Schwingenform ist es aber die Kette an der Schwinge vorbei zur Kassette zu bekommen. Ich würde mich also erst dann entgültig für eine Form entscheiden, wenn die Kettenlinie steht. Über Treteinfluß auf die Federung, Pedalrückschlag, usw hast du sicher schon was gelesen.

Fabi
 
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Wenn nicht...
Zum Rumprobieren:
http://kreuzotter.de/deutsch/schwinge.htm

Am besten ist es wenn die Kette genau durch den Schwingendrehpunkt geht (bei Kettenschaltung).
Dann ist der Kraftverlust am geringsten. Der niedrigste Pedalrückschlag ist zu erreichen wenn man leicht über den Schwingendrehpunkt geht.
Desweiteren ist eine längere Schwinge besser wenn es um "No Squat" geht. Da die unterschiedlichen Ritzelgrößen nicht so sehr ins Gewicht fallen wie bei einer kurzen Schwinge.

Gruß,
Patrick
 
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

@ fabi:

Die Konstruktion ist echt genial - bleibt nur die Frage wie ich die ans Rohr bekomme...
Ich denke mal die Beiden seitlich rausstehenden Enden sind für die Aufnahme am Hauptrahmen gedacht... Ich werde mal beim Erfinder nachfragen ob er mir mit nem Bild oder nem Tip zum Gegenstück weiterhelfen kann. Theoretisch müsste es ja "nur" ein Dreieck sein, welches die beiden Lager aufnimmt...

@ Patrick:

Danke für den Link mit der Kettenführung, die Seite hilft echt weiter!
Hast du zum Rhino noch nen Link, welches du meinst? Tante google spuckt irgendwie vorrangig Kinderdreiräder aus...

Danke euch beiden!
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

@ fabi:

Hab ich das System mit Daniels Schwinge so ungefähr verstanden?
mal wieder ne Skizze...
 

Anhänge

  • HR-Schwinge Daniel Düsentrieb.gif
    HR-Schwinge Daniel Düsentrieb.gif
    4,1 KB · Aufrufe: 411
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Servus,

das Gestänge von Daniel ist steif, sicherlich. Aber für den Selbstbau echt zuviel des guten.Grade bei Stahl -> hohes E-Modul in alle Richtungen
5575.png


Wenn du die 2 Rohre b und a mit 25x1 und und das andere mit 16x1 machst hast du einen Bocksteifen und halbwegs leichten Hinterbau. Wenn dir das immernoch nicht reicht, mach ein Verstärkungsblech bei der Aufnahme rein.
Ist hier mit einem weiteren Rohr gemacht wurden. Bei normalen Radrahmen ist dort der Ständer dran.
5576.png



Hier mal das Bild von der Federung des Rhinos:

4220.png


Gruß,
Patrick
 
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Beim Rhino neigen sich aber die Räder wenn die Federung arbeitet, oder sehe ich das falsch?
Ich hatte eigentlich vor das der Sturz beim Federn eher unverändet bleibt, quasi wie hier...
 

Anhänge

  • toxy-pirol-trike-pj0492571.jpg
    toxy-pirol-trike-pj0492571.jpg
    47,6 KB · Aufrufe: 941
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Servus,

klar neigen sich die Räder beim Einfedern.
Das hat aber wieder den Vorteil das der Radaufstandspunkt recht wenig wandert.
Bei einem Doppeldreieckslenker mit parallelen Lenkern rücken die Räder beim Einfedern zusammen.
Das kann bei so kurzen lenkern schon 1-2cm ausmachen -> Reifen scheuert runter.
Das kann man vermindern indem man die Lenker von innen nach außen etwas auseinanderlaufen läst. Das lässt sich dann am besten empirisch mit einem kleinen Programm namens "SAM6.0" ermitteln.
Wenn du mir deine Emailadresse per PN zuschickst, kann ich dir das Programm zuschicken(DEMO. Reicht dafür aber).

Du kannst ja mal ausrechnen wieviel Grad sich der Sturz vom Rad verändert wenn sich das Ende eines 38cm langen Stabes um 4cm hebt.
(Alpha = arctan(Gegenkathete/Ankathete) = arctan(4/38)=6°)

Vorteil bei der Rhinovariante. Du hast nur 4 Teile für die Radaufhängung. Und nur 4 einfache Gleitlager. Beim Dreieckslenker brauchst du mind. 12 Kugelköpfe (6€ das Stück) oder musst so genau arbeiten das du diese durch Gleitlager ersetzen kannst (siehe Steintrikes). Aber selbst dort sind 8 Kugelköpfe verbaut.
Der Aufwand und wohl auch das Gewicht ist deutlich niedriger. Wenn ich wieder mal ne Federung baue, dann entweder McPherson oder so.

GRuß,
Patrick
 
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Hab mal ne schnelle Skizze von meiner Idee zur Vorderachse gemacht...
Ohne Maße, Winkel und Feder die soll diagonal drinnen stehen...
Rot sind die Lager, blau die Achse...

Macht insgesammt 7 Lager je Seite - ohne Kugeln...

Die Dimensionen sind ne Katastrophe! Egal...
Sollte denk ich am ehesten an das McPherson-Prinzip rankommen...

Der Winkel zwischen den Lagern am Hauptrohr soll der gleiche sein wie der am Steuerrohr.

30er Rohr müsste ausreichen...
 

Anhänge

  • System Vorderachse.gif
    System Vorderachse.gif
    5,1 KB · Aufrufe: 553
Zuletzt bearbeitet:
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Servus,

das ist kein McPherson, sondern "Double-Wishbones" also Doppeldreieckslenkeranlenkung.
McPherson ist das was z.b. in VMs und meist im PKW vorn verbaut wird.

Der Grundgedanke so passt. Nur würde ich die Achse fürs Rad nicht unten dran, sondern in die Mitte setzen. Wie willst du sonst das Lager an den Achsschenkel bekommen? Desweiteren baut die Sache dann zu hoch auf.

Gruß,
Patrick

PS. ich sehe grade das du n Steuersatz nehmen willst. Das wird nur mit der Rhinovariante was. Bei Doppeldreieckslenkern ist es einfacherer und leichter vom Gewicht den Achsschenkel direkt an die 2 äußeren Gelenke zu schrauben.
Doppeldreieckslenker lohnen, meiner Meinung nach, erst bei größeren Federwegen über 5cm.
So hab ichs gemacht:
 

Anhänge

  • 2490.jpg
    2490.jpg
    97,7 KB · Aufrufe: 2.179
  • 2492.jpg
    2492.jpg
    130 KB · Aufrufe: 800
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Was wird dann aber aus der Vorspur?
Das mit dem hoch aufbauen ist eigentlich gewollt, in der Hoffnung damit einen gewissen Winkel in der Sitzfläche zu bekommen,
und die Tretlagerüberhöhung einfacher zu gestalten.
Eigentlich hatte ich auch an eine eher V-förmige Gestaltung der Dreiecke gedacht, die Feder sollte mittig nach oben laufen.

Sind bei deine Kugelköpfe für 6 Euro komplett, oder hab ich dann nur die Kugeln?
Ich hatte zu Anfang an Wälzlager gedacht, da die Schwinge sich nur nach oben und unten bewegen muss.
Da herum dann ein ausgedrehtes Rohr als Aufnahme und "Lager" am Hauptrohr...
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Servus,

beim Einfedern verändert sich nur der Sturz in etwas größeren Dimensionen. Nachlauf bleibt beinahe gleich.
Wenn du in meinen Alben mal schaust siehst du das mein Trike ne Tretlagerüberhöhung von 35cm! hatte.. Also das geht auch so... :D
Und ich habe meine Dreieckslenker asymetrisch gebaut das man besser einsteigen kann (Beine näher an den Sitz bekommt beim hinsetzten).

Gruß,
Patrick
 
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Ich bin leider 1,97 groß... Da werd ich eh schauen müssen, wie ich das mit dem "Einsteigen" hinbiege...

Auf 35cm Überhöhung komme ich mit meine Rahmenbauweise sicher nicht, da muss vorne noch ein kleiner Knick rein.

Da ich ja ohnehin recht schwer baue, hoffe ich so ein paar Gramm (;)) sparen kann.

Der Steuersatz sollte zum einen von oben innen nach unten außen und oben hinten nach unten vorne verlaufen.
Also auch nicht ganz symetrische Dreieckslenker.

Die Achse kommt aus ner CNC-Fräse eines Münchner Kardanwellen-Herstellers.
Dieser sorgt dann auch für ne gescheite Materialqualität.

Wenn ich meine Naben endlich bekommen würde, könnte dieser auch endlich amfangen...
Leider hat der Typ bei eBay einmal gequirlte Exkremente geschickt!
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Servus,

wie willst du denn den Steuersatz an die Dreieckslenker bekommen?
Und ich meinte keine Kugelköpfe sondern Gelenkköpfe... Hab ich übersehen.

5577.png


Gruß,
Patrick
 
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Das Wälzlager sitzt in einem abgedrehten Rohr, welches am Steuersatz angeschweisst (oder geschraubt) wird.
Die gleiche Kontruktion soll ans Ende des Achsschenkels und wird mit ner Achse (vermutlich 8mm) verbunden.
Gleiche Bauweise denn am Rahmen.

Das mit dem Federweg von 5cm + bekomme ich denke ich hin...
(hatte ich vorhin überlesen, sorry)

Gruß
 
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Hallo,

Habe gerade mal Papier und Bleistift gequält...
Kann es sein das sich eine Vorderachse nach dem
Prinzip der McPherson-Achse generell nicht,
oder nur mit extremen Aufwand verwirklichen lässt?
Vielleicht steh aber auch tierisch auf'm Schlauch
und komm nicht auf die Lösung...

Hab jetzt versuchsweise mal den oberen Achsschenkel rausgelassen
(Skizze folgt) schaut aber eher windig aus!

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Servus,

eine McPhersonvorderachse wird im Regefall nur bei selbsttragenden Karossen verwendet. Siehe PKW oder fast alle VMs.
Die einzige Ausnahme die ich kenne is das Scorpion FS.
Wenn du den oberen Dreieckslenker weglässt, kommt für den Unteren n Rohr in Rahmenrohrdicke (50x1) rein und gut. Da verwindet sich nix, und ist dennoch leichter als 2 Dreieckslenker mit Lagerung.

Gruß,
Patrick
 
AW: Selbstbautagebuch Tadpole

Hallo,
Habe gerade mal Papier und Bleistift gequält...
Kann es sein das sich eine Vorderachse nach dem
Prinzip der McPherson-Achse generell nicht,
oder nur mit extremen Aufwand verwirklichen lässt?
Da bist Du irgendwo im Wald gelandet.
McPerson ist einfacher als alles Andere, nur ungefedert und die diversen Koenigszapfenfderungen(vielleicht) sind aehnlich simpel.
Primives Gerippe, keine schwierig zu bauenden Dreieckslenker aufhaengungen udgl. mehr.
Du brauchst ausser den Lenkungsteilen ein paar Staeben 4Silentkloetzen, 4Kugelkoepfen einfachster Ausfuehrung, und dem Federbein nixweiter.
:confused:

mfG
Matthias
 
Zurück
Oben Unten